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Zärtliche Brandung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am04.11.2011
Was hat Sams Großvater, der reiche Schiffsmagnat Abram Sinclair, sich bloß dabei gedacht? In seinem Testament vermacht er sein gesamtes Vermögen demjenigen seiner drei Enkel, der Willa Kent heiratet - eine einfache junge Frau aus den Wäldern von Maine. Die eigenwillige Willa ist ebenso entsetzt, und zusammen mit Sam Sinclair sucht sie nach einem Ausweg aus dem unseligen Testament. Denn eine Ehe kommt für sie niemals infrage - obgleich der attraktive Sam mehr als lustvolle Gefühle in ihr weckt ...

Seit sie denken kann, hat Janet Chapman sich Geschichten ausgemalt, und daher ist das Schreiben von Romanen - viele davon wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet - ihre größte Leidenschaft. Mit ihrer Zeitreise-Saga schrieb sie sich direkt auf die Spitzenplätze der New York Times-Bestsellerliste. Janet Chapman lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Söhnen, drei Katzen und einem Elchbullen, der sie regelmäßig im Garten besucht, in Maine.
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Produkt

KlappentextWas hat Sams Großvater, der reiche Schiffsmagnat Abram Sinclair, sich bloß dabei gedacht? In seinem Testament vermacht er sein gesamtes Vermögen demjenigen seiner drei Enkel, der Willa Kent heiratet - eine einfache junge Frau aus den Wäldern von Maine. Die eigenwillige Willa ist ebenso entsetzt, und zusammen mit Sam Sinclair sucht sie nach einem Ausweg aus dem unseligen Testament. Denn eine Ehe kommt für sie niemals infrage - obgleich der attraktive Sam mehr als lustvolle Gefühle in ihr weckt ...

Seit sie denken kann, hat Janet Chapman sich Geschichten ausgemalt, und daher ist das Schreiben von Romanen - viele davon wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet - ihre größte Leidenschaft. Mit ihrer Zeitreise-Saga schrieb sie sich direkt auf die Spitzenplätze der New York Times-Bestsellerliste. Janet Chapman lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Söhnen, drei Katzen und einem Elchbullen, der sie regelmäßig im Garten besucht, in Maine.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641069490
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum04.11.2011
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1383 Kbytes
Artikel-Nr.1037096
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Willa ließ ihre ruinierte Reisetasche auf den Boden des Hotelzimmers fallen und sah zu, wie diese sich öffnete und ihre lachhafte Garderobe auf dem Teppich landete.

Ein richtiger Schlamassel. Nicht nur ihre Sachen ... der viel größere Schlamassel war jener, in dem sie steckte - inklusive der Abend, der, wie sie wusste, die reinste Hölle sein würde. Sie hatte es während des gesamten Dinners mit diesen drei feindseligen Typen zu tun, die sie am liebsten geteert und gefedert hätten, um sie anschließend in die erstbeste Maschine mit Kurs nach Norden zu stecken.

Nachdem jeder von ihnen versucht hatte, ihr ihre Stimme abzuschmeicheln.

Verdammter Abram Sinclair! Alles war allein seine Schuld. Sie war hier völlig fehl am Platz. Diese Leute bei der Sitzung, und diese Sinclair-Enkel ... allesamt nicht in ihrer Liga. Sie war ein Mädchen aus der Kleinstadt. Ihre schwerwiegendsten geschäftlichen Entscheidungen drehten sich um neue Verzierungen auf ihren Sargdeckeln. Welche Qualitäten jemand für die Leitung eines milliardenschweren Unternehmens mitbringen musste, entzog sich ihrem Urteilsvermögen.

Willa seufzte frustriert, schleuderte ihre Schuhe von sich, ließ sich aufs Bett fallen und rieb sich die Stirn. Ihr Sitz zwischen den monströsen Propellern hatte ihr in Minutenschnelle dröhnende Kopfschmerzen beschert. Sie quälten sie noch immer, nur waren die Schmerzen nicht mehr dröhnend, sondern drohten ihren Kopf zu sprengen. Verdammt, sogar ihre Haare schmerzten.

Und ihr Tag war noch nicht gelaufen. Willa schlug die Augen auf und schielte auf ihre Uhr. In vier Stunden würden drei Männer sie zähneknirschend zum Dinner ausführen. Gewiss, sie würden den Anstand wahren, da ja jeder auf ihre Stimme aus war. Vermutlich würden alle ihren Charme so dick auftragen, dass sie darin erstickte.

Bis auf Sam Sinclair vielleicht. Er hatte sich keine Mühe gegeben zu verbergen, was er von der Situation - und von ihr - hielt.

Sie konnte es ihm nicht verargen. Dass Abram von zu Hause ausgerissen war, stellte für seine Erben eine große Kränkung dar. Es war offenkundig, dass sie den Alten liebten und ihm Adieu sagen wollten. Willa hatte Verständnis für den Standpunkt der drei Enkel, aber auch für jenen Abrams; und sie verstand auch den Schmerz aller Beteiligten.

Und um das Maß vollzumachen, empfand Sam sie ganz eindeutig als Schlag ins Gesicht. Abram hatte eine Außenseiterin in die Familien- und Geschäftsszene eingeführt. Nicht nur eine Außenseiterin, sondern einen Trampel.

 


Willa hatte noch nie im Leben High Heels getragen und würde auch nie auf den Geschmack kommen. Die Schuhe, die sie heute trug, hatten ihrer Mutter gehört. Und sie hasste Lifts. Hätte der Sitzungsraum sich nicht im dreißigsten Stock befunden, sie hätte die Treppe genommen - aber dreißig Etagen waren doch etwas viel. Dann war ihr Gepäck verschlungen worden. Und als sie auf die Toilette gegangen war und in den Spiegel gesehen hatte, hätte sie beinahe aufgeschrien.

Stattdessen hatte sie gelacht, bis ihr die Tränen gekommen waren. Sie war zu einer hochkarätigen Sitzung nach Manhattan gekommen und hatte ausgesehen wie ein von einer Katze am Strand ergattertes Stück Treibgut. Kein Wunder, dass alle entsetzt waren, weil sie die entscheidende Stimme hatte. Sie war selbst entsetzt gewesen.

Und jetzt hatte sie einfach nur Angst. Und das war für sie nicht normal. Sie war neunundzwanzig und hielt sich für furchtlos. Sie vertraute ihrer Fähigkeit, Situationen und Menschen einschätzen zu können, und traf Entscheidungen, zu denen sie stand, auch wenn sie sich als falsch erweisen sollten.

Und deswegen war sie hier und stellte sich Abrams drei Enkelsöhnen. Als der scharfäugige Alte mit den wirren Haaren auf ihrer Türschwelle erschienen war und den Wunsch geäußert hatte, ihr Cottage zu mieten, hatte er ihr mit seinem unverschämten Charme, seiner unzeitgemäßen Arroganz und seiner Gebrechlichkeit das Herz gestohlen. Er hatte ihr unumwunden erklärt, er wäre nach Maine gekommen, um zu sterben und wolle den Tod zu seinen Bedingungen hinter sich bringen. Und Willa, die nie widerstehen konnte, wenn jemand in Nöten war, hatte ihn aufgenommen, ihm Liebe und Verständnis geschenkt - und ihm versprochen, seinen Enkeln beizubringen, dass er dem Tod nahe war.

Sie hätte sich denken können, dass die drei Sinclairs jüngere Ausgaben von Abram sein würden.

Alle drei Enkelsöhne waren wahre Prachtexemplare - groß, eindrucksvoll und schlechterdings einschüchternd. Willa war ernsthaft versucht, einen Stimmzettel mit ihrer Entscheidung am Empfang zu hinterlassen, sodass sie bereits auf dem Heimflug sein würde, wenn die drei Sinclairs kämen, um sie abzuholen. Wenn sie das Resultat lasen, wollte sie möglichst nicht in der Nähe der zwei Verlierer sein.

Mit mehr Willenskraft als Ehrgeiz zwang Willa sich, vom Bett zu krabbeln und sich aus dem Kostüm zu schälen, das sie sich von Maureen, einer ihrer älteren Mitarbeiterinnen, ausgeborgt hatte. Sie kramte in dem Durcheinander auf dem Boden und fand das Kleid, das sie für diesen Kurztrip erstanden hatte. Nachdem sie es angewidert ausgeschüttelt hatte, angelte sie sich einen Kleiderbügel aus dem Schrank und hängte das Kleid im Bad auf. Dann drehte sie die Dusche auf, in der Hoffnung, die Knitterfalten würden verschwinden, während sie ihre körpereigenen Falten ebenfalls unter Dampfeinfluss zu glätten hoffte.

 


»Verdammt, wo hat Bram sie aufgetrieben?«

»In Maine.«

»Typisch. Was hat sie gesagt? Wann kommt er zurück? «

»Gar nicht«, sagte Sam leise.

»Niemals wieder?«

»Laut Miss Kent ist er dem Tod nahe.«

Sam saß still in der Ecke des Wagens und ließ seine Antwort wirken. Jesse saß ihm gegenüber, Ben neben ihm. Alle drei trugen lässige Abendkleidung und waren auf dem Weg, um ihre Damen zur Verabredung abzuholen.

Sams Dame war Willamina.

»Er kann nicht einfach Reißaus nehmen und für uns tot sein«, flüsterte Jesse, »oder doch?«

»Sieht ganz so aus, als ob er es täte. Miss Kent hat gesagt, er wäre zu stolz, um zuzulassen, dass wir ihn sterben sehen.«

»Das ist Humbug. Bram hat uns aufgezogen. Er war für uns mehr Vater als Großvater. Er hat kein Recht, ohne uns zu sterben«, sagte Ben, dessen geballte Fäuste auf seinen Knien lagen.

»Sie muss uns verraten, wo er ist, und dann werden wir ihn holen. Er gehört in sein Haus.«

»Sie wird ihn nicht verraten. Ich habe es schon versucht. «

»Vielleicht hast du es nicht energisch genug versucht. «

Sam reagierte mit einem schiefen Lächeln.

»Unterschätzt Miss Kent nicht, Gentlemen. Sie mag ja aussehen wie eine schüchterne kleine Wachtel, aber sie wird ihr Bram gegebenes Versprechen nicht brechen. «

»Wir wissen, dass er in Maine ist. Nichts leichter, als seinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen«, sagte Ben.

In der weichen Innenbeleuchtung der Limousine studierte Sam die beklommenen Mienen seiner Brüder.

»Wollen wir wirklich Brams Wünschen zuwiderhandeln? «, fragte er in einem Ton, der seine Bedenken verriet.

»Sein Verstand ist intakt, aber sein Körper lässt ihn im Stich. Und er möchte nicht, dass wir es mitbekommen. «

»Verdammt, mir war nicht klar, dass er so krank ist. Ich habe gedacht, wir hätten mehr Zeit«, stieß Jesse hervor und senkte den Blick auf seine Hände.

Ben klammerte sich an seine Wut.

»Warum konnte er uns seine Entscheidung nicht einfach faxen? Die Frau kann doch einen Kalkulationsbogen nicht von einem Bettlaken unterscheiden.«

Sam schnaubte.

»Dreimal dürft ihr raten.«

Beide Brüder sahen in erst ratlos an, dann fingen sie an zu fluchen.

»Bram versucht doch glatt, uns noch vom Totenbett aus zu verkuppeln!«, stieß Jesse mit entrüstetem Kopfschütteln hervor.

»So ist es«, pflichtete Sam bei.

»Außerdem will er uns vorbereiten.« Sam legte den Kopf schräg.

»Ich wette, dass Miss Kent sich in Bram verliebt hat. Warum würde sie sonst das alles für ihn tun?«

»Um sich einen reichen Mann zu angeln«, stieß Ben hervor.

»Diese Frau könnte keinen Goldfisch an Land ziehen, geschweige denn einen reichen Ehemann«, widersprach Jesse.

»Ihr dürft sie nicht unterschätzen.« Sam sah seine Brüder mit traurigem Blick an.

»Sie besitzt eine Sargfabrik. Und sie hat gesagt, Bram hätte seinen eigenen Sarg angefertigt.«

»Wie bitte?«

»Sie hat gesagt, es wäre tröstlich für ihn gewesen.«

»Dann ist sie so krank wie er!«

»Nein, sie hat ein weiches Herz. Und sie ist die tapferste Frau, der ich jemals begegnete«, konterte Sam.

»Tapfer?«, wiederholte Ben.

»Man konnte ihr ansehen, dass der Sitzungsraum von Tidewater der allerletzte Ort war, an dem Miss Kent sein wollte. Ihr könnt sicher sein, dass sie sich auf diesen Abend keineswegs freut. Man muss sehr viel Mut besitzen, um die Nachricht vom unmittelbar bevorstehenden Tod eines Menschen seiner Familie zu überbringen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht könnte.«

Im Wagen wurde es still, bis sie anhielten, um Jesses Dame abzuholen. Mit der sagenhaften Willenskraft der Sinclairs zwangen sich die drei Männer, ihre trübe Stimmung abzuwerfen und Darcy zuzulächeln, als sie sich neben Jesse setzte.

Darcy, Inbegriff von glamourösem Manhattan-Schick, wirkte in elegantem Schwarz sehr kultiviert und kühl. In ihren acht Zentimeter hohen High Heels konnte sie es mit der Größe ihres Begleiters einigermaßen aufnehmen. Jesse und Darcy trafen einander seit drei Monaten, was in etwa Jesses üblicher Aufmerksamkeitsspanne für das...

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Seit sie denken kann, hat Janet Chapman sich Geschichten ausgemalt, und daher ist das Schreiben von Romanen - viele davon wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet - ihre größte Leidenschaft. Mit ihrer Zeitreise-Saga schrieb sie sich direkt auf die Spitzenplätze der New York Times-Bestsellerliste. Janet Chapman lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Söhnen, drei Katzen und einem Elchbullen, der sie regelmäßig im Garten besucht, in Maine.