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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
464 Seiten
Deutsch
UNRAST Verlagerschienen am17.04.2012
Rechtsextremismus ist nur die Spitze des rassistischen Eisberges, der ohne Rückhalt in der Gesellschaft schmelzen würde. Die bundesdeutsche Gesellschaft ist im rassistischen Diskurs verstrickt. Rassistische Denkmuster und Verhaltensweisen sind ebenso verinnerlicht wie patriarchalische Geschlechterrollen. Dies manifestiert sich besonders deutlich in den dominanten Afrikabildern der bundesdeutschen Gesellschaft, in denen koloniale Perspektiven auf Afrika und Afrikaner/innen bis heute nahezu ungebrochen fortwirken. Politik, Medien, visuelle Kultur, Bildungswesen und Sprache tragen dafür maßgeblich Verantwortung. Der Sammelband bereichert die aktuelle Diskussion über Rechtsextremismus um dieses Thema: Theoretische Erörterungen historischer Hintergründe und aktueller Erscheinungsbilder von Rassismus werden durch Analysen von Afrikabildern in Medien, Filmen, Wissenschaft, Belletristik, Museen und Schulen ergänzt. Politische Akteure und Wissenschaftler/innen geben Einblick in Afrika betreffende Politikansätze. Der Band vereint grundlegende Beiträge für die politische Bildungsarbeit und wendet sich an Schulen, Medien und Wissenschaft.

Susan Arndt, Dr. phil., geb. 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin und London; promovierte 1997 mit einer Arbeit über Literaturen in Nigeria; lehrte und forschte am St. Antony's College in Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zentrum für Literaturforschung sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zur Zeit vertritt sie die Juniorprofessur für afrikanische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Intertextualität; Oraturen und Literaturen in Westafrika; Gender, Frauenliteratur und Feminismus in Afrika; Migration und Diaspora (mit dem Schwerpunkt auf literarische Prozesse und speziell die Black British Literature), englische/britische Literatur des 16.-19. Jahrhunderts; AfrikaBilder, koloniale Diskurse und Rassismus in der bundesdeutschen Gesellschaft, Kritische Weißseinsforschung. Zur Zeit arbeitet sie an einer Habilitationsschrift zum Thema "Mythen von Weißsein und die englische Literatur. Der "Racial Turn" in der Literaturwissenschaft".
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Produkt

KlappentextRechtsextremismus ist nur die Spitze des rassistischen Eisberges, der ohne Rückhalt in der Gesellschaft schmelzen würde. Die bundesdeutsche Gesellschaft ist im rassistischen Diskurs verstrickt. Rassistische Denkmuster und Verhaltensweisen sind ebenso verinnerlicht wie patriarchalische Geschlechterrollen. Dies manifestiert sich besonders deutlich in den dominanten Afrikabildern der bundesdeutschen Gesellschaft, in denen koloniale Perspektiven auf Afrika und Afrikaner/innen bis heute nahezu ungebrochen fortwirken. Politik, Medien, visuelle Kultur, Bildungswesen und Sprache tragen dafür maßgeblich Verantwortung. Der Sammelband bereichert die aktuelle Diskussion über Rechtsextremismus um dieses Thema: Theoretische Erörterungen historischer Hintergründe und aktueller Erscheinungsbilder von Rassismus werden durch Analysen von Afrikabildern in Medien, Filmen, Wissenschaft, Belletristik, Museen und Schulen ergänzt. Politische Akteure und Wissenschaftler/innen geben Einblick in Afrika betreffende Politikansätze. Der Band vereint grundlegende Beiträge für die politische Bildungsarbeit und wendet sich an Schulen, Medien und Wissenschaft.

Susan Arndt, Dr. phil., geb. 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin und London; promovierte 1997 mit einer Arbeit über Literaturen in Nigeria; lehrte und forschte am St. Antony's College in Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zentrum für Literaturforschung sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zur Zeit vertritt sie die Juniorprofessur für afrikanische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Intertextualität; Oraturen und Literaturen in Westafrika; Gender, Frauenliteratur und Feminismus in Afrika; Migration und Diaspora (mit dem Schwerpunkt auf literarische Prozesse und speziell die Black British Literature), englische/britische Literatur des 16.-19. Jahrhunderts; AfrikaBilder, koloniale Diskurse und Rassismus in der bundesdeutschen Gesellschaft, Kritische Weißseinsforschung. Zur Zeit arbeitet sie an einer Habilitationsschrift zum Thema "Mythen von Weißsein und die englische Literatur. Der "Racial Turn" in der Literaturwissenschaft".
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954050017
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum17.04.2012
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4064790
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt: Susan Arndt: Impressionen. Rassismus und der deutsche Afrikadiskurs I. Menatlitätsgeschichte und Manifestationen von Rassismus und Rechtsextremismus in Deutschland May Ayim: Die afro-deutsche Minderheit Ursula Wachendorfer: Weiß-Sein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität Christoph Butterwegge: Rassismus und Rechtsextremismus im Zeichen der Globalisierung Siegfried Jäger: Rassismus und Rechtsextremismus in der deutschen Sprache. Einige Überlegungen zur Berichterstattung über Rassismus und Rechtsextremismus aus diskursanalytischer Sicht Ralf Koch: Medien, "Minderheiten" und Rassismus Erfahrungen und Beobachtungen von Journalisten Bernd Wagner: Zu rechtsextremen Entwicklungen in den neuen Bundesländern Patrice G. Poutrus, Jan C. Behrends, Dennis Kuck: Fremd-Sein in der staatsozialistischen Diktatur. Zu historischen Ursachen von Fremdenfeindlichkeit und rassistischer Gewalt in den Neuen Bundesländern Michael Moreitz: Judenfeindschaft in der deutschen Geschichte. Über den Antisemitismus im deutschen Nationalbewusstsein II. Rassismus und Afrikabilder in Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft Alain Patrice Nganang: Der koloniale Sehnsuchtsfilm. Vom lieben "Afrikaner" deutscher Filme in der NS-Zeit Martin Baer: Von Heinz Rühmann bis zum Traumschiff. Bilder von Afrika im deutschen Film Peter G. Bräunlein: Von Peter Moor zu Kariuki. Afrika, Afrikaner und Afrikanerinnen in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur János Riesz: Die "unterbrochene Lektion". Deutsche Schwierigkeiten im Umgang mit afrikanischer Literatur Peter Ripken: Wer hat Angst vor afrikanischer Literatur? Zur Rezeption afrikanischer Literatur in Deutschland Paola Ivanov: Aneignung. Der museale Blick als Spiegel der europäischen Begegnung mit Afrika AG gegen "Rassenkunde": Herrschaftsbiologie. Am Beispiel des Instituts für Humanbiologie der Universität Hamburg III. Afrika im Spiegel bundesdeutscher Politik und NGOs Gerhard Leo: Tausende Ausländer/innen in Abschiebehaft Gedanken zu einem Gefängnis besonderer Art in Berlin Anke Zwink: Vom alltäglichen Umgang mit Rassismus Erfahrungen der Gruppe Eltern Schwarzer Kinder Annelie Buntenbach: Blicke auf Asylpolitik und Antidiskriminierungsgesetz - was tun gegen Rechtsextremismus und Rassismus Barbara John, John Röhe: ... zwischen den Stühlen. Von der "Mutter der Migrant/innen" zur "Integrationsmanagerin" - Der Spagat der Ausländerbeauftragten ...mehr
Leseprobe
(gekürzte Leseprobe)
May Ayim
Die afro-deutsche Minderheit Schwarze Deutsche werden auch in der Bundesrepublik der 90er Jahre gewöhnlich als "Ausländer und Ausländerinnen" betrachtet. Ihr Aufenthalt in Deutschland wird als vorübergehend begriffen und ihre gesellschaftliche Verwurzelung häufig und ausschließlich mit der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht. "Afro-deutsch" ist eine Selbstdefinition, die von deutschen Frauen afrikanischer und afro-amerikanischer Herkunft, in Auseinandersetzung mit Fragen ihrer Identität, Anfang der 80er Jahre formuliert wurde und seitdem Verbreitung findet.
"Mit dem Begriff :afro-deutsch9 kann und soll es nicht um Abgrenzung nach Herkunft und Hautfarbe gehen, wissen wir doch allzu gut, was es heißt, unter Ausgrenzung zu leiden. Vielmehr wollen wir :afro-deutsch9 den herkömmlichen Behelfsbezeichnungen wie :Mischling9, :Mulatte9 oder :Farbige9 entgegensetzen, als einen Versuch, uns selbst zu bestimmen, statt bestimmt zu werden."
Die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland umfasst viele Generationen. Über die Jahrhunderte kamen immer wieder Schwarze nach Deutschland; so hatte beispielsweise Caesar Afrikaner in seinen Truppen. Für die neuere Geschichte lässt sich die Bevölkerungsgruppe der Afro-Deutschen in mehrere Gruppen gliedern, deren zeitgeschichtlicher Entstehungszusammenhang in der ersten Generation mit der Kolonialgeschichte Deutschlands verknüpft ist.
Da bei Volkszählungen nur selten nach Hautfarbe differenziert wurde (ein Tatbestand, der keinesfalls zu bedauern ist), lässt sich nicht ermitteln, wie viele Afro-Deutsche in der Bundesrepublik gegenwärtig leben, bzw. wie sich der Zahlenumfang dieser Bevölkerungsgruppe im Verlauf der letzten Jahrhunderte verändert hat. Zu bedenken ist, dass das Maß an Toleranz und Ausgrenzung, das einer bestimmten Bevölkerungsgruppe entgegengebracht wird, nicht an Zahlenproportionen von gesellschaftlicher Majorität und Minorität abgelesen werden kann. Südafrika, wo Jahrhunderte lang eine kleine Minderheit von 20% Weißen über das Leben einer gesellschaftlichen Mehrheit von 80% Schwarzen geherrscht hat, ist ein offensichtliches Beispiel dafür, dass Rassismus nicht so sehr eine Frage von "Minderheit" und "Mehrheit", sondern vielmehr eine Frage von Privilegien und Macht ist.
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Kritik
"Rassistische Denkmuster und Verhaltensweisen lassen sich keineswegs nur auf die Zirkel organisierter Rechtsextremisten reduzieren, sondern spiegeln sich in Politik und Medien, im öffentlichen und privaten Leben, so die provokante These von Susan Arndt. Die an der Humboldt-Universität tätige Afrika-Wissenschaftlerin dokumentiert mit dem von ihr herausgegebenen, fundierten und doch einer breiten Leserschaft anschaulichen Buch, wie sehr Stereotypen über Afrika und seine Bewohner die Projektionsflächen unserer Ängste und Sehnsüchte sind. Gerade deswegen stehen sie einer Auseinandersetzung mit der Vielfalt afrikanischer Gesellschaften diametral entgegen.Überzeugend illustrieren drei Themenschwerpunkte mit insgesamt dreiundzwanzig Beiträgen die Komplexität des Problems: Während der erste Teil die historischen Hintergründe aufzeigt, konzentriert sich der zweite auf die negativen Afrikabilder in Kunst und Literatur. Schließlich legt der dritte die politischen Rahmenbedingungen dar, mit denen Afrikaner in Deutschland konfrontiert sind."Rita Schäfer - FR-Spezial, Das politische Buch"AfrikaBilder stellt eine innovative, materialreiche und fundierte kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen Rassismus dar, die - in der Literatur sonst meist unberücksichtigt - hierbei die rassistische Diskriminierung und die (neo)kolonialen Verbrechen an Menschen schwarzer Hautfarbe in die aktuelle Diskussion um Rassismus einfügt. Ein gutes, ein äußerst empfehlenswertes Buch!"terz
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Autor

Susan Arndt, Dr. phil., geb. 1967 in Magdeburg, studierte Anglistik, Germanistik und Afrikawissenschaften in Berlin und London; promovierte 1997 mit einer Arbeit über Literaturen in Nigeria; lehrte und forschte am St. Antony's College in Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Zentrum für Literaturforschung sowie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zur Zeit vertritt sie die Juniorprofessur für afrikanische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Intertextualität; Oraturen und Literaturen in Westafrika; Gender, Frauenliteratur und Feminismus in Afrika; Migration und Diaspora (mit dem Schwerpunkt auf literarische Prozesse und speziell die Black British Literature), englische/britische Literatur des 16.-19. Jahrhunderts; AfrikaBilder, koloniale Diskurse und Rassismus in der bundesdeutschen Gesellschaft, Kritische Weißseinsforschung. Zur Zeit arbeitet sie an einer Habilitationsschrift zum Thema "Mythen von Weißsein und die englische Literatur. Der "Racial Turn" in der Literaturwissenschaft".