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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
158 Seiten
Deutsch
Reclam Verlagerschienen am03.01.20222. Auflage
Zehn Figuren, zehn erotische Begegnungen - von der Dirne bis zum Grafen. Schnitzlers Drama offenbart die Doppelmoral der Wiener Gesellschaft des Fin de siècle und löste einen großen Theaterskandal aus. Klassenlektüre und Textarbeit einfach gemacht: Die Reihe »Reclam XL - Text und Kontext« erfüllt alle Anforderungen an Schullektüre und Bedürfnisse des Deutschunterrichts: * Schwierige Wörter werden am Fuß jeder Seite erklärt, ausführlichere Wort- und Sacherläuterungen stehen im Anhang. * Ein Materialienteil mit Text- und Bilddokumenten erleichtert die Einordnung und Deutung des Werkes im Unterricht. * Natürlich passen auch weiterhin alle Lektüreschlüssel, Erläuterungsbände und Interpretationen dazu! E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Arthur Schnitzler (15. 5. 1862 Wien - 21. 10. 1931 ebd.) studierte ab 1879 Medizin in Wien mit anschließender Promotion und arbeitete als Arzt und Assistent seines Vaters; nach dem Tod des Vaters hatte er eine eigene Praxis. Daneben betrieb er mehr und mehr seine schriftstellerische Tätigkeit. Schnitzler ist einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne um 1900. Das Unbewusste und Motive des Fin-de-Siècle-Lebensgefühls bestimmen seine psychologische Darstellungskunst.
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Produkt

KlappentextZehn Figuren, zehn erotische Begegnungen - von der Dirne bis zum Grafen. Schnitzlers Drama offenbart die Doppelmoral der Wiener Gesellschaft des Fin de siècle und löste einen großen Theaterskandal aus. Klassenlektüre und Textarbeit einfach gemacht: Die Reihe »Reclam XL - Text und Kontext« erfüllt alle Anforderungen an Schullektüre und Bedürfnisse des Deutschunterrichts: * Schwierige Wörter werden am Fuß jeder Seite erklärt, ausführlichere Wort- und Sacherläuterungen stehen im Anhang. * Ein Materialienteil mit Text- und Bilddokumenten erleichtert die Einordnung und Deutung des Werkes im Unterricht. * Natürlich passen auch weiterhin alle Lektüreschlüssel, Erläuterungsbände und Interpretationen dazu! E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Arthur Schnitzler (15. 5. 1862 Wien - 21. 10. 1931 ebd.) studierte ab 1879 Medizin in Wien mit anschließender Promotion und arbeitete als Arzt und Assistent seines Vaters; nach dem Tod des Vaters hatte er eine eigene Praxis. Daneben betrieb er mehr und mehr seine schriftstellerische Tätigkeit. Schnitzler ist einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne um 1900. Das Unbewusste und Motive des Fin-de-Siècle-Lebensgefühls bestimmen seine psychologische Darstellungskunst.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783159604602
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum03.01.2022
Auflage2. Auflage
Seiten158 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2542 Kbytes
Artikel-Nr.2973265
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Reigen

Anhang
1. Zur Textgestalt

2. Anmerkungen

3. Leben und Zeit
3.1 Biografischer Überblick
3.2 Historischer Kontext: Die k. u. k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und das Fin de siècle

4. Sexualität im Kontext des Reigen
4.1 Arthur Schnitzlers Liebeshändel
4.2 Die »ungeschriebenen Regeln der Liebe«
4.3 Johann Gottlieb Fichte: »Deduktion der Ehe« (1796)
4.4 Friedrich Engels: »Die Familie« (1884)
4.5 Richard von Krafft-Ebing: »Psychopathia sexualis« (1886)
4.6 Otto Weininger: »Das Wesen des Weibes und sein Sinn im Universum« (1903)
4.7 Sigmund Freud: »Das Unbehagen in der Kultur« (1930)

5. Entstehungsgeschichte: Schnitzler über seinen Reigen
5.1 »Unaufführbar« und »unverkäufliches Manuskript«
5.2 »Undruckbar«, aber »nach ein paar hundert Jahren« aufschlussreich

6. Rezeptionsgeschichte
6.1 Alfred Kerr: Rezension des Privatdrucks (1900)
6.2 Felix Salten: Zeitungsartikel (7. November 1903)
6.3 Arthur Schnitzler über die Skandalgeschichte des Reigen (1920)
6.4 Diffamierungen des Reigen

7. Die Verfilmung des Reigen durch Max Ophüls (1950)

8. Literaturhinweise
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Leseprobe
[12]Der Soldat und das Stubenmädchen



Prater. Sonntagabend. - Ein Weg, der vom Wurstelprater aus in die dunkeln Alleen führt. Hier hört man noch die wirre Musik aus dem Wurstelprater; auch die Klänge vom Fünfkreuzertanz, eine ordinäre Polka, von Bläsern gespielt.

Der Soldat. Das Stubenmädchen.



STUBENMÄDCHEN.

Jetzt sagen S' mir aber, warum S' durchaus schon haben fortgehen müssen.



SOLDAT (lacht verlegen, dumm).



STUBENMÄDCHEN.

Es ist doch so schön gewesen. Ich tanz so gern.



SOLDAT (faßt sie um die Taille).



STUBENMÄDCHEN (läßt's geschehen).

Jetzt tanzen wir ja nimmer. Warum halten S' mich so fest?



SOLDAT.

Wie heißen S'? Kathi?



STUBENMÄDCHEN.

Ihnen ist immer eine Kathi im Kopf.



SOLDAT.

Ich weiß, ich weiß schon … Marie.



STUBENMÄDCHEN.

Sie, da ist aber dunkel. Ich krieg so eine Angst.



SOLDAT.

Wenn ich bei Ihnen bin, brauchen S' Ihnen nicht zu fürchten. Gott sei Dank, mir sein mir!



STUBENMÄDCHEN.

Aber wohin kommen wir denn da? Da ist ja kein Mensch mehr. Kommen S', gehn wir zurück! - Und so dunkel!



SOLDAT (zieht an seiner Virginierzigarre, daß das rote Ende leuchtet).

's wird schon lichter. Haha! Oh, du Schatzerl!



[13]STUBENMÄDCHEN.

Ah, was machen S' denn? Wenn ich das gewußt hätt!



SOLDAT.

Also der Teufel soll mich holen, wenn eine heut beim Swoboda mollerter gewesen ist als Sie, Fräul'n Marie.



STUBENMÄDCHEN.

Haben S' denn bei allen so probiert?



SOLDAT.

Was man so merkt, beim Tanzen. Da merkt man gar viel! Ha!



STUBENMÄDCHEN.

Aber mit der Blonden mit dem schiefen Gesicht haben S' doch mehr 'tanzt als mit mir.



SOLDAT.

Das ist eine alte Bekannte von einem meinigen Freund.



STUBENMÄDCHEN.

Von dem Korporal mit dem auf'drehten Schnurrbart?



SOLDAT.

Ah nein, das ist der Zivilist gewesen, wissen S', der im Anfang am Tisch mit mir g'sessen ist, der so heisrig red't.



STUBENMÄDCHEN.

Ah, ich weiß schon. Das ist ein kecker Mensch.



SOLDAT.

Hat er Ihnen was 'tan? Dem möcht ich's zeigen! Was hat er Ihnen 'tan?



STUBENMÄDCHEN.

O nichts - ich hab nur gesehn, wie er mit die andern ist.



SOLDAT.

Sagen S', Fräulein Marie …



STUBENMÄDCHEN.

Sie werden mich verbrennen mit Ihrer Zigarrn.



SOLDAT.

Pahdon! - Fräul'n Marie. Sagen wir uns du.



STUBENMÄDCHEN.

Wir sein noch nicht so gute Bekannte. -



[14]SOLDAT.

Es können sich gar viele nicht leiden und sagen doch du zueinander.



STUBENMÄDCHEN.

's nächstemal, wenn wir … Aber, Herr Franz -



SOLDAT.

Sie haben sich meinen Namen g'merkt?



STUBENMÄDCHEN.

Aber, Herr Franz …



SOLDAT.

Sagen S' Franz, Fräulein Marie.



STUBENMÄDCHEN.

So sein S' nicht so keck - aber pst, wenn wer kommen tät!



SOLDAT.

Und wenn schon einer kommen tät, man sieht ja nicht zwei Schritt weit.



STUBENMÄDCHEN.

Aber um Gottes willen, wohin kommen wir denn da?



SOLDAT.

Sehn S', da sind zwei grad wie mir.



STUBENMÄDCHEN.

Wo denn? Ich seh gar nichts.



SOLDAT.

Da … vor uns.



STUBENMÄDCHEN.

Warum sagen S' denn: zwei wie mir? -



SOLDAT.

Na, ich mein halt, die haben sich auch gern.



STUBENMÄDCHEN.

Aber geben S' doch acht, was ist denn da, jetzt wär ich beinah g'fallen.



SOLDAT.

Ah, das ist das Gatter von der Wiesen.



STUBENMÄDCHEN.

Stoßen S' doch nicht so, ich fall ja um.



[15]SOLDAT.

Pst, nicht so laut.



STUBENMÄDCHEN.

Sie, jetzt schrei ich aber wirklich. - Aber was machen S' denn … aber -



SOLDAT.

Da ist jetzt weit und breit keine Seel.



STUBENMÄDCHEN.

So gehn wir zurück, wo Leut sein.



SOLDAT.

Wir brauchen keine Leut, was, Marie, wir brauchen … dazu … haha.



STUBENMÄDCHEN.

Aber, Herr Franz, bitt Sie, um Gottes willen, schaun S', wenn ich das … gewußt … oh … oh … komm! …

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - -



SOLDAT (selig).

Herrgott noch einmal … ah …



STUBENMÄDCHEN.

… Ich kann dein G'sicht gar nicht sehn.



SOLDAT.

Ah was - G'sicht …

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - -



SOLDAT.

Ja, Sie, Fräul'n Marie, da im Gras können S' nicht liegenbleiben.



STUBENMÄDCHEN.

Geh, Franz, hilf mir.



SOLDAT.

Na, komm zugi.



STUBENMÄDCHEN.

O Gott, Franz.



SOLDAT.

Na ja, was ist denn mit dem Franz?



STUBENMÄDCHEN.

Du bist ein schlechter Mensch, Franz.



[16]SOLDAT.

Ja, ja. Geh, wart ein bissel.



STUBENMÄDCHEN.

Was laßt mich denn aus?



SOLDAT.

Na, die Virginier werd ich mir doch anzünden dürfen.



STUBENMÄDCHEN.

Es ist so dunkel.



SOLDAT.

Morgen früh ist schon wieder licht.



STUBENMÄDCHEN.

Sag wenigstens, hast mich gern?



SOLDAT.

Na, das mußt doch g'spürt haben, Fräul'n Marie, ha!



STUBENMÄDCHEN.

Wohin gehn wir denn?



SOLDAT.

Na, zurück.



STUBENMÄDCHEN.

Geh, bitt dich, nicht so schnell!



SOLDAT.

Na, was ist denn? Ich geh nicht gern in der finstern.



STUBENMÄDCHEN.

Sag, Franz, hast mich gern?



SOLDAT.

Aber grad hab ich's g'sagt, daß ich dich gern hab!



STUBENMÄDCHEN.

Geh, willst mir nicht ein Pussel geben?



SOLDAT (gnädig).

Da … Hörst, - jetzt kann man schon wieder die Musik hören.



STUBENMÄDCHEN.

Du möcht'st am End gar wieder tanzen gehn?



SOLDAT.

Na freilich, was denn?



[17]STUBENMÄDCHEN.

Ja, Franz, schau, ich muß zu Haus gehn. Sie werden eh schon schimpfen, mei Frau ist so eine … die möcht am liebsten, man ging gar nicht fort.



SOLDAT.

Na ja, geh halt zu Haus.



STUBENMÄDCHEN.

Ich hab halt 'dacht, Herr Franz, Sie werden mich z' Haus führen.



SOLDAT.

Z' Haus führen? Ah!



STUBENMÄDCHEN.

Gehn S', es ist so traurig, allein z' Haus gehn.



SOLDAT.

Wo wohnen S' denn?



STUBENMÄDCHEN.

Es ist gar nicht so weit - in der Porzellangasse.



SOLDAT.

So? Ja, da haben wir ja einen Weg … aber jetzt ist's mir zu früh … jetzt wird noch 'draht, heut hab ich über Zeit … vor zwölf brauch ich nicht in der Kasern' zu sein. I geh noch tanzen.



STUBENMÄDCHEN.

Freilich, ich weiß schon, jetzt kommt die Blonde mit dem schiefen Gesicht dran!



SOLDAT.

Ha! - Der ihr G'sicht ist gar nicht so schief.



STUBENMÄDCHEN.

O Gott, sein die Männer schlecht. Was, Sie machen's sicher mit einer jeden...


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