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Leichentuch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
328 Seiten
Deutsch
Verlag edition krimierschienen am06.07.20161. Auflage
Am Nachmittag des Weihnachtstages wird ein Mann in seinem Auto ermordet. Der dicht fallende Schnee hüllt das Opfer sanft ein. Erst als Tauwetter einsetzt, wird das Verbrechen entdeckt. Hauptkommissarin Karin Wolf widmet dem Fall jedoch nicht ihre volle Aufmerksamkeit, da ihrem Todfeind Witkowski die Flucht aus dem Strafvollzug gelungen ist und er sich unverzüglich auf einen Rachefeldzug begibt. Bei der Jagd nach dem Kriminellen muss Karin erschüttert feststellen, dass ein Mitglied ihres Teams für Witkowski arbeitet. Für die Kommissarin beginnt ein Wettlauf ums Überleben, denn sie selbst steht ganz oben auf der Liste des einflussreichen Killers.

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom Betriebswirt war nach seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher viele Jahre in der Informatik tätig. In seiner Freizeit fotografiert der Autor gern und hört Rockmusik. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Dresden. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine Heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und König. Andreas M. Sturm ist Mitglied im >Syndikat<, dem Verein deutschsprachiger Krimiautoren.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAm Nachmittag des Weihnachtstages wird ein Mann in seinem Auto ermordet. Der dicht fallende Schnee hüllt das Opfer sanft ein. Erst als Tauwetter einsetzt, wird das Verbrechen entdeckt. Hauptkommissarin Karin Wolf widmet dem Fall jedoch nicht ihre volle Aufmerksamkeit, da ihrem Todfeind Witkowski die Flucht aus dem Strafvollzug gelungen ist und er sich unverzüglich auf einen Rachefeldzug begibt. Bei der Jagd nach dem Kriminellen muss Karin erschüttert feststellen, dass ein Mitglied ihres Teams für Witkowski arbeitet. Für die Kommissarin beginnt ein Wettlauf ums Überleben, denn sie selbst steht ganz oben auf der Liste des einflussreichen Killers.

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom Betriebswirt war nach seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher viele Jahre in der Informatik tätig. In seiner Freizeit fotografiert der Autor gern und hört Rockmusik. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Dresden. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine Heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und König. Andreas M. Sturm ist Mitglied im >Syndikat<, dem Verein deutschsprachiger Krimiautoren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783946734451
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum06.07.2016
Auflage1. Auflage
Seiten328 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2645 Kbytes
Artikel-Nr.4370884
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Sonntag, 26. Dezember, 18.20 Uhr

Hauptkommissarin Karin Wolf war müde. Zwei harte und bittere Tage voller Arbeit lagen hinter ihr. Sie saß an ihrem Schreibtisch und starrte einfach nur in die Luft. Sie war zu erschöpft und deprimiert, um sich den nötigen Ruck zum Aufstehen zu geben. Warum nur, überlegte sie traurig, kommt es gerade an diesen Tagen zu so viel Gewalt?

Karin, die allein lebte, übernahm seit Jahren freiwillig den Dienst an den Feiertagen. Und wie jedes Jahr bereute sie auch diesmal ihre Gutmütigkeit, denn auch dieses Weihnachten wurde sie mit den grausamen und gemeinen Auswüchsen der Gesellschaft konfrontiert. In diesem Jahr hatte das Fest der Liebe abermals Opfer gefordert. Ein junges Paar war beim Zubereiten des Festessens in Streit geraten und die Frau hatte ihren Ehemann niedergestochen. Der Mann war noch auf dem Weg ins Krankenhaus verblutet.

Die Schneemassen, die vom Himmel gefallen waren, hatten gleichfalls ihren Tribut gefordert. Zwei Männer waren beim Schneeschippen am ersten Weihnachtsfeiertag aneinandergeraten und der seit Jahren schwelende Nachbarschaftsstreit war eskaliert. Einer der beiden hatte seine Schneelast vor der Garageneinfahrt des anderen abgeladen, was dieser sich nicht bieten lassen wollte. Er schlug kurzerhand mit seinem Schneeschieber zu und zerschmetterte dabei die Schädeldecke seines Kontrahenten.

Doch die Bilder des Grauens, die Karin an den Schauplätzen von Suiziden vorgefunden hatte, lasteten am meisten auf ihrer Psyche, waren doch gerade die Selbsttötungen der nachdrücklichste Beleg für Einsamkeit und gestorbene Hoffnungen. Auch dieser Jahreswechsel verschonte sie nicht. Spaziergänger hatten am Elbufer die aufgequollene Leiche eines siebzigjährigen Mannes entdeckt und am Bahndamm im Stadtteil Strehlen fand eine Dame, die ihren Hund Gassi führte, ein Bein. Der Rest des jungen Mädchens lag über viele Meter verteilt an den Gleisen. In beiden Fällen war nach Prüfung aller Umstände schnell klar, dass es sich um Suizide handeln musste.

Gegen all diese Vorkommnisse war der Besuch einer Frau, die ihren Mann als vermisst meldete, fast schon banal. Das Einzige, was Karin stutzen ließ, waren die leidgeprüften Gesichtszüge der ehemals sicher attraktiven Frau. Solche Spuren gruben sich nur über Jahre in das Antlitz eines Menschen. Karin hatte die Vermisstenmeldung entgegengenommen und an die entsprechende Abteilung weitergeleitet. Ob der Mann durchgebrannt war oder nicht, damit musste sie sich nicht herumschlagen. Dieser Fall fiel nicht in ihre Zuständigkeit und so würde sie sicher nicht wieder damit konfrontiert werden.

Das kurze Klopfen an der Bürotür riss Karin aus ihren Gedanken. Kriminalrat Haupt schob seine massige Gestalt in den Raum, begrüßte Karin und nahm ohne viele Umstände im Stuhl der abwesenden Oberkommissarin Sandra König Platz. Er brummte etwas Unverständliches und stellte dann eine eher belanglose Frage zu den Suiziden der letzten zwei Tage.

Karin wurde schlagartig munter. Die Tatsache, dass sie ihr Chef an einem Feiertag aufsuchte und ganz gegen seine Art Fragen zu abgeschlossenen Vorgängen stellte, ließ sie hellhörig werden.

»Was stimmt nicht?«, fragte sie direkt. Und bevor er ihr mit Ausflüchten kommen konnte, setzte sie hinzu: »Du hast heute dienstfrei und schneist in mein Büro, um dich nach Fällen zu erkundigen, die schon auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft sind. Wenn du nicht hier bist, um mir ein Weihnachtsgeschenk zu überreichen, dann spuck aus, was dich bedrückt.«

Haupt musterte Karin lange und sehr ernst. So ernst, dass Karin im Stillen ihr Gewissen überprüfte, ob sie in letzter Zeit wieder einmal gegen die Dienstvorschrift verstoßen hatte.

»Witkowski ist auf freiem Fuß. Er ist aus der JVA Bautzen geflohen.« Haupt sprach die Worte emotionslos und sein Tonfall stand in krassem Widerspruch zu seinem betroffenen Gesichtsausdruck.

Karin war wie vom Donner gerührt. Ihr war sofort klar, was diese kurze Mitteilung für sie persönlich bedeutete. René Witkowski war bis zu seiner Verhaftung vor anderthalb Jahren der Kopf einer Organisation gewesen, die Drogenhandel, Prostitution, illegalen Waffenhandel und Schutzgelderpressung in Dresden kontrolliert hatte. Er war bei seinen Unternehmungen stets vorsichtig geblieben und obwohl Karin wusste, dass Witkowski an mehreren Morden beteiligt war, war es ihr nie gelungen, ihm etwas nachzuweisen. Dass er letztendlich trotzdem strauchelte, hatte einzig an seiner Gier gelegen. Witkowski hatte ins internationale Waffengeschäft einsteigen wollen und als er Kontakte zu den Taliban knüpfte, war er ins Visier des Bundeskriminalamts geraten. Seine Organisation war von Angelika Hauser, einer Beamtin des BKA, infiltriert worden. Als ausreichend Beweise vorlagen, zerschlugen die Beamten in einer groß angelegten Aktion Witkowskis Verbrecherbande. Ihm selbst war es gelungen, sich im letzten Moment der Verhaftung zu entziehen. Karin Wolf hatte den größten Anteil daran, dass er am Ende doch noch gefasst werden konnte. Bei der Gerichtsverhandlung gegen Witkowski war sie als Zeugin geladen und den Blick, welchen ihr der Verbrecher nach der Urteilsverkündung zugeworfen hatte, hatte sie immer noch in guter Erinnerung. Bis zum jetzigen Moment hatte sie sich in Sicherheit gewähnt, doch nun war es Witkowski gelungen auszubrechen. Ihr schlimmster Feind war frei. Wie zum Teufel konnte das nur passieren? Immerhin hatte Karin ihr Leben riskiert, um die Menschheit von diesem Monster zu erlösen.

Sie blickte ihren Chef an und sah, dass er genau wie sie empfand, doch offensichtlich war er nicht geneigt, das Gespräch fortzuführen.

Karin brach die Stille und zwang sich zu einer ruhigen, sachlichen Frage: »Wie war es Witkowski möglich zu entkommen?«

»Er hat eine Blinddarmentzündung simuliert und wurde auf die Krankenstation verlegt. Von dort gelang ihm die Flucht. Der Direktor der JVA vermutet, dass Witkowski Helfer hatte.« Haupts Stimme klang müde.

»Scheiße«, sagte Karin tonlos, doch nach einem Moment kochten die Emotionen in ihr hoch. »Da riskiere ich meinen Arsch und hole mir die Dresche meines Lebens ab, um dieses Schwein hinter Gitter zu befördern, doch im Handumdrehen ist der Verbrecher wieder auf freiem Fuß.«

Ganz gegen seine Gewohnheit ließ Haupt Karins Kraftworte ohne Tadel durchgehen. Stattdessen schwieg er und es trat abermals Stille ein.

»Wie wollen wir vorgehen?«, fragte Karin schließlich, als das Schweigen drückend wurde. Ihr Ton verdeutlichte, dass die Fragestellung eher als Aufforderung verstanden werden sollte.

»Wir gehen gar nicht vor. Die Angelegenheit liegt beim BKA und bei Europol. Uns bleibt nichts weiter zu tun, als zu hoffen, dass sich Witkowski bereits in ein fernes Land verkrümelt hat und dort irgendwann aufgegriffen wird.«

»Du glaubst doch selbst nicht, was du da sagst. Witkowski ist auf Rache aus und die Ziele seiner Vergeltung sitzen in Dresden. Ich persönlich komme mir dabei vor, als würde ich ein Shirt mit einer großen Zielscheibe auf der Brust tragen.« Karins Stimme war gallig geworden.

Haupt hob resignierend die Arme. »Ich verstehe deine Frustration, aber mir sind die Hände gebunden. Die Anweisung kommt von ganz oben.«

»Vielleicht wird Witkowski von denen gedeckt«, wetterte Karin weiter, »wir beide wissen doch ganz genau, wo die Leute sitzen, die auf Witkowskis Lohnliste stehen. Ich denke, ich wage mich nicht zu weit vor, wenn ich dabei laut an korrupte Mitarbeiter in unseren eigenen Reihen, bei der Staatsanwaltschaft und in der Stadtverwaltung denke.«

»Allzu laut möchtest du solche Gedanken aber nicht von dir geben, sonst kann auch ich dich nicht mehr schützen.«

»Ach lass mal«, winkte Karin mit einem zynischen Lachen ab, »diese Leute müssen sich schön hinten anstellen. Witkowski wird keine Vordrängler dulden.«

»Male nicht gar zu schwarz«, sagte Haupt und wuchtete sich aus dem Stuhl. »Witkowski wird alle Hände voll zu tun haben, seine eigene Haut zu retten. Da bleibt ihm keine Zeit für groß angelegte Rachefeldzüge.« Er blickte zur Uhr. »Du hast schon lange Feierabend. Mach dich auf die Socken und gönn dir einen schönen Abend.«

Mit etwas Glück behält Haupt recht, dachte Karin, als ihr Chef verschwunden war. Ich mache mir Sorgen und Witkowski sitzt in Rio am Strand und lacht sich über mich kaputt. Karin klammerte sich an diesen Gedanken und versuchte, sich auf ihren freien Abend zu freuen. Zwischen den Gefühlen schwankend, packte sie ihren Rucksack und schloss die Bürotür hinter sich.

Auf der Heimfahrt hörte Karin eine CD von Keith Reid. Das fünfte Lied, Potters Field , gehörte zu ihren absoluten Lieblingsstücken. Als die eindringliche Melodie das Autoinnere füllte, sang sie laut mit. Doch bei der Stelle To mark her grave in Potters Field , stockte Karin plötzlich der...
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Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom Betriebswirt war nach seiner Berufsausbildung zum Werkzeugmacher viele Jahre in der Informatik tätig. In seiner Freizeit fotografiert der Autor gern und hört Rockmusik. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau in Dresden.Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine Heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und König. Andreas M. Sturm ist Mitglied im >Syndikat

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