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Ein Sommer in Galway

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am25.04.20231. Aufl. 2023
Ein irisches Dorf, ein abgelegenes Cottage und eine frische Brise fürs Herz!

Mit gebrochenem Herzen und dem Vorsatz, sich nie wieder zu verlieben, strandet Fiona in einem kleinen irischen Dorf. Akute Geldnot führt sie auf eine Austernfarm, wo sie nicht nur mit ihrer Angst vor dem Wasser und zwei störrischen Eseln zu kämpfen hat, sondern auch mit ihrem Arbeitgeber Sean. Der hat genaue Vorstellungen von der Austernzucht und eine Partnerin, die Fiona das Leben schwer macht. Vor allem aber hat er diese wunderschönen dunklen Augen, die Fionas Vorsatz ins Wanken bringen ...

»Jo Thomas zeichnet eine Welt, in der man zu gern leben würde, mit Figuren, die einem unheimlich ans Herz wachsen.« KATIE FFORDE

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
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Produkt

KlappentextEin irisches Dorf, ein abgelegenes Cottage und eine frische Brise fürs Herz!

Mit gebrochenem Herzen und dem Vorsatz, sich nie wieder zu verlieben, strandet Fiona in einem kleinen irischen Dorf. Akute Geldnot führt sie auf eine Austernfarm, wo sie nicht nur mit ihrer Angst vor dem Wasser und zwei störrischen Eseln zu kämpfen hat, sondern auch mit ihrem Arbeitgeber Sean. Der hat genaue Vorstellungen von der Austernzucht und eine Partnerin, die Fiona das Leben schwer macht. Vor allem aber hat er diese wunderschönen dunklen Augen, die Fionas Vorsatz ins Wanken bringen ...

»Jo Thomas zeichnet eine Welt, in der man zu gern leben würde, mit Figuren, die einem unheimlich ans Herz wachsen.« KATIE FFORDE

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737487
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum25.04.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1279 Kbytes
Artikel-Nr.10905575
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

Als die Seeluft mir ins Gesicht weht, fühlt sie sich an wie eine kühle Dusche für meinen Kopf. Sie ist sauber und frisch und riecht nach Salz. Ich stehe auf den Stufen des Polizeireviers oder, besser gesagt, vor einem Mietcontainer, in dem die Polizeistation untergebracht ist. Der Wind bläst mir durchs Haar, und ich recke ihm das Gesicht entgegen, damit die feuchte Luft jede Träne, die mir entkommen könnte, mit sich davonträgt. Während ich mir mit geschlossenen Augen den Wind um die Nase wehen lasse, werden mir zwei Dinge klar: Erstens befinde ich mich an einem Ort namens Dooleybridge, und zweitens bin ich hier gestrandet und besitze nur das Kleid, das ich gerade am Leib trage - das Kleid, in dem ich geheiratet habe.

Ich schlage die Augen auf, schaudere und kehre zur Hafenmauer zurück, vor der das Wohnmobil gestanden hatte. An der Mauer entdecke ich ein paar Schrammen, und ein Scheinwerfer liegt auf dem Boden. Ansonsten deutet nichts mehr darauf hin, dass es je hier war. Ich bücke mich und hebe den Scheinwerfer auf. Oh, und noch etwas wird mir klar: Auf keinen Fall kann ich nach Hause zurück, auf gar keinen Fall.

Jetzt drehe ich mich um und gehe auf die Straße zu; eigentlich kann man nicht von Gehen sprechen, es ist eher ein Humpeln. Meine Schuhe bringen mich um und bespritzen meine Füße und meine Waden hinten mit Wasser. Aber es ist auch nicht unbedingt das richtige Wetter für goldene Slipper. Es ist kalt und nass, und ich könnte mich nicht elender fühlen, als es bereits der Fall ist. Ich beschließe, den Hügel wieder hinaufzusteigen, und überquere die Straße direkt unterhalb der Polizeistation, um in einen gefliesten Hauseingang zu treten. Dort atme ich so tief ein, dass meine Brust schmerzt und ich husten muss. Mir bleibt nichts anderes übrig. Mit gesenktem Kopf berühre ich das kalte Messing der Tür und drücke sie mit aller Entschlossenheit auf, die ich aufbringen kann.

Die Tür knallt krachend gegen die Wand, während ich förmlich in den Raum falle und mich und alle anderen ziemlich erschrecke. Schnell wird mir klar, dass nicht so ein Gedränge herrscht, wie ich erwartet habe, sondern nur eine Handvoll Menschen da sind. Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Eine Hitzewelle steigt von meiner Brust auf und schießt mir ins Gesicht. Meine Wangen brennen, während ich innerlich zusammenzucke, ein Gefühl, als wäre ich in einen Italowestern geraten, in dem der Klavierspieler bei meinem Eintreten aufhört zu spielen.

»Entschuldigung«, murmele ich fast unhörbar und schließe die Tür sehr leise hinter mir. Mein Magen gibt Geräusche von sich wie eine Waschmaschine im Schleudergang. Ich sehe mich in dem Pub um. An einem Ende ist ein kleiner, offener Kamin, in dem ein Feuer brennt, obwohl angeblich Sommer sein sollte. Die Flammen vertreiben mit ihrem unerschrockenen, fröhlichen, orangefarbenen Schein die ungemütliche Kühle. Ein mir nicht vertrauter Geruch liegt in der Luft, irgendwie erdig und gleichzeitig süßlich. Auf dem Feuerrost liegen Klumpen, die wie brennende Erde aussehen. Daheim würde ich einfach die Heizung einschalten, doch momentan bin ich sehr, sehr weit weg von meinem Zuhause. Die Vorderseite der Theke ist mit Holz vertäfelt, ebenso wie die Wände im gesamten Raum. Und damit meine ich mit Nuten und Federn gehaltenen Kiefernholzbrettern, die schwarz gebeizt sind. Normalerweise erwartet man, dass ein solcher Raum voller Zigarettenqualm wäre, doch das ist nicht der Fall. In der Ecke am Feuer sehe ich eine kleine Gruppe von Leuten, die allesamt so alt sind wie Betty von Bettys Brötchen. Oder, wie es jetzt heißt, vom Coffee House. Betty ist meine Chefin - oder sollte ich lieber Ex-Chefin sagen?

Sie weigert sich beharrlich, in den Ruhestand zu gehen, sitzt immer auf einem Stuhl am Ende der Theke und sieht dabei wie ein Buddha aus. Nie hat sie es über sich gebracht, die Herrschaft über die Kasse aus der Hand zu geben. Einmal hat sie mir vorgeschlagen, den Laden zu leiten, aber ich habe abgelehnt. Ich stehe nicht gerne im Rampenlicht, fühle mich hinter den Kulissen - in dem Fall in der Küche - wohler. Kimberly, die hinter der Ladentheke steht, hat sich um den Job beworben, doch dann hat ihn Sandra aus dem Restaurant TGI Friday´s bekommen. Kimberly hat angefangen zu joggen und viel Obst zu essen.

Die Gruppe am Kamin starrt mich immer noch an, genau wie Betty, wenn sie mit ihren wachsamen Augen die Kasse im Blick behält. Am Tresen sitzen zwei Gäste, einer mit einer alten Tweedmütze und einer Jacke mit Löchern an den Ellbogen, der andere in einem dünnen Jogginganzug und einer Baseballkappe. Auch diese beiden haben sich umgedreht und starren mich an. Mit brennenden Wangen und glühendem Dekolleté mache ich erst einen und dann noch einen Schritt vorwärts. Ich fühle mich wie bei dem Kinderspiel »Kaiser, wie viele Schritte darf ich gehen?«, während mir die Blicke aller Anwesenden folgen. Das Mädchen hinter der Theke poliert Gläser und lächelt mir zu. Ich bin unglaublich dankbar, ein freundliches Gesicht zu sehen. Es liegt nicht an ihrem kurzen, weiß gefärbten Haar oder der großen, weißen Blume, die sie sich hinter ein Ohr gesteckt hat, dass sie hier heraussticht. Nein, es liegt daran, dass sie ungefähr Anfang zwanzig ist, im krassen Gegensatz zu den meisten ihrer Gäste.

Als zwei Hunde bellend hinter dem Tresen hervorstürmen, weiche ich einen Schritt zurück. Der eine ist schwarz und hat kurze, dicke Beine und einen langen Körper. Vorne hat er einen weißen Streifen. Der andere ist fett und sieht ein bisschen wie eine Kreuzung zwischen einem Husky und einem dickbäuchigen Schwein aus.

Man kann mich nicht wirklich als mutig bezeichnen. Ich war immer schon der Meinung, dass es besser sei, einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, statt sich ihm zu stellen. Als ich mich gerade nach jemandem oder etwas umsehe, hinter dem ich mich verstecken kann, greift das Mädchen hinter der Bar ein.

»Platz!«, ruft sie scharf. Obwohl sie klein ist, hat sie eine kräftige Stimme. Kein Wunder, dass die Hunde mit eingezogenem Schwanz hinter den Tresen zurückkehren. Ich glaube, auf ihren Befehl hin hätte ich das Gleiche getan.

»Also, was darf ich Ihnen bringen?« Sie wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch ab und lächelt wieder.

»Ähm ...« Ich versuche zu sprechen, bringe aber keinen Ton heraus, also räuspere ich mich mit trockener Kehle und versuche es noch mal.

»Ich bin auf der Suche nach ...« Ich werfe einen Blick auf den Zettel in meiner Hand, die Rückseite eines Strafzettels wegen Falschparkens. »Sean Thornton?«, und sehe die Kellnerin fragend an.

Sie neigt den Kopf zur Seite und sieht mich mit leicht gerunzelter Stirn an. Dann stellt sie sich auf die Zehenspitzen und beugt sich über den Tresen. Ungeniert mustert sie mich - beginnend bei meinen Schuhen und dem zerrissenen Saum meines Kleides. Ich zupfe daran. Kleine Stofffetzen, die wie winzige Quasten aussehen, bleiben an meinen Fingern hängen. Ich schüttele die Hand, um sie wieder loszuwerden. Erneut schießt mir das Blut ins Gesicht.

Schließlich nickt die junge Frau in eine bestimmte Richtung. Dort entdecke ich einen einzelnen Mann, der jetzt aufblickt.

»Da drüben«, sagt sie mit immer noch gerunzelter Stirn. Dabei mustert sie mich, als hätte ich zwei Köpfe.

»Danke.« Ich drehe mich zu dem Mann in der abgetragenen Wachsjacke um. Er hat einen Tisch für sich allein, darauf befinden sich ein Notizbuch und ein Stift und daneben eine weiße Tasse auf einem Unterteller. Mit einer äußerst sparsamen Handbewegung winkt er mich zu sich.

»Oh, sieht aus, als wäre Ihnen jemand zuvorgekommen«, sagt das Mädchen, während ich stehen bleibe und zusehe, wie der jüngere der beiden Männer am Tresen - der im Jogginganzug - auf Sean Thornton zugeht. »Kann ich Ihnen etwas bringen, solange Sie warten?«, will sie etwas fröhlicher wissen. Ich spüre beinahe körperlich, wie meine Stimmung noch weiter sinkt, obwohl ich nicht geglaubt hätte, dass das überhaupt noch möglich wäre. Der Mann im Jogginganzug sitzt jetzt auf einem kleinen, mit grünem Velours überzogenen Hocker Sean Thornton gegenüber.

»Haben Sie auch Tee?« Ich seufze lauter, als ich wollte. Die Gruppe in der Ecke beobachtet mich immer noch.

»Tee? Na klar.« Sie nimmt einen Stift und einen Block zur Hand. »Auch was zu essen?«

Ich schüttele den Kopf, als ich an die paar Euro denke, die noch übrig sind, nachdem ich das Bußgeld auf dem Polizeirevier bezahlt habe. »Rücksichtsloses Fahren«, hatte der Polizist gesagt. Wahrscheinlich hatte er auch noch recht. Plötzlich knurrt mein Magen laut wie ein Löwe. Ruckartig hebe ich die Hände, um mir gleichzeitig den Magen zu halten und mein Erröten zu verbergen.

»Suppe und ein Sandwich?« Es klingt eher nach einer Feststellung als einer Frage. Sie zieht eine Augenbraue hoch.

»Prima«, stimme ich hastig zu.

Die Kellnerin setzt mit einer schwungvollen Bewegung den Wasserkessel auf. Ich habe das Gefühl, dass sie mich immer noch nicht aus den Augen lässt. Jetzt ist sie weiter hinten an der Bar, und ich kann sehen, dass sie lila Shorts in Lederoptik trägt mit einer Strumpfhose und dazu ein rotes T-Shirt, auf dem in Glitzerbuchstaben Drama Queen steht. Ich dagegen habe ein weites graues Sweatshirt und ein hautfarbenes, schmuddeliges Kleid an.

»Sind Sie auf Urlaub hier?«, ruft sie über den Lärm des kochenden Wassers hinweg und unterbricht damit meine Gedanken.

»Ähm, nicht direkt; naja, irgendwie schon.« Darauf kann ich nicht antworten, ohne mich in eine langwierige...

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Autor

Jo Thomas arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für verschiedene englische Radiosender. Ihr Debütroman Ein Sommer in Galway hat sich in England zu einem Bestseller entwickelt und wurde unter anderem mit dem RNA Joan Hessayon Award ausgezeichnet. Jo Thomas lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Vale of Glamorgan.
Ein Sommer in Galway