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Wintermärchen in Virgin River

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am20.02.20241. Auflage
Die Bücher zur beliebten Netflix-Serie

Letzte Weihnachten verlor Marcie Sullivan ihren geliebten Mann Bobby. Dieses Jahr sucht sie nach dem Menschen, der es ihr ermöglichte, sich von Bobby zu verabschieden. Im verschneiten Virgin River spürt sie Ian Buchanan auf. Obwohl der Empfang frostig ist, lässt Marcie sich nicht so leicht in die Flucht schlagen. Offenbar hat auch Ian Schlimmes erlebt und trägt eine schwere Last mit sich herum. Können sie gemeinsam die Vergangenheit bewältigen? Immerhin werden in Virgin River manchmal Weihnachtswunder wahr ...

»Robyn Carr ist eine bemerkenswerte Geschichtenerzählerin.«
The Library Journal
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99
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Produkt

KlappentextDie Bücher zur beliebten Netflix-Serie

Letzte Weihnachten verlor Marcie Sullivan ihren geliebten Mann Bobby. Dieses Jahr sucht sie nach dem Menschen, der es ihr ermöglichte, sich von Bobby zu verabschieden. Im verschneiten Virgin River spürt sie Ian Buchanan auf. Obwohl der Empfang frostig ist, lässt Marcie sich nicht so leicht in die Flucht schlagen. Offenbar hat auch Ian Schlimmes erlebt und trägt eine schwere Last mit sich herum. Können sie gemeinsam die Vergangenheit bewältigen? Immerhin werden in Virgin River manchmal Weihnachtswunder wahr ...

»Robyn Carr ist eine bemerkenswerte Geschichtenerzählerin.«
The Library Journal
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749908097
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.02.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1893 Kbytes
Artikel-Nr.13413876
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG
Marcie stand neben ihrem limonengrünen Volkswagen und zitterte in der Novemberkälte, denn die Morgensonne hatte sich gerade erst über dem Horizont blicken lassen. Ihr Wagen war gepackt und sie wollte aufbrechen. Sie war ebenso aufgeregt, wie sie sich vor diesem Vorhaben fürchtete. Auf dem Rücksitz stand eine kleine Kühltasche mit Snacks und Limonaden. Im Kofferraum hatte sie eine Kiste Wasser verstaut, und auf dem Beifahrersitz lag eine Thermoskanne mit Kaffee. Sie hatte einen Schlafsack mitgenommen, für den Fall, dass die Bettwäsche in einem der Motels ihren Ansprüchen nicht gerecht würde; an Kleidung hatte sie vor allem Jeans, Sweatshirts, dicke Socken und Stiefel in ihre Reisetasche gepackt, alles geeignet, um kleine Bergdörfer abzuklappern. Sie war ganz kribbelig, endlich aufbrechen zu können, aber ihr jüngerer Bruder Drew und ihre ältere Schwester Erin zögerten den Abschied hinaus.

»Hast du alle Telefonkarten dabei, die ich dir gegeben habe? Für den Fall, dass du mal keinen Handyempfang hast?«, fragte Erin.

»Habe ich.«

»Hast du auch wirklich genug Geld?«

»Ich werde zurechtkommen.«

»In weniger als zwei Wochen ist Thanksgiving.«

»So lange wird es kaum dauern«, versprach Marcie, denn hätte sie etwas anderes gesagt, würde die ganze Auseinandersetzung von vorne losgehen. »Ich rechne damit, dass ich Ian ziemlich schnell finden werde, denn ich glaube, dass ich ungefähr weiß, wo er sich aufhält.«

»Überleg es dir noch mal, Marcie«, flehte Erin in einem letzten Versuch. »Ich kenne ein paar der besten Privatdetektive der Branche - die Anwaltskanzlei arbeitet ständig mit ihnen zusammen. Wir könnten Ian ausfindig machen und ihm die Sachen, die du ihm zukommen lassen willst, schicken.«

»Das haben wir doch bereits besprochen«, erwiderte Marcie. »Ich will ihn sehen, mit ihm reden.«

»Wir könnten ihn doch erst einmal finden, und dann könntest du ...«

»Sag du es ihr, Drew«, wandte Marcie sich an ihren Bruder.

Drew holte Luft. »Sie wird ihn finden, mit ihm reden, herausfinden, was mit ihm los ist, Zeit mit ihm verbringen, ihm die Baseballkarten geben, ihm den Brief zeigen, und dann wird sie nach Hause kommen.«

»Aber wir könnten ...«

Marcie legte ihrer älteren Schwester eine Hand auf den Arm und sah sie mit einem entschlossenen Blick aus ihren grünen Augen an. »Hör auf damit. Ich komme in meinem Leben nicht weiter, wenn ich es nicht mache, und ich werde es auf meine Weise tun, nicht auf deine. Wir haben genug darüber geredet. Ich weiß, dass du es für dumm hältst, aber es ist das, was ich tun werde.« Sie beugte sich vor und gab Erin einen Kuss auf die Wange. Erin, die so völlig anders war als Marcie - gepflegt, schön, vollendet und kultiviert -, war wie eine Mutter für Marcie, seit sie ein kleines Mädchen war, und es fiel ihr schwer, das Bemuttern aufzugeben. »Mach dir keine Sorgen. Es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Ich werde vorsichtig sein. Und ich werde nicht lange bleiben.«

Dann gab sie Drew einen Kuss auf die Wange und sagte: »Kannst du ihr nicht Xanax oder so etwas besorgen?« Drew studierte Medizin und - nein -, er durfte keine Rezepte ausstellen.

Er lachte, legte die Arme um Marcie und drückte sie einen Moment lang fest an sich. »Mach schnell, und sieh zu, dass du es hinter dich bringst. Erin wird mich wahnsinnig machen.«

Marcie fixierte Erin mit schmalen Augen. »Lass ihn in Ruhe. Es war meine Idee, und ich werde zurück sein, bevor du es überhaupt bemerkst.«

Dann setzte sie sich in den Wagen und ließ die beiden an der Bordsteinkante vor dem Haus zurück, während sie davonfuhr. Bis zur Autobahn schaffte sie es noch, dann merkte sie, wie ihr die Tränen in den Augen brannten. Sie wusste, dass sie ihren Geschwistern Sorgen bereitete, aber sie hatte keine andere Wahl.

Es war nun beinahe ein Jahr her, dass Marcies Mann Bobby kurz vor Weihnachten im Alter von sechsundzwanzig Jahren gestorben war. Der Tod kam nach mehr als drei Jahren, die er in Krankenhäusern und zuletzt in einem Pflegeheim zugebracht hatte - hoffnungslos gelähmt und hirngeschädigt. Die Verletzungen hatte er sich zugezogen, während er als Marine im Irak diente. Ian Buchanan war sein Sergeant und bester Freund gewesen, ein Marine, der sich laut Bobby für zwanzig Jahre verpflichtet hatte. Aber kurz nachdem Bobby verwundet worden war, hatte Ian das Marine Corps verlassen und seitdem nichts mehr von sich hören lassen.

Marcie hatte gewusst, dass Bobby sich von seinen Verletzungen niemals erholen würde. Sie hatte seinen Verlust schon lange, bevor er wirklich starb, betrauert und hatte erwartet, eine Art Erleichterung zu empfinden, als es schließlich so weit war - zumindest für ihn. Sie hatte geglaubt, mehr als bereit zu sein, ein neues Leben zu beginnen, ein Leben, das sie jahrelang zurückgestellt hatte. Als Witwe im zarten Alter von siebenundzwanzig Jahren hatte sie noch reichlich Zeit für Dinge wie Ausbildung, Flirten, Reisen. So viele Möglichkeiten. Aber jetzt war es bald ein Jahr her, und sie steckte fest. Sie war einfach unfähig, weiterzugehen. Und sie wunderte sich ständig darüber, weshalb der Mann, den Bobby wie einen Bruder geliebt hatte, völlig von der Bildfläche verschwunden war, ohne jemals anzurufen oder zu schreiben. Er hatte sich seinen Brüdern aus dem Corps und seinem Vater entfremdet. Und er hatte sich ihr entfremdet, der Frau seines besten Freundes.

Und dann waren da noch diese Baseballkarten. Selbst wenn sie ihre Vorstellungskraft noch so sehr bemühte, Marcie fiel nichts ein, das ihre Schwester, die Juristin, lächerlicher finden könnte als Marcies Bedürfnis, dafür zu sorgen, dass Ian Bobbys Baseballkarten erhielt. Aber seitdem sie Bobby mit vierzehn Jahren kennengelernt hatte, wusste sie, wie besessen er von seiner Sammlung war. Es gab keinen Spieler oder Star, an den Bobby sich nicht erinnern konnte. Später hatte sich herausgestellt, dass auch Ian ein Baseballfanatiker war und seine eigene Sammlung besaß. Aus Bobbys Briefen wusste sie, dass die beiden davon gesprochen hatten, miteinander zu tauschen.

In den Wüsten und Städten des Iraks, während sie Aufständische verfolgten und sich wegen Selbstmordattentätern und Heckenschützenfeuer Sorgen machten, hatten Bobby und Ian sich darüber unterhalten, Baseballkarten zu tauschen. Es war surreal.

Dann war da noch dieser Brief, den Bobby ihr aus dem Irak geschrieben hatte, kurz bevor er verwundet wurde. Alles drehte sich um Ian und darum, wie stolz Bobby wäre, wenn er sein könnte wie Ian. Er war das Bild eines Marines - der Kerl, der mit seinen Männern durch die Scheiße ging, sie mit Kraft und Mut anführte, sie niemals hängen ließ, alles mit ihnen durchstand, ob sie nun bis zur Halskrause in Kämpfen steckten oder wegen eines Abschiedsbriefs von zu Hause weinten. Er war ein lustiger Kerl, der sie alle zum Lachen brachte, aber er war auch ein strenger Sergeant, der sie hart arbeiten, lernen und alle Regeln buchstabengetreu befolgen ließ, um sie auf der sicheren Seite zu halten. In diesem Brief hatte Bobby ihr gestanden, dass er auf ihre Unterstützung hoffte, sollte er sich entschließen, ebenfalls Berufssoldat zu werden. So wie Ian Buchanan es einer war. Wenn er nur halb der Mann sein könnte, der Ian war, wäre er verdammt stolz. Alle Männer sahen in Ian einen Helden, jemanden, der dabei war, zur Legende zu werden. Marcie war nicht sicher, ob sie sich von dem Brief würde trennen können, auch wenn sich darin alles nur um Ian drehte. Aber er sollte es wissen. Ian sollte wissen, was Bobby für ihn empfunden hatte.

In dem Jahr, nachdem Bobby einen ruhigen und friedvollen Tod gefunden hatte, hatte sie seinen Geburtstag, ihren Hochzeitstag und jeden Feiertag überstanden. Und doch gab es da immer noch diese unerledigte Sache. Es fehlte ein großer Teil; etwas, das noch gelöst werden musste.

Ian hatte Bobby das Leben gerettet. Zwar hatte Bobby es nicht gesund überlebt, aber dennoch - Ian hatte dem Tod die Stirn geboten, um ihn an einen sicheren Ort zu tragen. Und dann war Ian verschwunden. Es war wie ein Haken, an dem man ständig hängen blieb; sie konnte es nicht hinnehmen. Konnte es nicht einfach lassen.

Marcie besaß nicht viel Geld; seit fünf Jahren hatte sie dieselbe Stelle als Sekretärin, eine gute Arbeit mit guten Kollegen, aber mit einer Bezahlung, die keine Familie ernährte. Sie hatte Glück gehabt, dass ihr Boss ihr die Zeit ließ, die sie brauchte, nachdem Bobby verwundet worden war. Erst war sie nach Deutschland gereist, dann nach Washington, D. C., um bei ihm zu sein. Die Ausgaben waren enorm gewesen, viel mehr, als ihr Gehalt verkraften konnte. Bobby hatte als einfacher Marine im dritten Dienstjahr weniger als fünfzehnhundert Dollar im Monat verdient. Sie hatte ihre Kreditkarten bis zum Maximum überzogen, obwohl Erin und Bobbys Familie angeboten hatten, ihr zu helfen. Am Ende hatte seine militärische Lebensversicherung sich nicht damit übernommen, diese Rechnungen zu begleichen, und auch die Hinterbliebenenrente für die Witwe war nicht berauschend.

Es war schon ein Wunder, dass sie ihn überhaupt nach Chico heimholen konnte. Ein Wunder, das vermutlich allein Erins Hartnäckigkeit zu verdanken war. Tatsächlich war es so, dass viele Familien von Kriegsopfern, die mit einer hundertprozentigen Behinderung in Langzeitpflegeeinrichtungen untergebracht waren, umzogen, um dem Patienten nahe zu sein, weil die Regierung sie nicht zu ihnen nach Hause schicken wollte oder konnte. Aber Erin hatte es geschafft, Bobby in das zivile Kranken- und...
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