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Frankfurter Verschwörung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
210 Seiten
Deutsch
mainbook Verlagerschienen am01.08.20231. Auflage
IT-Rentner Olaf kann seinen selbstprogrammierten Handy-Virus kaum bändigen. Über ein Hotel-WLAN sendet er ihm ein Chatprotokoll, in dem die Entführung einer Jugendlichen in der Frankfurter Nordweststadt abgesprochen wird. Als Lösegeld soll die Mutter eine wertlose altrömische Münze übergeben. Der 'Virus Cop' ist angefixt und beginnt zu recherchieren. Er erfährt, dass die Münze fünfzig Jahre zuvor vom Großvater der Entführten ausgegraben wurde: in der Frankfurter Römerstadt, wo einst die römische Stadt Nida stand. Parallel dazu stößt er auf einen Mann, der im Internet jungen Mädchen die große Liebe vorgaukelt und sie dazu drängt, Nacktfotos zu machen, um sie anschließend damit zu erpressen. Eines seiner Opfer ist die entführte Tochter. Als kurz darauf zwei brutale Morde geschehen, kommt Olaf einem bizarren Verschwörungsmythos auf die Spur, der Mutter und Tochter einen grausamen Tod bringen soll ... Nach 'Frankfurter Fake News' liefert Robert Maier mit seinem dritten 'Virus Cop'-Krimi einen weiteren hochspannenden Beitrag zu Manipulation und Verschwörungsglauben im Internet: aktuell, authentisch - und besorgniserregend für alle, die die Gefahr von Verschwörungsmythen für die Gesellschaft erkannt haben.

Robert Maier, 1961 in Frankfurt am Main geboren, schreibt seit 2010 Belletristik und Kurzgeschichten. Dabei fühlt er sich im Krimi-Genre genauso wohl wie etwa in Science-Fiction und sozialkritischen Glossen. 2016 wurde sein erster Roman 'Pankfurt' veröffentlicht. Robert Maier ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er arbeitet bei einer großen deutschen Fluggesellschaft im IT-Bereich. Veröffentlichungen bei mainbook: 'Virus Cop - Der Tote an der Nidda' (2019) 'Virus Cop - Frankfurter Fake News' (2020)
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextIT-Rentner Olaf kann seinen selbstprogrammierten Handy-Virus kaum bändigen. Über ein Hotel-WLAN sendet er ihm ein Chatprotokoll, in dem die Entführung einer Jugendlichen in der Frankfurter Nordweststadt abgesprochen wird. Als Lösegeld soll die Mutter eine wertlose altrömische Münze übergeben. Der 'Virus Cop' ist angefixt und beginnt zu recherchieren. Er erfährt, dass die Münze fünfzig Jahre zuvor vom Großvater der Entführten ausgegraben wurde: in der Frankfurter Römerstadt, wo einst die römische Stadt Nida stand. Parallel dazu stößt er auf einen Mann, der im Internet jungen Mädchen die große Liebe vorgaukelt und sie dazu drängt, Nacktfotos zu machen, um sie anschließend damit zu erpressen. Eines seiner Opfer ist die entführte Tochter. Als kurz darauf zwei brutale Morde geschehen, kommt Olaf einem bizarren Verschwörungsmythos auf die Spur, der Mutter und Tochter einen grausamen Tod bringen soll ... Nach 'Frankfurter Fake News' liefert Robert Maier mit seinem dritten 'Virus Cop'-Krimi einen weiteren hochspannenden Beitrag zu Manipulation und Verschwörungsglauben im Internet: aktuell, authentisch - und besorgniserregend für alle, die die Gefahr von Verschwörungsmythen für die Gesellschaft erkannt haben.

Robert Maier, 1961 in Frankfurt am Main geboren, schreibt seit 2010 Belletristik und Kurzgeschichten. Dabei fühlt er sich im Krimi-Genre genauso wohl wie etwa in Science-Fiction und sozialkritischen Glossen. 2016 wurde sein erster Roman 'Pankfurt' veröffentlicht. Robert Maier ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er arbeitet bei einer großen deutschen Fluggesellschaft im IT-Bereich. Veröffentlichungen bei mainbook: 'Virus Cop - Der Tote an der Nidda' (2019) 'Virus Cop - Frankfurter Fake News' (2020)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783948987794
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.08.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten210 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1224 Kbytes
Artikel-Nr.12203259
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3

Olaf hatte Gottfrieds letzten Satz im Ohr, als er zurück an den Laptop ging. Es war ein ungutes Gefühl, von einem bevorstehenden Verbrechen zu wissen, es aber nicht verhindern zu können. Eigentlich war ihm nur der Tag bekannt: Es sollte an diesem Sonntag geschehen, also morgen.

Olaf überprüfte die Einstellungen im Konfigurator, vergewisserte sich, dass sowohl auf seinem Laptop wie auch auf dem Smartphone ein unüberhörbares Signal ertönen würde, sobald der Virus eine Nachricht schickte.

Und das war immer ein weihnachtlich anmutendes Bimmeln. Olaf hatte einen solchen Ton niemals vorgesehen, trotzdem war er dem Virus nicht abzugewöhnen. Nach zig Versuchen, auf einen anderen Ton umzustellen, hatte Olaf sich mit dem kitschigen Weihnachtsglöckchen abgefunden. Das war eine der zahlreichen Merkwürdigkeiten des Virus, die er sich nicht erklären konnte.

Das Löschprogramm war aktiv und lief wie vorgesehen. In den letzten fünf Stunden hatte es den Virus von dreiundzwanzig Geräten deinstalliert, allesamt Handys und Laptops, die sich in das WLAN des Weimarer Hotels eingeloggt hatten. Für den Virus, der die geheimnisvolle Nachricht geschickt hatte, ließ Olaf die Funktion zum Löschen natürlich ausgeschaltet. Alles war vorbereitet. Was fehlte, war ein Lebenszeichen des Virus.

Das angenehme Dingdong der Türglocke riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf die Uhr: kurz nach halb vier. Die falsche Uhrzeit für einen Nachbarn, sich eine Zitrone oder eine Zwiebel fürs Mittagessen ausleihen zu wollen. Er tippte auf einen Paketboten, als er zur Haustür ging.

»Kann ich einen Moment reinkommen?«

Er war überrascht, als er die pummelige Frau vor seiner Tür erblickte. Jasmin sah ihn unsicher an. Ihre geröteten Augen verrieten, dass sie gerade geweint hatte. Er hatte sie bereits als Kind gekannt und in diesem Haus aufwachsen gesehen. Mittlerweile war sie Mutter eines kleinen Kindes. Soweit er wusste, arbeitete sie in der Altenpflege.

Und es war offensichtlich, dass sie sich keine Zutaten zum Kochen ausleihen wollte.

»Ist was mit deinen Eltern?« Olaf lotste sie in die Küche.

»Ja«, sagte Jasmin mit düsterem Blick. Unaufgefordert ließ sie sich am Küchentisch nieder.

»Kaffee?« Er füllte eine Tasse mit dem Kaffee, den er eigentlich für sich aufgesetzt hatte, platzierte sie vor Jasmin auf den Tisch und setze sich ihr gegenüber. Er war überrascht, dass sie sich ihm anvertrauen wollte. Ihm war unwohl bei dem Gedanken, er könnte in Familienprobleme hineingezogen werden, die vielleicht die lange gepflegte Hausgemeinschaft aus dem Gleichgewicht bringen würden.

»Also, was ist los?«, sagte er.

»Mein Vater redet nur noch Scheißdreck. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder.«

Beinahe hätte Olaf laut gelacht. Jasmin schien aber derart erschüttert, dass er es sich verkniff. »Reden wir nicht alle hin und wieder Mist?«, sagte er stattdessen.

Jasmin verzog ihr Gesicht zu einer genervten Grimasse. »Hin und wieder!«, zischte sie. »Er erzählt mir, wir alle würden in Wirklichkeit von Kinderschändern regiert, von einem geheimen Staat im Staate, der uns Böses will, und lauter anderen Schwachsinn. Noch hätte ich es nicht bemerkt, aber früher oder später würde auch ich wissen, dass wir alle nur verarscht werden.«

»So was sagt dein Vater? Das kann er nicht ernst meinen.«

Sie rollte theatralisch mit den Augen. »Er meint aber, was er sagt. Impfungen dienen dazu, uns heimlich Chips zu implantieren. Dann können die da - wer immer das sein soll - uns kontrollieren und fernlenken.«

»Im Ernst? Thorsten sagt solches Zeug?«

Sie nickte.

»Dann ist dein Vater wohl Anhänger von Verschwörungstheorien«, konstatierte Olaf. Er kannte Thorsten, Jasmins Vater, schon seit Jahren, nein Jahrzehnten. Zwar nur als Nachbarn - man lieh sich gelegentlich die Bohrmaschine aus, hielt ein kurzes Schwätzchen im Hausgang und prostete sich zu Neujahr auf der Straße zu - trotzdem hatte Olaf geglaubt, ihn gut zu kennen. Er hätte niemals für möglich gehalten, dass Thorsten in den Sog von Verschwörungstheoretikern geraten könnte.

Jasmin schnaufte traurig. »Es ist keine vernünftige Unterhaltung mit ihm möglich. Ständig ätzt er gegen Politiker, gegen die mächtigen Eliten ⦫

»Lass mich raten«, unterbrach sie Olaf, »die jüdische Weltverschwörung, QAnon, Bill Gates und Lady Gaga.«

»Genau die. Die ganze Palette. Er lässt nichts aus.«

»Und was ist mit Ulla?«

»Meine Mutter scheint den Quatsch auch zu glauben. Oder es ist ihr egal. Jedenfalls widerspricht sie meinem Vater nicht, wenn er seinen Scheiß erzählt.«

»Mir ist keine Veränderung an deinen Eltern aufgefallen. Allerdings habe ich seit einer Weile nicht mit ihnen gesprochen.« Wahrscheinlich hatte er einen der beiden zuletzt beim Müllwegbringen oder im Treppenhaus gesehen, jedenfalls nur bei einer kurzen Begegnung, wo es über ein knappes Frankfurterisches »Ei Gude« nicht hinausgegangen war.

»Sie sind seit ein paar Monaten so«, sagte Jasmin, »und von Tag zu Tag krasser drauf.« Sie musterte ihn vorsichtig. »Ihr kennt euch, seit ich ein kleines Kind war. Kannst du nicht mal mit denen reden?«

Olaf schnaufte durch. Mit Verschwörungstheoretikern zu diskutieren, war von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Meist waren sie in ihrem Irrglauben so gefestigt wie ein Selbstmordattentäter des IS. Um die wirr verschalteten Synapsen an den richtigen Stellen aufzulösen, brauchte es mehr als einen Nachbarn, der ihnen gut zuredet. Da waren gute Psychiater nötig. Olaf konnte nur darauf hoffen, dass Thorsten und Ulla noch nicht zu tief in die Fänge der Verschwörungstheorien eingetaucht und für das ein oder andere Argument zugänglich waren. Nach dem, was Jasmin ihm gerade erzählt hatte, war leider nicht davon auszugehen. Er würde es dennoch versuchen.

»Ich gehe morgen in den dritten Stock und klingle bei ihnen«, sagte er.

»Danke.« Jasmin seufzte. »Jetzt muss ich wieder hoch, Finn holen. In zwei Monaten habe ich einen Kindergartenplatz für ihn, dann ist er wenigstens werktags untergebracht. Ich weiß wirklich nicht, ob ich ihn weiter zu meinen Eltern bringen werde, wenn ich zum Dienst muss.«

Sie nahm einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse mit angewidertem Gesicht zurück, als würde er nicht schmecken.

»Olaf, hast du einen Schnaps für mich?«

Olaf behielt das Handy in seiner Nähe, um im Falle einer Virus-Nachricht sofort reagieren zu können. Selbst beim Duschen lag es zusammen mit der Lesebrille im Badezimmer auf dem Schränkchen. Und genau, als er sich Shampoo in die Haare rieb, ertönte das Signal des Virus: das charakteristische, weihnachtliche Glöckchen-Bimmeln. Fluchend hielt er den Kopf unter den Duschstrahl, um sich den Schaum abzuspülen, und sprang aus der Duschkabine. Er schnappte sich das Handtuch und sofort darauf Handy und Brille.

Es dauerte eine Weile, bis die Nachricht geöffnet war. Es handelte sich um eine Audiodatei, die auf dem Handy automatisch abgespielt wurde.

»Ja, hallo?« Die unsichere Stimme einer Frau.

»Glückwunsch!«, war die ironische Stimme eines Mannes zu hören. »Sie haben das Handy gefunden.«

»Wie geht es jetzt weiter?«, sagte die Frau heftig. »Wo ist meine Tochter?«

»Auf diesem Handy werden wir die weitere Übergabe besprechen. Und nur auf diesem. Holen Sie Ihres aus der Tasche!«

»Ich soll mein Handy herausholen?«, sagte die Frau ungläubig.

»Tun Sie es jetzt sofort!«

Es entstand eine Pause, in der die Frau vermutlich in ihrer Handtasche kramte.

»Prima. Geschafft«, rief der Mann spöttisch.

»Woher wissen Sie ⦫

»Und jetzt holen Sie weit aus und werfen Sie es in die Nidda.«

»Ich kann doch nicht einfach mein Handy ins Wasser ⦫

»Sie schaffen das. Werfen Sie das Ding in die Nidda. Ja. Sie machen das sehr gut.«

»Beobachten Sie mich?«, sagte die Frau verblüfft.

»Und nun zur Übergabe«, fuhr der Mann unbeirrt fort. »Fahren Sie zum Praunheimer Weg in der Nordweststadt und biegen Sie dann in den Hammarskjöldring ab. Dort parken Sie. Wenn Sie angekommen sind, rufe ich Sie wieder an.«

»Was ist mit meiner Tochter?« Die Frau klang beides, ängstlich und aggressiv. »Ich will sofort mit meiner Tochter sprechen!«

»Sie werden Ihre Tochter zurückbekommen, sobald Sie die Münze übergeben haben.«

»Nein!«, insistierte...
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Autor

Robert Maier, 1961 in Frankfurt am Main geboren, schreibt seit 2010 Belletristik und Kurzgeschichten. Dabei fühlt er sich im Krimi-Genre genauso wohl wie etwa in Science-Fiction und sozialkritischen Glossen.
2016 wurde sein erster Roman "Pankfurt" veröffentlicht.
Robert Maier ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er arbeitet bei einer großen deutschen Fluggesellschaft im IT-Bereich.

Veröffentlichungen bei mainbook:
"Virus Cop - Der Tote an der Nidda" (2019)
"Virus Cop - Frankfurter Fake News" (2020)

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt