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Kalimpong Leukämie Ist das ansteckend? Ist das eine Chance?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
306 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am07.05.20241. Auflage
Plötzlich aus dem Leben gerissen, findet sich der Autor, gerade 61 Jahre alt geworden, mit der (vermeintlich tödlichen) Diagnose Akute Leukämie auf einer Intensivstation wieder, gefolgt von Monaten Chemotherapie in der Klinik und Jahre ambulanter Nachbehandlung. Als Zäsur erkennt er schnell, das auch dies nun ein Teil seines Lebens ist. Er wird aktiv, um die vermeintlich kurze ihm verbleibende Lebenszeit noch zu leben. Neben den immer wieder Höhen und Tiefen einer Krebsbehandlung sieht er nun auch Lustiges, hat schöne Erlebnisse, schließt Freundschaften. Während der Nachbehandlung beginnt er sich Notizen über seine Zeit in der Klinik und der Nachbehandlung zu machen. Und dann findet er plötzlich seinen persönlichen Rückzugsort für drei Monate, eine kleine Bergfarm im unteren Himalaya. Hier verknüpfen sich seine Erlebnisse und Eindrücke aus der zurückliegenden Krankheit mit dem täglichen Leben in Darjeeling. Wird das Thema Leukämie damit abgeschlossen sein?

Dr. Harald Meier ist ein ehemaliger Personalmanager und -berater und war zwei Jahrzehnte Professor an einer staatlichen Hochschule mit vielen Fachveröffentlichungen im In- und Ausland. Heute ist er Gastreferent an Hochschulen im In- und Ausland sowie als Gutachter im Rahmen von Akkreditierungen weltweit tätig. Sein Institut IfTQ-Cert (International Institute for Quality, Training, Certification) berät oder begutachtet Entrepreneurship-Trainings in Ländern der Entwicklungszusammenarbeit. Daneben ist er als Gründer der meierStiftung Straßenkinder Afrika nun Mitglied im Kuratorium und ehrenamtlich in Beiräten und Stiftungen. In den letzten Jahren fand er über die Übersetzung eines englischen Romans eines ehemaligen Studenten nun zu eigenen privaten Reiseberichten im weiteren Sinne.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextPlötzlich aus dem Leben gerissen, findet sich der Autor, gerade 61 Jahre alt geworden, mit der (vermeintlich tödlichen) Diagnose Akute Leukämie auf einer Intensivstation wieder, gefolgt von Monaten Chemotherapie in der Klinik und Jahre ambulanter Nachbehandlung. Als Zäsur erkennt er schnell, das auch dies nun ein Teil seines Lebens ist. Er wird aktiv, um die vermeintlich kurze ihm verbleibende Lebenszeit noch zu leben. Neben den immer wieder Höhen und Tiefen einer Krebsbehandlung sieht er nun auch Lustiges, hat schöne Erlebnisse, schließt Freundschaften. Während der Nachbehandlung beginnt er sich Notizen über seine Zeit in der Klinik und der Nachbehandlung zu machen. Und dann findet er plötzlich seinen persönlichen Rückzugsort für drei Monate, eine kleine Bergfarm im unteren Himalaya. Hier verknüpfen sich seine Erlebnisse und Eindrücke aus der zurückliegenden Krankheit mit dem täglichen Leben in Darjeeling. Wird das Thema Leukämie damit abgeschlossen sein?

Dr. Harald Meier ist ein ehemaliger Personalmanager und -berater und war zwei Jahrzehnte Professor an einer staatlichen Hochschule mit vielen Fachveröffentlichungen im In- und Ausland. Heute ist er Gastreferent an Hochschulen im In- und Ausland sowie als Gutachter im Rahmen von Akkreditierungen weltweit tätig. Sein Institut IfTQ-Cert (International Institute for Quality, Training, Certification) berät oder begutachtet Entrepreneurship-Trainings in Ländern der Entwicklungszusammenarbeit. Daneben ist er als Gründer der meierStiftung Straßenkinder Afrika nun Mitglied im Kuratorium und ehrenamtlich in Beiräten und Stiftungen. In den letzten Jahren fand er über die Übersetzung eines englischen Romans eines ehemaligen Studenten nun zu eigenen privaten Reiseberichten im weiteren Sinne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759789006
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum07.05.2024
Auflage1. Auflage
Seiten306 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse600 Kbytes
Artikel-Nr.14708377
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Die neue Wahrheit Ankommen in Kalimpong
Die neue Wahrheit

Der Tag der Wahrheit

Am nächsten Morgen ging ich zu dem mir bekannten Lungenarzt, der vor Jahren die versteckte Lungenentzündung festgestellt hatte. Auf den rund 200 Metern vom geparkten Auto zur Praxis bin ich froh, mich auf halbem Weg auf die Bank einer Straßenbahn-Haltestelle setzen zu können.

Die Sprechstundenhilfe merkt wohl, das es mir irgendwie akut nicht gut geht, und ich komme sofort in ein Behandlungszimmer. Der Arzt erinnert sich an mich. Nachdem ich ihm alles erzählt habe, auch das ich zu Anfang des Jahres noch in Indien und den USA sowie vor Weihnachten im Kongo war, und es mir danach akut nicht schlechter ging, zunächst die übliche Routine; Blutdruck, Blutabnahme, Lungenfunktionstest in einer Kammer, die einer alten Telefonzelle ähnlich ist. Dann wird noch eine Röntgenaufnahme gemacht.

Nur eine kleine beginnende Lungenentzündung, so der Arzt, aber das ist kein Problem, das kriegen wir mit Antibiotika in den Griff. Ich mache noch schnell einen Termin beim Kardiologen für heute, und er schickt mich in die Stadt. Und ich solle nicht mit dem Auto fahren, fügt er hinzu.

Ich frage mich wieso? Klappt doch besser als mit der Bahn oder laufen ... und ich denke auch an ein mögliches Park-Knöllchen. Doch ich habe kein Knöllchen, yeah. Also fahre ich mit dem Auto, und auch in der Innenstadt beim Kardiologen wieder kein Knöllchen.

Am Nachmittags sitze ich wieder bei ihm. Alles okay laut Kardiologe, murmelt er beim Durchsehen von Unterlagen. Da ist nur noch ein einzelner Blutwert, den man noch prüfen sollte. Machen Sie sich keine Sorgen, ich schicke sie zur Sicherheit noch zu einer Hämatologin.

Ich habe den Begriff zwar schon mal gehört, aber ich weiß nicht, was die machen. Er hat schon einen Termin gemacht; seltsam. Aber es ist praktisch, die Praxis ist in meinem Stadtteil und nicht weit von meiner Wohnung. Ich könne sofort hin, er kenne die Ärztin. Ich käme auch sofort dran. Aber ich solle mit der Bahn fahren oder einem Taxi, auf keinen Fall mit dem Auto. Draußen denke ich wieder an das Parkverbot, in dem ich nun erneut parke. Wieder kein Knöllchen, also weg hier; ich freue mich wie ein Kind.

Die Praxis hat mich erwartet und komme sofort dran. Die Ärztin, freundlich aber bestimmend, ich mache noch eine zusätzliche Blutentnahme. Nach gefühlt fünf Minuten kommt sie zurück und sagt ohne Umschweife, es muss nun schnell gehen, sie habe ein Bett in der Uni-Klinik für mich reserviert. Dort würde man auf mich warten, weil der Verdacht auf Leukämie besteht.

Die neben den von mir bisher selbst wahrgenommenen Veränderungen weiteren typischen Symptome wie Blässe, Nasen- und Zahnfleischbluten oder schwer zu stillende Blutungen, uncharakteristische Rücken- oder Kopfschmerzen habe ich bis dahin nicht bewusst wahrgenommen; das wird mir erst später klar, als ich darüber gelesen habe. Geschwollene Lymphknoten und die typische einhergehende leicht vergrößerte Leber und Milz werden dann auch erst später in der Klinik bei mir diagnostiziert.

Den Begriff Leukämie kenne ich, weiß aber nur, das es irgendwas mit Blut zu tun hat. Damals im Alter von 12 oder 13 Jahren hatte das Jürgen, ein Mitschüler, der nach ein paar Wochen im Krankenhaus verstorben war.

Ich denke an die ganzen nassen Sachen zuhause, die muss ich aber vorher noch waschen. Und das tue ich dann im Kurzprogramm und hänge dann alles in der Wohnung zum Trocknen auf. Soviel Zeit muss sein, denke ich. Zwischendurch packe ich einen Reisetrolley, und ich muss mich immer wieder für zwei Minuten hinsetzen und ausruhen. Ich funktioniere wie eine Maschine, völlig ohne Emotionen. Was braucht man für ein paar Tage? Muss der Bademantel mit? Was sonst noch? Als die Wäsche durch ist, ist auch mein Köfferchen gepackt.

Notaufnahme und Flucht

Ich nehme ein Taxi. Es ist schon dunkel als ich in der Klinik ankomme. In der Notaufnahme würde mich dann eine Ärztin abholen, hatte die Hämatologin gesagt. Als ich mich dort melde und das sage, kommt die freundliche, aber doch klare Ansage, wir machen hier das Programm. Bitte setzen Sie sich da hinten hin.

Ich sitze inmitten aus meiner Sicht echten oder weniger echten Notfällen. Endlich kommt jemand und bringt mich in einen Behandlungsraum. Ein zweiter kommt dazu zur Blutabnahme. Sie haben Probleme eine gute Vene zu finden. Das kenne ich schon mein Leben lang, und ich fühle mich gleich besser und souveräner.

Gehen Sie am besten gleich in die Bauchvene. Den Spruch hatte ich mal während meines Studiums von einem Facharzt für Venerologie gehört, als eine Mitarbeiterin keine Vene fand. Und er souverän, fast kumpelhaft in ihrem Beisein, erzählt von seinem Professor in seinem Klinikjahr. Die beiden hier schauen entsetzt. Dann rufen sie jemanden Dritten hinzu und es klappt. Und ich solle trinken.

Wieder sitze ich draußen in der Notaufnahme. Hier ist volles Programm, Angetrunkene, Pöbelnde oder Meckerer. Die jungen Pflegekräfte und Ärzte oder angehende Ärzte tun mir leid. Von wegen Götter in weiß, denke ich, sie müssen sich hier wohl alles von jedem gefallen lassen, und sie bleiben auch noch ruhig dabei. Noch zweimal wird mir gesagt, ich müsse Wasser trinken. Gut, immerhin weiß man, das ich hier bin.

Nun warte ich schon über zwei Stunden abgeholt zu werden, es reicht. Ich gehe an die Aufnahme, ob ich meine Sachen hier stehen lassen kann? Seit Stunden sagt man mir ich solle trinken. Aber niemand zeigt mir, wo ein Wasserhahn ist. Ich suche mir jetzt einen Automaten, wo ich irgendwas zu trinken ziehen kann.

In weniger als zwei Minuten stehen zwei große Flaschen Wasser mit Becher neben mir.

Endlich, kurz nach 23 Uhr, kommt eine junge Ärztin und nimmt mich mit in einen anderen Aufnahmeraum. Sie schaut sich über mich irgendwelche Papiere an und tastet wiederholt meine Lymphknoten am Hals ab. Dabei schaut Sie mich ernst an und stellt ein paar Fragen. Im Prinzip das, was ich schon beim Lungenarzt und der Hämatologin beantwortet hatte. Und sie fragt dann ebenso ernst, ob ich weiß, das ich eine Leukämie habe? Ich antworte - wohl etwas zu flapsig - ja, habe ich heute schon mal gehört, irgendwas mit Blut oder so? Das ist jetzt sehr, sehr ernst, kommt sofort von ihr ebenso ernst. Der Blutkrebs, wie es im Volksmund heißt, macht keine Pause ... und fügt nach einer Atempause und meinen Arm haltend hinzu ... und auch keine Witze.

Das hat gesessen. Durch meinen Kopf schießt, ob ich wohl jetzt hier wäre, wenn ich das vorher gegoogelt hätte?

Die Ärztin und ein Kliniksanitäter, ich muss im Rollstuhl sitzen, fahren mich einen relativ kurzen Weg durch die Nacht in ein Nebengebäude, und dann im Aufzug in die vierte Etage. Ein Empfang und vier große milchig-gläserne Flügeltüren.

Dort hat man schon auf mich gewartet. Langsam wird mir der Ernst der Lage bewusst, doch ich bleibe nach meinem Empfinden vermeintlich locker. In einem Klinikzimmer soll ich mich auf das freie Bett am Fenster legen. Aber noch nicht ausziehen, so die Ärztin, sie käme gleich wieder.

Krebs, das wusste ich schon als Kind, ist eine gefährliche Krankheit und wird oft mit Tod gleichgesetzt. Ich erinnere mich an die späten 1960er Jahre das Wort Krebs zum ersten Mal gehört zu haben. Meine Mutter hatte eine unspezifische langwierige Allergie und im Fernsehen lief Krebsstation, ein Film oder Serie nach dem Roman von Alexander Solschenizyn.

Irgendwann sprang meine Mutter vom Sofa auf, jetzt weiß ich, was ich habe, darum sagt mir Herr Dr. H. nichts? Natürlich hatte sie keinen Krebs und auch ihre Allergie später in den Griff bekommen. Aber was hat sie bloß lange Zeit und nachts für Ängste gehabt? Und ich wusste von meinem Mitschüler, der in dieser Zeit an Leukämie verstorben war, was für mich aber damals in keiner Verbindung zu Krebs stand. Später hörte man es öfter mal im Bekanntenkreis, der oder die hat Krebs oder ist an Krebs gestorben. Doch es war immer weit weg. Es war für mich immer wie eine Krankheit der anderen. Erst als es dann zwei Kollegen in den letzten Jahren traf, war es plötzlich ganz nah. Und jetzt ich?

Später werde ich erfahren, es gibt sehr unterschiedliche Arten von Krebs, und es ist eigentlich nur eine Art Sammelbegriff für sogenannte bösartige Tumore, die selbst innerhalb eines Organs unterschiedlich auftreten und wirken können. Auch wenn eine Krebsdiagnose noch vor Jahrzehnten quasi einem Todesurteil gleichkam, gibt es inzwischen viele relativ gute Heilungserfolge. Von rund einer halben Million Erkrankungen jährlich überleben inzwischen etwas mehr als die Hälfte.

Die sich rasant entwickelnde Molekularbiologie schaffte es, den Krebs patientenzentriert individuell zu verstehen. So schaffen heute differenzierte und auf den Patienten individuell zugeschnittene Therapien zum Teil hohe Überlebenswahrscheinlichkeiten; bei Kindern liegt sie zum Beispiel bei rund 80%. Für den Patienten ist es darum sehr hilfreich, sich eine auf seinen Krebs spezialisierte Klinik zu suchen.

Ich habe im...
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Dr. Harald Meier ist ein ehemaliger Personalmanager und -berater und war zwei Jahrzehnte Professor an einer staatlichen Hochschule mit vielen Fachveröffentlichungen im In- und Ausland. Heute ist er Gastreferent an Hochschulen im In- und Ausland sowie als Gutachter im Rahmen von Akkreditierungen weltweit tätig.
Sein Institut IfTQ-Cert (International Institute for Quality, Training, Certification) berät oder begutachtet Entrepreneurship-Trainings in Ländern der Entwicklungszusammenarbeit. Daneben ist er als Gründer der meierStiftung Straßenkinder Afrika nun Mitglied im Kuratorium und ehrenamtlich in Beiräten und Stiftungen.
In den letzten Jahren fand er über die Übersetzung eines englischen Romans eines ehemaligen Studenten nun zu eigenen privaten Reiseberichten im weiteren Sinne.