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Eigentlich ist Weihnachten ganz anders

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am14.09.20211. Auflage
'Mitten im Dunkel unseres Lebens ein Licht anzünden, die alten Gebete sprechen, das Dunkel zulassen, der flackernden Kerze glauben ...' Die Hoffnungstexte von Andrea Schwarz sind wie die Lichter in der Advents- und Weihnachtszeit: Sie begleiten uns vom 1. Advent bis zu Dreikönig, erhellen dunkle Stunden und erinnern uns an das Geheimnis von Weihnachten.

Andrea Schwarz, geb. 1955, Sozialpädagogin, viele Jahre in der Gemeindearbeit in Viernheim bei Mannheim, heute als gefragte Referentin und Bibliolog-Ausbilderin tätig. Andrea Schwarz gehört zu den meistgelesenen christlichen Autorinnen unserer Zeit. Sie lebt in Steinbild im Emsland.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

Klappentext'Mitten im Dunkel unseres Lebens ein Licht anzünden, die alten Gebete sprechen, das Dunkel zulassen, der flackernden Kerze glauben ...' Die Hoffnungstexte von Andrea Schwarz sind wie die Lichter in der Advents- und Weihnachtszeit: Sie begleiten uns vom 1. Advent bis zu Dreikönig, erhellen dunkle Stunden und erinnern uns an das Geheimnis von Weihnachten.

Andrea Schwarz, geb. 1955, Sozialpädagogin, viele Jahre in der Gemeindearbeit in Viernheim bei Mannheim, heute als gefragte Referentin und Bibliolog-Ausbilderin tätig. Andrea Schwarz gehört zu den meistgelesenen christlichen Autorinnen unserer Zeit. Sie lebt in Steinbild im Emsland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451824807
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum14.09.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.6711
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse969 Kbytes
Artikel-Nr.5731031
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Advent

Höre, mein Herz, Gott hat schon begonnen, seinen Advent in der Welt und in dir zu feiern. Leise und sanft, so leise, dass man es überhören kann, hat er die Welt und ihre Zeit schon an sein Herz genommen, ja sein eigenes unbegreifliches Leben eingesenkt in diese Zeit.

Karl Rahner
Abenteuer Advent

Eigentlich kennen wir das aus alten Märchen - und die erzählen in ihrer Sprache und ihren Bildern viel vom Leben: Wer einem »Geheimnis« begegnet - und diesem Geheimnis offen gegenübertritt, sei es die verwunschene Prinzessin, der böse Drache, das Einhorn -, der kann sich auf Abenteuer gefasst machen. Wer Geheimnisse im Leben zulässt, der kann und wird was erleben. Und so kommt es wohl auch nicht von ungefähr, dass das ursprünglich lateinische Wort »Advent« und das englische Wort »adventure«, auf Deutsch »Abenteuer«, auf die gleiche Sprachwurzel zurückgehen. Wer sich auf das Geheimnis der Menschwerdung Gottes einlässt, wer dem Geheimnis der Weihnacht offen gegenübersteht - der kann und wird was erleben: Abenteuer Advent.

Andererseits: Wer das Geheimnis von Weihnachten verstehen will, der braucht den Advent - der braucht die Zeit, in der wir eingeladen sind, neu leben zu lernen, uns neu auf das Abenteuer Leben einzulassen. Wer Weihnachten feiern will, der braucht diese Wochen, die uns daran erinnern und darauf vorbereiten wollen, was Weihnachten eigentlich für uns bedeutet. Wer Weihnachten wirklich feiern will, der braucht das Abenteuer Advent, damit Weihnachten werden kann.

Advent lässt sich deshalb nur verstehen und entsprechend gestalten, wenn man diese Zeit von hinten her buchstabiert, wenn man von Weihnachten her denkt. Und genauso wenig, wie Weihnachten nur ein Datum in unserem Terminkalender sein will, genauso wenig sind diese Wochen vor Heiligabend lediglich die Zeit vom 1. Adventssonntag bis zum 24. Dezember, genauso wenig sind diese Wochen nur eine Zeit der Plätzchen und des Einkaufens, von Stress und Weihnachtspost und Adventskranz und »Wir sagen euch an« und und und â¦

Abenteuer Advent - das ist warten und lauschen, ob sich irgendwas tut. Das ist suchen und sich auf den Weg machen. Das ist mitten im Dunkel den Stern sehen und ihm trauen. Das ist träumen und wünschen, hoffen und ersehnen. Das ist sich nicht zufriedengeben mit dem, was ist - das ist sich ausstrecken nach dem, was noch nicht ist, aber was sein könnte. Das ist sehnsüchtig sein nach mehr Leben und Lebendigkeit, das ist Ausschau halten nach Gott in meinem Leben. Das ist staunen können, wach sein, hellwach - und hinschauen, hinschauen auf mein Leben, auf diese Welt.

Und damit fängt das Abenteuer schon an: Das Unsagbare hören, dem Unglaublichen trauen, sich aufmachen, sich auf den Weg machen.

Wer sich dem Geheimnis der Weihnacht nähert, der lässt sich ein auf das Abenteuer, auf das Abenteuer Advent â¦
Ein Gott, der uns entgegenkommt

Um diesen Weg des Abenteuers gestalten zu können, müssen wir Weihnachten richtig verstehen. Erst dann, wenn wir uns bewusst sind, auf was wir uns da eigentlich einstimmen und vorbereiten wollen, können wir unser Leben darauf hin ausrichten.

Weihnachten - das hat eigentlich nichts mit dem zu tun, was die meisten Menschen und unsere Gesellschaft daraus gemacht haben. Weihnachten, das ist kein nettes, süßliches Fest - und das ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Das ist nicht eitel Harmonie und das ist nicht Freundlichkeit, auf 48 Stunden begrenzt.

Weihnachten - das stellt unsere Welt auf den Kopf, das ist radikal, das will die Veränderung.

Ein Gott, der Gott, an den wir glauben, wird Mensch. Da liebt uns ein Gott so sehr, dass er selbst Mensch wird.

Da macht sich ein starker, großer, allmächtiger Gott in einem Kind in der Krippe klein, schwach und ohnmächtig. Da lässt sich ein Gott auf uns Menschen so sehr ein, dass er selbst Mensch wird. Da liebt uns einer so sehr, dass er in unser Dunkel, in unser Leid, in unsere Traurigkeit, in unsere Begrenztheit hineinkommt. Da macht sich ein Gott in einem Kind klein, damit wir wenigstens in ihm etwas von der Größe dieses Gottes erahnen können, es vielleicht begreifen können.

Da ist ein Gott so groß und stark, dass er sich klein und schwach machen kann. Da ist ein Gott so voll Liebe, dass er sich ganz den Menschen gibt. Da ist sich ein Gott nicht zu fein dafür, in einem Stall zur Welt zu kommen - in dem Stall meines Lebens, in dem es auch oft dreckig und unaufgeräumt ist - und in dem auch manches vielleicht zum Himmel stinken mag.

Gott kommt zur Welt.

Er wartet nicht darauf, dass die Welt, dass wir zu ihm kommen. Er kommt zu uns.

Er bleibt nicht huldvoll lächelnd auf irgendeinem Thron sitzen, nein - er kommt uns entgegen.

Er wird Mensch in einer jungen Frau aus dem Volk Israel. Er hat sich für seine Geburt kein vornehmes Zimmer reservieren lassen - und, kaum zur Welt gekommen, ist Flucht, Obdachlosigkeit und Asyl angesagt. Er macht es sich nicht bequem - er kommt mitten hinein in unser Menschenleben, in das Dunkel, die Heimatlosigkeit, den Dreck, die Begrenztheit unseres Lebens.

Er wartet nicht darauf, dass wir uns auf den Weg zu ihm machen - er kommt uns entgegen. Er kommt zu uns - weil es für uns manchmal so schwer ist, zu ihm zu gehen.

Weihnachten - das ist das Fest des entgegenkommenden Gottes. Das ist das Fest Gottes, das von seiner Liebe zu den Menschen erzählt. Und das ist das Fest der Menschen, die die Liebe dieses Gottes feiern.

Ein Gott, der uns entgegenkommt â¦

Dunkler Advent

heftig

bricht

das leben ein

einsamkeit

krankheit

ohnmacht

tränen

schmerzen

leid

dunkel und herb

tragisch und traurig

und es gibt kein wozu

und ich

werde

konfrontiert

mit dem leben

mit mir

mit Gott

das

ist

advent

weihnachten

kann nur werden

wenn advent war

und sterne

können nur

im dunklen

leuchten
Advent - Trainingslager für das Leben

Wer den Advent auf einen Zeitraum reduziert, der hat Weihnachten gründlich missverstanden - und der wird Weihnachten nicht feiern können. Advent will mehr sein als eine Zeit, mehr als die Wochen vor Heiligabend. Advent ist eine Einübung ins Leben.

Alle Zeichen und Symbole, die ursprünglich mit dem Advent verbunden sind, wollen genau darauf hindeuten - und die Lieder des Advents sind Lieder der Hoffnung und der Sehnsucht. Und wir dürfen diese Sehnsucht nach Leben nicht auf einige Wochen im Jahr begrenzen, die zudem noch oft genug geprägt sind von Umtrieb und Hektik. Adventlich leben - 365 Tage im Jahr.

Und doch brauchen wir gerade diese Zeit, diese Wochen des Advents. Immer wieder geht uns unsere Sehnsucht im Alltag verloren - und dann brauchen wir diese Zeichen, die Texte der Gottesdienste, das Licht der Kerzen, die Lieder des Advents, um uns zu erinnern - an das, was sein könnte. Wir brauchen den Advent, um adventlich leben zu lernen - um im Abenteuer Advent etwas für das Abenteuer Leben lernen zu können. Wir brauchen das konkrete Fest, wir brauchen die Wochen davor, um uns immer wieder neu in solche Lebenshaltungen und Einstellungen einzuüben.

Wir brauchen Lieder, die unserer Sehnsucht Ausdruck geben, wir brauchen das zunehmende Licht der Kerzen am Adventskranz, wir brauchen die vielen kleinen Weihnachtsgeheimnisse, wir brauchen das Rascheln von Geschenkpapier, wir brauchen die ruhige Stunde beim Schreiben der Weihnachtspost, um einen lieben Gedanken an einen Freund zu schicken, wir brauchen die Rorate-Gottesdienste bei Kerzenlicht, wir brauchen die tröstenden Worte des Propheten Jesaja, wir brauchen diese Wochen des Advents, um immer wieder neu die Sehnsucht zu lernen, die Verheißungen zu hören, den Blick auf den Stern zu richten. Das, was wir in diesen Tagen »üben«, soll uns dabei helfen, die restlichen elf Monate in einem solchen Sinne zu gestalten. Und genau das ist die Chance des Advents, die wir nicht ungenutzt vorbeigehen lassen sollten.
Und welcher Geschenke-Typ sind Sie?

Man könnte durchaus die Adventszeit hervorragend zu psychologischen Studien nutzen - wenn man denn die Zeit dazu hätte. Das Spannende daran ist, dass es Menschen gibt, die in dieser Zeit durchaus Zeit haben. Die gehören in der Regel dem Geschenke-Typ I an - und damit sind wir schon mittendrin in diesen psychologischen Studien.

Der Geschenke-Typ I, das sind diejenigen, die ab August schon an Weihnachten denken, fein säuberlich ihre Listen führen, wem man in diesem Jahr was schenken könnte, die Sonderangebote daraufhin überprüfen, ob vielleicht irgendwas Geeignetes dabei ist - und die in der Regel am 1. Advent alles schon wunderschön verpackt in irgendeinem Schrank liegen haben. Zugegeben, die haben im Advent dann zwar viel Zeit - aber immerhin auch um den Preis, dass sie seit Sommer schon an Weihnachten denken. Und ein bisschen erinnert mich das dann schon an die Nikoläuse und die Lebkuchen, die ab September die Regale in den Läden verzieren. Der Preis, sich auf diese Art und Weise die Adventszeit freizuschaufeln, ist hoch.

Dann gibt es diejenigen, die so im Augenblick leben, dass ihnen drei Tage vor Weihnachten einfällt, dass ja in drei Tagen Weihnachten ist. Und je nach...

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