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The Atlas Paradox

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.04.20231. Auflage
Der internationale Fantasy-Bestseller und TikTok-Erfolg. Dark Academia meets Fantasy.  »The Atlas Paradox« ist die Fortsetzung des Bestsellers »The Atlas Six«, in dem sich sechs talentierte Magier*innen den tödlichen Prüfungen der Alexandrinischen Gesellschaft stellen. Mehr Geheimnisse. Verrat. Verführung. Herzen werden gebrochen, Allianzen geschmiedet und wieder zerbrochen, und die Alexandrinische Gesellschaft wird als das enthüllt, was sie ist: eine mächtige Organisation, die von einem Mann geführt wird, der unsere Welt revolutionieren möchte. Doch die Gesellschaft verfügt auch über mächtige Feinde, die von sich behaupten, eine bessere Alternative zu sein. Die Magier*innen werden sich für eine der beiden Seiten entscheiden müssen. Und allen ist klar: Von dieser Entscheidung hängt nicht nur ihr eigenes Schicksal ab. Für Leser*innen von Sarah J. Maas, Leigh Bardugo und V. E.  Schwab.

Olivie Blake liebt und schreibt Geschichten - die meisten davon fantastisch. Besonders fasziniert ist sie dabei von der endlosen Komplexität des Lebens und der Liebe. Sie arbeitet in Los Angeles, wo sie von ihrem Lieblings-Pitbull gnädig toleriert wird. Ihr selbst publiziertes Buch 'The Atlas Six' wurde auf TikTok zur Sensation, bevor es von Tor Books erneut veröffentlicht und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurde.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDer internationale Fantasy-Bestseller und TikTok-Erfolg. Dark Academia meets Fantasy.  »The Atlas Paradox« ist die Fortsetzung des Bestsellers »The Atlas Six«, in dem sich sechs talentierte Magier*innen den tödlichen Prüfungen der Alexandrinischen Gesellschaft stellen. Mehr Geheimnisse. Verrat. Verführung. Herzen werden gebrochen, Allianzen geschmiedet und wieder zerbrochen, und die Alexandrinische Gesellschaft wird als das enthüllt, was sie ist: eine mächtige Organisation, die von einem Mann geführt wird, der unsere Welt revolutionieren möchte. Doch die Gesellschaft verfügt auch über mächtige Feinde, die von sich behaupten, eine bessere Alternative zu sein. Die Magier*innen werden sich für eine der beiden Seiten entscheiden müssen. Und allen ist klar: Von dieser Entscheidung hängt nicht nur ihr eigenes Schicksal ab. Für Leser*innen von Sarah J. Maas, Leigh Bardugo und V. E.  Schwab.

Olivie Blake liebt und schreibt Geschichten - die meisten davon fantastisch. Besonders fasziniert ist sie dabei von der endlosen Komplexität des Lebens und der Liebe. Sie arbeitet in Los Angeles, wo sie von ihrem Lieblings-Pitbull gnädig toleriert wird. Ihr selbst publiziertes Buch 'The Atlas Six' wurde auf TikTok zur Sensation, bevor es von Tor Books erneut veröffentlicht und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104916118
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.04.2023
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse3209 Kbytes
Artikel-Nr.9562495
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Anfang

Gideon Drake schirmte mit der Hand die Augen vor der rot glühenden Sonne ab und ließ den Blick über die verbrannten schwarzen Hügel wandern. Hitze flimmerte in der Luft und Rußpartikel tanzten im Wind. Mottenflügelgleich schwebten verbrannte Fetzen an ihm vorbei. Der Rauch war dicht, kreidetrocken und setzte sich in seiner Kehle fest. Wäre irgendetwas an diesem Szenario real, wäre er sofort zu einem medizinischen Notfall geworden.

Aber es war nicht real, also war er keiner.

Gideon blickte hinunter zu dem schwarzen Labrador neben ihm, runzelte nachdenklich die Stirn, wandte sich dann wieder der unbekannten Szenerie vor ihm zu und zog sich das T-Shirt über den Mund, um zumindest halbwegs atmen zu können.

»Das ist sehr interessant«, murmelte er.

Von Zeit zu Zeit wüteten solche Brände durch die Traumreiche. Gideon nannte sie »Erosionen«, obwohl es ihn nicht überraschen würde, sollte er einen weiteren seiner Art treffen, der ihm erklärte, dass das Phänomen schon einen Namen hatte. Erosionen waren recht häufig, aber nur selten so ... entzündlich.

Wenn Gideon ein Motto hatte, dann lautete es: Verzweifeln ist sinnlos.

Für Gideon Drake war es unmöglich, zwischen Realität und Traum zu unterscheiden.

Das, was er als verbrannte Ödnis wahrnahm, sah für den Träumenden möglicherweise völlig anders aus. Die Brände erinnerten Gideon an etwas, das er bereits vor langer Zeit gelernt hatte: Wenn man nach Verderben sucht, findet man es überall.

»Na dann komm, Max«, sagte Gideon zu dem Hund, der ganz nebenbei auch sein Mitbewohner war. Max schnüffelte und winselte, um seinen Unwillen deutlich zu machen, als sie gen Westen aufbrachen. Doch sie beide verstanden, dass Träume Gideons Reich waren und er deshalb auch über ihre Route entschied.

Für Magier waren die Traumreiche ein kollektives Unterbewusstsein. Jeder Mensch hatte Zugriff auf einen kleinen Teil der Reiche, doch nur wenige konnten sie so durchstreifen, wie es Gideon möglich war.

Es brauchte besondere Fähigkeiten, um zu erkennen, wo das Unterbewusstsein einer Person endete und das einer anderen begann. Gideon, der die verschiedenen Rhythmen der Reiche lesen konnte wie ein Matrose den Wellengang der See, hatte diese Fähigkeiten jetzt, da er die Traumreiche kaum noch verließ, weiter verfeinert.

Für die Außenwelt sah Gideon wie ein ziemlich normaler Mensch mit Narkolepsie aus. Doch seine Magie zu verstehen war ganz und gar nicht einfach. Soweit er wusste, war die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein für ihn sehr dünn. Innerhalb der Traumreiche konnte er Zeit und Ort bestimmen, doch weil die reale Welt und die Traumwelt für ihn so nah beieinanderlagen, schaffte er es nicht immer durchs Frühstück, ohne einzuschlafen. Manchmal schien es, als gehörte er mehr in die Traumreiche als in die wache Welt. Doch Gideons traumwandlerische Veranlagung bedeutete auch, dass er mehr Möglichkeiten hatte als die meisten. Ein normaler Mensch konnte im Traum zum Beispiel fliegen, wusste aber, dass es sich um einen Traum handelte und er im echten Leben nicht fliegen konnte. Gideon Drake jedoch konnte fliegen. Immer. Er war sich nur nie sicher, ob er wach war oder schlief.

Theoretisch war Gideon im Traum nicht mächtiger als alle anderen Träumer. Seine physischen Grenzen ähnelten denen eines Telepathen - keine Magie, die in den Traumreichen gewirkt wurde, konnte ihm dauerhaft schaden. Es sei denn, sein Körper erlitt einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. In den Traumreichen empfand Gideon Schmerzen wie alle anderen auch; es war ein imaginärer Schmerz, der verschwand, nachdem er aufgewacht war - falls er nicht außergewöhnlich gestresst war und sein Körper mit Organversagen darauf reagierte ... doch darüber machte er sich nie Gedanken. Das tat nur Nico.

Bei dem Gedanken an Nico spürte Gideon wie gewöhnlich ein Stechen, als ob er einen Stein im Schuh hätte und damit weiterhumpeln müsste. Im letzten Jahr hatte er sich (je nach Tagesform mit wechselndem Erfolg) antrainiert, die Abwesenheit seines Mitbewohners nicht mehr akribisch zu katalogisieren. Anfangs war es schwierig gewesen; reflexartig dachte er immer wieder an Nico und wurde in dem gestört, was er eigentlich vorhatte. Manchmal, wenn seine Gedanken zu Nico wanderten, wanderte auch Gideon selbst zu ihm.

Schlussendlich ereilte dieses Schicksal jeden, der Nico de Varona kannte: Weder vergaß man ihn noch verließ man ihn. Von ihm getrennt zu sein war, als fehlte einem ein Arm. Man war nicht ganz vollständig, nie ganz, doch von Zeit zu Zeit lieferte der Phantomschmerz hilfreiche Informationen.

Gideon erlaubte sich, die Dinge zu spüren, die er sich (unter anderen Umständen) versagte, und als täten sie einen Seufzer der Erleichterung, erbebten die Traumreiche unter seinen Füßen. Der Albtraum verschwand langsam und gab Gideons eigene Träume frei, so dass er dem Pfad folgen konnte, der ihm der intuitivste war: seinem eigenen.

Der Rauch des Traums verzog sich, als Gideons Gedanken zu wandern begannen, und so fanden er und Max sich in der bewussten Wahrnehmung von Raum und Zeit wieder. Anstelle des Geruchs verbrannter Erde hing nun der Duft nach Mikrowellenpopcorn und Waschmittel in der Luft - die vorherrschenden Noten in einem NYUMA-Wohnheim.

Und dieser Geruch beschwor das Gesicht eines Teenagers herauf, den Gideon einst gekannt hatte.

»Ich bin Nico«, sagte der Junge mit dem wachen Blick und den verwuschelten Haaren, dessen T-Shirt vom Schultergurt seiner Reisetasche zusammengeknautscht wurde. »Du bist Gideon? Siehst ziemlich fertig aus«, fügte er hinzu, schob die Tasche unter das zweite Bett und sah sich im Raum um. »Wir hätten viel mehr Platz, wenn das ein Hochbett wäre.«

Handelte es sich um eine Erinnerung oder um einen Traum? Gideon Drake konnte es nicht sagen.

Er konnte auch nicht sagen, was Nico damals unbewusst mit der Luft in ihrem Zimmer gemacht hatte.

»Ich glaube nicht, dass wir die Möbel verrücken dürfen«, brachte Gideon leicht klaustrophobisch hervor. »Vielleicht können wir fragen?«

»Können wir, aber wenn wir fragen, sagen sie eventuell nein.« Nico hielt inne und warf ihm einen Blick zu. »Was ist das eigentlich für ein Akzent? Französisch?«

»So in die Richtung. Akadisch.«

»Also bist du aus Quebec?«

»Fast.«

Nicos Grinsen wurde noch breiter. »Super«, sagte er. »Ich wollte meinen linguistischen Horizont ohnehin erweitern. Ich denke zu viel auf Englisch, ich brauche Abwechslung. Traue niemals einer Dichotomie, sage ich immer. Aber, um beim Thema zu bleiben: Liegst du lieber oben oder unten?«

Gideon blinzelte. »Such du dir was aus«, murmelte er.

Nico fuhr mit der Hand durch die Luft und räumte das Zimmer in nur einem Atemzug so mühelos um, dass Gideon eine Sekunde später schon vergessen hatte, wie der Raum vorher ausgesehen hatte.

Im echten Leben hatte Gideon schnell gelernt, dass Nico dort Raum schaffte, wo es keinen gab. Wenn zu lange Stillstand herrschte, brachte Nico Bewegung in die Angelegenheit. Die Verwaltung der NYUMA hatte lediglich benötigt behindertengerechte Unterstützung in Gideons Akte vermerkt und es dabei belassen, doch so, wie Gideon seinen neuen Mitbewohner schon nach den ersten Augenblicken einschätzte, würde Nico wohl innerhalb kürzester Zeit die Wahrheit herausfinden.

 

»Wohin gehst du?«, hatte Nico gefragt und Gideons Befürchtungen damit bestätigt. »Wenn du schläfst, meine ich?«

Das war in der zweiten Unterrichtswoche, und Nico war aus dem oberen Bett herausgeklettert und hatte sich neben Gideon gestellt, der aus dem Schlaf hochschreckte. Gideon hatte nicht mal gemerkt, dass er eingeschlafen war.

»Ich habe Narkolepsie«, sagte er angespannt.

»Bullshit«, erwiderte Nico.

Gideon starrte ihn an und dachte: Ich kann es dir nicht sagen. Nicht, dass er davon ausging, dass Nico sich als Jäger herausstellte oder von Gideons Mutter ins Wohnheim eingeschleust worden war (obwohl beides durchaus im Bereich des Möglichen lag), doch sobald sie die Wahrheit kannten, behandelten die Leute ihn anders. Gideon hasste diesen Augenblick. Diesen Augenblick, in dem die anderen etwas herausfanden, das ihre Vermutung bestätigte, dass Gideon irgendwie abstoßend war. Es war Instinkt; Beute, die auf eine Bedrohung reagierte, Kampf oder Flucht.

Ich kann es niemandem sagen, hatte Gideon gedacht, aber dir schon gar nicht.

»Irgendwas an dir ist komisch«, fuhr Nico nüchtern fort. »Nicht schlecht-komisch, sondern nur ... merkwürdig.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach. »Was steckt dahinter?«

»Ich hab´s dir doch gesagt. Narkolepsie.«

Nico verdrehte die Augen. »Menteur.«

Lügner. Also wollte er wirklich Französisch lernen.

»Wie sagt man ´Halt die Klappe´ auf Spanisch?«, hatte Gideon gefragt, und Nico hatte ihn auf eine Art angelächelt, von der Gideon nun wusste, dass sie außergewöhnlich gefährlich war.

»Raus aus den Federn, Sandmann«, hatte Nico gesagt und Gideons Decke zurückgeschlagen. »Wir gehen aus.«

In der Gegenwart stupste Max mit seiner Schnauze gerade heftig genug gegen Gideons Knie, dass dieser vorwärtsstolperte. »Danke«, sagte er und schüttelte die Erinnerung ab. Das Zimmer verschwamm mit den in der Ferne brennenden Hügeln, und Max fixierte ihn erwartungsvoll.

»Nico ist in diese Richtung«, sagte Gideon und deutete auf eine Ansammlung rauchender Nadelbäume.

Sein vierbeiniger Begleiter sah ihn zweifelnd an.

Gideon seufzte....
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Autor

Olivie Blake liebt und schreibt Geschichten - die meisten davon fantastisch. Besonders fasziniert ist sie dabei von der endlosen Komplexität des Lebens und der Liebe. Sie arbeitet in Los Angeles, wo sie von ihrem Lieblings-Pitbull gnädig toleriert wird. Ihr selbst publiziertes Buch "The Atlas Six" wurde auf TikTok zur Sensation, bevor es von Tor Books erneut veröffentlicht und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurde.   Alexandra Jordan (*1992) lebt in Münster und übersetzt Literatur (Ernest Cline, Matt Ruff) und Videospiele.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt