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Tribunal der Blicke

Kulturtheorien von Scham und Schuld und die Tragödie um 1800
BuchKartoniert, Paperback
Deutsch
Böhlau Kölnerschienen am03.04.2011
In der Tragödientheorie von der Antike bis zur Gegenwart fehlt bislang eine Auseinandersetzung mit der Kategorie der Scham - ihr kommt, im Unterschied zur extensiv behandelten Kategorie der Schuld, kaum Beachtung zu. Zwar gilt Schuld als der edlere, ethisch wertvollere und für »das Tragische« maßgebliche Affekt, doch ist es eigentlich die Scham, die in Kulturtheorien so eng mit dem für die Tragödie leitenden Konzept autonomer Subjektivität und deren existenzieller Beschädigung verbunden wird, denn Scham betrifft immer die ganze Person. Um 1800 entstand überdies mit der Philosophie des Tragischen eine Auffassung der menschlichen Existenz, die die der Tragödie entnommene Schuldkonzeption anthropologisiert und universalisiert. Das Buch erörtert aktuelle kulturtheoretische Ansätze zu Scham und Schuld und nimmt sie zur Grundlage einer Neuinterpretation bedeutender Tragödien von Friedrich Schiller (»Die Jungfrau von Orleans«, »Die Braut von Messina«) und Heinrich von Kleist (»Die Familie Schroffenstein«, »Penthesilea«).mehr

Produkt

KlappentextIn der Tragödientheorie von der Antike bis zur Gegenwart fehlt bislang eine Auseinandersetzung mit der Kategorie der Scham - ihr kommt, im Unterschied zur extensiv behandelten Kategorie der Schuld, kaum Beachtung zu. Zwar gilt Schuld als der edlere, ethisch wertvollere und für »das Tragische« maßgebliche Affekt, doch ist es eigentlich die Scham, die in Kulturtheorien so eng mit dem für die Tragödie leitenden Konzept autonomer Subjektivität und deren existenzieller Beschädigung verbunden wird, denn Scham betrifft immer die ganze Person. Um 1800 entstand überdies mit der Philosophie des Tragischen eine Auffassung der menschlichen Existenz, die die der Tragödie entnommene Schuldkonzeption anthropologisiert und universalisiert. Das Buch erörtert aktuelle kulturtheoretische Ansätze zu Scham und Schuld und nimmt sie zur Grundlage einer Neuinterpretation bedeutender Tragödien von Friedrich Schiller (»Die Jungfrau von Orleans«, »Die Braut von Messina«) und Heinrich von Kleist (»Die Familie Schroffenstein«, »Penthesilea«).
Details
ISBN/GTIN978-3-412-20684-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatPaperback (Deutsch)
ErscheinungsortWeimar
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum03.04.2011
Reihen-Nr.Band 030
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10265447
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
I. EinleitungTheater und Tribunal / Historische Affektkulturen in der Tragödie / Scham und Schuld in der Tragödie um 1800 / Dialogizität und Agonalität in der?Deutschen Klassik? / Repräsentation von Affekten / Zu diesem Buch & DanksagungII. Kulturtheorien von Scham und Schuld2.1 ?Schamkulturen? und ?Schuldkulturen?.Aktuelle Konflikte in Affektkulturen / Shame cultures und guilt cultures / Kritik und Heuristik des kulturtheoretischen Modells / Besonderheiten fiktionaler Affektkulturen2.2 Differenzierungen von Scham und Schuld.Entstehung und Relation der beiden Affekte / Scham-?Selbst? versusSchuld-?Handlung? / Emotionen des self-assessment / Wahrnehmung,Raum und Zeit / Scham-Schuld-Zyklen: Das Mythem von Kain und Abel2.3 Theorien der Schuld Transformation von Scham in Schuld in der alttestamentlichen Genesis /Paradigma Ödipus: Schuld in der antiken Tragödie / ?Schuldlos schuldig?:Philosophie des Tragischen um 1800 / ?Schuldbewußtsein? und KulturÜber-Ich / Die Instanz des Gewissens2.4 Theorien der Scham Scham, Maske, Anti-Theatralität / Tödliche Scham: Jean Racines Phädra /Scham und Blick: Das visuelle Feld als Kampfzone / Psychoanalyse desSchamaffekts / Scham und Selbstreflexivität / ?Schamhaftigkeit? um 1800III. Tragödien um 18003.1 ?Mittelalterliche? Affektkulturen I ?Friedrich Schiller: Die Jungfrau von Orleans Tragödientheoretische Ambivalenzen / Das Charisma der Jungfrau:Selbstheroisierung als Hybris / ?Fremder Ketten Schmach?: BeschädigteKriegerehre und versehrte Genealogie / Der Blick als delophiles und theatophilesEreignis / Der innere Gerichtshof des Gewissens / Tribunal derzentripetalen Blicke / Verhüllung in Fahnen: Allegorisierung der Unschuld3.2 ?Mittelalterliche? Affektkulturen II ?Heinrich von Kleist: Die Familie SchroffensteinSchicksalsdrama, Zufallstragödie ? oder Parodie? / Kollision historischerEhrkonzepte: Blutrache, Fehde, Duell / Die Evidenz des ?Rechtgefühls? /Gewalt als Schamabwehr / Die ?Unschuld der Gefallenen?: Schuldreflexionenbei Kleist / Entzug von Darstellung: Gesichtsverlust, Schleier, Vorhang/ Auslöschung der Genealogie3.3 ?Antike? Affektkulturen I ?Friedrich Schiller: Die Braut von Messina Ein fatalistisches ?Trauerspiel mit Chören? / Familienfluch und negativeProphetie / ?Schlangenhaß der Brüder? und (Auto-)Aggression des Helden/ Don Cesars Schuld und Sühne? / Männliche Schuld und Inzesttabu /Aspekte der Dramaturgie von Scham und Schuld3.4 ?Antike? Affektkulturen II ?Heinrich von Kleist: Penthesilea Archaisierung der Antike und Kontrafaktur der Jungfrau von Orleans / ?Ingrimmiger Beschämung?: Affektdynamik von Scham und Zorn / Täuschungund Verstoßung einer Königin / Zerreißung als Strafe für Liebesverrat?/ Beschämung des Gesetzes / ?Vernichtendes Gefühl?IV. SchlussbetrachtungZu Schillers und Kleists Anthropologie / Tragische Scham? / Kulturtheorienund LiteraturLiteraturA. Quellen B. Forschungsliteratur zu Scham und Schuld C. Forschungsliteratur zur Tragödie um 1800.D. Sonstige Forschungsliteraturmehr

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