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Blutrausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
300 Seiten
Deutsch
Verlag edition krimierschienen am01.03.20201. Auflage
Der Mord an einem windigen Anwalt gibt Karin Wolf und ihrem Team Rätsel auf. Waren es seine unsauberen Geschäfte oder seine perversen Umtriebe, die ihm zum Verhängnis wurden? Doch der Täter hat eine Nachricht hinterlassen. Die Parallelen zu einem weiteren Verbrechen legen den Verdacht nahe, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Geht in der Stadt ein Mörder um, der scheinbar wahllos und mit unvorstellbarer Grausamkeit tötet?

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom-Betriebswirt war viele Jahre in der Informatik tätig. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und könig. Neben seinen Dresden-Krimis schreibt er Kurzgeschichten und ist Herausgeber von Anthologien.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer Mord an einem windigen Anwalt gibt Karin Wolf und ihrem Team Rätsel auf. Waren es seine unsauberen Geschäfte oder seine perversen Umtriebe, die ihm zum Verhängnis wurden? Doch der Täter hat eine Nachricht hinterlassen. Die Parallelen zu einem weiteren Verbrechen legen den Verdacht nahe, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Geht in der Stadt ein Mörder um, der scheinbar wahllos und mit unvorstellbarer Grausamkeit tötet?

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom-Betriebswirt war viele Jahre in der Informatik tätig. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und könig. Neben seinen Dresden-Krimis schreibt er Kurzgeschichten und ist Herausgeber von Anthologien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783946734604
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.03.2020
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2918 Kbytes
Artikel-Nr.5104748
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe
Mittwoch, 16. Juli, 06.45 Uhr

Cooles Anwesen, stellte Jan Klingenberg fest, nachdem er eine Runde um das Haus und durch den gepflegten Garten des Anwalts gedreht hatte. Er konnte es sich durchaus vorstellen, in so einer feudalen Bude zu leben. Leider würde dieser Wunsch mit den Bezügen eines Kriminalkommissars eine Utopie bleiben.

Gestern am späten Abend hatte ihn Karin angerufen, ihn über den Ermittlungsstand informiert und gebeten, das Haus zu checken, sobald die Techniker mit ihrer Arbeit fertig waren. Einen Schlüssel zum Haus hatte sie für ihn in der Polizeidirektion hinterlegt.

Sofort hatte Jan seine Chance gewittert. Wenn es ihm gelang, ein wichtiges Beweisstück aufzuspüren, würde ihn das der lang ersehnten Beförderung zum Oberkommissar ein Stück näherbringen. Gründlich, wie er war, hatte er seine Ermittlungen in der Kanzlei zu Ende gebracht, war dann nach einem Umweg über die Polizeidirektion nach Hause gefahren und hatte den Wecker auf 5 Uhr gestellt.

Der Chef der KTU war nicht amüsiert gewesen, als Jan ihn fünf nach fünf aus dem Schlaf gerissen hatte und von ihm wissen wollte, ob er endlich mit seinen Ermittlungen beginnen konnte.

Günther kriegt sich schon wieder ein, tröstete sich Jan, während er das Polizeisiegel entfernte und eine erste Besichtigungstour durch die Räume startete. Zurück am Ausgangspunkt seiner Wanderung, setzte er sich auf das Wohnzimmersofa und dachte nach. Ein Haus auf den Kopf zu stellen, wenn man nicht weiß, nach was man sucht und ob es überhaupt etwas zu finden gibt, ist wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen, ohne zu wissen, ob es eine Nadel gibt. Denn wenn der Anwalt sich nicht bedroht gefühlt hatte, bestand für diesen keine Veranlassung, Zeit und Mühe aufzuwenden, um einen Gegenstand zu verstecken.

Erneut lief Jan langsam durch das Haus, um sich ein Bild von dem ehemaligen Bewohner zu machen. Der Mann war ordentlich gewesen, aber nicht pedantisch. Das Haus war sauber, aber nicht klinisch rein. Ein ganz normaler Typ also.

Als Erstes wollte Jan in Erfahrung bringen, ob der Anwalt handwerklich begabt gewesen war. Das konnte ein entscheidender Hinweis über die Art eines Verstecks sein. Da es keinen Keller gab, forschte Jan in der Küche.

Er hatte den Bewohner richtig eingeschätzt, genau wie bei ihm zu Hause stand der Werkzeugkasten in einem Wandschrank. Mit einiger Mühe beförderte Jan einen Alu-Koffer mit einem kompletten Werkzeug-Set ans Tageslicht. Beim Öffnen musste er unwillkürlich grinsen. Jedes einzelne Werkzeug glänzte ihn mit strahlender Unbenutztheit an. Gleich oben, in einem Fach für Kleinteile, lag sogar noch der Kassenzettel. Weise hatte das Werkzeug-Set vor vierzehn Jahren erworben. Es war wie eine Versicherung, die man kauft und von der man hofft, dass man sie nie benötigt. Bevor Jan den Koffer zurückstellte, unterzog er das Fach einer akribischen Musterung. Außer einem halb leeren Eimer mit Wandfarbe konnte er nichts entdecken. Neugierig geworden hielt Jan nach Pinseln oder einer Malerrolle Ausschau. Fehlanzeige. Er zuckte mit den Schultern, vermutlich nach Gebrauch entsorgt. Verwendbar war die Farbe aber noch, das ergab zumindest Jans Schütteltest.

Punkt eins war somit geklärt, in diesem Haus war es nicht erforderlich Abflüsse auseinanderzunehmen, Geräte zu öffnen und Schubfächer auf doppelte Böden zu untersuchen. Wenn es ein Versteck geben sollte, hatte der Anwalt mit Sicherheit eine unkompliziert zugängliche Position dafür gewählt. Mit Grausen erinnerte sich Jan an eine Drogenrazzia, bei der er gezwungen gewesen war, den Abfluss einer Toilette zu demontieren. Er lächelte erleichtert, das würde ihm in dieser Wohnung nicht passieren.

Seiner größten Sorge ledig, konnte sich Jan auf den nächsten Punkt seiner Liste konzentrieren. Die Indizien wiesen eindeutig auf einen Raubmord hin, somit blendete Jan die Existenz eines Geheimverstecks vorerst aus. Folglich bestand seine Aufgabe darin, Informationen zu sammeln.

Bei Wohnungsdurchsuchungen ließ Jan sich gern von seinen Gefühlen leiten. Er nahm an, dass das Verhalten eines Menschen von den tief in seiner Seele verborgenen Begierden bestimmt wird. Die Bestätigung für diese Annahme hoffte er, im Schlafzimmer des Anwalts zu finden.

Er stieg die Treppe hoch und widmete sich den oberen Räumen. Gleich zu Beginn wollte er die uninteressanten Bereiche abhaken und betrat die Veranda.

Überwältigt blieb er stehen, der Ausblick auf Bäume und Felder faszinierte ihn. Von seinem heimischen Balkon sah er bloß den Mietern des gegenüberliegenden Blocks in die Fenster. Erneut überkam ihn ein Anflug von Neid. Doch er verdrängte das Gefühl rasch und ließ seinen Blick über die Einrichtung wandern. Außer einem Klapptisch und einem Liegestuhl, der ordentlich in Folie verpackt an der Wand lehnte, und einer Flasche Sonnenmilch gab es nichts zu sehen. Allerdings erzählten diese Dinge dem Kommissar eine ganze Menge über den Menschen, der hier gelebt hatte. Der Anwalt wollte mit einer sportlichen Bräune glänzen und war gern für sich.

Im Wintergarten mit den üppigen Grünpflanzen fand Jan eine weitere Bestätigung für seine zweite Schlussfolgerung: An einem Tisch stand ein einsamer Stuhl.

Das Badezimmer entlockte Jan nur noch ein müdes Lächeln. Die Serie setzte sich fort: Keine zweite Zahnbürste und die Kosmetik - ausnahmslos von Hugo Boss - war für einen einzelnen Mann bestimmt.

Die Überprüfung des Arbeitszimmers war gleichfalls erfolglos. Lustlos blätterte Jan durch Aktenordner, fand jedoch nur Weises Steuererklärungen, Unterlagen der Krankenkasse und alle möglichen Dokumente zu dessen Haus. Das alles waren Dinge, die ihn nicht wirklich interessierten, und er war froh, dass nicht er sich mit Weises privaten Unterlagen befassen musste. Das gesamte Material würde auf Heidelindes Schreibtisch landen, genau wie Jans private Steuererklärung. Für eine gute Flasche Roten war die Kollegin jedes Jahr bereit, ihm diese Last abzunehmen.

Nach einem Computer hielt er im Arbeitszimmer vergeblich Ausschau. Vermutlich hat der Anwalt für seine Arbeiten den Laptop benutzt, der aus seinem Wohnzimmer geklaut worden war, schlussfolgerte er.

Mit leicht gedämpftem Optimismus öffnete er die Tür zum Schlafzimmer. Das Bett sah komfortabel und teuer aus, gemütlich für eine Person, zu schmal für ein Paar. Die Kleiderschränke offenbarten Weises Faible für hochpreisige Schuhe und Designeranzüge von Gucci. Eigentümlich wirkten die daneben liegenden Stapel mit Camouflage Klamotten. Bemerkenswert dabei war, dass die Sachen penibel nach den jeweiligen Jahreszeiten geordnet waren.

Da ist jemand gern und oft auf die Pirsch gegangen, dachte Jan und wandte sich dem Nachttisch neben dem Bett zu. Diesen hatte er sich bis zum Schluss aufgehoben. Der Inhalt enttäuschte ihn jedoch maßlos. Verwundert kratzte sich Jan am Kopf. Statt der erwarteten Pornosammlung oder Sexspielzeug war er nur auf gewöhnliche Dinge gestoßen: eine Taschenlampe, Aspirin, Lesebrille und ein Buch. Mit letzter Hoffnung las Jan den Titel - es könnte immerhin ein Pornoroman sein -, zu seinem Kummer war es ein Krimi.

Für einen Moment sah Jan wie ein kleiner Junge aus, der gerade erfahren hatte, dass es Einhörner nur im Märchen gab. Doch das war nur ein kurzer Augenblick, denn wenn man Jan eine Eigenschaft zugestehen musste, dann war das Hartnäckigkeit.

»Nein, mein Freund«, sagte er laut in die Stille des Schlafzimmers hinein, »den Heiligen kaufe ich dir nicht ab. Was sagte Karin, wie alt du warst? Vierundvierzig? Und nie Besuch, der dir in einsamen Nächten einheizte? Warte, mein Freund, dir komme ich schon auf die Schliche.«

Zurück im Parterre, widmete sich Jan zunächst der großen Wohnküche, dann dem zweiten Bad. Er hatte nicht mit einem Treffer gerechnet und so blieb die Enttäuschung aus. Alles wie gehabt: gemütlich und praktisch eingerichtete Räume - für einen Bewohner.

Ehe Jan das Wohnzimmer betrat, blieb er an der Treppe stehen und schüttelte seinen Kopf. Er hatte seine Meinung geändert. Er wollte nicht in einem so großen Haus leben, da müsste er ja ständig nur putzen. Er fingerte sein Smartphone aus der Gesäßtasche und machte sich eine Notiz.

Mit einem gemurmelten »Jetzt kriege ich dich bei den Eiern« begann Jan seine Runde durch den Raum. Am Fernsehschrank blieb er stehen. Das Antennen- und HDMI-Kabel hatte der Räuber zurückgelassen, die Netzkabel fehlten. Ausgehend von der Exklusivität der Einrichtung, fiel es Jan nicht schwer, sich vorzustellen, was für Geräte hier vor anderthalb Tagen gestanden hatten. Der Räuber hatte einen guten Fang gemacht. Jan tippte eine zweite Notiz.

Im untersten Regalfach des Racks stand in Reih und Glied Weises DVD-Sammlung. Abermals stieß Jan nicht auf die erhoffte Erotik. Alte Kriegsfilme, Action- und Thrillerserien waren alles, was er...
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Autor

Andreas M. Sturm wurde 1962 in Dresden geboren. Der Diplom-Betriebswirt war viele Jahre in der Informatik tätig. Die ersten Schreibversuche startete er mit 16 Jahren. Es entstanden Kurzgeschichten und Western. Sein Faible für Kriminalromane brachte ihn dazu, ab 2009 wieder selbst zur Tastatur zu greifen. Bei Streifzügen durch seine heimatstadt entstehen die Kriminalromane um das weibliche Kommissarinnen-Duo Wolf und könig. Neben seinen Dresden-Krimis schreibt er Kurzgeschichten und ist Herausgeber von Anthologien.

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