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Wolkengänger

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
348 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am23.04.20101. Auflage
Wanja kommt als Sohn einer Alkoholikerin verfrüht und mit nur einem Kilo Gewicht zur Welt. Als die Ärzte prognostizieren, dass er nie würde laufen können, gibt die ohnehin überforderte Mutter ihn in ein Waisenhaus. Da das russische Fürsorgesystem keinen Unterschied zwischen körperlichen und geistigen Behinderungen macht, überläßt man Wanja in einer Gruppe 'hoffnungsloser Fälle' sich selbst. Es herrscht Mangel an allem: menschlicher Wärme, Kleidung, Nahrung, Spielzeug. In Gitterbetten angebunden, werden die Kinder mit Medikamenten ruhiggestellt. Doch Wanja gelingt es, sich selbst das Sprechen beizubringen und eine Gruppe ausländischer Hilfskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Sie erkennen bald, dass viele der Kinder mit der richtigen Betreuung ein normales Leben führen könnten, und beschließen zu helfen. Doch die Rechtslage ist komplex und die russischen Behörden gleichgültig. Erst nach langwierigen Bemühungen gelingt es, Wanjas Adoption zu ermöglichen. Heute führt er als John Lahutsky ein völlig normales Leben - und er hat laufen gelernt. Nur einen Wunsch hat der einstige Waisenjunge noch: das Ende der russischen Heime, in denen noch heute tausende Kinder unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen leben müssen...

Alan Philps studierte in Oxford und arbeitete als Russland-Korrespondent für Reuters und den Daily Telegraph. 1985 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen, durfte aber nach dem Fall des Eisernen Vorhang zurückkehren. Heute schreibt er u. a. für The Guardian, The Evening Standard und den Telegraph. Er lebt in London.
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Produkt

KlappentextWanja kommt als Sohn einer Alkoholikerin verfrüht und mit nur einem Kilo Gewicht zur Welt. Als die Ärzte prognostizieren, dass er nie würde laufen können, gibt die ohnehin überforderte Mutter ihn in ein Waisenhaus. Da das russische Fürsorgesystem keinen Unterschied zwischen körperlichen und geistigen Behinderungen macht, überläßt man Wanja in einer Gruppe 'hoffnungsloser Fälle' sich selbst. Es herrscht Mangel an allem: menschlicher Wärme, Kleidung, Nahrung, Spielzeug. In Gitterbetten angebunden, werden die Kinder mit Medikamenten ruhiggestellt. Doch Wanja gelingt es, sich selbst das Sprechen beizubringen und eine Gruppe ausländischer Hilfskräfte auf sich aufmerksam zu machen. Sie erkennen bald, dass viele der Kinder mit der richtigen Betreuung ein normales Leben führen könnten, und beschließen zu helfen. Doch die Rechtslage ist komplex und die russischen Behörden gleichgültig. Erst nach langwierigen Bemühungen gelingt es, Wanjas Adoption zu ermöglichen. Heute führt er als John Lahutsky ein völlig normales Leben - und er hat laufen gelernt. Nur einen Wunsch hat der einstige Waisenjunge noch: das Ende der russischen Heime, in denen noch heute tausende Kinder unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen leben müssen...

Alan Philps studierte in Oxford und arbeitete als Russland-Korrespondent für Reuters und den Daily Telegraph. 1985 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen, durfte aber nach dem Fall des Eisernen Vorhang zurückkehren. Heute schreibt er u. a. für The Guardian, The Evening Standard und den Telegraph. Er lebt in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841200044
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum23.04.2010
Auflage1. Auflage
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1436433
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;PROLOG;8
2;1. DIE ANGELEHNTE TÜR;14
3;2. EINE STIMME AUS DER STILLE;32
4;3. PILZE UND PAPAGEIEN;58
5;4. DEN ENGELN ENTGLITTEN;73
6;5. ÜBERMENSCHLICHES;81
7;6. ALLEN GLEICHGÜLTIG;90
8;7. DIE GESCHICHTE EINER MUTTER;107
9;8. DIE RATTE;117
10;9. NACHRICHT AUS DEM GULAG;128
11;10. SAURE TRAUBEN;138
12;11. MIT KNAPPER NOT ENTRONNEN;154
13;12. HÄNSEL UND GRETEL;165
14;13. KOGNAK UND SCHOKOLADE;174
15;14. MURMELTIERTAG;185
16;15. SCHULDZUWEISUNGEN;189
17;16. MIT KNAPPER NOT ENTRONNEN;195
18;17. DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK;201
19;18. WEIHNACHTSPUDDING IM JULI;227
20;19. DER VOGEL IM KÄFIG;240
21;20. EINER VON UNS;245
22;21. CANDELA;259
23;22. MÖGLICHERWEISE SEHR GUTE NACHRICHTEN;270
24;23. TICKET NACH AMERIKA;277
25;24. BOSHAFTIGKEIT;280
26;25. GEFANGEN IM KAUKASUS;287
27;26. NOTLÜGEN;293
28;27. UNVERSÖHNLICH;298
29;28. WIEDER VEREINT;304
30;29. DETEKTEI PHILPS;309
31;30. DIE GESCHICHTE EINER SCHWESTER;316
32;31. DER WANJA-EFFEKT;325
33;EPILOG WOLKENGÄNGER;330
34;ÜBER DIESES BUCH;334
35;RUSSLANDS VERLORENE KINDER;337
36;HILFSORGANISATIONEN;342
37;GLOSSAR;345
38;INHALT;348
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Leseprobe
17. DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK  (S. 200-201)

Januar bis Mai 1998

Das Adoptionsgremium tagte am 9. Januar, doch eine Woche später hatte Sarah noch immer nichts von Linda gehört. Entsprechend aufgeregt rannte sie jedes Mal zum Telefon, wenn es klingelte. Als sie eines Abends wieder einmal nervös den Hörer abnahm, hörte sie am anderen Ende nur ein unverständliches Schluchzen. »Linda, sind Sie es? Was ist denn los?« »Ja. Ich bin's.« Linda brach erneut in Tränen aus. Sie musste schlechte Nachrichten haben.

Es dauerte eine Weile, bis sie in der Lage war, weiterzusprechen. »Das Gremium hat zugestimmt. Ich wurde angenommen.« »Das ist ja großartig! Wirklich glücklich klingen Sie allerdings nicht.« »Ich bin so erleichtert, ich kann gar nicht mehr aufhören, zu weinen. Ich weiß, ich sollte mich anders verhalten.«

Linda erzählte Sarah, dass sie die frohe Botschaft gerade mit ihrer Tochter bei einem Gläschen Sherry feiere, obwohl es noch nicht einmal sechs Uhr sei. Wanja würde sich noch ein paar Monate gedulden müssen, sagte sie, aber er sei nun definitiv auf dem Weg nach England. »Ich kann es gar nicht abwarten, den anderen davon zu erzählen. Wika wird außer sich sein vor Freude. Sie hat für Sie gebetet.«

Die nächste Stunde verbrachte Sarah am Telefon und überbrachte allen die gute Nachricht. Wika sagte, dass sie Wanja am nächsten Tag im Krankenhaus Nr. 58 besuchen würde, und die beiden Frauen einigten sich darauf, ihm vorerst noch nichts von seiner zukünftigen Mutter zu erzählen; das Adoptionsverfahren sollte erst abgeschlossen sein. Einzig Grigori, der Anwalt, brach nicht in Jubel aus, als er die Neuigkeiten hörte. Er klang niedergeschlagen und reagierte sarkastisch.

»Wie schön - ich gehe gerade durch die Hölle. Diese Biester sind hinter mir her. Die wollen mich fertigmachen. « Sarah hatte keine Ahnung, wovon er sprach, doch sie begriff, dass dies eine Angelegenheit war, die man besser nicht am Telefon erörterte, und versprach, am nächsten Tag bei ihm vorbeizuschauen.

»Zugegeben, ich wusste nicht gerade viel über die einzelnen Instanzen im russischen Adoptionssystem «, gesteht Sarah. »Die Funktionen all der verschiedenen Ministerien, Ämter, Datenbanken und Gerichte, mit denen Grigori zu tun hatte, waren mir vollkommen unbekannt. Und jetzt klang es, als sei er in Schwierigkeiten. Ich tat, was jedes Mädchen in dieser Situation tun würde, und bat Alan, mich zu Grigori zu begleiten, um mit ihm zu reden.
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Autor

Alan Philps studierte in Oxford und arbeitete als Russland-Korrespondent für Reuters und den Daily Telegraph. 1985 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen, durfte aber nach dem Fall des Eisernen Vorhang zurückkehren. Heute schreibt er u. a. für The Guardian, The Evening Standard und den Telegraph. Er lebt in London.