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Der Pfad des Zorns

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am21.05.2024
Detective Sergeant Max Craigie und das Policing Standards Reassurance Team werden auch bei diesem Fall in die Suche nach gewalttätigen Drogendealern verwickelt. Es scheint, dass die Dealer Informationen von einer hochrangigen Quelle in einer der schottischen Strafverfolgungsbehörden erhalten. Es kommt zu zwei Todesfällen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Ein unbedeutender Drogendealer am Ufer des Loch Torridon und ein Selbstmörder auf der Erskine-Brücke über den Fluss Clyde in Glasgow, der kurz vor seinem Sturz in den Abgrund behauptet, er habe »Polizisten verbogen und gemordet«. Als die Untersuchungen beginnen, geraten alle Menschen, denen Max sich nahe fühlt, in Gefahr. Schnell wird klar, dass die beiden Vorfälle nicht nur miteinander zusammenhängen, sondern außerdem in Verbindung mit Tam Hardie stehen, der im Gefängnis schmachtet. Doch wie gelingt es dem Straftäter, aus seiner Zelle heraus zu operieren? Und was noch viel wichtiger ist: Wem aus den eigenen Reihen kann man überhaupt noch trauen?


Neil Lancaster wurde in Liverpool geboren und wuchs in Kent auf. Mit 17 ging er zur Armee, wo er sechs Jahre in der Militärpolizei diente. 2015 verließ Neil nach über 25 Jahren Zugehörigkeit die Metropolitan Police, bei der er als Detective an einigen der schwierigsten Fälle Großbritanniens arbeitete. Nach seinem Ausscheiden bei der Polizei zog Neil mit seiner Frau in die schottischen Highlands und widmet sich dort dem Schreiben von Thrillern, Spaziergängen mit seinem Hund und dem Ausblick aus dem Fenster.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDetective Sergeant Max Craigie und das Policing Standards Reassurance Team werden auch bei diesem Fall in die Suche nach gewalttätigen Drogendealern verwickelt. Es scheint, dass die Dealer Informationen von einer hochrangigen Quelle in einer der schottischen Strafverfolgungsbehörden erhalten. Es kommt zu zwei Todesfällen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Ein unbedeutender Drogendealer am Ufer des Loch Torridon und ein Selbstmörder auf der Erskine-Brücke über den Fluss Clyde in Glasgow, der kurz vor seinem Sturz in den Abgrund behauptet, er habe »Polizisten verbogen und gemordet«. Als die Untersuchungen beginnen, geraten alle Menschen, denen Max sich nahe fühlt, in Gefahr. Schnell wird klar, dass die beiden Vorfälle nicht nur miteinander zusammenhängen, sondern außerdem in Verbindung mit Tam Hardie stehen, der im Gefängnis schmachtet. Doch wie gelingt es dem Straftäter, aus seiner Zelle heraus zu operieren? Und was noch viel wichtiger ist: Wem aus den eigenen Reihen kann man überhaupt noch trauen?


Neil Lancaster wurde in Liverpool geboren und wuchs in Kent auf. Mit 17 ging er zur Armee, wo er sechs Jahre in der Militärpolizei diente. 2015 verließ Neil nach über 25 Jahren Zugehörigkeit die Metropolitan Police, bei der er als Detective an einigen der schwierigsten Fälle Großbritanniens arbeitete. Nach seinem Ausscheiden bei der Polizei zog Neil mit seiner Frau in die schottischen Highlands und widmet sich dort dem Schreiben von Thrillern, Spaziergängen mit seinem Hund und dem Ausblick aus dem Fenster.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749906901
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum21.05.2024
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3170 Kbytes
Artikel-Nr.12372784
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Die Morgensonne ging am Horizont auf und sandte ihre Strahlen auf die weitläufige Skyline Glasgows. PC Hamish Beattie gähnte, während er seinen Streifenwagen zum hoffentlich letzten Einsatz in dieser Nacht lenkte. Ein Streit auf der Straße in Erskine zwischen zwei betrunkenen Clubbesuchern war leicht zu schlichten gewesen; ein strenges Wort und eine leere Drohung hatten genügt, und die beiden Männer waren heimwärts gewankt.

Den Streifendienst ohne Partner zu versehen, hatte Nachteile, aber er arbeitete gern allein und war niemandem verpflichtet. Hamishs achtundzwanzig Jahre an Erfahrung bedeuteten, dass er nur selten per Funk Verstärkung anfordern musste und sich stattdessen auf seine Fähigkeiten verlassen konnte. Er war stets der Ansicht gewesen, dass es einem Versagen gleichkäme, wenn er sich eines Tages mit einem Kriminellen prügeln musste. Hamish war nicht groß und ganz sicher kein Kämpfer, aber er war gut im Verhandeln und ein Friedensstifter, der kaum je über seine Überzeugungsfähigkeiten hinausgehen musste.

Nach einer langen und frustrierenden Nacht, in der er von Notruf zu Notruf geeilt war und Glasgower Probleme gelöst hatte, konnte Hamish es kaum erwarten, nach Hause ins Bett zu kommen. Er hatte vier freie Tage und wollte am Haus arbeiten. Blinzelnd blickte er in die aufgehende Sonne, als er die Erskine Bridge überquerte, die moderne zweispurige Konstruktion über dem River Clyde. Licht tanzte auf der glatten Wasseroberfläche. Gähnend klappte er die Sonnenblende herunter, während er über den ebenen Asphalt fuhr und hoffte, dass es auf der Clydebank Police Station nichts mehr zu tun gab. Sein Sergeant war ein Überflieger, der bestimmt irgendeine unsinnige Aufgabe für ihn hätte, wenn er nur zehn Minuten zu früh käme. »Ist dieses Eigentumsdelikt geklärt? Was ist mit der Vermisstenmeldung?« Aus dem Grund versuchte Hamish meistens pünktlich zum Feierabend aufs Revier zurückzukehren. Ein Mann mit seinen Dienstjahren arbeitete nicht umsonst, das war mal klar.

Hamish blinzelte erneut und rieb sich die Augen. Ein unbehagliches Gefühl erfasste ihn. Irgendetwas stimmte nicht. Zuerst kam er nicht dahinter, was es war, da sein müder Verstand nicht verarbeiten wollte, was er sah. Eine Silhouette hob sich am Brückengeländer auf der Beifahrerseite ab. So früh am Sonntagmorgen waren normalerweise keine Fußgänger auf der Brücke unterwegs. Andererseits war es nicht ungewöhnlich, dass Leute stehen blieben, um die Aussicht zu genießen.

Aber hier handelte es sich nicht um einen Fußgänger. Er oder sie befand sich auf der falschen Seite des Geländers, nah an der Brückenkante, beide Arme nach hinten gestreckt. Hamish gab ein verärgertes Seufzen von sich, und jeder Gedanke an sein gemütliches Bett verschwand.

Ein Brückenspringer. Ein weiterer verdammter Springer. Er war nicht der erste, mit dem Hamish es zu tun bekam, und so sicher, wie die Sonne im Osten aufging, würde es auch nicht der letzte sein. Im vergangenen Jahr waren fünfzehn Personen von der Brücke in den Tod gesprungen, und noch viel mehr hatten damit gedroht, es zu tun.

»Charlie sieben neun, wir haben einen Springer, falsche Seite der Barriere, östliche Fahrbahnseite. Ich kümmere mich darum. Verstärkung, bitte«, sagte er in das an seiner Brust befestigte Funkgerät.

»Charlie sieben neun, verstanden. Einheiten werden angefordert.«

Er hielt den Wagen am Seitenstreifen und schaltete Warnblinkanlage sowie Blaulicht ein. Die Person drehte sich nicht zu ihm um, als er die Wagentür zuwarf und ohne zu zögern über die Leitplanke auf den Fußweg kletterte. Er war der Ansicht, dass ein ruhiges und gefasstes Auftreten in solchen Fällen am besten funktionierte.

»Alles okay, Kumpel?«, erkundigte sich Hamish mit sanfter Stimme. Er konnte jetzt deutlich erkennen, dass es sich um einen Mann handelte, der einen zerknitterten Anzug und abgewetzte Schuhe trug.

Der Mann antwortete nicht, warf aber einen Blick über die Schulter, um Hamish anzusehen. Er schüttelte kaum merklich den Kopf, ehe er sich wieder abwandte und auf den glitzernden Fluss hinunterstarrte. Es war ein langer Weg bis nach unten, fast fünfzig Meter, wie Hamish sich von der letzten gerichtlichen Untersuchung nach einem solchen Vorfall erinnerte. Der Mann war noch ziemlich jung, vielleicht Anfang dreißig, mit gepflegter Frisur und von schlanker Gestalt. Hamish schätzte, dass er ihn über das Geländer zerren könnte, wenn er nahe genug an ihn herankäme. Doch zunächst einmal musste er den Mann dazu bringen, seine Anwesenheit zu akzeptieren.

»Hey, Kumpel, sehen Sie mich noch einmal an, ja? Ich bin Hamish, und ich will Ihnen helfen. Wie schlimm es auch sein mag, dies ist nicht der richtige Weg. Es gibt bessere Optionen.«

Der Mann drehte sich um und sah Hamish mit Tränen in den Augen an. Sein Gesicht war kreideweiß, sein Mund zitterte. Er war das Inbild tiefer, anhaltender Angst. Keine Traurigkeit, keine Depression, nur nackte Angst.

»Sie haben keine Ahnung. Mir bleibt keine andere Option«, sagte er mit leichtem, beinahe kultiviertem Akzent.

»Es gibt immer eine andere Möglichkeit. Reden Sie mit mir, ja? Wie heißen Sie?«, fragte Hamish und näherte sich dem Mann.

»Bleiben Sie da, sonst springe ich, das versichere ich Ihnen. Ich bluffe nicht. Versuchen Sie bloß nicht, mich zu packen«, warnte der Mann ihn mit weit aufgerissenen Augen.

»Hey, langsam, ich bleibe hier, okay?« Hamish setzte sich auf die Leitplanke und versuchte so wenig bedrohlich wie möglich zu wirken. »Wie heißen Sie?«, wiederholte er seine Frage mit sanfter Stimme.

»Murdo Smith«, antwortete der Mann leise und traurig, den Blick wieder auf das Wasser unter ihm gerichtet.

»Woher kommen Sie, Murdo?«

»West End«, sagte er, ohne Hamish anzusehen.

»Alleinstehend?«, fragte Hamish, um die Unterhaltung auf andere Themen zu lenken. In der Vergangenheit hatte er gelernt, dass mit Selbstmord drohende Menschen daran erinnert werden mussten, wen sie zurücklassen würden.

»Nein, ich bin verheiratet und habe einen kleinen Sohn«, antwortete er und sah wieder zu Hamish, mit frischen Tränen in den Augen und einem verzweifelten Ausdruck. Sein Gesicht war fein geschnitten.

»Wie heißt er?«, erkundigte sich Hamish.

»Auch Murdo, der arme kleine Mann. Die beknackte Familientradition hat ihm diesen beschissenen Namen beschert.« Er schüttelte den Kopf und schaute nach unten.

»Es gibt einen anderen Weg, immer. Der kleine Murdo braucht Sie, genau wie Ihre bessere Hälfte. Das verstehen Sie, oder?«, sagte Hamish.

Das entfernte Heulen von Sirenen erreichte sie. Murdo erschrak, und ein gehetzter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.

Hamish griff an sein Funkgerät und flüsterte ins Mikrofon: »An alle Einheiten, bitte still nähern. Bleibt zurück, bis ich euch anfordere, sonst springt er.« Verdammte Amateure, dachte er.

»Es ist nichts«, sagte er laut. »Die Cops sind irgendwo anders hin unterwegs. Es ist alles in Ordnung, Kumpel, hier sind nur wir beide. Na los, kommen Sie zurück über das Geländer. Sie machen mich ganz nervös.«

Murdo blickte wieder wie hypnotisiert auf das funkelnde Wasser unten ihm. »Sie haben keine Ahnung, nicht die geringste. Ich muss es wegen meiner Familie tun. Wenn ich es nicht tue, werden sie niemals in Sicherheit sein, und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihnen etwas passiert. Er meinte, so sei es besser und alles wäre dann gut. Aber er hat gelogen. Er hat verdammt noch mal gelogen, und jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück.« Der Mann zitterte, während er sprach.

»Warum ist Ihre Familie in Gefahr? Kumpel, wir können Ihnen helfen. Wer will Ihrer Familie etwas antun?«

»Sie verstehen das nicht. Wie könnten Sie auch? Cops können da nicht helfen. Er tritt auf wie ein gebildeter vornehmer Typ, aber in Wahrheit ist er ein bösartiger Bastard. Er würde jeden töten, wenn es zu seinem Vorteil wäre oder zu seinem Schutz. Er würde meine Familie ohne zu zögern umbringen. Er hat mir sogar ein Foto meines Sohnes in seiner Schuluniform geschickt.« Er schluckte und kämpfte gegen die Tränen an.

»Wir können Sie beschützen«, versicherte Hamish ihm, fragte sich jedoch, ob das stimmte.

Murdo lachte bitter. »Diesem Dreckskerl gehören die Cops, die Kripo und der Zoll. Ich bin erledigt, aber ich kann meine Familie retten durch diese Tat. Nur ein Sprung, und alles ist vorbei, dann wären sie in Sicherheit. Ich dachte, ich kriege das in den Griff, wissen Sie? Aber dann killte er diesen armen Kerl in Torridon. Ich war so ein verdammter Idiot. Mir bleibt keine Wahl.« Die Verzweiflung in seiner Miene wich Entschlossenheit, und er schloss die Augen.

»Nein, tun Sie´s nicht. Es gibt immer eine Lösung. Reden Sie mit mir, erzählen Sie mir von diesem Kerl. Wir sind die Cops, Mann, wir können Sie beschützen.« Trotz seiner Absicht, beruhigend auf den Mann einzuwirken, fühlte er Panik in sich aufsteigen. Dieser Blödmann würde es tun, davon war er inzwischen überzeugt. Er schätzte die Entfernung ab, kam jedoch zu dem Schluss, dass er nicht nah genug war, um ihn sich zu schnappen. Der Typ würde gesprungen sein, bevor er bei ihm wäre. Und das wollte Hamish auf keinen Fall auf dem Gewissen haben.

»Tut mir leid, dass Sie das mitansehen müssen.«

»Nein!«, rief Hamish und stieß sich mit ausgestreckten Armen von der Leitplanke ab, um den Mann festzuhalten.

Er kam zu spät.

Murdo breitete die Arme aus, sodass sein Körper ein Kreuz bildete, lehnte sich mit angespanntem Körper nach vorn. Dann...
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Neil Lancaster wurde in Liverpool geboren und wuchs in Kent auf. Mit 17 ging er zur Armee, wo er sechs Jahre in der Militärpolizei diente. 2015 verließ Neil nach über 25 Jahren Zugehörigkeit die Metropolitan Police, bei der er als Detective an einigen der schwierigsten Fälle Großbritanniens arbeitete. Nach seinem Ausscheiden bei der Polizei zog Neil mit seiner Frau in die schottischen Highlands und widmet sich dort dem Schreiben von Thrillern, Spaziergängen mit seinem Hund und dem Ausblick aus dem Fenster.