Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Plan

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
376 Seiten
Deutsch
Covadonga Verlagerschienen am13.05.2024
Eine einmalige Chance, ein besonderes Buch: Drei Jahre hinter den Kulissen einer der besten Sportmannschaften der Welt. Im Juli 2022 krönte das niederländische Radsportteam Jumbo-Visma seine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, als Jonas Vingegaard erstmals als Sieger der Tour de France in Paris einfuhr. Es war das erträumte Ergebnis eines langen, selten einfachen, stets clever durchdachten Weges, der direkt bei der Gründung des Rennstalls im Jahr 2013 eingeschlagen worden war. In den drei Jahren bis zum Tour-Sieg bekam der Schriftsteller Nando Boers die einmalige Gelegenheit, dem Team Jumbo-Visma hautnah zu folgen. Mäuschen spielend durfte er überall dabei sein und erlebte so aus nächster Nähe, wie die taktischen Rennpläne der Mannschaft ausgeheckt und umgesetzt wurden. Im Laufe dieser drei Jahre sprach Boers regelmäßig während Rennen und Trainingslagern mit Fahrern, Trainern, sportlichen Leitern. Er beobachtete Windkanaltests und lauschte Online-Meetings, in denen Trainer und Wissenschaftler über Taktik, Teamgeist, Ernährung, Trainingsmethoden und Talentförderung diskutierten. Und er durfte auch an den Treffen teilnehmen, bei denen es ans Eingemachte ging und das Wohl und Wehe, die Fortschritte und Kontroversen von Spitzenfahrern wie Primo? Roglic, Tom Dumoulin, Wout Van Aert und Jonas Vingegaard besprochen wurden. Das Resultat ist ein packendes, überaus lehrreiches Buch über Planung, Beharrlichkeit und Erfolg im Sport - und auch weit darüber hinaus. • Der niederländische Journalist und Schriftsteller Nando Boers erhält eine einmalige Gelegenheit: Drei Jahre darf er Mäuschen spielend hinter den Kulissen einer der besten Sportmannschaften der Welt verbringen. • In dieser Form einzigartige Einblicke in Planung, Vorbereitung, Strategie und Taktik im Profiradsport. • Macht auf faszinierende Weise greifbar, wie nah Gewinnen und Verlieren im Spitzensport beieinander liegen. • Die besten Radsportler der Welt hautnah erleben. • »Der Plan« ist Sportwriting der Ausnahmeklasse.

Nando Boers, Jahrgang 1970, ist Schriftsteller, Journalist und ausgewiesener Radsport- und Formel-1-Kenner. Er arbeitet unter anderem für »Studio Sport« und »Andere Tijden Sport«, zwei der meistgesehenen Sportsendungen im niederländischen Fernsehen, und ist regelmäßiger Autor der literarischen Radsport-Zeitschrift »De Muur«. In den vergangenen Jahren hat er mehrere erfolgreiche Romane verfasst und zudem zahllose viel beachtete Sportlerporträts veröffentlicht, darunter die Interviewsammlung »Ik ben renner«.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,80
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextEine einmalige Chance, ein besonderes Buch: Drei Jahre hinter den Kulissen einer der besten Sportmannschaften der Welt. Im Juli 2022 krönte das niederländische Radsportteam Jumbo-Visma seine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte, als Jonas Vingegaard erstmals als Sieger der Tour de France in Paris einfuhr. Es war das erträumte Ergebnis eines langen, selten einfachen, stets clever durchdachten Weges, der direkt bei der Gründung des Rennstalls im Jahr 2013 eingeschlagen worden war. In den drei Jahren bis zum Tour-Sieg bekam der Schriftsteller Nando Boers die einmalige Gelegenheit, dem Team Jumbo-Visma hautnah zu folgen. Mäuschen spielend durfte er überall dabei sein und erlebte so aus nächster Nähe, wie die taktischen Rennpläne der Mannschaft ausgeheckt und umgesetzt wurden. Im Laufe dieser drei Jahre sprach Boers regelmäßig während Rennen und Trainingslagern mit Fahrern, Trainern, sportlichen Leitern. Er beobachtete Windkanaltests und lauschte Online-Meetings, in denen Trainer und Wissenschaftler über Taktik, Teamgeist, Ernährung, Trainingsmethoden und Talentförderung diskutierten. Und er durfte auch an den Treffen teilnehmen, bei denen es ans Eingemachte ging und das Wohl und Wehe, die Fortschritte und Kontroversen von Spitzenfahrern wie Primo? Roglic, Tom Dumoulin, Wout Van Aert und Jonas Vingegaard besprochen wurden. Das Resultat ist ein packendes, überaus lehrreiches Buch über Planung, Beharrlichkeit und Erfolg im Sport - und auch weit darüber hinaus. • Der niederländische Journalist und Schriftsteller Nando Boers erhält eine einmalige Gelegenheit: Drei Jahre darf er Mäuschen spielend hinter den Kulissen einer der besten Sportmannschaften der Welt verbringen. • In dieser Form einzigartige Einblicke in Planung, Vorbereitung, Strategie und Taktik im Profiradsport. • Macht auf faszinierende Weise greifbar, wie nah Gewinnen und Verlieren im Spitzensport beieinander liegen. • Die besten Radsportler der Welt hautnah erleben. • »Der Plan« ist Sportwriting der Ausnahmeklasse.

Nando Boers, Jahrgang 1970, ist Schriftsteller, Journalist und ausgewiesener Radsport- und Formel-1-Kenner. Er arbeitet unter anderem für »Studio Sport« und »Andere Tijden Sport«, zwei der meistgesehenen Sportsendungen im niederländischen Fernsehen, und ist regelmäßiger Autor der literarischen Radsport-Zeitschrift »De Muur«. In den vergangenen Jahren hat er mehrere erfolgreiche Romane verfasst und zudem zahllose viel beachtete Sportlerporträts veröffentlicht, darunter die Interviewsammlung »Ik ben renner«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783957260918
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.05.2024
Seiten376 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3182 Kbytes
Artikel-Nr.14931656
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

»Männer!«

Merijn Zeeman wandte sich mit lauter, auf verraucht gemachter Stimme an die versammelte Mannschaft. Er tat sein Bestes, um das Klischee des in die Jahre gekommenen, Zigarre qualmenden Teamchefs zu bedienen, der seinen jungen Fahrern am Vorabend des Rennens erklärte, wie die Sache am nächsten Tag ablaufen würde. Im hell erleuchteten Speisesaal eines Hotels an der katalanischen Küste klopfte der 43-jährige Sportdirektor von Jumbo-Visma mit dem Finger auf das weiße Tischtuch, als wolle er auf einem Streckenplan der Etappe zeigen, wo »die Schlacht« sich abspielen würde.

»Männer! Das ist die Stelle, an der sich morgen alles entscheiden wird!« Zeeman blickte zu seinen Zuhörern auf, legte seine Rolle ab und sagte mit seiner normalen, helleren Stimme: »Und alle anderen Sportlichen Leiter erzählen ihren Fahrern genau das Gleiche! Jeder einzelne! Sie weisen auf den ihrer Meinung nach kritischen Punkt auf der Strecke hin, und genau da passiert es dann am nächsten Tag. Dort fällt die Entscheidung. Und hinterher sagen sie alle: Hab ich´s nicht gesagt? Wenn nämlich alle sagen, dass sich das Rennen an eben dieser einen Stelle entscheiden wird, dann wird es auch so kommen.«

Wir saßen nach dem Essen in erlesener Runde zusammen, unter anderem mit Geschäftsführer Richard Plugge und dem Sportlichen Leiter Grischa Niermann. So wie sie arbeitete Zeeman seit Jahren im Herzen des Radsports. Ein paar Monate zuvor hatte er erkannt, dass sie auf taktischer Ebene noch zulegen konnten. Um ihre stärksten Gegner zu überraschen, wollte Zeeman, dass Jumbo-Visma die eigene Rennstrategie noch kritischer unter die Lupe nahm.

Als Zeeman wenig später vom Tisch aufstand und sich auf sein Zimmer zurückzog, wurde mir klar, dass dies der springende Punkt war und dass es im Jahr 2022 genau darum gehen würde: um die Taktik. Es fühlte sich wie der vorläufig letzte Schritt des Plans an, an dem sie seit der Gründung des Teams im Jahr 2013 gearbeitet hatten. Ich nahm mir vor, in einem ruhigen Moment noch einmal auf das Thema zurückzukommen.

Die Episode trug sich im Dezember 2021 zu, als die Fahrer und das Support-Team von Jumbo-Visma im Hotel Barcarola im Küstenort Sant Feliu de Guíxols untergebracht waren. Es war der Vorabend der dritten und letzten Saison, in der ich das WorldTour-Team begleiten würde, mit dem Ziel ein Buch über dessen Hintergründe und Entwicklung zu schreiben. Als ich mich vom Tisch erhob, fragte ich mich, wie die Fahrer auf die - bislang noch nicht näher definierte - neue taktische Herangehensweise reagieren würden.

Die meisten Fahrer saßen in der kleinen Lobby zusammen und spielten am einzigen Tisch im Raum Poker. Einige Coachs und Betreuer standen an der Bar, tranken ein Glas Bier und sahen den Fahrern dabei zu, wie sie versuchten, sich gegenseitig über den Tisch zu ziehen.

Was würde Steven Kruijswijk von den neuen taktischen Erkenntnissen halten? Ich vermutete, dass er sie begrüßen würde. Kruijswijk, der noch nie für ein anderes Team gefahren war, war vor ein paar Jahren der erste Fahrer gewesen, der den neuen Weg, den das Team unter der Leitung von Richard Plugge und Merijn Zeeman eingeschlagen hatte, mitgegangen war. Kruijswijk, der bei der Tour de France 2019 den dritten Platz belegt hatte, war mittlerweile nicht mehr das Aushängeschild der Mannschaft. Nach zwei enttäuschenden Jahren sei er durchgereicht worden, stellte er fest. Neben einem Etappensieg bei der Tour hegte er einen großen Wunsch: mit seinem Team die Tour zu gewinnen. Bei der Tour 2022 würde er eine wichtige Rolle für die Leader Primoz Roglic und Jonas Vingegaard spielen können.

Der junge Däne Vingegaard hielt sich nach dem Winter in seiner Heimat Glyngøre für etwas träge, aber er hatte nun mal eine Schwäche für Hamburger. Dennoch war Vingegaard in Sant Feliu de Guíxols bester Laune. Zwar hatte der Slowene Tadej Pogacar in den beiden Vorjahren die Tour gewonnen, aber im Sommer 2021 hatte Vingegaard ihn einmal im langen Anstieg hinauf zum Mont Ventoux abgehängt. Seine Testergebnisse hier im Trainingslager in Spanien waren für ihn die Bestätigung dessen, was er ohnehin vermutet hatte: Wenn er mit seinem jetzigen Gewicht zu solchen Leistungen in der Lage war, dann könnte er im Juli, wenn er leichter war und gezielter trainierte, auch Pogacar schlagen und die Tour gewinnen.

Und die neue taktische Ausrichtung, die noch nicht feststand? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Vingegaard etwas dagegen haben würde. Der Däne war jung, wissbegierig und formbar, und er hatte bereits im letzten Jahr bei einem Etappenrennen im Baskenland gesehen, dass man mit der richtigen Taktik weit kommen konnte. Vingegaard würde sicher bald von dem neuen Kurs überzeugt sein. Das Gleiche galt für den ehrgeizigen Wout van Aert, auch er einer der Leader des Teams, der nicht dafür bekannt war, neuen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen.

Wie offen Tom Dumoulin für die anstehenden Veränderungen war, blieb allerdings abzuwarten. Der Mann aus Maastricht haderte seit einer Weile mit sich selbst und war nur noch ein Schatten des Fahrers, der 2018 mit Sunweb Zweiter der Tour geworden war. Seit seinem Wechsel zu Jumbo-Visma bereitete er seinen Coachs Kopfzerbrechen. Damals hatte man gedacht, mit dem Giro-Sieger von 2017 in den kommenden Jahren große Erfolge erzielen zu können. Doch Dumoulin tat sich schwer, sich an die Methoden von Jumbo-Visma anzupassen. Überhaupt schien er sich mit dem Radsport insgesamt schwerzutun.

Ebenfalls im Trainingslager dabei: Helfer wie Jos van Emden und Nathan Van Hooydonck, Talente wie Tobias Foss und die Neuzugänge Christophe Laporte, Tiesj Benoot und der Mountainbiker Milan Vader, für den sich vor allem die Frage stellte, wie er mit der Umstellung und der Kultur im Team zurechtkommen würde. Er teilte sich das Zimmer mit Roglic, was er sehr spannend fand. Roglic, der nach einem schweren Unfall als Skispringer ebenfalls erst spät mit dem Radsport begonnen hatte, hatte ihn beruhigt. »Wie alt bist du?«, hatte er ihn gefragt. »25? Na, lass es ruhig angehen, du hast noch viel Zeit. Entspann dich.« Vader war für diese Worte sehr dankbar gewesen.

Bei den neuen Fahrern ging ich davon aus, dass sie sich gut an die neuen Vorgaben anpassen könnten. Jeder im Radsport wusste, dass Jumbo-Visma in vielerlei Hinsicht fortschrittlich war, und wenn man den Luxus hatte, für dieses Team fahren zu dürfen, wusste man, dass Innovation ein Teil der Strategie war.

Und Primoz Roglic? Wie würde er das sehen? Roglic war ein Fahrer, der einen eigenen Kopf hatte und es liebte, zu attackieren. Er war der Fahrer, der das Team in den letzten Jahren groß gemacht hatte, der es seit seiner Ankunft im Dezember 2015 dazu gebracht hatte, immer besser zu werden. Roglic besaß eine ausgeprägte Siegermentalität und verlangte sich und dem Team viel ab. Er hatte in der Zwischenzeit bereits wieder intensiv allein für sich in Monaco trainiert, so hart, dass die Coachs, die die hochgeladenen Trainingsdateien sahen, ein wenig die Stirn runzelten. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Roglic vor fortschrittlichen Ideen im Radsport zurückschrecken würde.

Robert Gesink fehlte im Trainingslager. Der Mann aus Achterhoek hatte sich mit Corona infiziert und war zu Hause in Andorra geblieben. Für die Stimmung war das vielleicht ganz gut so, denn Gesink, der seit 2007 bei der Mannschaft, die damals noch Rabobank hieß, unter Vertrag stand und sie auch in den schwierigen Zeiten zusammen mit Kruijswijk jahrelang getragen hatte, war ziemlich sauer gewesen, als er von Zeeman erfahren hatte, dass er es nicht in die Vorauswahl für die Tour geschafft hatte. Gesink war von Natur aus nicht unbedingt ein progressiver Fahrer, hatte sich aber als einer der ersten ganz und gar dem Höhentraining verschrieben und sich unter Zeemans Anleitung auf Mentaltraining eingelassen. Die Chance, dass Gesink die Tour 2022 fahren würde, war trotzdem gering.

Dies war ein wichtiges Trainingslager, das erste, bei dem die Fahrer seit den italienischen Herbstrennen zusammenkamen. Damals war Zeeman zu dem Schluss gekommen, dass die taktische Marschrichtung von Jumbo-Visma einer Überarbeitung bedurfte. In diesem Trainingslager würden sie in den nächsten Wochen so arbeiten, wie sie es in den vergangenen Jahren sukzessive perfektioniert hatten. Die Trainer und Sportlichen Leiter würden mit den Fahrern etliche Gespräche zum Thema Persönlichkeitsentwicklung führen. Es waren Zeitfahr-Testeinheiten geplant, bei denen ausgeklügelte Geräte eingesetzt wurden, um eine bessere Abstimmung zwischen Mensch und Maschine zu erreichen. Und am Anstieg nach Sant Grau sollte den Fahrern nach intensiven Anstrengungen Blut abgenommen werden, um den Laktatspiegel zu messen, als erster physischer Indikator für die Form der Athleten. Auf der Grundlage dieser Daten erstellten die Coachs und Trainer dann sorgfältig individuell abgestimmte Trainings- und Ernährungspläne, damit die Fahrer in den für sie entscheidenden Rennen so gut...
mehr

Autor

Nando Boers, Jahrgang 1970, ist Schriftsteller, Journalist und ausgewiesener Radsport- und Formel-1-Kenner. Er arbeitet unter anderem für »Studio Sport« und »Andere Tijden Sport«, zwei der meistgesehenen Sportsendungen im niederländischen Fernsehen, und ist regelmäßiger Autor der literarischen Radsport-Zeitschrift »De Muur«. In den vergangenen Jahren hat er mehrere erfolgreiche Romane verfasst und zudem zahllose viel beachtete Sportlerporträts veröffentlicht, darunter die Interviewsammlung »Ik ben renner«.
Weitere Artikel von
Boers, Nando