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Analyse und vergleichende inhaltliche Gegenüberstellung der Elterntrainings Triple P und Gordon

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
93 Seiten
Deutsch
GRIN Verlagerschienen am05.04.20061. Auflage
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 2,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Erziehung stellt eine zentrale, alltägliche Aufgabe der Familie dar (vgl. Tschöpe-Scheffler, 2003), kann aber von immer weniger Eltern verantwortungsvoll ausgeübt werden, weil 'Väter und Mütter sich unsicher, überfordert, hilflos und allein gelassen fühlen' (S. 13). Der Spiegel (29/2005; 18.07.05) macht diese Hilflosigkeit zum Titelthema mit der Überschrift 'Die Erziehung der Eltern', 'Abends in die Elternschule' (S. 124) und beginnt den Artikel mit 'Deutschlands Väter und Mütter sind überfordert...'. Gleichzeitig wird die Frage diskutiert, ob sich der richtige Umgang mit Kindern überhaupt lernen lässt. 'Erziehen üben!' überschrieb Die Zeit ihr Dossier bezüglich dieses Themas bereits im Oktober 2004 (Ausgabe Nr. 44, vom 21.10.2004). Die Zeitschrift 'Spielen und Lernen' (Heft 11, November 2004) stellt unter 'Ghandi im Kinderzimmer' eine spezielle Kunst des gewaltfreien Widerstands vor, ein Elterncoaching für Familien mit aggressiven und schwierigen Kindern. Die Zeitschrift 'Hörzu' beschäftigt sich unter dem Titelthema 'Eltern in der Klemme' mit der Frage, warum sich 'Mutter und Vater als Erzieher heute so schwer tun und was Experten raten, um den Familienfrieden zu retten' (S.7, Ausgabe 3, 14.01.2005). In all diesen beispielhaft genannten Artikeln werden die allgemeine Hilflosigkeit der Eltern, das 'Erziehungselend' (Hörzu), die Ratlosigkeit sowie die vielen Fragen der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder thematisiert. Dass sich viele Väter und Mütter mit den Fragen überdierichtige Erziehung beschäftigen, zeigt neben der Zuschauerquote der 'SuperNanny' (4,4 Millionen, vgl. Gorris, im Spiegel 29/2005; bis zu 5,5 Millionen, vgl. Hoffman, in Hörzu Ausgabe 3) auch der Betrag, der für Erziehungsbücher und Zeitschriften ausgegeben wurde: im vergangenen Jahr waren dies 750 Mio. Euro laut Spiegel, die Hörzu spricht sogar von über 1 Milliarde, die die Deutschen pro Jahr für entsprechende Ratgeberliteratur ausgeben. Dabei kann aus einem breiten Angebot gewählt werden, eine Marktforschung ergab 360 Titel, 360 Erziehungsberater, Handreichungen usw. (vgl. Gorris, Spiegel 29/2005, S. 135). In dieses Angebot reihen sich ein die Vielzahl an Elterntrainings oder Elternschulen. Allgemeine Zielsetzung von Elterntrainings ist es, den Eltern eine professionelle Hilfestellung zu geben, um den Erziehungsalltag besser bewältigen zu können. [...]mehr

Produkt

KlappentextMagisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 2,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Erziehung stellt eine zentrale, alltägliche Aufgabe der Familie dar (vgl. Tschöpe-Scheffler, 2003), kann aber von immer weniger Eltern verantwortungsvoll ausgeübt werden, weil 'Väter und Mütter sich unsicher, überfordert, hilflos und allein gelassen fühlen' (S. 13). Der Spiegel (29/2005; 18.07.05) macht diese Hilflosigkeit zum Titelthema mit der Überschrift 'Die Erziehung der Eltern', 'Abends in die Elternschule' (S. 124) und beginnt den Artikel mit 'Deutschlands Väter und Mütter sind überfordert...'. Gleichzeitig wird die Frage diskutiert, ob sich der richtige Umgang mit Kindern überhaupt lernen lässt. 'Erziehen üben!' überschrieb Die Zeit ihr Dossier bezüglich dieses Themas bereits im Oktober 2004 (Ausgabe Nr. 44, vom 21.10.2004). Die Zeitschrift 'Spielen und Lernen' (Heft 11, November 2004) stellt unter 'Ghandi im Kinderzimmer' eine spezielle Kunst des gewaltfreien Widerstands vor, ein Elterncoaching für Familien mit aggressiven und schwierigen Kindern. Die Zeitschrift 'Hörzu' beschäftigt sich unter dem Titelthema 'Eltern in der Klemme' mit der Frage, warum sich 'Mutter und Vater als Erzieher heute so schwer tun und was Experten raten, um den Familienfrieden zu retten' (S.7, Ausgabe 3, 14.01.2005). In all diesen beispielhaft genannten Artikeln werden die allgemeine Hilflosigkeit der Eltern, das 'Erziehungselend' (Hörzu), die Ratlosigkeit sowie die vielen Fragen der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder thematisiert. Dass sich viele Väter und Mütter mit den Fragen überdierichtige Erziehung beschäftigen, zeigt neben der Zuschauerquote der 'SuperNanny' (4,4 Millionen, vgl. Gorris, im Spiegel 29/2005; bis zu 5,5 Millionen, vgl. Hoffman, in Hörzu Ausgabe 3) auch der Betrag, der für Erziehungsbücher und Zeitschriften ausgegeben wurde: im vergangenen Jahr waren dies 750 Mio. Euro laut Spiegel, die Hörzu spricht sogar von über 1 Milliarde, die die Deutschen pro Jahr für entsprechende Ratgeberliteratur ausgeben. Dabei kann aus einem breiten Angebot gewählt werden, eine Marktforschung ergab 360 Titel, 360 Erziehungsberater, Handreichungen usw. (vgl. Gorris, Spiegel 29/2005, S. 135). In dieses Angebot reihen sich ein die Vielzahl an Elterntrainings oder Elternschulen. Allgemeine Zielsetzung von Elterntrainings ist es, den Eltern eine professionelle Hilfestellung zu geben, um den Erziehungsalltag besser bewältigen zu können. [...]
Details
Weitere ISBN/GTIN9783638486361
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2006
Erscheinungsdatum05.04.2006
Auflage1. Auflage
Seiten93 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2555892
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3. Triple P: Positive Parenting Programm oder Positives Erziehungsprogramm
 

Triple P ist ein Trainingsprogramm für positive Erziehung. Es wurde in Australien von Matthew Sanders und seiner Arbeitsgruppe in langjähriger Forschung an der Universität Queensland, Brisbane, entwickelt. Dort wird es bei stark auffälligen Kindern mit medizinischen Indikationen auf verhaltenstherapeutischer Grundlage eingesetzt. In Deutschland wird Triple P  als präventives Programm zur Unterstützung der Eltern bei der Kindererziehung angeboten. Über die Entwicklung eines günstigen Erziehungsverhaltens und den Aufbau einer positiven Eltern-Kind-Beziehung sollen Verhaltensprobleme von Kindern verhindert bzw. reduziert werden.

 

Auf der Homepage www.triplep.de wird Triple P folgendermaßen beschrieben:

 

Das bewährte Triple P-Erziehungsprogramm kann Eltern helfen, ihre Kinder liebend und gern zu erziehen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Sie erhalten Anregungen, wie sie eine positive Beziehung zu ihrem Kind aufbauen und den Familienalltag einfacher und schöner gestalten können. Auch zum Umgang mit schwierigen Situationen bzw. deren Vorbeugung finden Eltern Rat und Unterstützung.

 

Triple P steht für die drei Ps von Positive Parenting Programm , auf Deutsch: Positives Erziehungsprogramm . Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf das Angebot in Deutschland. Unter der Leitung von Prof. Dr. Kurt Hahlweg, TU Braunschweig, Institut für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik wurden die verschiedenen Materialien übersetzt und an deutsche Verhältnisse angepasst.

 
3.1 Die Ziele
 

Die Ziele von Triple P werden sowohl im universellen, selektiven sowie indizierten Bereich der Prävention eingeordnet (s.o.). Sie zielen im Einzelnen ab auf 

 

die Förderung der Entwicklung, der Gesundheit und der sozialen Kompetenz von Kindern,

 

die Förderung einer guten Eltern- Kind- Beziehung,

 

das Ersetzen von ungünstigem, dysfunktionalem oder gewalttätigem Erziehungsverhalten durch hilfreiches, konstruktives und förderliches Verhalten,

 

die Erweiterung der Erziehungskompetenz von Eltern und dadurch Vorbeugung von Gewalt gegenüber Kindern,

 

die Reduktion von Stress und Steigerung der Zufriedenheit in der Familie.

 
3.2 Das Angebot von Triple P
 

Das Angebot von Triple P umfasst neben allgemeinen Informationen und Informationsmaterialien sowohl Einzeltrainings und Einzelinterventionen als auch den Erfahrungsaustausch in Gruppen. Dafür gibt es ein nach Art der Probleme abgestuftes Programm. Das Angebot gliedert sich auf in 5 Ebenen oder Interventionsstufen. Es wird dabei vom Mehrebenen - Ansatz gesprochen (vgl. homepage). Dieser soll sicherstellen, dass mit Hilfe von Triple P auf breiter Basis präventive Wirkung entfaltet werden kann. Die Abstimmung der Materialien, Beratungen und Kurse ermöglicht so, den unterschiedlichen Situationen, Bedürfnissen und Ressourcen der Eltern gerecht zu werden (homepage). Desweiteren erleichtert es dieser Mehrebenen-Ansatz, nach dem Suffizienzprinzip zu arbeiten, das heißt,

 

soviel Hilfe und Unterstützung wie nötig und gleichzeitig so wenig wie möglich zu geben (homepage). Damit soll das Suffizienzprinzip sowohl der Eigenverantwortung, der Selbstregulation als auch der Kosteneffektivität Rechnung tragen.
 
3.2.1 Der Mehrebenen- Ansatz
 

Ziele der Ebene 1 sind, über die Inhalte von Triple P zu informieren, den Zugang zu erleichtern und die gesellschaftliche Akzeptanz von Elterntrainings zu fördern.

 

Auf der ersten Ebene werden alle Personen angesprochen, die sich über die Förderung der kindlichen Entwicklung informieren möchten (homepage). Mit der Hilfe von verschiedenen Materialien werden allgemeine Hilfen und Informationen gegeben, u.a. zur Umsetzung einer positiven Erziehung. Diese Materialien werden im folgenden Punkt (3.2.2) näher erläutert.

 

Die Ebene 2 beinhaltet eine Kurzberatung für spezifische Erziehungsprobleme. Hier können Eltern konkreten Rat zu spezifischen Fragen zum Verhalten ihrer Kinder bekommen, der durch Fachleute mit einer Triple P-Beraterausbildung erteilt wird. Meist sind dies Kinderärzte, Lehrer oder Erzieher, die in Erziehungsfragen oft die ersten Ansprechpartner von Eltern sind. Das Angebot beinhaltet bis zu zwei telefonische oder persönliche Kurzkontakte mit ca. 20 Minuten. Beratungsgrundlage sind die Kleinen Helfer , die für häufige Erziehungsfragen Problemlösungen bereitstellen (s.u.).

 

Die Beratung auf der Ebene 3 umfasst vier Kurzberatungen mit einem Umfang von jeweils 20-30 Minuten. Die Eltern erlernen spezifische Erziehungsfertigkeiten, die sie zur Förderung der Entwicklung ihrer Kinder benötigen. Strategien für bestimmte Problembereiche werden auf der Grundlage der Kleinen Helfer in Rollenspielen eingeübt. Ziel ist es u.a., die individuellen Problemlösefähigkeiten der Eltern zu stärken.

 

Die Ebene 4 beinhaltet das Triple P Elterntraining. Es umfasst ein breites Informationsangebot und ein umfassendes Training von Erziehungsfertigkeiten. Hier können Eltern in einem intensiven persönlichen Training lernen, wie sie die Entwicklung ihres Kindes fördern und mit Problemverhalten umgehen können. Insgesamt wird den Eltern ein breites Spektrum an Erziehungsstrategien angeboten, die sie auch in Rollenspielen einüben können.

 

Auf der Ebene 5 wird denjenigen Eltern eine individuelle Trainingseinheit durch psychotherapeutisch ausgebildete Trainer angeboten, die spezifische erziehungsrelevante Belastungen oder Partnerschaftskonflikte zu bewältigen haben.

 
3.2.2 Die Materialien
 

Zu den Materialien gehören eine Broschüre Positive Erziehung , Ratgeber Kleine Helfer für verschiedene Altersstufen (Säuglinge, Kleinkinder, Kindergartenkinder, Grundschulkinder) und ein 45-minütiger Videofilm Überlebenshilfe für Eltern , der die Inhalte von Triple P bildlich darstellt, sowie das Triple P- Elternarbeitsbuch. Alle Materialien sind für Kinder im Alter von 0 - 12 Jahren vorgesehen.

 

Neu im Programm ist der Bereich Teen Triple P-Erziehungsratgeber . Dazu gehört wiederum die Broschüre Positive Erziehung für Eltern von Teenagern und der Ratgeber Kleine Helfer-Teenager für zwölf Erziehungsthemen.

 

Die Broschüre beschreibt auf etwa 14 Seiten die Inhalte des Programms. Insgesamt geht es um die Beschreibung der positiven Erziehung, die Förderung der kindlichen Entwicklung, Ursachen von Verhaltensproblemen und den Umgang mit Problemverhalten.

 

Die Ratgeber Kleine Helfer beschreiben auf jeweils 2-4 Seiten die als häufig angesehenen Problembereiche und den Umgang damit für verschiedene Altersstufen. Hier gibt es

 

1.      die Reihe Eltern bzw. Positive Erziehung mit den Schwerpunkten Elternschaft , Wie Sie Ihr Kind auf ein neues Baby vorbereiten , Depressionen nach der Geburt , Unterstützung des Partners , Stressbewältigung und Sicherheit im Haushalt ;

2.      die Reihe Säuglinge mit den Schwerpunkten Förderung der kindlichen Entwicklung , Fremdeln , Schlafen , Schreien ;

3.      die Reihe Kleinkinder mit den Schwerpunkten Schlafprobleme , Ungehorsam I , Anderen weh tun , Selbständig essen , Sprachentwicklung , Teilen , Wutanfälle , Sauberkeitserziehung , Weglaufen und Jammern ;

4.      die Reihe Kindergartenkinder mit den Schwerpunkten Ungehorsam II , Aggressives Verhalten , Gäste , Ständiges Stören , Kinder bei Tisch , Alpträume , Trennungsängste , Aufräumen , Einkaufen und Autofahren ;

5.      die Reihe Grundschulkinder mit den Schwerpunkten Bettnässen , Probleme in der Schule , Mobbing , Mitarbeit im Haushalt , Ängste , Hausaufgaben , Lügen , Stehlen , Fluchen und Förderung des Selbstwertgefühls ;

6.      die Reihe Teenager mit den Schwerpunkten Raue Töne und Respektlosigkeit , Geld und Jobben , Trends und Moden , Depressionen , Alkohol , Sexualität und Beziehungen , Schule schwänzen , Drogenkonsum , Ängste bewältigen , Beziehungen zu Freunden und Gleichaltrigen , Rauchen und Essgewohnheiten .

 

Das Triple P-Elternarbeitsbuch ist der Ratgeber zur positiven Erziehung mit praktischen Übungen für Eltern, die nicht die Gelegenheit haben, an einem Elternkurs teilzunehmen. Mit Hilfe des Arbeitsbuches haben Eltern so die Möglichkeit, die Inhalte des Trainings zuhause durchzuarbeiten.
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