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Finsteres Meer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am26.04.2023
Der dritte Fall für die eigenwilligste Ermittlerin Siziliens: Giovanna Guarrasi!
Eine junge Reisende entdeckt auf dem Parkplatz des Flughafens von Catania eine Leiche. Kommissarin Giovanna Guarrasi ist mit ihrer Mannschaft sofort zur Stelle. Nachdem man zunächst noch von einem Mafiamord ausgeht, bringt der Fund eines weiteren Opfers die Ermittler auf eine neue Spur - und schon bald nimmt der Fall internationale Ausmaße an.
Tatkräftig unterstützt wird Giovanna wieder einmal von Biagio, Kommissar im Ruhestand. Wird sie es schaffen, Licht ins Dunkel zu bringen? Und will sie das überhaupt? Die Ermittlung verlangt der sonst so toughen Polizistin einiges ab - zum Beispiel die Konfrontation mit ihrer eigenen dunklen Vergangenheit ...
Authentisches Sizilien-Feeling und Urlaubsspannung pur - begleiten Sie Giovanna Guarrasi auch bei ihren weiteren Fällen »Schwarzer Sand« und »Tödliche Klippen«. Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer dritte Fall für die eigenwilligste Ermittlerin Siziliens: Giovanna Guarrasi!
Eine junge Reisende entdeckt auf dem Parkplatz des Flughafens von Catania eine Leiche. Kommissarin Giovanna Guarrasi ist mit ihrer Mannschaft sofort zur Stelle. Nachdem man zunächst noch von einem Mafiamord ausgeht, bringt der Fund eines weiteren Opfers die Ermittler auf eine neue Spur - und schon bald nimmt der Fall internationale Ausmaße an.
Tatkräftig unterstützt wird Giovanna wieder einmal von Biagio, Kommissar im Ruhestand. Wird sie es schaffen, Licht ins Dunkel zu bringen? Und will sie das überhaupt? Die Ermittlung verlangt der sonst so toughen Polizistin einiges ab - zum Beispiel die Konfrontation mit ihrer eigenen dunklen Vergangenheit ...
Authentisches Sizilien-Feeling und Urlaubsspannung pur - begleiten Sie Giovanna Guarrasi auch bei ihren weiteren Fällen »Schwarzer Sand« und »Tödliche Klippen«. Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641301965
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum26.04.2023
Reihen-Nr.3
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4262 Kbytes
Artikel-Nr.10228768
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Seit dem Verlassen von Paolos Haus hatte sie sich nur noch abgehetzt. Sie war nach Hause geeilt, hatte eilig alles zusammengepackt, obwohl ihre Mutter und ihre Stiefschwester ihr im Weg standen. Sie wollten unbedingt noch mit ihr zu Mittag essen. Die Mutter, Signora Marianna, konnte einfach nicht hinnehmen, dass keine ihrer Bemühungen ihre älteste Tochter zur Rückkehr nach Palermo bewegen konnte. Nicht einmal der Versuch, Paolo Malfitano zu Federicos Party einzuladen, hatte dazu beigetragen, Vanina nach Palermo zurückzulocken. Ihr wurde nicht einmal die Zeit gewährt - und davon brauchte sie wirklich wenig -, sich wieder an ihre Anwesenheit zu gewöhnen, da reiste sie auch schon wieder in demselben Eiltempo ab, mit dem sie vor einigen Wochen plötzlich ins Haus gestürmt war.

Als Adriano Calì sie anrief, war sie bereits auf halber Strecke zwischen Palermo und Catania.

»Vanina, wo steckst du?«, fragte der Gerichtsmediziner.

»Ich halte gleich an der Raststation von Enna.«

»Ach, da erwische ich dich wohl immer!«

Vanina lachte. »Das ist wahr. Jedes Mal, wenn ich hier pausiere, rufst du mich an und störst mich bei meinem Espresso.« Das letzte Mal hatte er sie angerufen, als sie ein paar Monate zuvor nach Palermo gefahren war, um im Gefängnis Ucciardone einen Mafiaaussteiger zu vernehmen. Da hatte sie Paolo Malfitano nach Jahren zum ersten Mal zufällig wiedergesehen.

»Eine Kaffeepause? Wie ich dich kenne, trinkst du mindestens einen Cappuccino, isst einen Nutellamuffin und rauchst eine Zigarette. Und du steigst erst wieder ins Auto, wenn du dich mit Schokolade für die ganze Woche eingedeckt hast«, hörte sie ihn kichern.

»Adriano Calì, weißt du, was du mich mal kannst?«

»Sei doch nicht so empfindlich!«

»Verrätst du mir, warum du mich anrufst?«

»Du hast recht. Ich rufe dich an, um dich über die Männerleiche am Flughafen zu informieren. Ich habe Spanò bereits alles erzählt, würde dir aber gern persönlich meine ersten Eindrücke schildern.«

»Und?«

»Er ist heute Morgen gegen sieben Uhr gestorben. Schusswunde ins Herz, wahrscheinlich von rechts.«

»Was heißt das?«

»Dass der Angreifer höchstwahrscheinlich auf dem Beifahrersitz saß.«

»Woran ist das zu erkennen?«

»Natürlich kann ich mir bis zur Obduktion noch kein genaues Bild machen. Aber aufgrund der Tatsache, dass die Leiche in einer ruhenden Position lag, und nach einer ersten Untersuchung der Einschusswunde scheint die Kugel schräg eingedrungen und von rechts abgefeuert worden zu sein.«

»Wann wirst du mit der Obduktion anfangen?«

»Heute Nachmittag.«

»Sehr zuvorkommend.«

»Du weißt ja, dass deine Leichen Sonderstatus genießen. In meiner Klinik gibt es keine Warteliste für sie.«

»Du bist ein wahrer Freund, danke.«

»Je schneller ich mich dranmache, desto schneller bringe ich es hinter mich. Denn deine Leichen, liebe Vaninuzza, sind immer ...«

»Das nervt, ich weiß«, unterbrach ihn Vanina und nahm ihm die Erklärung vorweg. »Du sagst jetzt besser nichts. Beinahe hattest du mich so weit, dass ich dachte, du tätest mir einen Gefallen damit. Aber wenn wir so weitermachen, dann willst du nicht mehr mit mir arbeiten.«

»Das stimmt nicht! Aber du musst zugeben, dass du mir in letzter Zeit Patienten verschafft hast, die ich in meiner fünfzigjährigen Karriere nie gesehen hätte. Zuerst die mumifizierte Leiche, die ein halbes Jahrhundert lang in einem Aufzugschacht gelegen hatte ... Dann ... Egal, wenn jemand dazu berufen ist, schwere Fälle zu lösen, bekommt er auch immer schwere Fälle. Das ist bei Ärzten nicht anders.«

»Ja, aber Ärzte werden - abgesehen von solchen wie du - von ihren Patienten freiwillig gewählt. Assistenten der Kriminalpolizei hingegen bekommen ihre Fälle durch Zufall.«

»Bist du da sicher?«, fragte der Gerichtsmediziner.

Vanina dachte einen Moment lang nach und erinnerte sich an den letzten Fall. An eine Mädchenleiche, die im Meer verschwunden war. Diesen Fall hatte sie nicht übernommen, weil jemand unbedingt sie dafür angefordert hatte.

»Nein, ich bin mir nicht sicher. Aber auf diesen Fall trifft es zu.«

»Das würde ich nicht behaupten.«

»Warum nicht?«

»Weil du nur nach Palermo zurückkommst, um ihn zu übernehmen.«

»Adriano, du nervst.«

Während Vanina mit dem Arzt telefonierte, griff sie ohne Nachdenken nach allem, was irgendwie Zucker enthielt, und machte dabei jeden Vorsatz zum Gewichtsverlust zunichte. Das waren Kekse, Waffeln, Gebäck und Schokolade in allen Variationen und mit den verschiedensten Kakaoanteilen, die es gab. Sie sortierte aus, was sie brauchte und wonach sie geistesabwesend gegriffen hatte. Was blieb, waren eine Tafel Schokolade und eine Packung mit Schokokeksen, die sie sonst nirgends gekauft hätte.

Sie ging zur Kasse und bezahlte. Dann fügte sie einen Cappuccino und einen Nutellamuffin hinzu. So viel zu Adriano und seiner Ironie. Es gab ohnehin keine Zeugen.

Sie genoss ihren köstlichen Imbiss und machte sich frisch gestärkt wieder auf den Weg.

Eine Stunde später war sie in Catania.

Sie fand einen Parkplatz auf der Piazza Pietro Lupo, dicht vor dem grünen Gittertor mit der blauen Aufschrift Questura di Catania - Squadra Mobile.

Und fast kamen ihr die Tränen. Wie sehr hatte sie diesen Ort vermisst! Ihr als gebürtiger Palermitanerin fiel es schwer, das zuzugeben, doch die Luft in Catania wirkte sich auf ihre Stimmung besser aus als ein Antidepressivum. Ein paar Tage länger in Palermo, und sie hätte wirklich eine Tablette gebraucht.

In dem Raum, den die beiden Dienstältesten - Spanò und Fragapane - Jungszimmer nannten, hatte sich die gesamte Abteilung für Straftaten gegen Leib und Leben versammelt, um auf ihren Boss zu warten. Die vier, die gerade vom Flughafen zurückgekehrt waren, informierten Nunnari, der als Einziger im Büro geblieben war, über alles, was sie über den jüngsten Mord in Erfahrung gebracht hatten.

Vanina betrat den Gang, als Dottore Tito Macchia gerade sein Büro verließ.

»Spanò, wann kommt Dottoressa Guarrasi zurück?«, fragte er mit voller Stimme.

»Hallo, Chef!«, antwortete Vanina.

Tito Macchia begrüßte sie mit einem Lächeln. Sein dunkler Bart wirkte gepflegter als sonst, und wie immer klemmte eine Zigarre unangezündet zwischen seinen Lippen. Er wirkte so stattlich wie Gulliver, der in Lilliput gelandet war.

»Willkommen zurück.«

»Danke.«

Vanina betrat ihr Büro und öffnete sofort die Fensterläden.

Macchia folgte ihr. »Es tut mir leid, dass der Flüchtige nicht zu fassen war. Ich weiß, wie sehr du dich bemühst, vielleicht mehr als jeder der Kollegen in Palermo.«

Vanina hob die Hände zum Stoppzeichen und setzte sich hinter ihren Schreibtisch.

»Danke, Tito. Es tut mir auch leid, aber ich möchte lieber nicht darüber sprechen. Ich würde jetzt gern wieder ins wirkliche Leben zurückkehren.«

Macchia nickte.

»Hast du von der Leiche am Flughafen gehört?«, fragte er.

»Ja, ich habe den ganzen Morgen mit Spanò telefoniert.«

»Wie es aussieht, wird das kein leichter Fall.«

»Weiß man inzwischen, wer der Mann ist? Oder besser gesagt, wer er war?«

»Über die Autopapiere im Wagen konnte man ihn identifizieren. Er ist Ausländer mit spanischem Namen, an den ich mich nicht mehr erinnere. Marta hat es mir am Telefon erzählt, während ich in einer Sitzung mit der Abteilung für organisiertes Verbrechen saß. Ich hatte noch keine Zeit, mehr herauszufinden.«

Innerhalb einer halben Minute setzte sich eine Prozession aus dem Jungszimmer in Bewegung.

Spanò und Marta gingen auf Vanina zu, gefolgt von Nunnari und schließlich Fragapane, dem Lo Faro an den Fersen klebte. Marta Bonazzoli küsste Vanina und umarmte sie.

»Nun, meine Täubchen, was wollt ihr mir sagen?«, fragte Vanina, lehnte sich zurück und zog an ihrer Zigarette. Macchia, der auf einem Stuhl vor ihr Platz genommen hatte, hob die Brauen.

»Tito, warum zündest du deine Zigarre nicht auch an?«, schlug sie vor.

Tito Macchia gab es auf. Er zündete sich seine Zigarre an, bat aber Lo Faro, die Fenster zum Balkon zu öffnen.

»Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass es draußen kalt geworden ist«, gab Vanina zu bedenken.

»Jetzt verlangst du zu viel, Guarrà.«

Wenn bei Macchia der neapolitanische Akzent durchkam, bedeutete dies das Ende der Diskussion.

Spanò berichtete über den Vormittag. »Also, Dottoressa Guarrasi ... der Name des Toten lautet Esteban Torres, geboren am 3. Februar 1942 in Havanna.« Er reichte ihr das Handy mit den Fotos, die er gemacht hatte. Vanina vergrößerte das Bild und zoomte auf das Gesicht des toten Mannes. Anthony Quinn in der Rolle des Tiburon Mendez in dem Film Eine gefährliche Affäre. Wer wusste es schon ... vielleicht war der Mann ebenfalls von seiner Frau betrogen worden und hatte sie verstümmelt und sterbend in einem Kloster zurückgelassen.

»Spanò, fahren Sie fort!«

»Doppelte Staatsbürgerschaft, amerikanisch und italienisch, Wohnsitz in der Schweiz. In Ascona, um genau zu sein. Verheiratet mit einer Italienerin, keine Kinder. Der Mercedes, in dem er getötet wurde, gehörte ihm. Er wohnte ein paar Tage im Palace Hotel, dann checkte er aus, und von diesem Moment an verliert sich jede...

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Cristina Cassar Scalia stammt aus dem spätbarocken Noto und hat sich schon immer gewünscht, Sizilien zum Schauplatz eines Romans zu machen. Wenn sie ihre Leser*innen durch die Lektüre dazu inspirieren könne, ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, so sagt sie, habe sie ihren Job gut gemacht. Wenn sie nicht gerade schreibt, arbeitet sie als Augenärztin in Catania.