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Meilen für Männer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
348 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am17.10.20161. Auflage
Da bald die Rugby-WM ansteht, sucht Rob nach einer Methode, wie er und seine Kumpels nach Herzenslust dem Sport frönen dürfen - ohne Stress mit der Familie zu bekommen. Die Lösung: Meilen für Männer - Punkte, die man bei der Ehepartnerin verdient und dann einlösen kann. Während die Jungs eifrig daran arbeiten, ihre Frauen von dem Konzept zu überzeugen, fragen die sich irgendwann: Was machen die Jungs denn mit ihren Meilen für Männer - wirklich nur Rugbygucken? Ein hinreißender Männerroman für Frauen, in dem es um alles geht, was Männern richtig wichtig ist. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Matthew Ravden, Autor, wurde 1963 in Südengland geboren. Nach seinem Studium baute er eine sehr erfolgreiche PR-Agentur auf. Natürlich ist Ravden begeisterter Sportler und hat im Rugby schon mal in der Nationalmannschaft von Belgien (U15) gespielt. Inzwischen konzentriert er sich eher auf Golf, Tennis und Kricket auf dem Dorf.
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Produkt

KlappentextDa bald die Rugby-WM ansteht, sucht Rob nach einer Methode, wie er und seine Kumpels nach Herzenslust dem Sport frönen dürfen - ohne Stress mit der Familie zu bekommen. Die Lösung: Meilen für Männer - Punkte, die man bei der Ehepartnerin verdient und dann einlösen kann. Während die Jungs eifrig daran arbeiten, ihre Frauen von dem Konzept zu überzeugen, fragen die sich irgendwann: Was machen die Jungs denn mit ihren Meilen für Männer - wirklich nur Rugbygucken? Ein hinreißender Männerroman für Frauen, in dem es um alles geht, was Männern richtig wichtig ist. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Matthew Ravden, Autor, wurde 1963 in Südengland geboren. Nach seinem Studium baute er eine sehr erfolgreiche PR-Agentur auf. Natürlich ist Ravden begeisterter Sportler und hat im Rugby schon mal in der Nationalmannschaft von Belgien (U15) gespielt. Inzwischen konzentriert er sich eher auf Golf, Tennis und Kricket auf dem Dorf.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105613719
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum17.10.2016
Auflage1. Auflage
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2103691
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Teil I Rob

Kapitel eins

Rob Pearson mustert die Frau am Tresen etwa so, wie es jeder Mann täte, der weiß, dass man ihm nicht auf die Schliche kommt. Es ist kein anzügliches Hinschielen, sondern ein rasches, rein körperliches Abschätzen. Die Augen scannen die entscheidenden Punkte - Haare, Gesicht, Körperhaltung, Busen, Taille, Knöchel, Raucherin/Nichtraucherin -, das Hirn verarbeitet den Input und fällt ein Urteil, alles eine Sache von Sekunden. Am auffälligsten sind ihr glänzendes, langes dunkles Haar und die leicht dunkel getönte Haut. Könnte eine Inderin sein, sinniert er. Oder eine Spanierin. Vielleicht kommt sie aber auch nur aus Godalming, na und? Jedenfalls scheinen die Sterne günstig zu stehen. Sie ist nicht nur zum Umfallen schön, sie ist sogar allein, zumindest im Augenblick, solange sie auf ihre Freunde wartet. Und Rob ist reichlich hingerissen, auch wenn ihm vage bewusst ist, dass er die Welt durch den sanften Nebel von vier Glas Stella wahrnimmt.

Irgendwo tief in seinem Inneren spürt er, wie sich ein eingeschlummerter männlicher Instinkt rührt und sein spöttisch fragendes Auge öffnet. Natürlich hat Rob nicht die geringste Absicht, irgendetwas zu unternehmen, und das nicht nur, weil er verheiratet ist und zwei Kinder hat. Selbst in seinen Studentenzeiten hätte er sie aus der Entfernung beäugt, hätte allein schon bei dem Gedanken, aufzustehen und sie anzusprechen, feuchte Hände und Herzklopfen bekommen und hätte mit Grausen beobachtet, wie irgend so ein schneidiger Schnösel zu ihr hin gockelt und sich ihre Telefonnummer aufschreibt.

Und da ist er schon. Aufgetaucht aus dem Nichts. Ein absolut durchschnittlich aussehender Kerl in einer Lederjacke hat sich blitzschnell rangewanzt. Rob kann ihn nur von hinten sehen, doch sein Hirn sammelt rasch alle abrufbaren Daten, genauso wie er es eben bei der Frau getan hat. Doch bei diesem Kerl pickt er sich zwangsläufig nur die bedauerlichsten Merkmale heraus. Er ist zwar groß, aber mager, bestimmt sogar ziemlich schmächtig, und durch das schüttere Haar auf seinem Kopf schimmert eine beginnende Glatze, wie bei einer Baumgruppe zu Winteranfang. Armes Schwein. Womöglich fallen sie ihm vorne auch schon aus, folgert Rob.

Die junge Frau scheint überrascht. Ihr Körper zuckt zurück wie eine Anemone, die vor einem vorbeischwimmenden Fisch in Deckung geht. Ihr Blick ist ernst, sie wendet das Gesicht ab, zwar nur minimal, aber es ist ein klares Signal. Oder zumindest wirkt es so aus Robs Blickwinkel. Ein glasklares Signal, und er spürt, wie er sich entspannt, spürt seine Erleichterung, was sonderbar ist, da er doch gar nicht gemerkt hat, dass er angespannt war. Was soll´s. Egal, auch in Ordnung. Aufdringlicher Idiot. Was denkt der eigentlich, wer er ist?

»Keine Sorge, Rob, sie steht nur auf dich«, sagt Brian, und Rob entdeckt das spöttische Zwinkern in den dunklen Augen seines Freundes, ehe sie hinter dem Rand des Bierglases verschwinden.

Dieses Spiel treiben sie schon seit ihrer Studentenzeit. Wenn sie in Kneipen herumhocken oder sich in die Ecke einer Tanzfläche drängen, prüfen sie das Angebot und werfen mit derben Männerwitzen um sich - mit denen sie sich meistens gegenseitig hochnehmen. Eine spektakuläre Implosion männlicher Hormone. Obwohl Rob sich immer schwer damit getan hat, es zuzugeben, hatte er schon immer dieses irrationale Gefühl, dass er besser abschnitt als seine Freunde. Frauen standen immer auf ihm - oder zumindest entsprach es dem rituellen Rollenspiel.

Nun verspürt Rob in eben dieser dunklen eingestaubten Region seines Hirns, wo der männliche Instinkt gähnt und sich fragt, ob er wach werden oder wieder einschlafen soll, prickelnde Rivalität. Der magere Kerl hat sich nicht verzogen, die schöne Frau hat ihm keine geknallt, und da gibt es doch glatt eindeutige Zeichen für Tauwetter. Sie hat ihm ihre Hüften um einige Grade zugewandt und zeigt ein scheues Lächeln, das nur ein Schleier aus Vorsicht um ihre großen brauen Augen trübt.

»Dieser Scheißkerl gibt ihr einen Drink aus!« Das ist Donald. Der Dritte im Triumvirat.

Rob schaut zu ihm hinüber und wundert sich, wie in aller Welt er denn sehen kann, was passiert. Wie so oft ist ihm seine große dunkle Brille, wahrscheinlich ganz allein durch die Schwerkraft, vorne auf die Nase gerutscht. Die Gläser müssen mindestens zwei Zentimeter dick sein. Alle Drei sind über dreißig, doch Donald sieht eher aus wie über vierzig. Ihm sind eine Menge Haare ausgefallen, am Hinterkopf und vorne, so dass seine Stirn sich allmählich nach hinten ausdehnt wie ein riesiger kahler Fels. Um noch einmal die Analogie zu den Bäumen zu bemühen, Donald leidet unter gnadenlosem Kahlschlag. Auch sein Körper ist etwas wabbelig geworden, er ist nicht gerade fett, aber doch etwas dicklich um die Taille. Aber ihn stört sein Gewicht nicht, und sein jungenhaftes Lächeln und sein schelmischer Humor sind eindeutige Anzeichen dafür, dass er ebenso wie die beiden Anderen eigentlich nur ein Teenager im Körper eines Mannes mittleren Alters ist.

Die Szene, die sich hier vor den guten Freunden abspielt, ist ganz typisch. Alle drei haben die Jahre über ein Quäntchen Erfolg beim schönen Geschlecht genossen - wobei Rob noch immer der möglicherweise trügerischen Überzeugung anhängt, er habe größeren Erfolg gehabt, als es seinem gerechten Anteil entsprochen hätte - doch ihrer eigenen Einschätzung nach sind sie nie wirklich ... wie soll man sagen ... ausschweifend gewesen.

Rob schaut sich in der Kneipe um und stellt fest, dass er nicht der Einzige ist, den dieser bescheiden aussehende Kerl verblüfft. Er muss ganz eindeutig etwas haben, was Rob nicht hat. Die meisten anderen Männer trinken und überwachen dabei die Fortschritte des Typen. Manche, die mit ihren Frauen dasitzen, werfen rasch einen Blick zu dem Paar am Tresen, das an seinen Drinks nippt, und versuchen es unauffällig anzustellen (womit sie allerdings scheitern). Rob lacht in sich hinein und staunt über den unausweichlichen Automatismus des männlichen Windowshoppings. Ob Single oder liiert, verheiratet, geschieden, schwul ... okay, vielleicht nicht schwul ..., aber kein vitaler Mann kann seinen Blick abwenden, wenn er erst einmal eine attraktive Frau im Fokus hat.

Das Paar führt nun ein Gespräch. Denn Rob muss sich eingestehen, dass sie nun tatsächlich so etwas wie ein Paar geworden sind, zumindest nach den Kategorien des urzeitlichen, biologisch bedingten Rituals, das von der gesamten männlichen Besucherschar der Kneipe missgünstig beobachtet wird. Der dünne Mann sieht nun, da er weiß, dass er eine Weile bei ihr herumstehen darf, entspannt aus. Und die Frau kommt vorsichtig aus der Deckung. Sie hat bestimmt nicht die Absicht, diesem Mann irgendetwas zu gönnen außer dem Vergnügen, ihr ein paar Wodka Tonic auszugeben, bevor die weibliche Infanterie eintrifft. Doch sie genießt ihre Macht, und er freut sich, sie verwöhnen zu können. Womöglich gehört er zu dem Typ Mann, der das immer tut und dem es eigentlich nur um den Prozentsatz geht. Eine gewonnen, eine verloren, und so kriegt er verdammt viel mehr ab als die Jungs, die am Spielfeldrand hocken.

Wie Rob. Wie Dutzend andere in der Kneipe. Wie die meisten Männer.

Denn die meisten Männer sind nicht wie der dünne Kerl. Die meisten Männer quatschen großartig herum, hassen aber den Leistungsdruck und die Angst, einen Korb zu bekommen. Sie sind Zuschauer, die ihren Phantasien freien Lauf lassen und lahm darüber diskutieren, wen sie (wer auch immer sie sein mag) wohl gut findet, und die unentwegt trinken in der Hoffnung, sie könnten ihren Mut zusammenreißen und etwas unternehmen oder zumindest etwas sagen. Und während sie sich zu dichten kleinen Angstknäueln zusammenraffen, geht der Filou geradewegs auf das Objekt ihrer aller Begierde zu und fängt einfach an zu quatschen. Sie reagiert positiv, und den Zuschauern bleibt nur die Erkenntnis, »das könnte ich sein, wenn ich nur den Mumm gehabt hätte«. Sie trinken ein bisschen mehr, um ihren Schmerz zu lindern, und versinken in kollektiver Kumpanei. Es ist zwar ein Rückzieher, aber es ist bequem.

Auch wenn Rob Pearson es hin und wieder versucht abzustreiten, so ist er doch ein Teamplayer, der sich im Schoß der Männerfreundschaften geborgener fühlt als alleine in der rauen, unversöhnlichen Welt der Tändelei mit dem anderen Geschlecht. Filous wie dieser Kerl sind eher Einzelgänger. Im Team können sie sich nicht entfalten. Unwahrscheinlich, dass solche Männer viele Männerfreunde haben. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal viele Freundinnen, aber sie haben ein Talent. Das muss Rob eingestehen. Aber macht sie das glücklich, diese einsamen seelenlosen Mistkerle? Wahrscheinlich.

***

Gegen halb elf kommt Rob aus der Kneipe nach Hause. Als er sich so leise wie möglich durch die Hintertür hineinschleicht, fällt ihm auf, dass seine Bewegungen etwas unbeholfen sind und er wahrscheinlich viel mehr Lärm macht, als ihm bewusst ist. Tatsächlich stolpert er spektakulär über ein Paar Stiefel, das im Weg steht - seine Stiefel -, und sein Schlüssel fällt scheppernd auf den Küchenboden.

Er gießt sich ein Glas kaltes Wasser ein; es ist ein alibiartiger Versuch, sich vorzugaukeln, damit würde er sich am nächsten Morgen weniger erledigt fühlen. Er weiß, es wird nicht funktionieren, zumindest nicht um fünf Uhr morgens oder um halb sechs oder wann auch immer Klein Ralph meint, er müsse jetzt den Tag beginnen.

Clare liegt im Bett. Rob wusste, dass es so sein würde, doch aus unerfindlichem...

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Autor

Matthew Ravden, Autor, wurde 1963 in Südengland geboren. Nach seinem Studium baute er eine sehr erfolgreiche PR-Agentur auf. Natürlich ist Ravden begeisterter Sportler und hat im Rugby schon mal in der Nationalmannschaft von Belgien (U15) gespielt. Inzwischen konzentriert er sich eher auf Golf, Tennis und Kricket auf dem Dorf.Sabine Herting lebt in München, übersetzt aus dem Englischen und Französischen und vertieft sich begeistert in literarische Welten. Übersetzt hat sie u. a. Salman Rushdie, Kasuo Ishiguro, Jamaica Kincaid, Elizabeth Fremantle, Nikky Marmery und Olivier Rolin.
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Ravden, Matthew