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Stunden der Lust

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.03.2012
Was haben ein Pianist und ein Masseur gemeinsam? Und welche Art Disziplin bringt die ehrgeizige Geigenschülerin Alison auf, um in die Meisterklasse aufzusteigen? Im Mittelpunkt der neuen, sensationell guten Sammlung erotischer Kurzgeschichten steht ein Thema: Musik - und welche Saiten in welcher pikanten Situation erklingen ... Von leisen Tönen bis »Rock me«: Voll aufdrehen bis zum sexy Crescendo!

Lindsay Gordon ist Herausgeberin der erotischen Black-Lace-Reihe, die in Deutschland bei Blanvalet erscheint. Immer wieder gelingt es ihr, die besten Autorinnen des Genres zu versammeln, um einzigartige Anthologien der Sinnlichkeit zu schaffen.
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Produkt

KlappentextWas haben ein Pianist und ein Masseur gemeinsam? Und welche Art Disziplin bringt die ehrgeizige Geigenschülerin Alison auf, um in die Meisterklasse aufzusteigen? Im Mittelpunkt der neuen, sensationell guten Sammlung erotischer Kurzgeschichten steht ein Thema: Musik - und welche Saiten in welcher pikanten Situation erklingen ... Von leisen Tönen bis »Rock me«: Voll aufdrehen bis zum sexy Crescendo!

Lindsay Gordon ist Herausgeberin der erotischen Black-Lace-Reihe, die in Deutschland bei Blanvalet erscheint. Immer wieder gelingt es ihr, die besten Autorinnen des Genres zu versammeln, um einzigartige Anthologien der Sinnlichkeit zu schaffen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641069179
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum19.03.2012
Reihen-Nr.37793
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1182 Kbytes
Artikel-Nr.4641552
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Privatvorstellung

Mae Nixon

Ich glaube, Noel Coward irrte, als er sagte: »Es ist seltsam, wie machtvoll gerade billige Musik ist.« Wenn man nämlich darüber nachdenkt, ist alle Musik ziemlich machtvoll, oder? Sie kann dafür sorgen, dass man sich traurig fühlt, oder sie lässt einen alle Sorgen vergessen. Sie begleitet uns durch gute und schlechte Zeiten, und ein paar Takte einer Melodie können Erinnerungen in einem aufsteigen lassen, die man lange vergessen glaubte. Ich meine, bei DvorËáks Symphonie »Aus der Neuen Welt« denkt doch jeder an Hovis, oder? Selbst Leute, die noch nie klassische Musik gehört haben, kennen die Worte »Nur ein Hörnchen«. Und wenn Sie sich gerade von Ihrem Freund getrennt haben, fühlen Sie sich bei »I Will Survive« garantiert besser.

Traurig, erheiternd, aufwühlend oder komisch, es gibt ein Lied für jede Stimmung und jeden Moment in unserem Leben. Kürzlich habe ich »Papa Don´t Preach« gehört und dachte sofort daran, wie ich bei den Schul-Diskos in der Ecke der Turnhalle gestanden und verzweifelt versucht habe, so zu tun, als wäre ich kein Mauerblümchen. Und ich muss nur die erste Zeile von »Nothing Compares 2 U« hören, und schon bin ich wieder vierzehn, tanze langsam mit Michael Cox auf irgendeiner Geburtstagsparty und frage mich, ob er mich wohl küsst, wenn das Lied vorbei ist. Gleichzeitig erschreckt mich aber der Gedanke, dass ich dabei ganz schön blöd aussehen werde, weil er mir nur bis zur Brust reicht und ich nicht sicher bin, ob ich mich zu ihm hinunterbeugen oder er sich auf Zehenspitzen stellen muss.

Pavarotti erinnert mich daran, wie ich am Küchentisch sitze und meiner Mutter beim Zubereiten des Sonntagsessens zuschaue, und bei Ray Charles muss ich immer an Dads alten 45s denken. Meine Jungfräulichkeit habe ich zu den Klängen von Frankie goes to Hollywoods »The Power of Love« verloren, und zum ersten Mal »Ich liebe dich« habe ich in einem lauten Pub gesagt, in dem aus der Jukebox Take That mit »Back für Good« drang.

Ob es Ihnen gefällt oder nicht, jedes Leben hat seinen eigenen Soundtrack. Aber bis ich Peter kennen lernte, kamen meine persönlichen Melodien aus dem Radio, dem CD-Player oder, als ich ein Kind war, vom Plattenspieler meiner Eltern. Ich habe Musik immer geliebt, die wichtigen Momente in meinem Leben jedoch waren von aufgezeichneten Klängen begleitet.

Livemusik hat etwas unaussprechlich Aufregendes und Wundervolles, nicht wahr? Alle Instrumente in der Band spielen ihren individuellen Part, und doch mischen sie sich - wie durch Magie - so, dass sie Musik schaffen. Harmonien und Melodien, die irgendwie Emotionen hervorrufen. Manchmal bin ich von der emotionalen Macht der Musik völlig überwältigt. Sie scheint mir in die Seele zu dringen. Sie ist wie guter Sex: machtvoll, ursprünglich und alles verzehrend. Sie schärft meine Sinne und gibt mir das Gefühl, lebendiger zu sein, irgendwie realer. Die einzige ähnlich intensive Erfahrung ist Sex. Aber dass die beiden Welten sich mischen, ist mir nie passiert. Bis ich Peter begegnete ...

Mittwochabends treffe ich mich immer mit zwei Freundinnen zu einem Weiberabend. Jede Woche übernimmt eine andere die Rolle der Gastgeberin. Aber an diesem speziellen Abend schaffte es keine von uns, also beschloss ich, mir eine DVD zu leihen und mir auf dem Heimweg vom Chinesen etwas zu essen mitzunehmen. Nach einem langen Tag hatte ich hatte keine Lust mehr gehabt zu kochen.

Im Videoshop herrschte reger Betrieb. Ich quetschte mich zwischen eine Frau im mittleren Alter mit einem kleinen Hund an der Leine und einen jungen Mann mit Takeaway-Essen in einer Tüte. Es duftete nach thailändischem Essen, und ich bekam Hunger. Rasch schaute ich die Titel durch.

»Hallo. Sie erkennen mich bestimmt nicht, oder?« Der Mann mit der Takeaway-Tüte schaute mich an.

»Nein, tut mir leid. Sollte ich?«

»Nein, vermutlich eher nicht, auch wenn ich gehofft hatte, dass ich Ihnen in Erinnerung geblieben bin. Für mein Ego ist das gar nicht gut.« Er lächelte. Er hatte schöne blaue Augen und kurze blonde Haare. Er kam mir leicht vertraut vor, aber ich konnte ihn nicht unterbringen.

»Irgendwo sind wir einander begegnet, nicht wahr?« Ich forschte in meinem Gedächtnis.

»Bei Giovanni´s, vor zwei Wochen. Ich bin an Ihrem Tisch vorbeigekommen, und Sie haben mir zugezwinkert.«

»Ja, natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen? Ich habe immer noch Ihre Telefonnummer in meiner Handtasche.«

»Aber Sie haben sie nicht benutzt.«

»Noch nicht.«

»Wie lange wollten Sie mich warten lassen?«

»Sie kennen doch bestimmt die Regeln. Lange genug, um nicht zu verzweifelt zu erscheinen, und kurz genug, um interessiert zu wirken.«

»Aber Sie wollten anrufen, hoffe ich?« Lächelnd blickte er mich an.

»Ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht genau. Aber jetzt haben Sie mir ja die Mühe erspart. Ich kann Ihnen versprechen, dass ich Sie jetzt nicht mehr vergesse.«

Die Frau mit dem Hund trat einen Schritt zurück und rempelte mich an. Ich taumelte und fiel nach vorne. Er fing mich auf und hielt mich an den Unterarmen fest. Seine Hände waren stark und beruhigend. Unsere Körper berührten sich beinahe, und unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Wange spüren. Er ließ mich los. Die Haut an meinen Armen prickelte.

»Entschuldigung, was müssen Sie von mir denken? Ich bin Peter Griffin. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen.« Er reichte mir die Hand.

»Ich bin Tess Tyler.« Wir schüttelten einander die Hände. Er hatte einen festen, aber freundlichen Griff. Seine Haut war warm und weich.

»Oh, ich weiß, wer Sie sind. Ich habe Sie in Ihrem Laden in der High Street gesehen. Und ich glaube sogar, gestern habe ich hinter Ihrem Wagen im Stau gesteckt.«

»Hören Sie lieber auf, sonst glaube ich am Ende noch, dass Sie mich verfolgen.«

»Nein, das tue ich nicht, das kann ich Ihnen versichern. Ich bin völlig harmlos.«

Sein amüsierter Blick war so intensiv, dass mein Magen zu flattern begann. Seine blauen Augen funkelten. Sein Mund stand leicht offen, und ich sah seine Zungenspitze zwischen den Zähnen. Er fuhr sich damit über die Lippen.

»Das freut mich.« Ich lächelte ihn an.

»Haben Sie heute Abend schon was vor?«

»Ich habe einen aufregenden Abend mit einer DVD und Essen aus dem Takeaway geplant, aber wenn Sie ein verlockenderes Angebot machen würden, könnte ich meine Pläne ändern.«

»Haben Sie Hunger?«

»Großen Hunger.«

»Dann mögen Sie hoffentlich thailändisches Essen?« Er hielt seine Tüte aus dem Takeaway hoch.

»Wo wohnen Sie?« Meine Stimme war auf einmal ganz heiser. »Ich wohne Park Drive.«

»Ist gleich hier um die Ecke - kennen Sie die alte Schule?«

»Wirklich? Ich habe mich immer gefragt, wie sie wohl von innen aussieht. Wir können ja zu Fuß hinlaufen.« Ich ergriff seine Hand.

Peters Haus war eine viktorianische Schule, die in den 1980er-Jahren in Wohnungen umgewandelt worden war. Sein Apartment befand sich in einem ehemaligen Klassenzimmer und hatte hohe Decken und schlichte weiße Wände. Eine der Wände bestand ganz aus Fenstern, die einen Meter über dem Boden begannen und bis zur Decke reichten. Es war im Wesentlichen ein langer Raum, der an einem Ende für eine Küche und ein Badezimmer abgetrennt war. An den Fenstern hingen Jalousien, die Dielen waren in einem warmen Goldbraun gewachst.

Der Raum war in verschiedene Bereiche unterteilt. In der Mitte standen zwei Sofas, ein Couchtisch und ein großer Fernseher. Am hinteren Ende standen ein paar Bücherregale, ein Korbsessel und eine teuer aussehende Stereoanlage. Am Fenster schließlich ein mechanisches und ein digitales Klavier.

Peter verteilte das gekaufte Essen auf zwei Teller und schenkte uns Wein ein. Er hatte die Schuhe ausgezogen und saß mit gekreuzten Beinen vor mir auf dem Fußboden. Ich hockte entspannt auf dem Sofa.

»Er ist gut. Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack.«

»Danke. Ich habe ihn letztes Jahr in Frankreich gekauft, direkt vom Winzer. Es war ein richtiges Schnäppchen, und mittlerweile sind nur noch sechs Flaschen übrig.«

Ich trank noch einen Schluck Wein.

»Spielen Sie?« Ich stellte meinen Teller ab und nickte zum Klavier hin.

»O ja. Damit verdiene ich mein Geld. Deshalb war ich auch bei Giovanni´s, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Ich habe einen Vertrag mit dem Besitzer geschlossen. Von jetzt an werde ich jeden Freitagabend dort spielen.«

»Wirklich? Ich bin beeindruckt.«

»Es ist nicht so glamourös, wie es sich anhört, das kann ich Ihnen versichern. Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Manchmal muss ich Sachen spielen, die ich mir nie anhören würde, wenn ich dafür nicht bezahlt würde. Nebenbei versuche ich ein bisschen eigene Musik zu machen, und es gibt auch eine Plattenfirma, die an mir interessiert ist, aber das Meiste ist nur Broterwerb.« Er spielte seinen Job zwar herunter, aber ich hörte die Begeisterung in seiner Stimme. Seine Augen funkelten.

»Ich habe kreative Menschen immer schon beneidet. Ich kann noch nicht einmal singen.« Ich lächelte.

»Aber Ihre Arbeit ist doch auch kreativ, oder? Blumen zu arrangieren ist eine Kunst.«

Ich schüttelte den Kopf. »Es ist eine erlernbare Fähigkeit. Jeder kann es lernen.«

»Nein, das kann gar nicht sein. Ich meine, man...


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Lindsay Gordon ist Herausgeberin der erotischen Black-Lace-Reihe, die in Deutschland bei Blanvalet erscheint. Immer wieder gelingt es ihr, die besten Autorinnen des Genres zu versammeln, um einzigartige Anthologien der Sinnlichkeit zu schaffen.