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Kleiner König Kalle Wirsch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
168 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am13.06.20221. Auflage
Der kleine König Kalle Wirsch muss sein Reich gegen den bösen Zoppo Trump behaupten. Zum Glück bekommt er Hilfe von Max und Jenny, die ihm in sein märchenhaftes Reich unter der Erde folgen. Eine fantasievolle Troll-Geschichte und ein unvergessliches Abenteuer à la Hobbit für kleine Leser und Fantasten.  

Tilde Michels wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einem Fremdsprachenstudium lebte sie einige Zelt in Frankreich und England. Seit vielen Jahren wohnt Tilde Michels in München, schreibt Kinder- und Bilderbuchtexte, übersetzt und arbeitet für Funk und Fernsehen. Inzwischen sind mehr als 30 Bücher von Ihr erschienen. 'Kleiner König Kalle Wirsch' ist längst Kinderbuchklassiker und wurde auch als Fernsehspiel der Augsburger Puppenkiste verfilmt. Die vorliegende Ausgabe wurde von der Autorin neu bearbeitet und von Helda Gebert neu illustriert.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDer kleine König Kalle Wirsch muss sein Reich gegen den bösen Zoppo Trump behaupten. Zum Glück bekommt er Hilfe von Max und Jenny, die ihm in sein märchenhaftes Reich unter der Erde folgen. Eine fantasievolle Troll-Geschichte und ein unvergessliches Abenteuer à la Hobbit für kleine Leser und Fantasten.  

Tilde Michels wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einem Fremdsprachenstudium lebte sie einige Zelt in Frankreich und England. Seit vielen Jahren wohnt Tilde Michels in München, schreibt Kinder- und Bilderbuchtexte, übersetzt und arbeitet für Funk und Fernsehen. Inzwischen sind mehr als 30 Bücher von Ihr erschienen. 'Kleiner König Kalle Wirsch' ist längst Kinderbuchklassiker und wurde auch als Fernsehspiel der Augsburger Puppenkiste verfilmt. Die vorliegende Ausgabe wurde von der Autorin neu bearbeitet und von Helda Gebert neu illustriert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451827518
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.06.2022
Auflage1. Auflage
Seiten168 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5131 Kbytes
Artikel-Nr.9335186
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINE SELTSAME VERWANDLUNG

Durch alle Höhlen und Erdgänge hallte Zoppos Aufruf, und in kurzer Zeit wussten sämtliche Erdmännchen davon.

Zoppo Trump will gegen Kalle Wirsch kämpfen. - Habt ihr s gehört? Zoppo hat es gewagt, König Kalle zu fordern.

Das war ein Ereignis, das alle erregte. Zoppo Trump, der sich selbst der Starke nannte, wollte mit Kalle Wirsch um die Königswürde kämpfen!

Alle wussten, dass der Erdmännchenkönig noch nie im Wettstreit besiegt worden war. Seit ewigen Zeiten regierte er das unterirdische Reich. Er war König der fünf Erdmännchenvölker: der Wirsche, Wolde, Gilche, Trumpe und Murke.

Zoppo gehörte zum Volk der Trumpe. Er galt als hinterlistig und feige. Alle wunderten sich über seine plötzliche Kühnheit.

Er wagt es! , riefen sie erstaunt.

Zoppo Trump hockte indessen in einem Felsloch und rieb sich die Hände; denn er hatte einen heimtückischen Plan ausgebrütet.

Es gab ein altes Erdmännchengesetz, wonach jeder, der den König im Wettstreit besiegte, selbst König werden konnte.

Und das wollte Zoppo. Er wollte Macht, er wollte Kalle Wirsch absetzen.

Aber er fürchtete den Wettkampf. Deshalb hatte er lange und gründlich darüber nachgesonnen, ob es keinen anderen

Weg gäbe, um dieses Ziel zu erreichen. Und er hatte ihn gefunden! Jetzt hockte er im Felsloch und rieb sich die Hände: Er hatte nämlich das alte Gesetzbuch über den Königskampf hervorgewühlt und Seite um Seite darin studiert. Dabei war er auf einen kleinen Satz gestoßen, der ihm die Idee zu seinem bösen Plan eingab. Dieser Satz lautete: ⦠es sei denn, der König käme nicht.

Jetzt wusste Zoppo Trump, was er tun musste.

Zuerst forderte er Kalle Wirsch zum Wettstreit, wie das Gesetz es verlangte. Zur gleichen Zeit aber rief er eine geheime Verschwörung zusammen. Dazu gehörten vier Trumpe und eine Ratte mit roten Augen. Die Ratte war

Zoppo treu ergeben und schnüffelte überall für ihn herum.

Die Trumpe blickten so verwegen drein, dass man ihnen jede Schandtat zutraute.

Diese fünf weihte Zoppo in seinen Plan gegen Kalle Wirsch ein.

Versteht ihr? , rief er. Begreift ihr? Kapiert ihr? Er darf nicht kommen! Er darf nicht erscheinen! Er muss beim Treffen aller Erdmännchenvölker  - er schnippte mit den Fingern - futsch sein.

Die Trumpe nickten eifrig mit den Köpfen.

Und der Kampf? , fragte die Ratte.

Findet nicht statt , erklärte Zoppo. Oder hast du schon mal gesehen, wie einer mit einem König gekämpft hat, der  - wieder schnippte er mit den Fingern - futsch war? Die Ratte pfiff schrill vor Vergnügen, und die vier Trumpe schlugen Zoppo begeistert auf die Schultern.

Zoppo aber schüttelte ihre derben Fäuste ab und sagte hochmütig: Gewöhnt euch bessere Manieren an. Bald werde ich euer König sein.

Dann winkte er ihnen, sich in einen Halbkreis um ihn zu setzen, und sagte: Kalle Wirsch muss sich jetzt zur Wanderung in die Erdmännchenburg rüsten.

Weil er glaubt, er muss dort mit dir kämpfen.

Weil du ihn gefordert hast.

Weil du so mutig bist.

So stark, so kühn, so verwegen! , riefen die vier Trumpe dazwischen.

Kich-ch-ch , zischte die Ratte und peitschte vor Vergnügen mit ihrem langen Schwanz heftig um sich.

Zurzeit , fuhr Zoppo fort, befindet sich Kalle Wirsch mit seinem Stammvolk, den Wirschen, in der Nähe der roten Marmorfelsen. Ihr kennt das Gebiet. Kommende Nacht ist Neumond. Da versammeln sich die Wirsche auf dem Hügel bei den Marmorfelsen, um gemeinsam die Wanderung zur

Wiwogitrumu-Burg anzutreten. So weit ist alles klar - oder?

Alles klar , bestätigten die Trumpe untertänig.

Und jetzt hört genau zu , fuhr Zoppo fort. Jetzt erkläre ich euch, welche Aufgabe ich euch zugedacht habe: Dicht an diesem Hügel steht ein altes Haus. Seine Rückwand ist an die glatten, senkrecht abfallenden Marmorfelsen angebaut. Das Haus lehnt also am Hang. Von oben seht ihr nur das Dach, das an den Hügel stößt. - Es ist ein Leichtes, von dort aus auf dieses Dach zu gelangen.

Häuser und Dächer sind unangenehm , warf einer der Trumpe ein, aber Zoppo wischte den Einwand mit einer Handbewegung fort.

Ein Leichtes , wiederholte er. Auf diesem Dach befindet sich ein Schornstein, durch den jemand, der hineinfällt, in die Behausung eines Menschen gerät.

In Menschenhäuser zu fallen ist unangenehm , höchst unangenehm , äußerst unangenehm , murmelten die Trumpe.

Ich habe nicht gesagt, dass ihr hineinfallen sollt, ich habe gesagt, dass jemand hineinfällt.

Und dieser Jemand ⦠, kreischte die Ratte.

Und dieser Jemand ⦠, grölten die Trumpe; sie hatten jetzt begriffen, um was es ging. Und dieser Jemand heißt Kallâ¦

Psst, nicht so laut , unterbrach sie Zoppo Trump. Euch also habe ich für die ehrenvolle Aufgabe ausersehen, Kalle Wirsch heimlich beiseitezuschaffen und ⦠Den Rest seines schändlichen Plans tuschelte er jedem einzeln ins Ohr, aber er ist ja nicht schwer zu erraten.

So kam es, dass Kalle Wirsch in der Neumondnacht, während sich die Wirsche bei den roten Marmorfelsen versammelten, von fünf dunklen Gestalten gepackt, aufs Dach geschleppt und in den Kamin gestoßen wurde.

Alles ging blitzschnell. Keiner der Wirsche hatte etwas von dem Überfall bemerkt, keiner hatte Kalles Hilferuf vernommen. Sie wuselten umher und sprachen aufgeregt über den bevorstehenden Kampf und von ihrer Wanderung in die Erdmännchenburg.

Die Verschwörer auf dem Dach beobachteten sie mit hämischem Grinsen.

Dann rutschten die Trumpe vorsichtig die Schindeln hinab und verschwanden in einer Felsspalte, um Zoppo von dem geglückten Anschlag zu berichten. Die Ratte blieb allein zurück. Sie wollte auskundschaften, ob alles so lief, wie sie es geplant hatten.

Indessen sauste Kalle Wirsch kopfüber durch den dunklen Kamin. Die Sinne schwanden ihm, er spürte noch einen dumpfen Aufprall und dann wusste er nichts mehr von sich.

Er wusste nicht, dass er in die Werkstatt eines alten Töpfermeisters gefallen war, der Gartenzwerge aus Ton anfertigte. Er lag bewusstlos auf dem Rost des Kamins, als der Meister am nächsten Morgen in die Werkstatt trat. Zum Glück hörte er auch nicht, was dieser bei seinem Anblick sagte, denn das hätte ihn bitter beleidigt. Der Töpfer sagte nämlich:

Nanu, was haben wir denn da für eine Missgestalt?

Ganz gewiss hätte jedes Kind erkannt, dass Kalle Wirsch keine Missgestalt war, sondern dass er mit seinem dicken Zottelkopf und dem zierlichen Körper nach etwas Besonderem aussah. Der alte Töpfer jedoch erkannte das nicht.

Er hatte in seinem Leben schon zu viele bunte Gartenzwerge aus Ton gemacht, alle mit roten Zipfelmützen, grünen Gärtnerschürzen und Krausbärten. Dabei hatte er den Blick für das Besondere verloren.

Hm, hm, hm , brummelte er, da hat mein Lehrling ja ganz miserabel gearbeitet. So einen scheußlichen Gartenzwerg kauft mir kein Mensch ab.

Er griff nach Kalle und drückte und knetete mit seinen großen Händen an ihm herum.

Vielleicht könnte man ihn ein bisschen verbessern, überlegte er. Ganz hart ist er noch nicht geworden.

Der Töpfer nahm einen Batzen Ton, klatschte ihn dem bewusstlosen Kalle ins Gesicht, formte eine Gartenzwergnase, Gartenzwergbäckchen und einen Gartenzwergbart. Dann schmierte er ihm Ton über den ganzen Körper und setzte ihm zum Schluss eine Zipfelmütze auf. Hinterher stellte er ihn zum Trocknen auf.

Kalle Wirsch merkte nichts von der Veränderung, die mit ihm vorgegangen war. Der Sturz durch den Kamin war so heftig gewesen, dass er nicht einmal zu sich kam, als ihn der Töpfer mit Glasurfarbe bestrich und zum Brennen in den Ofen schob. Rundherum eingebacken in eine feste Tonmasse, kam Kalle aus dem Ofen. Dann wurde er in Holzwolle verpackt und in einen Laden zum Verkauf gebracht.

Im Schaufenster, wo er mit vielen anderen Tonzwergen ausgestellt wurde, erwachte er endlich aus seiner tiefen Ohnmacht. Er schlug die Augen auf - und das war das Einzige, was er konnte. Sonst war er stocksteif und unbeweglich; nur die Augen hatte ihm der Töpfer nicht zugeschmiert.

Kalle Wirsch versuchte, mit der Hand an seinen Kopf zu fassen, aber die Hand rührte sich nicht von der Stelle.

Was ist mit mir los? , dachte Kalle. Er konnte zuerst nur mit großer Mühe denken, und wenn er ein paar Worte gedacht hatte, klappten ihm die Augen wieder zu vor Erschöpfung.

Wo bin ich? , versuchte er zu ergründen. Aber noch bevor er sich...
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Autor

Tilde Michels wurde in Frankfurt am Main geboren. Nach einem Fremdsprachenstudium lebte sie einige Zelt in Frankreich und England. Seit vielen Jahren wohnt Tilde Michels in München, schreibt Kinder- und Bilderbuchtexte, übersetzt und arbeitet für Funk und Fernsehen. Inzwischen sind mehr als 30 Bücher von Ihr erschienen. "Kleiner König Kalle Wirsch" ist längst Kinderbuchklassiker und wurde auch als Fernsehspiel der Augsburger Puppenkiste verfilmt. Die vorliegende Ausgabe wurde von der Autorin neu bearbeitet und von Helda Gebert neu illustriert.Annette Swoboda, geb. 1962, studierte Arts Plastiques in Aix-en-Provence, Frankreich, und Graphik-Design in Mannheim. Seit ihrem ersten Bilderbuchprojekt 1992 arbeitet sie als Illustratorin für verschiedene Kinderbuch- und Fachverlage.