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Die goldene Stunde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am27.06.2022
Ein schillerndes Epos im Sturm des Zweiten Weltkriegs um das berühmt-berüchtigte Paar der Zeit: Der Herzog und die Herzogin von Windsor
Die Bahamas, 1941. Reporterin Lulu Randolph trifft in Nassau ein, um für ein New Yorker Gesellschaftsmagazin über den Gouverneur und seine Frau zu recherchieren, jenes glamouröse Paar, dessen Liebesaffäre fünf Jahre zuvor die britische Monarchie fast in die Knie gezwungen hätte. Doch es scheint unmöglich, Zugang zur High Society und damit dem glanzvollen Paar zu bekommen. Lulu ist kurz davor, wieder abzureisen. Doch dann trifft sie auf Benedict Thorpe, einen gut aussehenden Wissenschaftler mit ungeheurem Charme - ein Mann, der ihr ganzes Leben verändern könnte ...
Schweiz, 1900. Als Elfriede und Wilfred sich in einer Heilanstalt kennenlernen, sind sie sich beide sicher, es ist die große Liebe. Ihrem Glück im Weg steht aber nicht nur Elfriedes Ehemann, der zu Hause auf sie wartet - auch die Umstände und Strapazen des heraufziehenden Krieges stellen die beiden vor eine aussichtslose Zukunft.
Zwei mutige Frauen in den Schicksalsjahren des 20. Jahrhunderts zwischen Vernunft und der alles verändernden Kraft der Liebe ...
Lesen Sie auch die anderen Romane von Beatriz Williams um große Liebesgeschichten, dramatische Geheimnisse und die glamouröse High Society!

Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin schillerndes Epos im Sturm des Zweiten Weltkriegs um das berühmt-berüchtigte Paar der Zeit: Der Herzog und die Herzogin von Windsor
Die Bahamas, 1941. Reporterin Lulu Randolph trifft in Nassau ein, um für ein New Yorker Gesellschaftsmagazin über den Gouverneur und seine Frau zu recherchieren, jenes glamouröse Paar, dessen Liebesaffäre fünf Jahre zuvor die britische Monarchie fast in die Knie gezwungen hätte. Doch es scheint unmöglich, Zugang zur High Society und damit dem glanzvollen Paar zu bekommen. Lulu ist kurz davor, wieder abzureisen. Doch dann trifft sie auf Benedict Thorpe, einen gut aussehenden Wissenschaftler mit ungeheurem Charme - ein Mann, der ihr ganzes Leben verändern könnte ...
Schweiz, 1900. Als Elfriede und Wilfred sich in einer Heilanstalt kennenlernen, sind sie sich beide sicher, es ist die große Liebe. Ihrem Glück im Weg steht aber nicht nur Elfriedes Ehemann, der zu Hause auf sie wartet - auch die Umstände und Strapazen des heraufziehenden Krieges stellen die beiden vor eine aussichtslose Zukunft.
Zwei mutige Frauen in den Schicksalsjahren des 20. Jahrhunderts zwischen Vernunft und der alles verändernden Kraft der Liebe ...
Lesen Sie auch die anderen Romane von Beatriz Williams um große Liebesgeschichten, dramatische Geheimnisse und die glamouröse High Society!

Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641266875
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.06.2022
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2031 Kbytes
Artikel-Nr.8381210
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Lulu
DEZEMBER 1943
London
Im Foyer des Basil Hotels in Cardogan Gardens macht ein Schild oberhalb der bräunlichen Tapete die Gäste darauf aufmerksam, dass die Nachtruhe strikt überwacht wird. Und ein weiteres Schild mahnt zur Vorsicht, weil der Feind mithört - wieder einmal. Die Tapete ist übersät mit blassroten Blümchen, die einmal tiefrosa gewesen sein dürften. Sie erinnern mich an eine Geschichte, die ich einmal gelesen habe, in der eine Frau so lange auf die Tapete in ihrem Zimmer stierte, bis sie den Verstand verlor (auf eine gelbe Tapete, wenn ich mich recht erinnere), aber davon bin ich wohl noch ein gutes Stück entfernt.

Ich blicke auf meine Armbanduhr. Fünfzehn Uhr zweiundzwanzig.

Draußen wird es schon dunkel. Eine Mischung aus Kohlenrauch, Dezembernebel und frühem Sonnenuntergang in diesen Breiten, als wären die Tapete, die Schilder an der Wand und die Schutthaufen auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht schon genug, um in düstere Schwermut zu versinken. Wieder geht mein Blick auf die Armbanduhr, fünfzehn Uhr dreiundzwanzig (ja, gibt´s denn das?!), und begegnet dabei zufällig dem des Empfangschefs an der Rezeption. Er mustert mich über den Rand seiner locker sitzenden Lesebrille hinweg, weil ihm mein Aussehen von Anfang an wohl nicht gepasst hat. Warum auch?! Da taucht in deinem Londoner Hotel eine Frau auf, mitten im Dezember, mitten im Krieg, gebräunter Teint, amerikanischer Akzent, unverkennbar umgeben von einer Aura des Fremdländischen, bezahlt ihr Zimmer im Voraus und hat nichts weiter als einen kleinen Koffer dabei. Nun hockt sie da, in deinem dumpfigen Foyer von verblichener Eleganz, wartet auf irgendeine dubiose Verabredung, und du müsstest eigentlich zum Telefonhörer greifen und die Behörden benachrichtigen, einfach nur, um auf der sicheren Seite zu sein - und wahrscheinlich hast du das bereits getan.

Sein Blick huscht hinüber zum Fenster, dann auf die Uhr über dem Gesims hinter mir. Er entfernt sich ein paar Schritte vom Empfangstresen, um die Außenjalousien herunterzulassen und die schweren Chintzvorhänge zuzuziehen. Seine Gestalt ist schmächtig, sein Gang etwas steif, und sein Maßanzug scheint aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen. Mit jeder Bewegung gerät sein weißes Haar leicht in Bewegung, und ich erschnuppere einen Hauch von Eau de Cologne, das mich an einen Friseurladen erinnert. Ich überlege, ob ich aufstehen und ihm zur Hand gehen soll. Oder ob er mich dafür umbringen würde?

Nun ja. Nicht umbringen im eigentlichen Sinne, als buchstäblicher Akt des Tötens. Aber irgendwie scheint das Töten von Menschen ständig in meinem Kopf zu kreisen. Muss am Krieg liegen. Der Krieg macht das Töten zu etwas Alltäglichem, zu etwas, das Menschen einander antun, jeden Tag, jeden Augenblick, ohne konkreten Anlass, allein, um nicht selbst getötet zu werden, sodass man anfängt, jederzeit und überall genau damit zu rechnen - ein Gedanke, der wie eine dunkle Wolke über einem hängt und sich wie ein Schatten um die Seele legt. Das finstere Tal der Todesschatten, das ist Krieg. Das Töten ohne konkreten Anlass. Wer im normalen Leben jemanden umbringt, hat in aller Regel einen verdammt guten Grund dazu, einen persönlichen, einen individuellen - aus Sicht des Mörders zumindest. Welchen Grund brauchte wohl ein Hotelmitarbeiter wie er, um jemanden umzubringen?, frage ich mich, während ich dem federnden Auf und Ab seiner Haare in der sacht bewegten Luft zusehe. Gut, wir alle haben unsere Belastungsgrenzen.

Eine Glocke ertönt. Die Eingangstür schwingt auf. Ein frischer Luftzug weht herein und mit ihm eine blasse Frau in einem abgetragenen Mantel und mit einem braunen Filzhut auf dem Kopf, der ein bisschen aussieht wie ein Männerhut. Sie wischt die regenfeuchten Ärmel ab, sieht sich um und entdeckt den Empfangschef, der durch das Foyer zurück zum Tresen eilt.

»Verzeihen Sie, werter Herr«, sagt sie in britischem Englisch, mit fester und ruhiger Stimme. Das Licht des Leuchters streift ihre Haare, die unter der Hutkrempe zu einem blonden Nackenknoten zusammengesteckt sind. Sie ist ungeschminkt bis auf einen zarten Hauch von Lippenstift vielleicht, wobei sie selbst den eigentlich gar nicht nötig hätte. Ein nordischer Typ wie sie braucht kein Make-up. Sie ist groß, blond, hat all die klassischen Attribute, die meine eigene italienische Mutter mir nicht mitgeben konnte, auch wenn ich sonst viel von ihr habe. Irgendwie kommt mir die Frau bekannt vor. Dieser Mund ... diese geraden, vollen Brauen über den blauen Augen, das alles kenne ich doch, oder nicht?

Nein. Garantiert nicht. Das bilde ich mir bestimmt nur ein. Ich sehe eine Ähnlichkeit, weil ich eine sehen will. Nein, ausgeschlossen. Margaret Thorpe wird meinen Brief erst heute Abend erhalten, nach Feierabend, wenn sie aus ihrem Büro in irgendeinem Regierungsgebäude nach Hause kommt. Nein, sie kann es unmöglich sein, die Schwester meines Mannes, meine Schwägerin, auch wenn mein Herz beim Anblick ihrer Züge leicht aus dem Takt gerät. Ihr Kopf ist jetzt dem Empfangschef zugedreht, und vom Profil her jedenfalls sieht sie Margaret Thorpe überhaupt nicht mehr ähnlich, ganz und gar nicht. Wenn nicht ...

Wieder ertönt die Glocke. Wieder schwingt die Eingangstür auf und lenkt meinen Blick ab. Wieder strömt ein Luftzug herein, und ein Mann in marineblauem Militärmantel und Offiziersmütze, auf der kleine Regentropfen glitzern, schiebt sich herein. Sein Gesicht ist pockennarbig, die einzige Auffälligkeit an ihm. Sein ausdrucksloser Blick schweift langsam durch das Foyer, als nähme er jedes Detail, jeden Strich auf der Tapete, jeden Fleck auf den Polstern in sich auf, und bleibt schließlich, wie zufällig, an mir hängen.

Die Frau befindet sich nach wie vor im Gespräch mit dem Empfangschef. Nimmt gar keine Notiz von uns. Ich stehe auf. »Mr. B ...?«

Er tritt vor und streckt mir die Hand entgegen. »Sie müssen Mrs. Thorpe sein«, sagt er freundlich und ergreift meine Hand schwungvoll mit beiden Händen, als wären wir Vater und Tochter, die sich wie gewohnt zum Tee verabredet haben.

Statt im Foyer des Basil Hotels zu bleiben (wo der Feind mithört oder auch nicht, der Empfangschef aber auf jeden Fall die Ohren spitzt), steuern wir nach draußen in die Dunkelheit. Ich habe die Angewohnheit, zügig zu gehen, während Mr. B (seinen richtigen Namen kann ich nicht nennen, so leid es mir tut) eher behäbig dahinzockelt und es mir richtig schwerfällt, mich seinem Schritt anzupassen. Ich schiebe die Hände in die Manteltaschen und trommle von innen mit den Fingern gegen meine Oberschenkel. Eigentlich wäre es an ihm, das Gespräch zu beginnen. Immerhin ist er der Chef vom Dienst.

»Nun, Mrs. Thorpe«, sagt er schließlich. »Ich darf Ihnen gratulieren zu Ihrem Mut, Ihrer Entschlossenheit. Dass Sie den langen Weg nach London auf sich genommen haben, mitten im Krieg ... dass Sie mit einer so ungewöhnlichen Anfrage an mein Büro herangetreten sind ... Ja, das erlebe ich wahrlich nicht alle Tage.«

»Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«

»Ob ich etwas dagegen habe? Wo denken Sie hin? Wenn wir eins in diesem Land bewundern, dann ist es Mut. Mut und Entschlossenheit, Mrs. Thorpe, und beides scheinen Sie im Übermaß zu besitzen. Wie lange waren Sie beide verheiratet?«

»Seit Juli.«

»Seit letzten Juli?«

»Ja. Seit dem siebten.«

»Kurz bevor er in Gefangenschaft geriet also. Wie entsetzlich!«

»Es hat Monate gedauert, ehe ich überhaupt davon erfahren habe. Zuerst dachte ich, er sei abberufen worden, auf eine weitere seiner ... wie auch immer man es nennt.«

»Operationen?«

»Ja, Operationen. Als er dann aber nicht zurückkehrte ...«

Wir halten an, um die Straße zu überqueren. Ich lasse ihn den Weg bestimmen, schließlich ist er der Ortskundige von uns beiden und wohnt hier in London, kennt die Straßen und Eigenheiten der Stadt. Mehrere Fahrräder nähern sich, eins nach dem anderen, und während wir warten, bis sie vorbeigefahren sind, spricht Mr. B weiter.

»Es war, wohlgemerkt, ein Verstoß gegen die Regeln.«

»Was? Was war ein Verstoß gegen die Regeln?«

Mr. B sieht mir nicht ins Gesicht, sondern knapp über meinen Kopf hinweg, die Straße hinunter, auf weitere herannahende Fahrräder. »Zu heiraten«, sagt er regungslos.

Die Fahrräder fahren vorbei. Wir gehen über die Straße und kommen auf einen nebelverhangenen Platz mit ziegelroten Pflastersteinen und weißer Steinumrandung. Ringsum fehlen mehrere Häuser, sind einfach nicht mehr da, wie Zahnlücken in einem Gebiss. Mr. B führt mich zu einer kleinen Grünanlage in der Mitte des Platzes, wo wir uns in gebührlichem Abstand nebeneinandersetzen, damit sich unsere Arme und Beine nur ja nicht berühren können. Der Knopf am Handschuh meiner linken Hand ist aufgesprungen, und ich versuche, ihn wieder zu schließen, aber meine Finger sind steif vor Kälte.

»Natürlich verstehe ich Ihren Kummer, Mrs. Thorpe«, sagt er in einem geradezu väterlich tröstenden Tonfall. »Genau aus diesem Grund legen wir Männern wie Thorpe eindringlich nahe, möglichst keinerlei persönliche Bindungen einzugehen. Von einer Heirat ganz zu schweigen.«

»Wir sind alle nur Menschen, Mr. B ...«

»Trotzdem, es ist nicht klug. Und Ihnen am anderen Ende der Welt, auf den Bahamas, dann auch noch Hinweise auf den Zweck seines Einsatzes zu geben ...«

»Oh, glauben Sie mir, darüber hat er nie ein Wort verloren. Ich war es, die eins und eins zusammengezählt hat. Ich verkehre in...

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Beatriz Williams besitzt Abschlüsse der amerikanischen Universitäten Stanford und Columbia. Während sie als Beraterin in London und New York arbeitete, versteckte sie ihre Schreibversuche zunächst auf ihrem Laptop. Mit ihren Romanen eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer LeserInnen im Sturm, sondern auch die »New York Times«-Bestsellerliste. Heute schreibt Beatriz Williams in ihrem Haus an der Küste Connecticuts, wo sie mit ihrem Mann und ihren vier Kindern lebt.