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Die Ehre des jüdischen Soldaten

Die Judenzählung im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen - Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
BuchKartoniert, Paperback
259 Seiten
Deutsch
Campus Verlagerschienen am08.10.2007
Viele Juden meldeten sich im Ersten Weltkrieg freiwillig zum Militär. Doch bald hieß es, es gäbe nur wenig jüdische Soldaten, die noch dazu meist in der Etappe dienten. 1916 ordnete das preußische Kriegsministerium eine Zählung der jüdischen Soldaten an. Jacob Rosenthal untersucht erstmals, wie es zu dieser beispiellosen antisemitischen Maßnahme kam und wie die jüdischen Soldaten, aber auch die jüdische und nichtjüdische Öffentlichkeit im In- und Ausland darauf reagierten. Er zeigt, dass die "Judenzählung" lange Schatten warf. Die Legende von den "jüdischen Drückebergern" hielt sich viele Jahrzehnte lang. Erst 1961 wurde die Zahl der jüdischen Gefallenen - 12 000 - von der Bundesrepublik offiziell bestätigt.mehr

Produkt

KlappentextViele Juden meldeten sich im Ersten Weltkrieg freiwillig zum Militär. Doch bald hieß es, es gäbe nur wenig jüdische Soldaten, die noch dazu meist in der Etappe dienten. 1916 ordnete das preußische Kriegsministerium eine Zählung der jüdischen Soldaten an. Jacob Rosenthal untersucht erstmals, wie es zu dieser beispiellosen antisemitischen Maßnahme kam und wie die jüdischen Soldaten, aber auch die jüdische und nichtjüdische Öffentlichkeit im In- und Ausland darauf reagierten. Er zeigt, dass die "Judenzählung" lange Schatten warf. Die Legende von den "jüdischen Drückebergern" hielt sich viele Jahrzehnte lang. Erst 1961 wurde die Zahl der jüdischen Gefallenen - 12 000 - von der Bundesrepublik offiziell bestätigt.
ZusammenfassungCampus JudaicaHerausgegeben von Renate Heuer
Details
ISBN/GTIN978-3-593-38497-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum08.10.2007
Reihen-Nr.24
Seiten259 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht336 g
Illustrationen35 s/w-Abb.
Artikel-Nr.10797500
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Persönliches VorwortEinleitungI. VorgeschichteDie Kampagne der deutschen Juden für den "Reserve-Offizier"Die neue antisemitische Welle nach den Reichstagswahlen von 1912II. Der Erste Weltkrieg"Keine Parteien mehr, nur Deutsche" - der Burgfrieden von 1914Das Abflauen des BurgfriedensDer Ausschuss für Kriegsstatistik der jüdischen OrganisationenErzbergers Antrag im Haushaltsausschuss des ReichstagsDie Stellungnahme führender deutscher Politiker zur "Judenzählung"Der Erlass vom 11. Oktober 1916 und sein Echo im ReichstagDer jüdische Protest gegen die "Judenzählung" und die Antwort der RegierungDie Reaktion der Juden in Frankfurt am MainDas Ende der KontroverseBerichte über die Zählung im FeldDie jüdischen Organisationen und die "Zählung"Die "Judenzählung" in der ausländischen jüdischen PresseWeitere "Judenstatistiken" in Deutschland"Jüdische" Debatten der letzten Kriegsjahre in deutschen Parlamenten"Jüdische Drückebergerei" - Vorwürfe und Antworten in anderen LändernDie "Judenzählung" in den Erinnerungen jüdischer SoldatenErneuter außerparlamentarischer Antisemitismus in der zweiten KriegshälfteDas Ende einer EpocheIII. Die Nachwirkungen des Krieges in Revolution undWeimarer RepublikDie Revolution von 1918 und die deutschen Juden - eine kurzlebige IllusionDer "Statistikerstreit"Die Debatte im 4. Unterausschuss des ParlamentarischenUntersuchungsausschussesDie "Dolchstoßlegende"Die Reichswehr und die Juden in der Weimarer RepublikDer Kampf um die Ehre des jüdischen Soldaten undder Reichsbund jüdischer FrontsoldatenDeutsche Kriegervereine und ihre Beziehung zu den JudenExkurs: Die Beerdigung meines VatersOffizielle Gefallenen-Gedenkfeiern und jüdische Anwesenheit"Waren wir Drückeberger?"Exkurs: "Ludendorff und Gondosch"Ehrungen jüdischer GefallenerDie Feierstunde des Reichsbunds jüdischer FrontsoldatenIV. Im "Dritten Reich" und danachReichsarchiv gegen Reichsbund jüdischer FrontsoldatenDie Nachprüfung des Gefallenen-GedenkbuchesDie Anerkennung in der BundesrepublikHistoriker und andere Intellektuelle, Juden und Nichtjuden,über die "Judenzählung" und ihre FolgenV. Antisemitismus und "Judenzählung" im Spiegel der LiteraturVI. Die Teilnahme der Juden am Ersten Weltkrieg in den Armeen der kriegführenden NationenVII. Rückblick - 90 Jahre danachAnhangAbkürzungenLiteraturPersonenregistermehr
Prolog
Campus JudaicaHerausgegeben von Renate Heuermehr
Leseprobe
"Nach dem Bekanntwerden des Erlasses vom 11.10.1916 breitete sich in Deutschland ein neues Klima aus. In den Parlamenten der deutschen Länder sowie in staatlichen und regionalen Institutionen begann man nach der Religion zu fragen und den Prozentsatz jüdischer Angestellter zu veröffentlichen (siehe Teil II in diesem Buch). Die "Risches-Episode" verschwand praktisch nicht mehr von der Tagesordnung. In der Nachkriegszeit - noch weit vor dem 30. Januar 1933 - gewann sie im sogenannten "Statistikerstreit" neue Bedeutung. Es handelte sich um die Veröffentlichung zweier Statistiken über die Beteiligung der deutschen Juden am Krieg. Die eine enthielt die Zahlen der offiziellen Statistik von 1916, die aus dem republikanischen Verteidigungsministerium in eine tendenziöse antisemitische Broschüre eingeflossen waren und von ihm bestätigt wurden. Die andere Statistik war das Ergebnis der seit Kriegsausbruch namentlich geführten Registrierung der jüdischen Kriegsteilnehmer durch die jüdischen Organisationen. Die Diskrepanz zwischen beiden wurde zum Gegenstand einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den deutschen Juden und ihren Feinden im nationalistischen Lager. Sie war eng verquickt mit der "Dolchstoßlegende", mit der die Rechtsparteien den vermeintlichen jüdischen "Drückebergern" ihre aktive Rolle in der Revolution von 1918 zum Vorwurf machten und ihnen die Schuld an der Niederlage und überhaupt an allen Miseren der Nachkriegszeit zuschoben. Zwar führt von diesen antisemitischen Parolen kein direkter Weg zum tragischen Ende der deutschen Judenheit, doch sie waren ein zentraler Faktor in der Propaganda der Nazis, die ihnen zu ihrer "Machtergreifung" am 30. Januar 1933 verhalf."mehr

Autor

Jacob Rosenthal, 1922 in Nürnberg geboren und 1939 nach Palästina emigriert, promovierte an der Hebräischen Universität Jerusalem und ist Mitarbeiter der Gedenkstätte Yad Vashem.