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Descent - Legenden der Finsternis: Die Tore von Thelgrim

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Cross Culterschienen am20.02.2023
Ein widerwilliges Trio muss eine geheimnisvolle Stadt zu untersuchen und dabei gegen ein dämonisches Unwesen kämpfen - ein atemberaubender Roman aus dem Descent-Universum.   Als drei verschiedene Abenteurer angeheuert werden, um die Versiegelung von Thelgrim, der großen Zwergenstadt, zu untersuchen, haben alle drei Bedenken. Einer von ihnen ist ein gesuchter Verbrecher und die beiden anderen wollen nicht zusammenarbeiten - aber bei so einer Bezahlung kann man schlecht ablehnen. Als sich die drei auf einem geheimen Weg nach Thelgrim begeben, ahnen sie nicht, was sie dort erwartet. Terrinoth befindet sich im Umbruch und neue Bedrohungen lauern in der Dunkelheit.

Robbie MacNiven stammt aus den Highlands und hat seinen Abschluss in Geschichte an der University of Edinburgh gemacht. Er ist Autor mehrerer Romane und vieler Kurzgeschichten für das 'Warhammer 40.000 Age of Sigmar'-Universum und des Narrativs für HiRez Studio's Smite Blitz RPG. Neben dem Schreiben beschäftigt er sich mit historischem Reenactment und fährt jedes zweite Wochenende acht Stunden, um die Spiele der Glasgow Rangers zu sehen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin widerwilliges Trio muss eine geheimnisvolle Stadt zu untersuchen und dabei gegen ein dämonisches Unwesen kämpfen - ein atemberaubender Roman aus dem Descent-Universum.   Als drei verschiedene Abenteurer angeheuert werden, um die Versiegelung von Thelgrim, der großen Zwergenstadt, zu untersuchen, haben alle drei Bedenken. Einer von ihnen ist ein gesuchter Verbrecher und die beiden anderen wollen nicht zusammenarbeiten - aber bei so einer Bezahlung kann man schlecht ablehnen. Als sich die drei auf einem geheimen Weg nach Thelgrim begeben, ahnen sie nicht, was sie dort erwartet. Terrinoth befindet sich im Umbruch und neue Bedrohungen lauern in der Dunkelheit.

Robbie MacNiven stammt aus den Highlands und hat seinen Abschluss in Geschichte an der University of Edinburgh gemacht. Er ist Autor mehrerer Romane und vieler Kurzgeschichten für das 'Warhammer 40.000 Age of Sigmar'-Universum und des Narrativs für HiRez Studio's Smite Blitz RPG. Neben dem Schreiben beschäftigt er sich mit historischem Reenactment und fährt jedes zweite Wochenende acht Stunden, um die Spiele der Glasgow Rangers zu sehen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986660772
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.02.2023
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1752 Kbytes
Artikel-Nr.11043373
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

»Bleib dicht bei mir«, mahnte Tiabette Sarra.

Sie wusste, dass es dumm war, das zu sagen, denn in diesem Moment umklammerte sie Sarras Hand, so fest sie konnte. Das kleine Mädchen hatte gar keine andere Wahl, als dicht bei ihr zu bleiben.

Insgeheim war sich Tiabette bewusst, dass diese Worte ebenso sehr zu ihrer eigenen Beruhigung dienten wie dazu, ihre Tochter zu beschwichtigen. »Bleib dicht bei mir« war in den letzten Monaten eine Art Mantra geworden, seit sie ihre Heimat im Westen von Kellar verlassen hatten, sich auf den langen und beschwerlichen Marsch durch die Hügel der Heulenden Riesen begeben und in den eisigen Straßen von Frostgate Schutz gesucht hatten, bevor sie schließlich weiter nach Nordosten gewandert waren, über den Rand der Welt hinaus. »Bleib dicht bei mir« fühlte sich manchmal an, als sei es das Einzige, was Tiabette noch geblieben war, die einzige Form von Kontrolle, die sie überhaupt noch über ihr Leben hatte, während ihr der Rest davon vollkommen entrissen worden war.

»Ich bin müde«, beschwerte sich Sarra.

Tiabette bemühte sich, nicht zu schimpfen. »Es ist nicht mehr weit, Süße«, sagte sie stattdessen und hielt den Blick geradeaus gerichtet.

Sie glaubte nicht, dass sie es schaffen würde, Sarra noch einmal auf dem Rücken zu tragen. In den Monaten, die sie mit den anderen Flüchtlingen unterwegs gewesen waren, um den Uthuk-Kriegerverbänden zu entkommen, die sich wie die Pest im östlichen Terrinoth ausbreiteten, hatte sie unglaubliche Taten von Eltern beobachtet, die sich bemühten, ihre Kinder am Leben zu halten. Sie hatte das Gefühl, sie selbst hätte Sarra durch halb Terrinoth getragen, durch widerlichen Schlamm, Sumpfgebiete und Dornenwälder. In Frostgate hatte sie das Leder ihrer Schuhe geopfert, um die ihrer Tochter zu flicken - seither war sie barfuß unterwegs und ihre Fußsohlen bestanden nur noch aus rauer, tauber Haut. Die beiden waren so weit gekommen und doch war sie nicht sicher, ob sie Sarra noch einen weiteren Schritt würde tragen können. Sie wusste, wenn sie jetzt hinfiel, würde sie nicht wieder aufstehen können.

»Du sagst immer, es ist nicht mehr weit«, maulte Sarra.

Tiabette schloss im Gehen für einen Moment die Augen und versuchte, ihre Stimme ruhig zu halten. »Dieses Mal meine ich es auch so. Da. Du kannst das Ziel sehen. Es kommt mit jedem Schritt näher.«

Sie öffnete die Augen und streckte die Hand aus, deutete über die gebeugten Köpfe derer, die vor ihr hertrotteten. Vor ihnen ragte das Dunwarr-Gebirge auf, es wirkte wie eine gewaltige Ringmauer mit seinen glatten Flanken aus grauem und violettem Gestein, die sich zu zerklüfteten, schneeweißen Zinnen erhoben. Es hatte den Anschein, als wären sie erbaut worden, um das Himmelszelt selbst zu schützen, eingerahmt von einem wolkenlosen Himmel, der sich von einem äußersten Gipfel zum anderen erstreckte wie eine riesige azurblaue Kuppel.

»Wollen wir wirklich da hin?«, fragte Sarra und folgte mit dem Blick Tiabettes ausgestrecktem Finger. Direkt vor ihnen, den felsigen Pfad hinauf, dem die Karawane durch das Vorgebirge folgte, befand sich etwas, das in der Ferne golden und silbern glänzte. Von Weitem sah es aus wie eine Wand, die in den Fuß des Berges eingelassen war, ein glatter Block, der mit großer Kunstfertigkeit in den nackten Fels gehauen worden war. Tiabette wusste jedoch, dass es keine Wand war. Es war ein Tor.

»Ja, da gehen wir hin«, versicherte sie Sarra und brachte ein Lächeln zustande. »Und inzwischen sind wir so nah, dass wir es sogar mit bloßem Auge sehen können! Es ist also nicht mehr weit!«

Wie oft hatte sie diese Worte schon gesagt? Wie oft waren sie eine Lüge gewesen, die sie sich selbst genauso wie ihrer Tochter eingeredet hatte? Jetzt endlich wurden sie wahr. Nur noch ein kleines Stück weiter.

Die Karawane trottete dahin. Als sie vor drei Wochen aus Frostgate aufgebrochen waren, waren sie um die hundert gewesen. Jetzt waren nur noch halb so viele übrig. Einige hatten aufgegeben und waren nach Hohenburg gegangen, als sie an den südlichen Grenzen des Finsterbruchwalds vorbeigekommen waren. Andere waren umgekehrt oder am Wegesrand zusammengebrochen. Manche waren einfach über Nacht verschwunden. Tiabette versuchte, nicht zu viel über sie nachzudenken.

Sie hatte schnell gelernt, hier draußen zu überleben. Man konnte den Leuten in den Karawanen nicht trauen. Sie alle waren verzweifelt und verzweifelte Leute taten verzweifelte Dinge. Diejenigen, die ihre Hilfe anboten, waren die Schlimmsten - sie wollten immer eine Gegenleistung oder versuchten unter dem Deckmantel der Freundlichkeit, die Schwachen und Verwundbaren ausfindig zu machen. Sie suchten nach Beute unter den verlorenen Seelen, die der Krieg, der die Baronate erfasst hatte, auf die Straßen von Terrinoth getrieben hatte. Sie waren wie Wölfe, die um die Herde herumschlichen und mit stets hungrigem Blick alles beobachteten.

Sie hatte das am eigenen Leib erfahren, als ein älterer Mann, der einige Male auf Sarra aufgepasst hatte, während sie um Essen gebettelt hatte, sie im Schlaf ausgeraubt hatte. Jetzt mied sie die Hilfsbereiten, diejenigen mit entrücktem Blick und alle, die permanent vor sich hin murmelten. Sie sprach mit niemandem und hatte Sarra angewiesen, es ihr gleichzutun.

»Bleib dicht bei mir«, ermahnte sie sie einmal mehr. Sarra klammerte sich an sie, doch Tiabette konnte sehen, dass die Schritte ihrer kurzen Beine immer unsicherer wurden. Nicht jetzt, flehte sie lautlos. Nicht wenn sie ihrem Ziel so nah waren.

Die Tore waren nun deutlicher zu erkennen. Tiabette versuchte, sich auf diesen Anblick zu konzentrieren; sie hätte sich an alles geklammert, um sich von der Erschöpfung in ihren steifen, zitternden Gliedern oder dem schmerzhaften Hunger in ihrem Magen abzulenken. Sie konnte einen Bogen aus gemeißeltem Stein ausmachen, der sich über den riesigen Durchgang spannte. Wie gewaltig seine wahren Ausmaße waren, wurde erst nach und nach ersichtlich, je näher sie ihm kamen. Türme und Wehrgänge waren direkt in die steilen Hänge zu beiden Seiten geschlagen worden. Sie schienen aus dem Fels herauszuwachsen und waren so clever gestaltet, dass schwer zu sagen war, wo der Berg aufhörte und die Festung begann. Die Tore selbst standen halb offen und das Sonnenlicht funkelte auf dem polierten Metall, mit dem sie beschlagen waren. Als die Karawane langsam näher kam, erkannte Tiabette, dass die Oberfläche der beiden Torflügel zwei riesigen Dunwarr-Kriegern nachempfunden war, die Rücken an Rücken standen, als würden sie Feinde abwehren, die den Bergpass umstellt hatten. Obwohl sich der Eingang noch ein gutes Stück entfernt befand, brachten die schieren Dimensionen der Architektur sie beinahe aus dem Tritt.

Sie bemerkte, dass der zerfurchte, unebene steinige Pfad, der sich durch das Vorgebirge schlängelte, einer festeren, aufwendig gepflasterten Straße gewichen war, die von unzähligen Füßen glatt geschliffen worden war. Auch die Schlucht schloss sie jetzt enger ein, ihre Flanken ragten so hoch neben ihnen auf, dass sie das Sonnenlicht aussperrten. Die Strahlen fielen jedoch weiterhin auf das große Tor vor ihnen, sodass es wie ein Leuchtfeuer im Zwielicht erstrahlte.

»Werden wir Zwerge sehen, Mama?«, fragte Sarra. »Die, die unter dem Berg leben?«

»Ja, Süße«, murmelte Tiabette, zu abgelenkt, um richtig zu antworten. Das Tempo der Kolonne verlangsamte sich oder genauer gesagt, es kam vollständig zum Erliegen. Die fünfköpfige Familie direkt vor ihnen - Mann und Frau, ihre Eltern und ihr kleiner Sohn - war stolpernd zum Stehen gekommen, weil ein Planwagen mit Vorräten ihnen den Weg versperrte.

Etwas irgendwo weiter vorne hatte sie aufgehalten. Das an sich wäre wohl kaum ungewöhnlich gewesen. Auf ihrer Reise schien es fast jede Stunde vorzukommen, dass ein Wagen ein Rad verlor oder einer der Ochsen zusammenbrach. Die gesamte Prozession musste dann Halt machen, während die Leute stritten und sich gegenseitig beschimpften. Schließlich wurde das, was auch immer die Verzögerung verursacht hatte, entweder repariert oder einfach von der Straße geschleppt und zurückgelassen und der schwerfällige Tross setzte sich erneut in Bewegung.

Tiabette hielt sich stets abseits, wenn es zu einer Verzögerung kam. Die Gemüter erhitzten sich in solchen Situationen jedes Mal und sie hatte in den letzten Monaten oft genug gesehen, dass Blut in sinnloser Wut vergossen wurde, um zu wissen, dass es nicht klug war, sich unter die Menge zu mischen, die sich immer rasch bildete, wenn etwas den Weg versperrte. Heute war es jedoch anders. Heute war das Ziel zum Greifen nah, so dicht vor ihnen, dass es kaum zu ertragen war. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, die Tore selbst sehen zu können - es war einfach zu viel.

Sie spürte, wie der Zorn in ihr hochkochte.

»Bleib dicht bei mir«, wiederholte sie und hielt Sarras Hand fest,...
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Robbie MacNiven stammt aus den Highlands und hat seinen Abschluss in Geschichte an der University of Edinburgh gemacht. Er ist Autor mehrerer Romane und vieler Kurzgeschichten für das "Warhammer 40.000 Age of Sigmar"-Universum und des Narrativs für HiRez Studio's Smite Blitz RPG. Neben dem Schreiben beschäftigt er sich mit historischem Reenactment und fährt jedes zweite Wochenende acht Stunden, um die Spiele der Glasgow Rangers zu sehen.