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Belles of London - Die Wahrheit deiner Worte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
509 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am24.02.20231. Aufl. 2023
Ein Lord mit einem ungeheuren Geheimnis. Eine Lady, die an das Gute in ihm glaubt.

Die junge Erbin Julia Wychwood leidet unter einer Sozialphobie, die jedes gesellschaftliche Ereignis für sie zur Tortur macht. Ausgerechnet der düstere Kriegsveteran Jasper Blunt scheint ihre Ängste zu verstehen - aber jeder weiß, dass er nur eine reiche Frau sucht, die sich um seine Kinder kümmert. Als ihre Eltern sie mit einem alternden Lord verheiraten wollen, bietet Julia Jasper dennoch an, ihn zu ehelichen - wenn sie so viel lesen und reiten darf, wie sie will. Jasper stellt ebenfalls eine Regel auf: Sein Turmzimmer ist tabu für sie. Aber je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto größer wird Julias Verlangen, sein Geheimnis zu ergründen und den wahren Jasper kennenzulernen ...

'Eine betörende Liebesgeschichte voller Spannung und Geheimnisse - absolut empfehlenswert!' LIBRARY JOURNAL

Band 2 der BELLES-OF-LONDON-Reihe



Mimi Matthews ist eine USA-TODAY-Bestseller-Autorin, die viktorianische Liebesromane und Sachbücher über diese faszinierende Zeit schreibt. Sie lebt mit ihrer Familie, einem Sheltie und zwei Siamkatzen in Kalifornien. Außerdem ist sie begeisterte Reiterin und stolze Besitzerin einer jungen Andalusier-Stute.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin Lord mit einem ungeheuren Geheimnis. Eine Lady, die an das Gute in ihm glaubt.

Die junge Erbin Julia Wychwood leidet unter einer Sozialphobie, die jedes gesellschaftliche Ereignis für sie zur Tortur macht. Ausgerechnet der düstere Kriegsveteran Jasper Blunt scheint ihre Ängste zu verstehen - aber jeder weiß, dass er nur eine reiche Frau sucht, die sich um seine Kinder kümmert. Als ihre Eltern sie mit einem alternden Lord verheiraten wollen, bietet Julia Jasper dennoch an, ihn zu ehelichen - wenn sie so viel lesen und reiten darf, wie sie will. Jasper stellt ebenfalls eine Regel auf: Sein Turmzimmer ist tabu für sie. Aber je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto größer wird Julias Verlangen, sein Geheimnis zu ergründen und den wahren Jasper kennenzulernen ...

'Eine betörende Liebesgeschichte voller Spannung und Geheimnisse - absolut empfehlenswert!' LIBRARY JOURNAL

Band 2 der BELLES-OF-LONDON-Reihe



Mimi Matthews ist eine USA-TODAY-Bestseller-Autorin, die viktorianische Liebesromane und Sachbücher über diese faszinierende Zeit schreibt. Sie lebt mit ihrer Familie, einem Sheltie und zwei Siamkatzen in Kalifornien. Außerdem ist sie begeisterte Reiterin und stolze Besitzerin einer jungen Andalusier-Stute.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736317956
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum24.02.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.2
Seiten509 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1028 Kbytes
Artikel-Nr.9168876
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL

London, England

Juni 1862

Julia Wychwood war allein in der Rotten Row, und genau so gefiel es ihr.

Nun ja, nicht ganz allein.

Da war zum einen ihr Reitknecht, Luke Sechs. Und es gab einige wenige bescheiden gekleidete Männer und Frauen, die am Geländer entlanggingen. Doch sonst ...

Ja. Allein.

So war es oft um diese frühe Tageszeit - in den ersten Momenten nach Sonnenaufgang, wenn die Luft noch dunstig und kühl war und die aufgehende Sonne hell schien, um den Nebel zu vertreiben. Es gab einige Damen und Herren, die es vorzogen, zu dieser frühen Stunde zu reiten, aber nicht viele. Sicherlich nicht so viele wie am Nachmittag. Dann war die ganze feine Gesellschaft in Scharen unterwegs.

Genau deshalb zog Julia es vor, morgens zu reiten. Da gab es weniger Blicke und Geflüster. Man fühlte sich weniger bewertet.

Sie trieb Cossack zum Galopp an, indem sie ihm das Bein in die Flanke presste. Das war die beste Gangart des großen ebenholzschwarzen Wallachs - ein gleichmäßiger, ruhiger Gang, der sich anfühlte, als säße sie in einem Schaukelstuhl. Sie entspannte sich. Beim Galoppieren verlangte Cossack nichts weiter von ihr, als dass sie einen leichten Kontakt zu den Tandemzügeln hielt. Den Rest erledigte er selbst, was ihr reichlich Zeit zum Träumen ließ.

Oder um zu grübeln.

Sie war nicht nur allein in der Rotten Row. Sie war allein in London.

Ihre drei besten Freundinnen waren nicht in der Stadt, und zwei von ihnen würden nicht vor Sonntag zurückkehren. Damit blieben ihr vier Tage, die sie allein durchstehen musste. Vier unerträgliche Tage, und an jedem davon ein ebenso unerträgliches gesellschaftliches Ereignis.

Julia erwog, sich einfach ins Bett zu legen. Das hatte sie schon des Öfteren getan, um sich vor der Teilnahme an einem Ball oder einem Abendessen zu drücken. Aber nie länger als zwei Tage am Stück. Denn dann würden ihre Eltern darauf bestehen, Dr. Cordingley zu holen - einen abscheulichen Mann, der stets mit einer Lanzette und einer Aderlassschale in der Hand kam.

Der bloße Gedanke daran jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken.

Nein. Eine Krankheit vorzutäuschen würde diesmal nicht funktionieren. Vielleicht für einen Tag, aber nicht für alle vier.

Irgendwie musste sie das durchstehen.

Cossack warf unruhig den Kopf herum, als er in der Ferne etwas erblickte.

Julias behandschuhte Finger verkrampften sich reflexartig um die Zügel. Sie spähte die Row entlang zu dem Reiter, der auf sie zukam. »Ruhig«, murmelte sie Cossack zu. »Es ist nur ein anderes Pferd.«

Ein riesiges Pferd. Größer und schwärzer als Cossack selbst.

Aber es war nicht das Pferd, das Julia in ihrem Damensattel erstarren ließ. Es war der Gentleman, der auf ihm saß: ein streng dreinblickender, vom Kampf gezeichneter ehemaliger Soldat.

Captain Blunt, der Held der Krim.

Als er sich näherte, war ihr Mund plötzlich ganz trocken. Sie war fast versucht, die Flucht zu ergreifen. Aber es gab kein Entrinnen vor ihm. Sie brachte Cossack erst in den Trab und dann in den Schritt.

Sie hatte den Captain schon einmal getroffen. Es war auf Lady Arundells Frühlingsball gewesen. Viscount Ridgeway, ein gemeinsamer Bekannter von ihnen, hatte ihn Julia als einen würdigen Tanzpartner vorgestellt. Unter anderen Umständen wäre die Begegnung vielleicht ganz alltäglich gewesen - ein paar höfliche Worte und eine Runde auf der polierten Tanzfläche.

Stattdessen hatte Julia Captain Blunt wie eine völlige Idiotin angestarrt. Sie hatte nicht mehr atmen können, und das Blut hatte ihr in den Ohren gerauscht. Aus Angst, in Ohnmacht zu fallen, war sie aus dem Ballsaal geflüchtet, während Ridgeway noch dabei gewesen war, sie miteinander bekannt zu machen. Sie sah noch genau vor sich, wie Captain Blunts wie aus Granit gemeißelt wirkende Gesichtszüge zu einer Maske des Unmuts erstarrt waren.

Es war eine der demütigendsten Erfahrungen in Julias Leben gewesen.

Und das wollte etwas heißen.

Für eine Dame, die in Gesellschaft zu Panikattacken neigte, waren Peinlichkeiten an der Tagesordnung. Im fortgeschrittenen Alter von zweiundzwanzig Jahren hatte sie sich schon fast an sie gewöhnt. Doch der Vorfall auf Lady Arundells Ball hatte selbst für sie einen neuen Tiefpunkt dargestellt.

Zweifellos nahm der Captain an, ihr Verhalten hätte etwas mit seinem Aussehen zu tun gehabt.

Blunt war von kräftiger Gestalt. Groß, stark und ungemein breitschultrig. Er war schon rein körperlich ein einschüchternder Gentleman, aber die Narbe in seinem Gesicht verstärkte diesen Eindruck noch. Der tiefe, grausige Schnitt teilte seine rechte Augenbraue und verlief bis hinunter zu seinem Mund, wo er sich in seine Oberlippe eingekerbt hatte. Es rief den Eindruck eines permanenten höhnischen Lächelns hervor.

Eine ziemliche Ironie, dass er als Held gepriesen wurde. Vom Aussehen her schien er jedenfalls nichts Heldenhaftes an sich zu haben. Vielmehr wirkte er in jeglicher Hinsicht wie ein Schurke.

»Miss Wychwood.« Er nahm seinen Kastorhut ab und neigte den Kopf zu einer Verbeugung. Sein Haar war glänzend und rabenschwarz. Es war bis zum Kragen kurz geschnitten und wurde durch ebenso kurze Koteletten ergänzt, die die harten Linien seines Kinns noch betonten. »Guten Morgen.«

Sie wagte kaum, ihm ins Gesicht zu sehen. »Guten Morgen.«

Er antwortete nicht. Nicht sofort. Stattdessen musterte er sie. Julia spürte die Schwere seines Blicks. Es löste einen Sturm von Schmetterlingen in ihrem Bauch aus.

Reite weiter, wollte sie sagen. Bitte reite einfach weiter.

Doch das tat er nicht. Er schien es darauf angelegt zu haben, sie in die Enge zu treiben.

Sie vermutete, den Grund dafür zu kennen. Sie hatte sich bei ihm nie für ihr Verhalten auf dem Ball entschuldigt. Es hatte keine Gelegenheit gegeben.

Vielleicht wollte er sie leiden lassen, weil sie ihn in Verlegenheit gebracht hatte?

Sollte das der Fall sein, war Julia bereit, die bittere Medizin zu schlucken. Sie hatte es weiß Gott verdient.

Sie zwang sich, seinem Blick zu begegnen. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch drohten zu rebellieren. Du meine Güte. Seine Augen hatten die Farbe von Raureif - ein Grau, so kalt und hart, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken lief. Jeder weibliche Instinkt in ihr schien sie zu warnen: Lauf, raunte er. Lauf so schnell du kannst.

Aber dies war nicht Lady Arundells Ballsaal.

Sondern der Hyde Park. Hier unter freiem Himmel auf Cossacks Rücken war sie nicht mehr die Person, die sie auf einem Ball oder einer Abendgesellschaft war. Zum einen war sie nicht allein. Sie hatte einen Partner - und zwar einen imposanten. Cossack half ihr durch seine Kraft und seine Statur. Er gab ihr das Gefühl, fast so furchterregend zu sein wie er selbst. Deshalb war sie auf einem Pferd selbstbewusster.

Zumindest war sie das früher immer gewesen.

»Wie geht es Ihnen?«, fragte sie.

»Sehr gut.« Seine Stimme war tief und gebieterisch, mit einem knurrigen Unterton. Die Stimme eines Soldaten. Von der Art, die man, wenn nötig, über ein ganzes Schlachtfeld hinweg hören konnte. »Und Ihnen?«

»Ich genieße unser derzeitiges schönes Wetter«, sagte sie. »Es eignet sich hervorragend zum Reiten.«

Er warf einen kurzen Blick auf ihr Gewand. Es war aus verblasster schwarzer Wolle gefertigt und betonte in keiner Weise die Konturen ihrer Figur. Eher im Gegenteil. Es verbarg ihre Gestalt, so, wie der Netzschleier an ihrem kurzkrempigen Reithut ihr Gesicht verdeckte. Captain Blunts schwarze Brauen zogen sich zusammen, und er runzelte die Stirn.

Julia unterdrückte ein Aufflackern von Verlegenheit. Ihre Kleidung war nicht dazu gedacht, Aufmerksamkeit zu erregen. Sie sollte sie unsichtbar machen. Aber das hatte sie nicht - nicht für ihn.

Die Art, wie er sie ansah ... Sie stellte sich vor, dass Hades Persephone so angesehen haben musste, bevor er sie als seine unfreiwillige Braut in die Unterwelt verschleppt hatte.

Und jeder wusste, dass Captain Blunt auf der Suche nach einer Ehefrau war.

Wenn man den umlaufenden Gerüchten Glauben schenkte, war dies sogar der einzige Grund, warum er in die Stadt gekommen war. Er befand sich auf der Suche nach einer willfährigen Erbin, die er auf sein abgelegenes Anwesen in Yorkshire entführen konnte. Ein Anwesen, auf dem es angeblich spukte.

»Reiten Sie oft um diese Zeit aus?«, fragte er.

»Wann immer ich kann«, sagte sie. »Cossack ist froh über die Bewegung.«

»Sie haben ihn gut im Griff.«

Das Kompliment lockerte die Anspannung in ihrer Brust. »Es ist nicht schwer.« Sie streichelte Cossacks Hals. »Er sieht vielleicht imposant aus, aber eigentlich ist er ein Lämmchen. Das sind die großen Kreaturen meiner Erfahrung nach oft.«

Captain Blunts eigenes Reittier stampfte mit seinen riesigen Hufen auf, als wollte es gegen ihre Aussage protestieren.

Sie warf einen interessierten Blick auf das Pferd. Es war gebaut wie ein mittelalterliches Schlachtross, mit breiter Brust, schweren Fesseln, einer dichten wehenden Mähne und einem dicken Schweif. »Wie heißt er?«

»Quintus.«

»Und ist er ...«

»Ein Grobian durch und durch«, sagte Captain Blunt. »Manchmal, Miss Wychwood, ist das, was man sieht, genau das, was man bekommt.«

Julia fragte sich, ob das auch auf den Captain selbst zutraf. Konnte...

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Mimi Matthews ist eine USA-TODAY-Bestseller-Autorin, die viktorianische Liebesromane und Sachbücher über diese faszinierende Zeit schreibt. Sie lebt mit ihrer Familie, einem Sheltie und zwei Siamkatzen in Kalifornien. Außerdem ist sie begeisterte Reiterin und stolze Besitzerin einer jungen Andalusier-Stute.
Belles of London - Die Wahrheit deiner Worte

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