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1885 - Die Cézanne-Affäre

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
460 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.08.2023
Eine tödliche Sünde ... Der historische Kriminalroman »1885 - Die Cézanne-Affäre« von Barbara Pope jetzt als eBook bei dotbooks. Aix-en-Provence, 1885: Die Sonne brennt heiß auf die französische Provinzstadt herab, doch dem Untersuchungsrichter Bernard Martin läuft es kalt den Rücken hinunter: Im abgelegenen Steinbruch wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden, das lange Haar so rot wie das Blut, in dem sie liegt. Wieso musste Solange Vernet sterben? Fasziniert taucht Bernard in das Leben der exzentrischen Fremden ein. Schon bald geraten zwei Männer in sein Visier: der undurchsichtige Professor Westerbury, Solanges Liebhaber, dessen Charme jede Frau zu verfallen scheint - und der Künstler Paul Cézanne, der ebenfalls eine Affäre mit der Toten gehabt haben soll. Als im Steinbruch eines seiner Gemälde gefunden wird, das eine Frau zeigt, die große Ähnlichkeit mit Solange hat, verhärtet sich Bernards Verdacht ... aber ist wirklich alles so, wie es scheint? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Provence-Krimi »1885 - Die Cézanne-Affäre« von Barbara Pope wird alle Fans von Niclas Natt och Dag und Pierre Lagrange begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Barbara Pope wurde 1941 in Cleeveland/Ohio geboren. An der Columbia University promovierte sie in Europäischer Geschichte und unterrichtete viele Jahre an Universitäten in Amerika und Europa, wobei sie sich immer mit Frauen in der Geschichte beschäftigte und für den Feminismus einsetzte. Seit ihrem Ruhestand schreibt Barbara Pope Romane, für die sie in zahlreichen Kritiken gelobt wurde. Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre historischen Kriminalromane »1885 - Die Cézanne-Affäre« und »1894 - Die Dreyfus-Morde«.
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Produkt

KlappentextEine tödliche Sünde ... Der historische Kriminalroman »1885 - Die Cézanne-Affäre« von Barbara Pope jetzt als eBook bei dotbooks. Aix-en-Provence, 1885: Die Sonne brennt heiß auf die französische Provinzstadt herab, doch dem Untersuchungsrichter Bernard Martin läuft es kalt den Rücken hinunter: Im abgelegenen Steinbruch wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden, das lange Haar so rot wie das Blut, in dem sie liegt. Wieso musste Solange Vernet sterben? Fasziniert taucht Bernard in das Leben der exzentrischen Fremden ein. Schon bald geraten zwei Männer in sein Visier: der undurchsichtige Professor Westerbury, Solanges Liebhaber, dessen Charme jede Frau zu verfallen scheint - und der Künstler Paul Cézanne, der ebenfalls eine Affäre mit der Toten gehabt haben soll. Als im Steinbruch eines seiner Gemälde gefunden wird, das eine Frau zeigt, die große Ähnlichkeit mit Solange hat, verhärtet sich Bernards Verdacht ... aber ist wirklich alles so, wie es scheint? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Provence-Krimi »1885 - Die Cézanne-Affäre« von Barbara Pope wird alle Fans von Niclas Natt och Dag und Pierre Lagrange begeistern. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Barbara Pope wurde 1941 in Cleeveland/Ohio geboren. An der Columbia University promovierte sie in Europäischer Geschichte und unterrichtete viele Jahre an Universitäten in Amerika und Europa, wobei sie sich immer mit Frauen in der Geschichte beschäftigte und für den Feminismus einsetzte. Seit ihrem Ruhestand schreibt Barbara Pope Romane, für die sie in zahlreichen Kritiken gelobt wurde. Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre historischen Kriminalromane »1885 - Die Cézanne-Affäre« und »1894 - Die Dreyfus-Morde«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986907181
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.08.2023
Reihen-Nr.1
Seiten460 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2668 Kbytes
Artikel-Nr.12202392
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Albert Franc kam wegen der toten Frau im Steinbruch zu ihm, denn sonst gab es niemanden im Palais de Justice, dem der Inspektor den Leichenfund hätte melden können. Der Gerichtshof war während der Sommerpause geschlossen. Für gewöhnlich ereignete sich in den letzten beiden Augustwochen nie etwas Wichtiges, und die Richter waren alle aufs Land gefahren. Die Verwaltung von Recht und Ordnung hatten sie Bernard Martin überlassen, einem jungen Kollegen mit wenig Erfahrung, der keine Familie oder sonstige Beziehungen im Süden Frankreichs besaß.

Martin las gerade in einem Buch, als jemand laut an die Tür seines Dachzimmers hämmerte. Erschrocken markierte er die Seite in Zolas neuem Roman und legte das Buch auf das Regal über seinem Bett. Germinal und Darwins Die Entstehung der Arten schob er nach hinten an die Wand und vergewisserte sich, dass die schwarze, in Leder gebundene Bibel - ein Geschenk seiner Mutter - sie verdeckte. Er wusste nicht genau, wer an der Tür war. Doch in diesen Zeiten, in dieser Stadt, war es ratsam, seine radikalen politischen Ansichten geheim zu halten. Er schob die Briefe von zu Hause auf die eine Seite des Tisches, das trockene Brot und den harten Käse, die Überreste seines einsamen Abendbrots, zur anderen.

»Monsieur Martin. Monsieur le juge!«, rief eine ungeduldige Stimme draußen im Gang.

Mit drei Schritten war Martin bei der Tür und öffnete sie. »Bitte entschuldigen Sie, ich war in ein Buch vertieft -«

»Dem Himmel sei Dank! Sie sind hier.«

Martin war nicht gerade erfreut über den Anblick des schwer atmenden Albert Franc. Der Veteran unter den Inspektoren von Aix war nicht sehr groß, doch er war breit und kräftig gebaut; der Mann war bekannt für seine Härte und für seine manchmal recht freie Auslegung der Strafprozessordnung. Sein massiger Körper füllte den niedrigen Torbogen aus. Martin trat beiseite und deutete auf den hölzernen Stuhl am Tisch.

»Ich danke Ihnen.« Franc ließ sich stöhnend nieder und wedelte sich mit der Mütze Luft zu. »Ein Glas Wasser?«

Der Tonkrug stand auf dem Waschstand neben Martins Kleiderschrank, er füllte ein Glas und reichte es Franc, der das Wasser hinunterstürzte und sich dann sofort wieder Luft zufächelte. Bevor Martin eine Frage stellen konnte, begann der Inspektor noch ganz außer Atem den Grund für sein Kommen zu erklären. »Verzeihen Sie, mein Herr, dass ich Sie störe. Aber ich muss es Ihnen doch melden. Im Steinbruch. Da ist eine tote Frau. Ermordet, würde ich meinen. Der Proc ist nicht in der Stadt«, sagte Franc, wobei er den am Palais de Justice gebräuchlichen Ausdruck für den Staatsanwalt verwendete, »und deshalb brauche ich Sie. Sie müssen mich zum Steinbruch begleiten.«

»Eine tote Frau, hier in Aix?« Martin ließ sich auf dem Bett nieder. »Sind Sie sicher?«

»Gerade war ein Junge mit seinem Vater auf der Wache und hat berichtet, was er gesehen hat. Sie liegt im alten Steinbruch. Er meint, es handelt sich um eine Bürgerliche.«

»Und Sie sind sich sicher, dass uns hier kein Dummejungenstreich gespielt wird? Oder ein Missverständnis vorliegt?«

»Nein, nein. Sie kennen mich doch, Herr, es ist meine Stärke. Das Verhör, meine ich.«

Martin kannte Francs Verhöre wirklich zur Genüge. Häufig erschienen Gefangene des Inspektors vollkommen verängstigt und mit Blutergüssen in seinen Räumen. »Weichklopfen« nannte Franc seine Methoden.

»Ich habe mich etwa eine Stunde mit ihm unterhalten«, fuhr Franc fort. »Er sagt die Wahrheit, davon bin ich überzeugt. Er meint, er hat Blut gesehen. Und er konnte sogar das Kleid beschreiben, das die Frau trug. Weiß, mit grünen Streifen. Von bessrer Qualität als die Kleider seiner Mutter.«

Eine vage Erinnerung ging Martin durch den Kopf, doch er konnte sie nicht einordnen. »Ist es weit bis zum Steinbruch?«

»Nein, Monsieur, er liegt in der Nähe der Bibémusstraße, knapp eine Wegstunde entfernt. Deshalb bin ich ja hier. Ich dachte, wir beide sollten uns aufmachen und so schnell wie möglich einen Blick auf die Leiche werfen. Besonders, wenn man die Hitze und die Cholera und alles bedenkt ...«

Martins Magen zog sich jäh zusammen. Die Untersuchung von Mordopfern war der abscheulichste Teil seiner juristischen Ausbildung gewesen. In der Pariser Leichenhalle hatten die grauen und namenlosen Körper auf kalten Marmortischen gelegen. Den Zustand einer Leiche, die einige Zeit dieser höllischen Hitze ausgesetzt war, mochte sich Martin kaum vorstellen. »Es hat doch noch keine Cholerafälle in Aix gegeben, oder?«

»Nein, Monsieur, aber in Marseille -«

»Ja, ja.« Martin bemühte sich um einen gelassenen Tonfall, als er sich erhob und zum Schrank trat. Was ihn auch in diesem Steinbruch erwartete, er würde sich hüten, Anzeichen von Schwäche zu zeigen, schon gar nicht vor diesem Mann, der dafür bekannt war, dass er nur allzu gerne Gerüchte im Palais verbreitete. »Wie viele von Ihren Männern haben Sie mitgebracht?«

»Die meisten feiern immer noch das Fest der Heiligen Jungfrau, Monsieur.«

Martin wandte sich rasch um. »Aber Mariä Himmelfahrt war doch schon vor drei Tagen.«

Franc zuckte mit den Schultern. »Es sind brave Burschen, und es ist mitten im August.«

Wahrlich brave Burschen! Franc hielt sich gerne im Gefängnis auf bei den Uniformierten, die dort Dienst taten. Gott allein wusste, was er dort trieb. Wahrscheinlich machte er sich lustig über den Standesdünkel von Richtern, so wie Martin einer war. Als er den Gehrock und den Hut hervorholte - die angemessene Bekleidung für derlei offizielle Anlässe -, hob Franc die Hand, offenbar, um ihn davon abzuhalten, den Gehrock überzustreifen.

»Nein, Monsieur, das sollten Sie heute nicht tragen. Zu heiß. Und wer weiß, wie lange wir dort draußen herumklettern müssen.«

»Richtig«, murmelte Martin, »Sie haben recht.« Ein Zylinder bei dieser Hitze - da zeigte sich der richterliche Dünkel. Er griff nach der Jacke und seiner Mütze aus Studententagen und wandte sich zu Franc, der seine Unterkunft kritisch beäugte.

»Verzeihen Sie mir die Frage, Monsieur Martin, aber haben Sie jemanden, der hier nach dem Rechten sieht?«

»Ich beschäftige eine Zugehfrau, sie wohnt draußen auf dem Lande. Doch weil die Familie Picard nicht da ist, kommt sie derzeit nur an einem Tag in der Woche.« Durch Francs Gerüchteküche würden wahrscheinlich bald alle im Palais von Martins bescheidenen Wohnverhältnissen und der Tatsache, dass er eine Dachkammer anmieten musste, erfahren. Der alte Inspektor wusste bestimmt, dass die Amtsrichter am Anfang ihrer Laufbahn nur einen Hungerlohn verdienten. Wahrscheinlich hatte er auch gehört, dass Martin kein nennenswertes Familienvermögen besaß, was für einen Richter eher ungewöhnlich war. »Gehen wir«, sagte Martin und zog die Fensterläden zu, wobei er sich bemühte, die gesamte Autorität seines Amtes in die Stimme zu legen.

»Selbstverständlich.« Franc setzte die Mütze auf, ging zur Tür und hielt sie auf. Als sie die Treppen hinuntereilten, berichtete er Martin, dass er ein Maultier und einen Karren für sie bestellt habe. Sie traten in das blendend helle Tageslicht, und Franc wies zum Ende der Straße. Das Wohnhaus des Notars René Picard war eines der neueren Gebäude ganz in der Nähe der ehemaligen Nordmauer der Stadt, einen knappen Steinwurf entfernt von der Saint-Sauveur-Kathedrale. Das Gefährt, das am Eingang des Platzes der Kathedrale auf Franc und Martin wartete, war von simpler Bauart und in die Jahre gekommen, das Holz grau und splittrig. Der Inspektor deutete auf ein Taschentuch, das er sich um die linke Hand gebunden hatte, und warnte Martin vor aus dem Holz ragenden Nägeln.

Als sie auf dem Kutschbock Platz genommen hatten, knallte Franc mit der Peitsche, worauf sich das Tier in Richtung der großen Kirche in Bewegung setzte. Dort hatte die Prozession zu Ehren der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau begonnen und war dann weiter durch die Straßen von Aix gezogen. Nun, drei Tage später, waren von den kirchlichen Festlichkeiten nur einige blaue und weiße Blumen übriggeblieben, die verloren auf dem Kopfsteinpflaster lagen. Schmale, kurvenreiche Sträßchen, die trostlos wirkten wie die verblühten Blumen, führten sie hinaus aus der Stadt. Die Fenster der Konvente und Wohnhäuser waren fest geschlossen, damit das grelle Licht der späten Nachmittagssonne nicht ins Innere dringen konnte. Die bedächtigen Hufschläge des Maultiers hallten in den menschenleeren Gassen.

Martin wollte Franc genauer zu den Umständen des Leichenfunds befragen, doch er wartete, bis sie die Hauptstraße nach Vauvenargues erreichten. Wie viele Jungen hatten die Leiche gesehen? Wann genau hatten sie sie entdeckt? Hatten sie sonst noch etwas gefunden?

Es gab nicht viel zu berichten. Drei Bauernjungen waren beim Schwimmen gewesen. Auf dem Heimweg hatten sie am Steinbruch eine Pause eingelegt und zwischen den Felsen Verstecken gespielt, wobei sie die Tote entdeckt und sich furchtbar erschreckt hatten. Franc lachte, und sein kräftiges Gebiss mit den tabakfleckigen Zähnen wurde sichtbar. Anscheinend hatte die Leiche mit dem Gesicht zum Boden gelegen, doch keiner der Jungen hatte den Mut aufgebracht, die Tote umzudrehen. Sie waren überzeugt, dass sie eine so feine Dame sowieso nicht kennen würden. Pierre Tolbec, der Vater des ältesten Jungen, hatte der Polizei Meldung von dem Fund gemacht. Tolbec und sein Sohn Patric waren um zwei Uhr mittags zur Wache geritten, mit einem Sonnenschirm und einem kleinen Geldbeutel, in dem einige wenige Münzen klimperten.

Martin konnte diesem Bericht nichts Lustiges abgewinnen. Seine...
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Autor

Barbara Pope wurde 1941 in Cleeveland/Ohio geboren. An der Columbia University promovierte sie in Europäischer Geschichte und unterrichtete viele Jahre an Universitäten in Amerika und Europa, wobei sie sich immer mit Frauen in der Geschichte beschäftigte und für den Feminismus einsetzte. Seit ihrem Ruhestand schreibt Barbara Pope Romane, für die sie in zahlreichen Kritiken gelobt wurde.Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre historischen Kriminalromane »1885 - Die Cézanne-Affäre« und »1894 - Die Dreyfus-Morde«.