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Brücken der Mobilisierung

Soziale Relais und persönliche Netzwerke in Bürgerinitiativen gegen militärischen Tiefflug
BuchKartoniert, Paperback
294 Seiten
Deutsch
Deutscher Universitätsverlagerschienen am20.11.20131993
Proteste und Protestbewegungen haben etwas mit sozialen Problemen zu tun, von denen sich bestimmte Leute betroffen und frustriert fühlen. Nicht alle Umstände aber, die als soziale Probleme wahrgenommen werden, führen zu Protesten und Protestbewegungen. Die Geschichte ist voll von frustrierenden Übelständen, die nicht zu kollektiver Mobilisierung der Betroffenen geführt haben. Thomas Ohlemacher arbeitet in der folgenden Studie an solch einem Fall. Er betrifft den enervierenden Lärm, der in bestimmten Zonen der Bun desrepublik Deutschland durch militärische Tiefflugübungen entsteht. Obwohl die physikalisch meßbaren Belästigungen in vielen betroffenen Gemeinden gleich oder sehr ähnlich sind, mobilisiert sich nur in wenigen von ihnen die Bevölkerung zu Protestaktionen. Warum nur in ihnen? Warum in den anderen nicht? Aus den Erfahrungen der Protest- und Bewegungsforschung haben wir gelernt, daß eine Vielzahl von Bedingungen eine Rolle spielt, ehe sich aus subjektiven Deprivationen soziale Reaktionen entwickeln, die sich als kleine oder aber auch als große Protestbewegungen darstellen. Solche Deprivatio nen müssen als Ergebnis sozialer Probleme gedeutet und mit "injustice [rames" (William Gamson) skandalisiert werden. Dabei müssen einerseits, damit Solidarisierungen entstehen können, kollektiv Betroffene als Opfer festgestellt, andererseits über einleuchtende Kausalattribuierungen Schuldige markiert werden, die als Angriffspunkte kollektiver Aktionen erreichbar sind. Damit solche Aktionen tatsächlich entstehen, bedarf es zusätzlich der Über zeugung, daß das eigene Engagement nicht nur notwendig ist, sondern auch erfolgreich sein kann. Solche Wahrnehmungen, Vorstellungen und Überzeugungen lassen sich weder von den einzelnen selbst noch vonsogenannten "Bewegungs unter- 14 Vorwort nehmern", die dann auch als Agitatoren wirksam werden, einfach erfinden.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR54,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR42,99

Produkt

KlappentextProteste und Protestbewegungen haben etwas mit sozialen Problemen zu tun, von denen sich bestimmte Leute betroffen und frustriert fühlen. Nicht alle Umstände aber, die als soziale Probleme wahrgenommen werden, führen zu Protesten und Protestbewegungen. Die Geschichte ist voll von frustrierenden Übelständen, die nicht zu kollektiver Mobilisierung der Betroffenen geführt haben. Thomas Ohlemacher arbeitet in der folgenden Studie an solch einem Fall. Er betrifft den enervierenden Lärm, der in bestimmten Zonen der Bun desrepublik Deutschland durch militärische Tiefflugübungen entsteht. Obwohl die physikalisch meßbaren Belästigungen in vielen betroffenen Gemeinden gleich oder sehr ähnlich sind, mobilisiert sich nur in wenigen von ihnen die Bevölkerung zu Protestaktionen. Warum nur in ihnen? Warum in den anderen nicht? Aus den Erfahrungen der Protest- und Bewegungsforschung haben wir gelernt, daß eine Vielzahl von Bedingungen eine Rolle spielt, ehe sich aus subjektiven Deprivationen soziale Reaktionen entwickeln, die sich als kleine oder aber auch als große Protestbewegungen darstellen. Solche Deprivatio nen müssen als Ergebnis sozialer Probleme gedeutet und mit "injustice [rames" (William Gamson) skandalisiert werden. Dabei müssen einerseits, damit Solidarisierungen entstehen können, kollektiv Betroffene als Opfer festgestellt, andererseits über einleuchtende Kausalattribuierungen Schuldige markiert werden, die als Angriffspunkte kollektiver Aktionen erreichbar sind. Damit solche Aktionen tatsächlich entstehen, bedarf es zusätzlich der Über zeugung, daß das eigene Engagement nicht nur notwendig ist, sondern auch erfolgreich sein kann. Solche Wahrnehmungen, Vorstellungen und Überzeugungen lassen sich weder von den einzelnen selbst noch vonsogenannten "Bewegungs unter- 14 Vorwort nehmern", die dann auch als Agitatoren wirksam werden, einfach erfinden.
Details
ISBN/GTIN978-3-663-01636-6
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum20.11.2013
Auflage1993
Seiten294 Seiten
SpracheDeutsch
Illustrationen294 S. 9 Abb.
Artikel-Nr.30371847

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung.- I: Zur Absicht und Anlage der Untersuchung.- II: Stand der Forschung und strukturanalytische Perspektiven.- III: Protest gegen militärischen Tiefflug.- IV: Mobilisierungsprozesse in Initiativen gegen militärischen Tiefflug.- Exkurs: Empirische Annäherungen an einen schwierigen Gegenstand.- V: Soziale Relais und Mobilisierung in zwei Initiativen.- VI: Brücken der Mobilisierung: Soziale Relais auf der Mesoebene.- Anhang A: Liste der besuchten Initiativen.- Anhang B: Interviewleitfaden.- Anhang C: Fragebogen.- Anhang D: Listen der Vereine, Organisationen und Gruppen.- Anhang E: Matrizen.mehr

Autor

Thomas Ohlemacher, Jg. 1962, Diplom-Politologe, r. phil., Professor an der Niedersächsischen Fachhochschule für Rechtspflege und Verwaltung (Hildesheim), Privatdozent für Soziologie an der Universität Hamburg und Projektleiter am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN),H annover. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Soziologie, Netzwerkanalye, Abweichendes Verhalten, Kollektives Verhalten sowie die Wechselwirkung von Wissenschaft und Öffentlichkeit