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Kollaps - Das Imperium der Ströme 1

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am05.10.20171. Auflage
Der Auftakt von John Scalzis neuer, bisher größter Science-Fiction-Serie. Die Menschheit hat sich in der ganzen Galaxis ausgebreitet und ein gewaltiges Sternenreich errichtet - ein ebenso mächtiges wie fragiles Gefüge aus Planeten und Raumstationen, die alle aufeinander angewiesen sind, um zu überleben. Extra-dimensionale Sternenstraßen halten dieses Imperium zusammen, sogenannte »Ströme«, auf denen Raumschiffe in kürzester Zeit Lichtjahre zurücklegen können. Doch dieses feingesponnene Netz scheint gefährdet. Und nur drei Menschen können den endgültigen Zusammenbruch verhindern: Lady Kiva Lagos, die junge Erbin eines mächtigen Handelshauses; Cardenia Wu-Patrick, die als Imperiatox Grayland II. das schwere Erbe ihres Vaters antritt; und der Wissenschaftler Marce Claremont, der die gefährliche Reise ins Zentrum der Galaxis unternimmt, um die Imperiatox zu warnen. Die Zukunft der Galaxis liegt ihren Händen. »John Scalzi ist der unterhaltsamste und zugänglichste SF-Autor unserer Zeit.« Joe Hill

John Scalzi (* 1969) gehört zu den weltweit erfolgreichsten SF-Autoren, seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er wurde, unter anderem, mit dem Hugo Award (USA), dem Seiun-Preis (Japan), dem Geffen Award (Israel) und dem Kurd-Laßwitz-Preis (Deutschland) ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDer Auftakt von John Scalzis neuer, bisher größter Science-Fiction-Serie. Die Menschheit hat sich in der ganzen Galaxis ausgebreitet und ein gewaltiges Sternenreich errichtet - ein ebenso mächtiges wie fragiles Gefüge aus Planeten und Raumstationen, die alle aufeinander angewiesen sind, um zu überleben. Extra-dimensionale Sternenstraßen halten dieses Imperium zusammen, sogenannte »Ströme«, auf denen Raumschiffe in kürzester Zeit Lichtjahre zurücklegen können. Doch dieses feingesponnene Netz scheint gefährdet. Und nur drei Menschen können den endgültigen Zusammenbruch verhindern: Lady Kiva Lagos, die junge Erbin eines mächtigen Handelshauses; Cardenia Wu-Patrick, die als Imperiatox Grayland II. das schwere Erbe ihres Vaters antritt; und der Wissenschaftler Marce Claremont, der die gefährliche Reise ins Zentrum der Galaxis unternimmt, um die Imperiatox zu warnen. Die Zukunft der Galaxis liegt ihren Händen. »John Scalzi ist der unterhaltsamste und zugänglichste SF-Autor unserer Zeit.« Joe Hill

John Scalzi (* 1969) gehört zu den weltweit erfolgreichsten SF-Autoren, seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er wurde, unter anderem, mit dem Hugo Award (USA), dem Seiun-Preis (Japan), dem Geffen Award (Israel) und dem Kurd-Laßwitz-Preis (Deutschland) ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104905419
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum05.10.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1630 Kbytes
Artikel-Nr.2367493
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

Auch die Meuterer wären, wenn die Ströme nicht kollabiert wären, damit durchgekommen.

Natürlich gibt es innerhalb der Gilde eine übliche, legale Vorgehensweise für eine Meuterei, ein Protokoll, das seit Jahrhunderten befolgt wird. Demzufolge überreicht ein hochrangiges Besatzungsmitglied, vorzugsweise der Obermaat oder Erste Offizier, vielleicht aber auch der Chefingenieur, Cheftechniker, Chefarzt oder in wahrlich bizarren Fällen der Vertreter des Eigentümers, dem Imperialen Assistenten eine förmliche »Liste mit Beschwerden im Sinne einer Meuterei«, die mit dem Gildeprotokoll übereinstimmt. Daraufhin berät sich der Imperiale Assistent mit dem Leitenden Seelsorger des Schiffs, ruft nötigenfalls Zeugen auf, und dann werden die beiden spätestens nach einem Monat entweder den Sachverhalt einer Meuterei feststellen oder die Verweigerung einer Meuterei bekanntgeben.

In ersterem Fall setzt der Sicherheitschef förmlich den Kapitän des Schiffs ab und nimmt ihn in Verwahrung, worauf sich dieser am nächsten Reiseziel des Schiffs einer förmlichen Anhörung durch die Gilde stellen muss. Die Bestrafung sieht den Verlust des Schiffs, des Dienstrangs und der Raumfahrtprivilegien vor, bis hin zu Zivilklagen und Strafanzeigen, die mit Gefängnisaufenthalt oder, in den allerschwersten Fällen, mit der Todesstrafe geahndet werden. In letzterem Fall ist es das beschwerdeführende Besatzungsmitglied, das vom Sicherheitschef für die förmliche Anhörung durch die Gilde mit allen weiteren Folgen gut verschnürt in Gewahrsam genommen wird.

Ganz offensichtlich wollte sich dieses Mal niemand an dieses Prozedere halten.

Im Gegensatz dazu steht der tatsächliche Verlauf einer Meuterei mit Waffen, Gewalt und plötzlichen Todesfällen, wenn sich die Offiziere wie wilde Tiere aufeinanderstürzen und die Besatzung herauszufinden versucht, was zum Teufel eigentlich los ist. Je nachdem, wie die Sache abläuft, wird der Kapitän ermordet und ins Vakuum geworfen, worauf alles zurückdatiert wird, damit es nett und legal aussieht, oder den meuternden Offizieren und Besatzungsmitgliedern wird die andere Seite einer Luftschleuse gezeigt. Der Kapitän schreibt eine Anzeige wegen unrechtmäßiger Meuterei, wodurch die überlebenden Meuterer ihre Ansprüche auf Vorsorgeleistungen und Pensionen verlieren, was bedeutet, dass ihre Ehepartner und Kinder verhungern und auf zwei Generationen von Anstellungen in der Gilde ausgeschlossen sind, weil die Neigung zur Meuterei offenbar in den Genen liegt, ähnlich wie die Augenfarbe oder die Neigung zum Reizdarm.

Auf der Brücke der Tell Me Another One war Kapitän Arullos Gineos mit den Folgen einer tatsächlichen Meuterei beschäftigt, also keiner Meuterei auf dem Papier, und wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, sah die Sache nicht gut für sie aus. Genauer gesagt, sobald sich ihr Erster Offizier und seine Leute mit den Schneidbrennern durch diese Wand geschnitten hatten, würden Gineos und ihre Brückenbesatzung Opfer eines »Unfalls« werden, dessen genauen Ablauf man später bestimmen würde.

»Der Waffenschrank ist leer«, sagte der Dritte Offizier Nevin Bernus, nachdem er nachgeschaut hatte. Gineos nickte dazu nur; natürlich war er das. Der Waffenschrank war darauf codiert, sich genau fünf Personen zu öffnen: dem Kapitän, den Wachoffizieren und Sicherheitschef Bremman. Einer dieser fünf hatte während einer früheren Wache die Waffen herausgenommen. Die Umstände deuteten auf den Ersten Offizier Ollie Inverr, der sich derzeit gemeinsam mit seinen Freunden durch die Wand schnitt.

Gineos war nicht völlig unbewaffnet. Sie hatte einen Pfeilwerfer, der in ihrem Stiefel steckte, eine Gewohnheit aus ihrer Teenagerzeit, als sie sich mit ihrer Gang, den Rapid Dogs, in den Gassen von Grussgott herumgetrieben hatte. Er war mit einem einzelnen Pfeil bestückt, der keine hohe Geschwindigkeit erreichte und für den Einsatz aus kurzer Distanz gedacht war. Wenn man ihn aus einer Entfernung von mehr als einem Meter abschoss, hatte das lediglich zur Folge, dass der Getroffene stinksauer wurde. Gineos gab sich nicht der Illusion hin, dass sie damit ihren Kommandoposten retten konnte.

»Status«, sagte Gineos zu Lika Dunn, die sich damit beschäftigt hatte, die anderen Offiziere der Tell Me zu kontaktieren.

»Nichts Neues aus dem Maschinenraum, seit Chefingenieur Fanochi sich gemeldet hat«, sagte Dunn. Es war Eva Fanochi gewesen, die als Erste Alarm geschlagen hatte, als ihre Abteilung von bewaffneten Besatzungsmitgliedern unter der Führung des Ersten Offiziers übernommen worden war, woraufhin Gineos die Brücke abgeriegelt und die höchste Alarmstufe für das Schiff ausgerufen hatte. »Cheftechniker Vossni antwortet nicht. Dr. Jutmen auch nicht. Bremman wurde in seinem Quartier eingesperrt.« Damit meinte sie Piter Bremman, den Sicherheitschef der Tell Me.

»Was ist mit Egerti?« Lup Egerti war der Vertreter des Eigentümers, die meiste Zeit so nutzlos wie Zitzen an einem Keiler, aber wahrscheinlich war er nicht an der Meuterei beteiligt, da Meutereien im Allgemeinen schlecht fürs Geschäft sind.

»Nichts. Auch nichts von Slavin oder Preen.« Mit den letzten beiden meinte sie den Imperialen Assistenten und den Seelsorger. »Der Zweite Offizier Niin hat sich ebenfalls nicht zurückgemeldet.«

»Sie sind fast durch«, sagte Bernus und zeigte auf die Wand.

Gineos verzog das Gesicht. Sie war nie allzu glücklich mit ihrem Ersten Offizier gewesen, der ihr mit Unterstützung des Hauses Tois, des Eigentümers der Tell Me, von der Gilde aufgedrückt worden war. Der Zweite Maat Niin war Gineos´ erste Wahl für ihren Stellvertreter gewesen. Sie hätte mehr Druck machen sollen. Nächstes Mal.

Nicht dass es jetzt noch ein nächstes Mal geben wird, dachte Gineos. Sie war so gut wie tot, und auch ihre loyalen Offiziere würden tot sein, wenn sie es nicht bereits waren, und weil sich die Tell Me im Strom befand und es noch für einen weiteren Monat sein würde, gab es für sie keine Möglichkeit, die Blackbox des Schiffs abzusetzen, damit jeder erfuhr, was wirklich geschehen war. Bis die Tell Me in der Nähe von Ende aus dem Strom kam, würde man die Scherben zusammengefegt, die Beweise neu arrangiert und die Geschichten zurechtgebogen haben. Tragisch, was mit Gineos geschehen ist, würden sie sagen. Eine Explosion. So viele Tote. Und sie kehrte tapfer noch einmal zurück, um so viele Besatzungsmitglieder wie möglich zu retten.

Oder etwas in der Art.

Als die Wand aufgeschnitten war und kurz darauf eine Metallplatte auf den Boden krachte, kamen drei Besatzungsmitglieder mit Bolzenwerfern herein, die sie herumschwenkten und auf die Brückenbesatzung richteten. Niemand aus der Brückenbesatzung rührte sich. Wozu auch? Einer der Bewaffneten rief »Alles klar!«, und der Erste Offizier Ollie Inverr stieg geduckt durch das Loch in der Wand auf die Brücke. Er erspähte Gineos und ging zu ihr hinüber. Einer der bewaffneten Besatzungsmitglieder richtete seinen Bolzenwerfer ausdrücklich auf sie.

»Kapitän Gineos«, begrüßte Inverr sie.

»Ollie«, erwiderte Gineos die Begrüßung.

»Kapitän Arullos Gineos, gemäß Artikel 38, Abschnitt 7 der Einheitlichen Vorschriften der Merkantilen Transportgilde, erkläre ich hiermit ...«

»Lassen Sie den Scheiß, Ollie«, sagte Gineos.

Inverr lächelte. »Wie Sie meinen.«

»Ich muss sagen, dass Sie mit der Meuterei ganze Arbeit geleistet haben. Als Erstes den Maschinenraum übernehmen, damit Sie, wenn alles andere schiefläuft, drohen können, den Antrieb in die Luft zu jagen.«

»Vielen Dank, Kapitän. Ich habe mich tatsächlich bemüht, die Übergabe mit einem Minimum an Verlusten über die Bühne zu bringen.«

»Heißt das, Fanochi ist noch am Leben?«

»Ich sprach von einem Minimum , Kapitän. Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass Chefingenieur Fanochi nicht sehr entgegenkommend war. Ihre Assistentin Hybern wurde inzwischen befördert.«

»Wie viele der anderen Offiziere haben Sie in Ihrer Gewalt?«

»Ich glaube, deswegen müssen Sie sich keine Sorgen machen, Kapitän.«

»Immerhin tun Sie nicht so, als würden Sie mich nicht töten wollen.«

»Damit das klar ist: Es tut mir leid, dass es so weit gekommen ist, Kapitän. Ich bewundere Sie wirklich.«

»Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass Sie den Scheiß lassen sollen, Ollie.«

Wieder lächelte Inverr. »Sie haben sich noch nie was aus Schmeicheleien gemacht.«

»Wollen Sie mir sagen, warum Sie sich zu dieser Rebellion entschlossen haben?«

»Nein, eigentlich nicht.«

»Seien Sie so nett. Ich würde gern wissen, warum ich sterben soll.«

Inverr zuckte mit den Schultern. »Natürlich wegen Geld. Wir befördern eine große Ladung Waffen, die für die Soldaten auf Ende bestimmt sind, um die dortige Rebellion zu bekämpfen. Gewehre, Bolzenwerfer, Raketenabschussgeräte. Sie wissen das, schließlich haben Sie das Ladungsverzeichnis unterschrieben. Als wir auf Alpin waren, erhielt ich ein Angebot, alles stattdessen an die Rebellen zu verkaufen. Mit dreißig Prozent Provision. Das klang mir nach einem guten Geschäft. Also sagte ich zu.«

»Es würde mich interessieren, wie Sie die Waffen zu den Rebellen schaffen wollen. Der Raumhafen von Ende steht unter Kontrolle der Regierung.«

»Sie werden dort niemals ankommen. Wenn wir den Strom verlassen, werden wir von Piraten überfallen, die unsere Fracht requirieren. Sie und andere Besatzungsmitglieder, die sich unserem Plan...
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John Scalzi (* 1969) gehört zu den weltweit erfolgreichsten SF-Autoren, seine Bücher wurden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er wurde, unter anderem, mit dem Hugo Award (USA), dem Seiun-Preis (Japan), dem Geffen Award (Israel) und dem Kurd-Laßwitz-Preis (Deutschland) ausgezeichnet.

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