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Tödlich rauscht die Brandung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am29.05.2024
Ein Täter, so gefährlich wie der Ozean selbst - der 7. Band der Krimi-Reihe auf den Scilly-Inseln vor Cornwall um den charismatischen Detective Kitto Detective Inspector Ben Kitto hat sich freiwillig bei der Seenotrettung der Scilly-Inseln gemeldet und wird zu einem persönlichen Einsatz gerufen: Jez Cardew, ebenfalls Mitglied des Rettungsteams der Inselgruppe, ist auf See verschollen. Er ist ein erfahrener Kapitän und gefeierter Held - der nun selbst in Lebensgefahr ist. Als Jez' Boot zwischen St. Mary's und St. Agnes gefunden wird, ist Ben klar, dass Jez einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Und je mehr Ben sich in den Fall stürzt, umso näher kommt er selbst den gefährlichen Fluten.

Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextEin Täter, so gefährlich wie der Ozean selbst - der 7. Band der Krimi-Reihe auf den Scilly-Inseln vor Cornwall um den charismatischen Detective Kitto Detective Inspector Ben Kitto hat sich freiwillig bei der Seenotrettung der Scilly-Inseln gemeldet und wird zu einem persönlichen Einsatz gerufen: Jez Cardew, ebenfalls Mitglied des Rettungsteams der Inselgruppe, ist auf See verschollen. Er ist ein erfahrener Kapitän und gefeierter Held - der nun selbst in Lebensgefahr ist. Als Jez' Boot zwischen St. Mary's und St. Agnes gefunden wird, ist Ben klar, dass Jez einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Und je mehr Ben sich in den Fall stürzt, umso näher kommt er selbst den gefährlichen Fluten.

Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104919232
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum29.05.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse5784 Kbytes
Artikel-Nr.12564465
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Samstag, 26. August

Ich kann mir an einem dienstfreien Spätsommermorgen schönere Beschäftigungen vorstellen, aber ich stehe wie eine Vogelscheuche mit ausgestreckten Armen in Janet Fearnleys Wohnzimmer in Hugh Town und lasse mich von ihr mit Stecknadeln pieksen. Ich sollte dankbar sein, dass die beste Schneiderin der Scilly-Inseln nur eine Woche vor dem großen Tag meinen Hochzeitsanzug zu ändern bereit ist, doch ich wäre lieber am Strand. Eddie Nickell, mein jüngerer Kollege bei der Inselpolizei, grinst mich von seinem Platz in der Ecke aus an. Auch wenn er mir mit seinem sonnigen Gemüt manchmal auf die Nerven geht, haben wir uns angefreundet, seit er zu unserem Team hier vor Ort gestoßen ist. Wir schwimmen beide leidenschaftlich gern im Meer und sehen uns noch häufiger, seit wir beide Mitglieder der Seenotrettung geworden sind. Eddie hat eingewilligt, mein Trauzeuge zu werden, da mein Bruder Ian seine Anreise etwas knapp kalkuliert hat und erst wenige Stunden vor der Hochzeit aus Amerika einfliegen wird. Eddie ist schlank, und sein Anzug passt noch wie angegossen, während ich armes Schwein diese Prozedur mit den Nadeln über mich ergehen lassen muss. Das ist das erste Mal, dass er mitbekommt, wie ich mich um ein gepflegtes Äußeres bemühe, und es scheint ihn ohne Ende zu amüsieren. Die Hitze steigert mein Unwohlsein noch. Es ist erst zehn Uhr, aber mir wird minütlich heißer, obwohl das Fenster weit offen steht.

»Mein Mann war genauso wie Sie. Den zog es auch ständig raus«, sagt Janet. »Für Trevor war nichts schlimmer, als drinnen eingesperrt zu sein. Machen Sie dieses Jahr wieder beim Insel-Schwimmwettbewerb mit?«

»Angemeldet bin ich, aber seit Noah da ist, komme ich nicht mehr zum Trainieren.«

»Wie alt ist er jetzt?«

»Drei Monate und putzmunter.«

»Dann müssen Sie ihm das Schwimmen beibringen.«

»Ja, er liebt das Wasser schon jetzt.« Ich beobachte, wie Janets Hände über den Stoff fliegen. »War es sehr viel Arbeit, das Festival der Seenotrettung zu organisieren, Janet?«

»Ja, das hat schon einige Zeit in Anspruch genommen, zumal es ja auf allen Inseln Events geben soll, aber wir haben einen guten Start hingelegt.«

Ich sehe eine Kiste mit Ansteckern der Royal National Lifeboat Institution auf ihrem Tisch. »Haben Sie mir davon neulich ein paar geschickt?«

»Ich hab auch welche bekommen«, wirft Eddie ein. »Und es lag ein Zettel dabei mit einem Strichmännchen, das an einem Mast baumelte, so als hätte ein Kind Galgenmännchen gespielt. Sollte wohl eine Art Scherz sein.«

Janet schaut ihn überrascht an. »Das ist ja komisch. Ich hab tausend Stück von den Ansteckern machen lassen. Als Give-away für Spendenaktionen. Aber im Planungsausschuss war keine Rede davon, dass sie auch verschickt werden sollen.«

»Bei mir lag kein Zettel dabei«, sage ich. »Vielleicht sind die Anstecker für die Kinder auf unseren Inseln gedacht. Offenbar tragen die meisten Familien ja irgendwas zu dem Festival bei.«

»Wir sind wild entschlossen, die Spendensumme, die beim letzten Mal zusammenkam, dieses Jahr noch zu toppen.«

»Das tun Sie doch jedes Mal.«

»Seit ich Trevor verloren habe, ist mir das wichtiger denn je.«

»Alle wissen die Arbeit sehr zu schätzen, die Sie leisten, Janet.«

Ihr Mann ist erst letztes Jahr gestorben. Er kam ums Leben, als er allein zum Angeln aufs Meer rausgefahren war. Aber ihre Trauerzeit ist inzwischen vorbei, zumindest in der Öffentlichkeit. Obwohl sie bereits über siebzig ist, schneidert sie immer noch makellose Hochzeitskleider und Anzüge. Während der halben Stunde, die es jetzt schon dauert, meine Anzugjacke anzupassen, hat sie unentwegt gelächelt. Janet ist eine typische Scillonierin; sie hat ihr ganzes Leben hier verbracht und legt in guten wie in schlechten Zeiten einen unerschütterlichen Optimismus an den Tag. Vielleicht helfen ihr die Klassiker in ihrem Bücherregal dabei, diese entspannte Haltung aufrechtzuerhalten. Dort sehe ich Das verlorene Paradies, Romeo und Julia und mehrere Gedichtsammlungen.

Als ich aus dem Fenster blicke, verkaufen drei Insulaner Kuchen und hausgemachte Limonade am Straßenrand. Ihr Verkaufsstand ist Bestandteil des einwöchigen Festivals der Seenotrettung. Außerdem gibt es im Gemeindehaus Stand-up-Comedy und eine Theateraufführung von und mit Kindern von hier, einige Gigs in den örtlichen Pubs sowie mehrere Basare. In Janets Wohnzimmer sind überall Zeugnisse ihres großen Engagements verstreut: aufgerollte Poster, Verlosungspreise und stapelweise Flyer.

»Freuen Sie sich denn auf die Hochzeit, Ben?«

»Dieses ganze Rausputzen ist ja nicht so meins. Das Picknick am Strand ist eher mein Stil. Ich hoffe, Sie kommen auch?«

»Das lasse ich mir um nichts auf der Welt entgehen. Ninas Kleid ist ein Traum, wenn ich das mal so sagen darf. Sie wird eine perfekte Braut abgeben.« Janet zeigt auf den Spiegel. »Schauen Sie jetzt mal, Ben.«

Ich verbringe nicht viel Zeit vor dem Spiegel, und das aus gutem Grund. Da mein Sohn ein Frühaufsteher ist, ist mir deutlich anzusehen, dass Schlafmangel für mich die neue Normalität ist. Aus Janets Ganzkörperspiegel blickt mir ein Hüne mit einer wilden schwarzen Mähne und dunklen Schatten unter den Augen entgegen; er geht auf die Vierzig zu und hat einen hässlichen Bartschatten. Eddie scheint einer höherentwickelten Spezies anzugehören. Er sieht sonnengebräunt und entspannt aus, während ich finster dreinblicke.

»Die Anzugjacke ist super«, sage ich. »Über den Rest schweigen wir lieber.«

Janet verdreht die Augen. »Keine falsche Bescheidenheit, bitte. Sie und Nina sollten für Bride and Groom modeln.«

»Im Augenblick könnte ich als Höhlenmensch durchgehen.«

»Eher als Poldark, würde ich sagen. Noch zwei Minuten, dann sind Sie entlassen.«

Ihre Finger bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit und zupfen hier und stecken da fest, während ich die Arme weiter nach oben recke.

Draußen kann ich meine Zukünftige sehen. Nina steht mit unserem Sohn, der im Buggy sitzt, ein Stück weiter den Strand von Hugh Town hinunter, ihre schokobraunen Haare glänzen in der Morgensonne. Ich beobachte, wie sie sich bückt und Noah einen Stein oder eine Muschel zeigt, die sie aus dem Sand gezogen hat. Es ist eine Erleichterung, sie gesund und munter vor mir zu sehen. Bei Noahs Geburt vor drei Monaten wäre sie fast gestorben, aber darauf würde heute niemand mehr kommen. Das Muttersein steht ihr, und Noah ist ein zufriedenes Kind. Jeden Morgen wacht er um vier Uhr auf und ist bereit für die Abenteuer, die das Leben zu bieten hat. Ich kann nicht erklären, warum sich unsere Familie für mich immer noch wie ein Kartenhaus anfühlt. Vielleicht liegt es daran, dass die Kardiologin in Penzance darauf besteht, Nina, auch wenn sie fit und gesund wirkt, alle drei Monate zu untersuchen, um ihre Herzfunktion zu überprüfen. Auch mein Wolfshund Shadow ist beunruhigt; obwohl er sonst am liebsten über die Insel streunt, weicht er Nina nicht von der Seite, sein helles Fell ist mit Salzwasser vollgesogen.

»Es ist zu ruhig da draußen«, murmele ich leise.

»Wie meinen Sie das?« Janet schaut zu mir hoch.

»Es weht nicht mal ein Lüftchen, alles steht still.«

»Es ist ein schöner Sommertag. Genießen Sie ihn, solange er dauert.«

Während sie an dem mittelblauen Stoff, den ich für mich und meinen Onkel Ray ausgesucht habe, ihre Wunder vollbringt, lasse ich die Aussicht auf mich wirken. In der Ferne schimmern die anderen Inseln unter einem Dunstschleier. Der Atlantik liegt vollkommen ruhig da wie ein mit flüssigem Silber gefülltes Becken. Einige Inselkinder bauen Sandburgen am Strand, offensichtlich glücklich darüber, dass die Schule erst in zwei Wochen wieder anfängt.

»Dauert nicht mehr lange, wir sind so gut wie fertig«, sagt Janet.

Plötzlich ertönt ein Piepton, der meinen Adrenalinpegel hochschnellen lässt. Mein Instinkt befiehlt mir, die Jacke sofort auszuziehen, wodurch ein Teil der Nadeln zu Boden fällt. Eddies Pager von der Seenotrettung bildet ein Echo zu meinem, mein Kollege ist bereits aufgesprungen. Wenn wir auf den anderen Inseln unterwegs sind, verpassen wir die Einsätze meistens, aber heute werden wir es schaffen, rechtzeitig dort zu sein. Janet bleibt ruhig, als ich mich für unseren überstürzten Aufbruch entschuldige. Jeder Insulaner kennt den Alarmton der Seenotrettung, und Janet leitet schon seit Jahren das Unterstützerteam. Sie wünscht uns Glück, als wir ihre Wohnung an der Fore Street im Laufschritt verlassen, und ich rufe ihr noch zu, dass sie bitte Nina darüber informieren soll, wo ich abgeblieben bin.

Wir sind nur wenige Minuten von dem zweihundert Jahre alten Rettungsbootschuppen entfernt, der auf einem Felsen über dem Hafen von Hugh Town liegt. Nina wird nicht begeistert sein, dass ich erst spät nach Hause komme. Ich habe die ganze Woche Urlaub und hatte ihr versprochen, alles Mögliche für die Hochzeit mit unserem Boot nach Bryher zu bringen. Doch es lässt sich nicht ändern. Ich bin der Crew im vergangenen Jahr beigetreten. Seit Noahs Geburt hat sich meine Bereitschaft, Risiken einzugehen, jedoch verändert. Ich schiebe meine Zweifel beiseite, als wir in den Schuppen stürmen. Wir gehören zu den Ersten, die eintreffen, also werden wir auch ganz bestimmt an der Mission teilnehmen, egal, ob die Sache ernst ist oder...
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Autor

Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.Birgit Schmitz hat Theater- und Literaturwissenschaften studiert und arbeitete einige Jahre als Dramaturgin. Heute lebt sie als Literaturübersetzerin, Texterin und Lektorin in Frankfurt am Main.