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Mord mit Stil

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbHerschienen am16.06.20222. Auflage
Handtaschen, Mystery Shopping und ein Mord …
Band eins der spannenden Cosy Crime-Reihe von Elaine Viets


Josie Marcus ist leidenschaftliche Testkäuferin. Natürlich ist sie Feuer und Flamme, als sie in den Läden der angesagten Handtaschen-Designerin Danessa Celedine Testkäufe durchführen soll. Doch zu ihrer großen Enttäuschung muss Josie feststellen, dass die Läden nicht annähernd so glamourös sind, wie das Klientel vermuten lässt. Als dann auch noch Celedine und ihr Geliebter ermordet aufgefunden werden, ist Josie plötzlich in einen Mordfall verwickelt - als Hauptverdächtige! Nun gilt es, ihre Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu finden, bevor es ein weiteres "Fashion Victim" gibt!

Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des bereits erschienenen gleichnamigen Titels Mord mit Stil.

Erste Leser:innenstimmen
"Spannend erzählter Cosy Krimi aus der Welt der Mode - nur zu empfehlen!"
"Dieser Cosy Crime hat mich bestens unterhalten. Das Thema Mystery Shopping war mal etwas anderes. Eine tolle Idee, perfekt umgesetzt."
"Josie Marcus ist jetzt schon eine meiner liebsten Ermittlerinnen. Ich möchte Nachschub!"
"Gut durchdachter Krimi. Trotz seiner Leichtigkeit gab es auch viele Möglichkeiten zum Mitraten und zahlreiche spannende Momente."


Elaine Viets hat 34 Krimis in vier verschiedenen Serien geschrieben. Mit ihrer Angela Richman-Reihe kehrt Elaine zu ihren Wurzeln zurück und nutzt dafür ihre Erfahrung als Schlaganfallüberlebende und ihre medizinrechtliche Weiterbildung über Todesursachen. Elaine war als Regisseurin für die Mystery Writers of America tätig und arbeitet häufig am Alfred Hitchcocks Mystery Magazine mit.
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Produkt

KlappentextHandtaschen, Mystery Shopping und ein Mord …
Band eins der spannenden Cosy Crime-Reihe von Elaine Viets


Josie Marcus ist leidenschaftliche Testkäuferin. Natürlich ist sie Feuer und Flamme, als sie in den Läden der angesagten Handtaschen-Designerin Danessa Celedine Testkäufe durchführen soll. Doch zu ihrer großen Enttäuschung muss Josie feststellen, dass die Läden nicht annähernd so glamourös sind, wie das Klientel vermuten lässt. Als dann auch noch Celedine und ihr Geliebter ermordet aufgefunden werden, ist Josie plötzlich in einen Mordfall verwickelt - als Hauptverdächtige! Nun gilt es, ihre Unschuld zu beweisen und den wahren Täter zu finden, bevor es ein weiteres "Fashion Victim" gibt!

Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des bereits erschienenen gleichnamigen Titels Mord mit Stil.

Erste Leser:innenstimmen
"Spannend erzählter Cosy Krimi aus der Welt der Mode - nur zu empfehlen!"
"Dieser Cosy Crime hat mich bestens unterhalten. Das Thema Mystery Shopping war mal etwas anderes. Eine tolle Idee, perfekt umgesetzt."
"Josie Marcus ist jetzt schon eine meiner liebsten Ermittlerinnen. Ich möchte Nachschub!"
"Gut durchdachter Krimi. Trotz seiner Leichtigkeit gab es auch viele Möglichkeiten zum Mitraten und zahlreiche spannende Momente."


Elaine Viets hat 34 Krimis in vier verschiedenen Serien geschrieben. Mit ihrer Angela Richman-Reihe kehrt Elaine zu ihren Wurzeln zurück und nutzt dafür ihre Erfahrung als Schlaganfallüberlebende und ihre medizinrechtliche Weiterbildung über Todesursachen. Elaine war als Regisseurin für die Mystery Writers of America tätig und arbeitet häufig am Alfred Hitchcocks Mystery Magazine mit.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986376529
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.06.2022
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11222503
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1


»Sie bringen mich um«, sagte er.

Er war jung, vielleicht fünfundzwanzig. Er war ihr mit sinnlichem Schritt nach draußen gefolgt; sein Anzug Marke Armani umfasste ihn wie eine sündige Frau.

Die Angst wischte die abschätzige Fratze weg, die er vor fünf Minuten im Laden noch im Gesicht getragen hatte. Jetzt war er allein mit Josie Marcus auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in der Vorstadt von St. Louis. Sie gingen in einem Meer leerer Autos unter, die im herbstlichen Sonnenschein schmorten. Weder das mobile Publikum noch Josie kümmerte es, was mit dem Mann passierte.

»Ich flehe Sie an«, sagte er. »Tun Sie s nicht.« Seine vollen Lippen zitterten. Seine Lippen waren so hübsch, wenn sie um Gnade flehten.

Josie versuchte, Mitleid mit dem Mann zu haben, doch sie dachte daran, wie verächtlich er sie in dem Laden angesehen hatte. Seine Oberlippe hatte sich gekräuselt wie eine gesalzene Schnecke, als ihm ihre billige Jeans aufgefallen war. Sie hatte sich seinetwegen geschlechtslos und unmodisch gefühlt. Er hatte sie praktisch weggestoßen, um einer falschen Blondine mit aufgeblasenen Brüsten nachzujagen.

Josie fragte sich, wie viele andere Frauen er schon so behandelt hatte. Er verdiente, was auf ihn zukam. Ein schnelles, schmerzloses Ende war zu gut für ihn.

»Tut mir leid«, meinte Josie. »Sie haben sich zu viele Fehler geleistet. Ich habe meine Befehle.«

Er packte ihre Hand. Er stank nach Angst, Schweiß und Herrenparfüm.

Josie riss ihre Hand zurück, doch nicht bevor sie bemerkte, dass seine weicher und zarter war. »Fassen Sie mich nicht an«, sagte sie, »oder es kommt noch schlimmer.«

»Warten Sie!«, flehte er. Schweiß floss seine Stirn hinunter. »Ich weiß nicht, was man Ihnen bezahlt, aber ich kann Ihnen mehr bezahlen. Wie viel wollen Sie? Wollen Sie meinen nächsten Provisionsscheck? Den können Sie haben. Und den danach auch. Bitte, bitte schreiben Sie den Bericht nicht, sonst bin ich am Ende.

Sie sah sich sein Save-Chic-Namensschild an. »Tut mir Leid, Patrick«, sagte sie, »aber Sie kennen die Regeln. Sie müssen jeden Save-Chic-Kunden bedienen, egal, was er anhat. Bei Save Chic wissen wir, dass die moderne Schmuckkäuferin sich vielleicht nicht wie eine Millionärin anzieht, aber sie könnte wie eine bezahlen. Ich hab absichtlich eine billige Jeans und ein T-Shirt getragen, wie die Firma es vorgeschrieben hat, aber ich hab eine Uhr von Movado. Das ist gute Ware, Patrick. Das hätten Sie bemerken müssen.«

Sie fuhr mit den Anschuldigungen fort. »Man hätte mich an der Tür mit Willkommen im Save Chic Shop , begrüßen sollen. Stattdessen haben Sie mich abschätzig angeschaut. Ich hab mich Ihretwegen minderwertig gefühlt, Patrick. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte Sie nicht dazu bringen, mich zu bedienen, während Sie sich auf die junge Blondine in dem geschmacklosen Versace gestürzt haben. Sie hat nichts gekauft, oder? Aber ich hab die Herzhalskette aus Sterlingsilber für zweihundert Dollar gekauft.« (Die Halskette war eine Imitation der berühmten Herzkette von Tiffany, fünfzig Dollar billiger als das Original, doch das zu erwähnen wäre nicht höflich gewesen.)

»Ich musste Sie anflehen, mein Geld zu nehmen, nicht wahr, Patrick?« Josie sah ihm in die Augen. Patrick zuckte zusammen. Er wusste, dass es so war.

»An der Kasse hätten Sie mich auf die achtzehnkarätigen Goldohrringe im Angebot hinweisen sollen, haben Sie aber nicht. Sie hätten mich fragen sollen: Haben Sie die Save-Chic-Kundenkarte? Für nur fünfundzwanzig Dollar bekommen Sie zehn Prozent Rabatt auf jeden Einkauf. Sie haben es abgekürzt.«

»Es standen noch mehr Kunden an«, meinte Patrick. Seine träge Langeweile war doppelzüngiger Verzweiflung gewichen. »Die Leute hassen diese blöde Leier. Die wollen einkaufen und abhauen.«

»Tut mir leid, Patrick«, sagte Josie. »Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass Sie den konzerneigenen Verkaufsvorgang befolgen. Woher wussten Sie, dass ich eine Testkäuferin bin?«

»Nur Testkäufer wollen das ganze Save-Chic-Kundenkartengerede hören«, meinte Patrick. »Alle anderen versuchen es zu unterbinden, sobald wir anfangen.«

Patrick fiel auf die Knie. Igitt, dachte Josie, jetzt bettelt er.

»Bitte, ich flehe Sie an,« sagte er. »Geben Sie Ihren Bericht nicht ab. Sie haben es in der Hand. Sie können mich retten. Man wird mich rauswerfen. Ich bin schon auf Probe. Meine Chefin sucht schon nach einem Grund mich loszuwerden. Sie ist alt und sie hasst mich.«

Sie ist fünfunddreißig, du Depp, wollte Josie sagen. Sie ist nur vier Jahre älter als ich, aber sie altert schnell, weil sie für Leute wie dich verantwortlich ist.

»Bitte, meine Mutter ist krank«, bettelte er. »Sie muss operiert werden. Sie hat nur mich. Wenn ich keine Arbeit habe, kann ich ihr nicht helfen.«

»Stehen Sie auf, Patrick«, sagte sie. »Sie ruinieren Ihren Anzug. Den werden sie für Ihre Vorstellungsgespräche brauchen.«

»Blöde Kuh!«, entfuhr es Patrick, während er sich die Knie abstaubte.

»Ich wette, das sagen Sie zu allen Mädels«, sagte Josie.

Sie sah zu, wie er schnurstracks auf das Einkaufszentrum zuging. Kranke Mutter, na klar. Josie war in neun Jahren nur dreimal aufgeflogen. Jedes Mal war es ein Mann gewesen und jedes Mal hatte er behauptet, er sei der einzige, der seine kranke, alte Mutter unterstützte. Josie vermutete, Patrick unterstützte tatsächlich eine fette, alte Kreditkartenfirma. Er war wahrscheinlich bis über beide hübsche Ohren verschuldet mit Spielzeugen für Kerle: eine hochmoderne Lautsprecheranlage, ein Plasma-Fernseher, ein geiles Auto, coole Klamotten. Ihr Bericht würde Patrick einen Strich durch die Rechnung machen.

Er hätte sich nicht mit Geheimkundin Josie Marcus anlegen sollen, dachte sie.

Die Testkäuferin ist der Spion der Vorstadt. Ich verdiene mein Geld mit Shoppen. Ich werde dafür bezahlt, etwas zu tun, was andere Frauen der Freude wegen machen. Besser als die anderen Möglichkeiten. Ich bin eine gewöhnlich aussehende Frau mit drei Jahren Uni und ohne Fachausbildung. Ich könnte mein Geld im Verkauf, mit Pommesschaufeln oder als Putzfrau verdienen.

Testkäuferin ist die aufregendste Arbeit, die ich machen kann. Die Leute halten es für äußerst glamourös. Da muss ich immer lachen, besonders am Tagesende, wenn meine Füße wehtun, weil ich zehn Meilen durch die Einkaufszentren gelaufen bin, und mein Hals und meine Augen vom stundenlangen Fahren schmerzen. Manchmal sitze ich dreihundert Meilen lang am Steuer.

 

Wozu also das Ganze?

Josie liebte die Dramatik.

Wie jeder gute Spion konnte Josie ihr Äußeres verändern. Sie hatte einen Schrank voller Verkleidungen. An einem Tag war sie eine hochnäsige Dame, die Prada trug und in Designerboutiquen einkaufte. Am nächsten Tag war sie ein Landei im Neckholder, das durch Billigläden schlurfte. Sie liebte die Verkleidungen, obwohl einige davon ihrer Mutter peinlich waren.

Josie liebte die Gefahr.

Ladenarbeiter mochten Testkäufer nicht. Beim letzten Mal, als Josie aufgeflogen war, hatte sie einen Kassierer auf frischer Tat bei einem Umtauschschwindel ertappt. Der diebische Angestellte erkannte, dass Josie eine Testkäuferin war, folgte ihr auf den Parkplatz und drohte damit, sie zu verprügeln. Josie wählte 911 auf ihrem Handy und der Verkäufer nahm Reißaus. Weder der Ladenbesitzer noch Josie sahen den Typen je wieder.

Nun gut, sie war nicht James Bond, doch ihr Job war spannender als bei Kmart hinter der Kasse zu stehen. Testkäufer waren schon bedroht, bestochen und zusammengeschlagen worden. Der bloße Gedanke brachte ihr einen kleinen Nervenkitzel. Bei den meisten anderen Jobs würde sie vor Langeweile sterben.

Darüber hinaus war Josie äußerst pflichtbewusst. Sie sah es als ihre Aufgabe an, dem Durchschnittseinkäufer Freund und Helfer zu sein.

Einkäufer wie diese da, dachte Josie. Sie sah einer ungefähr vierzigjährigen Frau zu, die mit ihren sperrigen Einkaufstaschen zu kämpfen hatte. Sie sah ordentlich aus in ihrer sauberen Khakihose und dem rosa Pullover, doch Verkäufer wie Patrick würden sie kein zweites Mal anschauen. Die Frau schob die Taschen in ihren blauen Minivan, wobei sie Hockeyschläger und Kindersitze umverteilte, um Platz für sie zu schaffen.

Frau Minivan war die unbesungene Einkäuferin, das Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft, die Pointe tausender Witze. Frau Minivan stand am Morgen nach Thanksgiving um fünf Uhr auf, damit sie als Erste um die weihnachtlichen Spielzeugschnäppchen bei Target Schlange stehen konnte. Frau Minivan begab sich mutig unter die mürrischen Menschenmengen der Nachweihnachtszeit, um Feiertagsdekorationen um fünfundsiebzig Prozent billiger zu kaufen. Dann lagerte sie diese fürs nächste Jahr ein.

Das war die Frau, für die Josie Testkäufe tätigte. Sie meinte, Frau Minivan verdiene das Beste. Normalerweise bekam sie es nicht. In Josies neun Jahren als Testkäuferin hatte sie genug Papierkram ausgefüllt, um die Mall of America zu tapezieren.

Was war aus ihren Berichten geworden? Nichts, in den meisten Fällen. Sie vermutete, dass viele Firmen diese einfach zu den Akten legten. Aber nicht immer. Testkäufer waren überarbeitet, unterbezahlt und von den Läden, für die sie arbeiteten, verachtet. Manchmal jedoch hatten sie die Zügel in der Hand. Dann rollten Köpfe. Inkompetente Geschäftsleiter verloren aufgrund ihrer Berichte ihre Prämien. Unhöfliche Verkäufer verloren ihre Arbeit. Wenn die Läden ihr Geschäft ernsthaft verändern wollten, dann war Josies Bericht das letzte Wort. Dagegen konnte man keine Berufung einlegen.

Save Chic hatte ein...

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