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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am01.08.20091. Auflage
Mit der 1820 erschienenen Geschichte um den Ritter Ivanhoe begründete Walter Scott einen neuen Typus des historischen Romans. England im Zeitalter der Kreuzzüge: König Richard Löwenherz gilt als verschollen. Sein Bruder Prinz John versucht mit Hilfe des normannischen Adels die Macht an sich zu reißen. Doch der tapfere Ritter Ivanhoe nimmt den Kampf für den König auf - unterstützt von dem geheimnisvollen Schwarzen Ritter und dem Geächteten Locksley, der als Robin Hood weltbekannt wurde. Walter Scott gilt als Vater des historischen Romans. Sein 1820 erschienenes Werk, das vielfach verfilmt wurde, bietet eine faszinierende Mischung aus Sage, Fakten und Fiktion, die bis heute begeistert - jetzt in der Sonderedition berühmter historischer Romane. Mit Anmerkungen und Zeittafel.   

Sir Walter Scott wurde 1771 geboren. Er gilt als Begründer des historischen Romans. 1820 wurde er zum Baron ernannt und baute 1812 das gotische Schloss Abbersford. Scott starb 1832.
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KlappentextMit der 1820 erschienenen Geschichte um den Ritter Ivanhoe begründete Walter Scott einen neuen Typus des historischen Romans. England im Zeitalter der Kreuzzüge: König Richard Löwenherz gilt als verschollen. Sein Bruder Prinz John versucht mit Hilfe des normannischen Adels die Macht an sich zu reißen. Doch der tapfere Ritter Ivanhoe nimmt den Kampf für den König auf - unterstützt von dem geheimnisvollen Schwarzen Ritter und dem Geächteten Locksley, der als Robin Hood weltbekannt wurde. Walter Scott gilt als Vater des historischen Romans. Sein 1820 erschienenes Werk, das vielfach verfilmt wurde, bietet eine faszinierende Mischung aus Sage, Fakten und Fiktion, die bis heute begeistert - jetzt in der Sonderedition berühmter historischer Romane. Mit Anmerkungen und Zeittafel.   

Sir Walter Scott wurde 1771 geboren. Er gilt als Begründer des historischen Romans. 1820 wurde er zum Baron ernannt und baute 1812 das gotische Schloss Abbersford. Scott starb 1832.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423401395
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum01.08.2009
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse1026 Kbytes
Artikel-Nr.1416671
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2



Ein Mönch war auch dabei, schmuck wie kein Zweiter,

Ein Waidmann von Passion und flotter Reiter

Stattlich von Aussehn, eines Abtes wert.

Er hatt´ in seinem Stall manch feines Pferd,

Und wenn er ritt, so hörte man die Schellen

An seinem Zügel hell im Winde gellen,

Als wären es die Glöcklein der Kapelle,

Wo dieser Herr Bewohner war der Zelle.

 

Geoffrey Chaucer, Canterbury-Geschichten , Einleitung, 165 - 172


Trotz gelegentlicher Ermahnungen und Tadel seines Gefährten konnte Wamba, als der Klang der Pferdehufe immer näher kam, nichts daran hindern, mehrmals unter verschiedenen Vorwänden auf dem Weg stehen zu bleiben; mal riss er ein Büschel halb reifer Nüsse von einem Haselstrauch ab, mal blickte er zurück, um einem Dorfmädchen nachzuglotzen, das ihren Weg kreuzte. Die Reiter hatten sie deshalb bald eingeholt.

Es waren zehn Mann, von denen die beiden Voranreitenden bedeutende Männer und die anderen ihre Gefolgsleute zu sein schienen. Es war nicht schwer, Stellung und Rang des einen zu erraten: Er war offenbar ein hoher geistlicher Würdenträger. Seine Kleidung war dem Schnitt nach die eines Zisterziensermönchs, bestand jedoch aus viel feinerem Stoff, als die Regel jenes Ordens gestattete. Mantel und Kapuze waren aus dem besten flandrischen Tuch und sie legten sich in weiten, aber nicht ungraziösen Falten um eine stattliche, obgleich etwas beleibte Gestalt. Sein Gesicht trug ebenso wenig Anzeichen von Selbstverleugnung, wie seine Kleidung von Verachtung weltlicher Pracht zeugte. Man hätte seinen Gesichtsausdruck als tugendhaft bezeichnen können, wenn nicht unter seinem Augenlid jenes schlaue epikureische Blinzeln gelauert hätte, das den vorsichtigen Wollüstling verrät. Andererseits hatten sein Beruf und seine Stellung ihn eine geschickte Beherrschung seiner Miene gelehrt, der er nach Belieben einen feierlichen Ausdruck geben konnte, obgleich sie gewöhnlich nur gut gelaunte, umgängliche Milde ausdrückte. Den klösterlichen Regeln und den Edikten des Papstes und der Konzilien zum Trotz waren die Ärmel der Kleidung dieses Würdenträgers gefüttert und mit kostbarem Pelzwerk besetzt. Sein Mantel wurde am Hals von einer goldenen Spange zusammengehalten, und insgesamt war die Ordenskleidung so sehr geschmückt und verziert wie das Kleid einer schönen Quäkerin unserer Tage, die zwar Schnitt und Stil ihrer Sekte beibehält, aber deren Einfachheit durch Wahl des Stoffes und Art der Verarbeitung einen gewissen koketten Reiz zu geben weiß, der nur allzu sehr nach den Eitelkeiten der Welt schmeckt.

Dieser würdige Geistliche ritt ein wohlgenährtes, in gemächlichem Passgang laufendes Maultier, dessen Geschirr schön geschmückt und dessen Zaum nach der Mode jener Zeit mit silbernen Schellen verziert war. Seine Haltung zeigte nichts von dem linkischen Wesen der Klosterleute, sondern die lockere und gewohnheitsmäßige Anmut eines geübten Reiters. In der Tat schien dieser stattliche Mönch sich nur auf Reisen eines so niedrigen Fortbewegungsmittels wie dem Maultier zu bedienen, so gut das Tier auch zugeritten sein mochte. Für andere Gelegenheiten führte ein Laienbruder seines Gefolges einen der schönsten spanischen Zelter am Zügel, die je in Andalusien gezüchtet worden sind und die damals für reiche und vornehme Personen unter großen Mühen und Gefahren von Kaufleuten beschafft wurden. Sattel und Decke dieses prächtigen Zelters waren mit einer langen Schabracke bedeckt, die fast bis zum Boden ging und reich mit Bischofsmützen, Kreuzen und anderen kirchlichen Symbolen bestickt war. Ein anderer Laienbruder führte ein Saumtier, das wahrscheinlich mit dem Gepäck seines Vorgesetzten beladen war, und zwei Mönche desselben Ordens, aber Brüder von niederem Rang, ritten miteinander schwatzend und lachend hinterher, ohne sich viel um die anderen Mitglieder des Reiterzugs zu kümmern.

Der Begleiter des geistlichen Würdenträgers war ein Mann von mehr als vierzig Jahren, schlank, stark, groß, muskulös und von athletischer Gestalt, dem lange Strapazen und ständige körperliche Übungen keinen Zug der zarteren menschlichen Form mehr gelassen hatten und alles in Muskeln, Knochen und Sehnen verwandelt zu haben schienen, die bereits tausend Mühseligkeiten ausgestanden hatten und bereit waren, noch tausend weiteren zu trotzen. Auf dem Kopf trug er eine scharlachrote, pelzbesetzte Mütze von der Art, die die Franzosen wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem umgedrehten Mörser »mortier« nennen. Sein Gesicht war daher vollständig zu sehen, und dessen Ausdruck schien darauf angelegt, Fremden Scheu, wenn nicht gar Furcht einzuflößen. Von den kräftigen Gesichtszügen dieses Mannes, die durch die tropische Sonne fast so dunkel wie die Haut eines Negers waren, konnte man in ihrem gewöhnlichen Zustand sagen, dass sie schlummerten, nachdem der Sturm der Leidenschaften vorübergezogen war doch zeigten die hervortretenden Adern auf der Stirn, die bei der geringsten Bewegung zuckende Oberlippe und das Zittern des dichten schwarzen Schnurrbarts deutlich, dass dieser Sturm leicht wieder erregt werden konnte. Seine scharfen, durchdringenden, dunklen Augen erzählten mit jedem Blick eine Geschichte von überwundenen Strapazen und bestandenen Gefahren, und schienen den Widerstand allein um des Vergnügens willen herauszufordern, ihn durch entschlossenen Mut und Willen aus dem Weg zu räumen. Eine tiefe Narbe auf seiner Stirn erhöhte noch die Strenge seiner Miene und verlieh dem einen seiner Augen, das bei dieser Verletzung in Mitleidenschaft gezogen worden war und nun ein wenig schief saß (obgleich er nicht weniger gut damit sah), einen unheimlichen Ausdruck.

Die Oberbekleidung dieses Mannes glich der seines Gefährten, denn sie bestand aus einem langen Mönchsmantel, dessen scharlachrote Farbe jedoch zeigte, dass er zu keinem der vier gewöhnlichen Mönchsorden gehörte. Auf seinem Mantel befand sich auf der rechten Schulter ein eigentümlich geformtes Kreuz aus weißem Stoff. Dieses Obergewand verbarg etwas, was dem Äußeren seiner Kleidung sehr wenig entsprach, nämlich ein äußerst kunstvoll gewobenes und geflochtenes eisernes Panzerhemd mit Ärmeln und Handschuhen, das sich dem Körper so eng anschloss, wie der auf den Strumpfwirkmaschinen unserer Tage angefertigte leichtere Trikotstoff. Der vordere Teil seiner Schenkel war, so weit die Falten seines Mantels sie sehen ließen, ebenfalls mit einem Maschenpanzer bedeckt. Knie und Füße wurden durch Schienen oder dünne Stahlplatten geschützt, die kunstvoll leicht überlappend miteinander verbunden waren. Schienbeinschoner, die vom Knöchel bis zum Knie reichten und aus Stahlringen gefertigt waren, vervollständigten den Schutzpanzer des Reiters. Im Gürtel trug er als einzige Angriffswaffe einen langen zweischneidigen Dolch.

Er ritt kein Maultier wie sein Begleiter, sondern einen kräftigen Gaul, um sein edles Schlachtross zu schonen, das, vollkommen zum Streit gerüstet, von einem Knappen hinter ihm hergeführt wurde und ein stählernes Stirnband trug, aus dem vorn eine lange Spitze hervorragte. An der einen Seite des Sattels hing eine kurze, reich mit Damaszener Intarsien verzierte Streitaxt, an der anderen des Reiters federgeschmückter Helm mit eisernem Visier und ein langes, mit beiden Händen zu führenden Schwert, wie es die Ritter jener Zeit verwendeten. Ein zweiter Knappe hielt die Lanze seines Herrn hoch empor, an deren Spitze ein Fähnchen flatterte, auf dem ein Kreuz von derselben Form wie auf dem Mantel gestickt war. Er trug auch den kleinen dreieckigen Schild, der oben breit genug war, um die Brust zu decken, nach unten aber spitz zulief. Er war mit einem scharlachroten Tuch bedeckt, weshalb man die Devise nicht sehen konnte.

Diesen beiden Knappen folgten zwei Diener, deren dunkle Gesichter, weiße Turbane und orientalische Kleidung sie als Eingeborene eines fernen Landes im Orient auswiesen. Die ganze Erscheinung dieses Kriegers und seines Gefolges machte einen fantastischen und exotischen Eindruck. Seine Knappen waren prächtig gekleidet, und seine orientalischen Diener trugen silberne Halsbänder und ebensolche Ringe um ihre braunen Arme und Beine. Die Arme waren vom Ellbogen an bloß, ebenso die Beine von der Mitte des Schenkels bis zum Knöchel. Seide und Stickerei war ein Kennzeichen ihrer Gewänder und ließ auf den Reichtum und hohen Rang ihres Herrn schließen, bildete aber zugleich einen auffallenden Gegensatz zu der kriegerischen Einfachheit seiner eigenen Kleidung. Sie waren bewaffnet mit Krummsäbeln, deren Griffe und Gehenke...

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