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Merci, Monsieur Dior

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am18.02.20201. Auflage
»Glück ist das Geheimnis aller Schönheit.« Christian Dior.

Frankreich, 1947. Auf der Flucht vor den Zwängen des Lebens einer Ehefrau in der Provinz kommt Célestine nach Paris, wo sie dem menschenscheuen Designer Christian Dior begegnet. Die junge Frau inspiriert den Couturier mit ihrer natürlichen Weiblichkeit, sie wird seine Privatsekretärin und Muse. Die Menschen tragen schwer an den Folgen des Krieges, doch die Welt ist im Aufbruch, man sehnt sich nach Schönheit, so dass Diors femininer New Look schon bald weltweit bejubelt wird. Zwischen Haute Couture und neuer Opulenz droht Célestine sich zu verlieren, aber dann findet sie - die Liebe ...

Eine junge Frau sucht ihr Glück im Paris der Nachkriegszeit und begegnet Christian Dior, mit dessen New Look eine neue Ära der Mode beginnt.


Agnès Gabriel ist eine deutsche Autorin und Journalistin. Sie schreibt unter verschiedenen Pseudonymen historische Romane und Frauenromane. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Lüneburger Heide.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

Klappentext»Glück ist das Geheimnis aller Schönheit.« Christian Dior.

Frankreich, 1947. Auf der Flucht vor den Zwängen des Lebens einer Ehefrau in der Provinz kommt Célestine nach Paris, wo sie dem menschenscheuen Designer Christian Dior begegnet. Die junge Frau inspiriert den Couturier mit ihrer natürlichen Weiblichkeit, sie wird seine Privatsekretärin und Muse. Die Menschen tragen schwer an den Folgen des Krieges, doch die Welt ist im Aufbruch, man sehnt sich nach Schönheit, so dass Diors femininer New Look schon bald weltweit bejubelt wird. Zwischen Haute Couture und neuer Opulenz droht Célestine sich zu verlieren, aber dann findet sie - die Liebe ...

Eine junge Frau sucht ihr Glück im Paris der Nachkriegszeit und begegnet Christian Dior, mit dessen New Look eine neue Ära der Mode beginnt.


Agnès Gabriel ist eine deutsche Autorin und Journalistin. Sie schreibt unter verschiedenen Pseudonymen historische Romane und Frauenromane. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Lüneburger Heide.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841217400
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum18.02.2020
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2258 Kbytes
Artikel-Nr.4312437
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Célestine biss in das saftige Stückchen Mandelkuchen, das die Tante ihr als Wegzehrung für die Zugfahrt mitgegeben hatte. Madeleine Dufour war es schwergefallen, ihre einzige Nichte fortgehen zu lassen. Dennoch konnte sie Célestines Entschluss verstehen - nach allem, was geschehen war. Ihr Ehemann Gustave dagegen hatte die Nichte bis zuletzt von ihrem Plan abbringen wollen.

»Du bist eine Normannin, Célestine, du gehörst hierher, an die Küste. Kein anständiges Mädchen zieht auf eigene Faust in dieses Sündenbabel namens Paris! In der Gosse wirst du enden!«, hatte er prophezeit.

Doch nun fuhr Célestine dem ersten großen Abenteuer ihres Lebens entgegen. Gedankenverloren blickte sie aus dem Abteilfenster und sah eine spätherbstliche Landschaft mit weiten Feldern und Obstbaumplantagen vorüberziehen. In der Ferne erstreckten sich vereinzelte Gehöfte. Mehr als die Hälfte der Strecke hatte sie bereits zurückgelegt, und in zwei Stunden würde sie am Ziel sein.

Sie zog einen Brief aus der Manteltasche und strich das gräuliche Papier glatt. Wie oft hatte sie die Zeilen ihrer einstigen Schulfreundin Marie gelesen. Zweieinhalb Jahre zuvor hatten sie sich das letzte Mal gesehen, bevor die Freundin mit ihrer Familie mehr als hundert Kilometer weiter in den Südosten der Normandie gezogen war.

Paris, 27. Oktober 1946

Meine liebe Célestine!

Wie gern wäre ich zu Deiner Hochzeit gekommen! Leider habe ich Deine Einladung zu spät erhalten, als dass sich eine Reise noch hätte organisieren lassen.

Du warst immer die auffallendste Erscheinung in unserer Klasse mit Deinen roten Haaren, kein Wunder, dass Du als Erste geheiratet hast - noch dazu an Deinem einundzwanzigsten Geburtstag. Du schreibst, Dein Ehemann Albert wird einmal eine Apfelplantage erben. Du musst sehr glücklich sein.

Es gibt große Neuigkeiten: Ich habe meinem neuen Heimatdorf Aubigny Adieu gesagt und bin nach Paris gegangen. Das ist auch der Grund, warum mich Deine Post nicht rechtzeitig erreicht hat. Mit meinen Eltern hatte ich viel Streit, wie Du Dir denken kannst. Aber dennoch bin ich gegangen. Nun wache ich jeden Morgen voller Ungeduld in meiner kleinen Mansarde unter dem Dach auf und frage mich, welche Überraschungen der Tag mir bringen wird.

Die Pariser lassen keine Gelegenheit aus, das Leben zu genießen. Bei schönem Wetter sitzen sie tagsüber vor den Bistros auf den Champs-Élysées und trinken ein Glas Wein. Am Abend strömen sie in die Restaurants, besuchen Kunstausstellungen und Theater oder tanzen auf Bällen. Als wollten sie all das nachholen, woran dieser gottverdammte Krieg sie jahrelang gehindert hat.

Du musst mich unbedingt besuchen, Célestine! Sicher hat Dein Albert nichts dagegen einzuwenden. Dann erkunden wir die Stadt, in der es so viel zu entdecken gibt. Zuerst fahren wir mit dem Aufzug die tour Eiffel hinauf und sehen uns die Stadt von oben an. Danach machen wir eine Bootstour auf der Seine. Wir trinken Kakao in einem der Cafés, und ich bin mir sicher, Du wirst Paris lieben.

Nun muss ich aufbrechen. Ich arbeite als Kellnerin in einer Brasserie, nur ein paar Minuten von hier entfernt, und bald fängt meine Schicht an. Gestern hat mich ein Gast, ein gut aussehender junger Mann, auf ein Glas Bier eingeladen. Vielleicht ist er heute wieder da ...

Ich umarme Dich und hoffe, dass wir uns ganz, ganz bald sehen!

Je t´embrasse.

Deine Marie

Mit einem tiefen Seufzer faltete Célestine den Brief zusammen und steckte ihn zurück in die Manteltasche. Marie, die Ahnungslose ... Wie aber hätte die Freundin, während sie diese Zeilen schrieb, von den jüngsten Ereignissen wissen können?

Schmerzhaft stiegen in Célestine die Bilder auf, die sie seit Tagen bis in den Schlaf verfolgten. Sie sah eine junge Frau, wie sie an einem trüben Septembermorgen vor dem Standesamt von Genêts in einem selbst genähten Brautkleid aus altem Gardinenstoff auf die Mutter wartete. Diese war mit dem Rocksaum an einem Holzsplitter in der Haustür hängen geblieben und hatte nur noch rasch den Stoff flicken wollen, bevor sie zum Standesamt kommen sollte. Als die junge Frau nach Hause rannte, um die Mutter zur Eile zu mahnen, lag diese mit starren Augen rücklings auf dem Boden im Schlafzimmer. Die Tote war Laurianne Dufour, ihre über alles geliebte Mutter, und die junge Frau im Brautkleid war - sie selbst.

Schluchzend zog Célestine ein Taschentuch aus dem Ärmel, wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und zwang ihre Gedanken in die Gegenwart zurück. Schließlich war sie auf dem Weg nach Paris, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ihre Kindheit und Jugend, den unerwarteten Tod der Mutter - und auch Albert, den Mann, in dem sie sich so sehr getäuscht hatte ... Ein Schaffner ging von Waggon zu Waggon und verkündete das Ende der Reise. »Nächste Station Gare Montparnasse. Alle Reisenden aussteigen!«

Leichter Schwindel befiel Célestine, als sie die ersten Schritte auf Pariser Boden tat. Das durchdringende Pfeifen der ankommenden und abfahrenden Züge an den Nachbargleisen hallte ihr in den Ohren. Aus den Schornsteinen der mächtigen schwarzen Lokomotiven stiegen Dampfwolken in den grau verhangenen Herbsthimmel auf. Eine schier unüberschaubare Menschenmenge hastete in alle möglichen Richtungen über den Bahnsteig. Mal bekam Célestine einen Koffer in die Kniekehlen gestoßen, dann wieder spürte sie einen Ellbogen zwischen den Rippen.

Die vielen Menschen machten ihr Angst und ließen sie Schutz an einem der hohen gusseisernen Strebepfeiler auf dem Bahnsteig suchen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und reckte den Hals. Wie sollte sie in diesem Gewirr ihre Freundin Marie entdecken? Marie hatte telegraphiert, sie werde sie am Bahnhof abholen. Eine Viertelstunde wartete Célestine voller Ungeduld und fühlte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Dann aber zwang sie ihre Unruhe nieder. Womöglich war Marie für eine erkrankte Kollegin eingesprungen und hatte nicht rechtzeitig Feierabend machen können.

Ich finde den Weg auch allein, sprach Célestine sich Mut zu und durchquerte die Bahnhofshalle, deren Giebel höher war als jede Kirche, die sie zuvor betreten hatte. Auch hier herrschte dichtes Gedränge. Von allen Seiten vernahm sie fremde Sprachen, sah Menschen mit schwarzer, brauner und gelber Hautfarbe, als hätte sich die ganze Welt an diesem Ort zusammengefunden. Zeitungsjungen in altmodischen Knickerbockerhosen und derben Lederstiefeln trugen Stapel von Gazetten unter dem Arm und riefen lautstark die Schlagzeilen aus. Ein Bauchladenverkäufer bot goldgelb glänzende Brioches an. Aus einem Bistro drangen Akkordeonmusik und der verlockende Duft von Kaffee, wie er nur von echten Kaffeebohnen herrühren konnte. Denn diese waren in Zeiten rationierter Lebensmittel Mangelware.

Überwältigt von den vielen Eindrücken blieb Célestine stehen und holte tief Luft. Rings um den Bahnhofsplatz mit seinen mehrstöckigen sandsteinfarbenen Häusern fuhren dicht an dicht Autos, Motor- und Fahrräder. Jeder Fahrer versuchte, durch Hupen oder Klingeln die Vorfahrt für sich zu behaupten. So laut und hektisch hatte sie sich die Hauptstadt nicht vorgestellt. Vorsichtig trat Célestine an die Bordsteinkante und blieb zögernd stehen. Wie sollte sie bei diesem Verkehr unbeschadet die Straße überqueren?

Zwei junge Burschen traten furchtlos auf die Fahrbahn, ein Auto bremste mit quietschenden Reifen, und dann schlängelten sich die beiden zwischen diversen zwei- und vierrädrigen Vehikeln hindurch und erreichten die gegenüberliegende Straßenseite. Lachend winkten sie Célestine zu und forderten sie mit Handzeichen auf, es ihnen gleichzutun.

Wie angewurzelt blieb sie stehen und wagte nicht, auch nur einen Fuß auf die Fahrbahn zu setzen. Sie sah sich schon von einem Auto überrollt auf dem Asphalt liegen und war den Tränen nahe. Warum nur hatte sie so überstürzt ihre Heimat verlassen, und das mit einem Koffer, in den sie kaum mehr gepackt hatte als einige Kleider und Leibwäsche, ihr Arbeitszeugnis und drei Bücher ihrer Lieblingsschriftstellerin Germaine Mercier? Plötzlich meinte sie, die Worte des Onkels zu hören, der sie eindringlich vor den Gefahren der Großstadt warnte.

Unmittelbar vor ihr hielt ein Auto an. Der Fahrer kurbelte die Scheibe hinunter, und sie blickte in das freundliche Gesicht eines Mannes mittleren Alters mit Nickelbrille und karierter Schiebermütze.

»Taxi, Mademoiselle?«

Erleichtert nickte sie ihrem Retter in der Not zu. Doch sogleich kamen Zweifel in ihr auf. Konnte sie diesem wildfremden Mann überhaupt vertrauen? Dann aber nahm sie all ihren Mut zusammen, stieg in das Taxi und nannte Maries Adresse im Arrondissement Montmartre.

Während der Fahrer den Wagen durch den dichten Verkehr lenkte, blickte Célestine mit klopfendem Herzen aus dem Fond. Sie sah baumbepflanzte Boulevards, auf denen die Menschen flanierten, imposante Hotelbauten mit herabgelassenen Markisen, vor denen ein Portier in Livree die an- und abreisenden Gäste grüßte. Weite Plätze mit Denkmälern auf hohen Steinsockeln und wasserspeiende Springbrunnen. Zwar trugen die Frauen noch immer die zweckmäßigen, häufig aus Militärmänteln gefertigten Kleider der Kriegsjahre mit der schmalen Silhouette. Doch sonst ließ nur wenig im äußeren Erscheinungsbild der glanzvollen Stadt erkennen, dass Paris noch zwei Jahre zuvor Schauplatz des Krieges gewesen war.

Schaudernd erinnerte sich...
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Autor

Agnès Gabriel ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Kunsthistorikerin und Romanistin hat mehrere Jahre wissenschaftlich gearbeitet, bevor sie journalistisch tätig wurde und zu schreiben begann. Mit ihren historischen Romanen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden, hat sie sich ein internationales Publikum erobert. Die Autorin lebt in Hamburg.