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Himbeereis am Fluss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am05.07.2024
Eine ganz besondere Geschichte über das Großwerden Die großartige Vorlesegeschichte entführt Kinder ab 7 Jahren in das idyllische Norwegen. Sie erzählt von Ida und ihrem kleinen Bruder Oskar. Von Fluss-Safaris in der Frühlingssonne und verlorenen Vampiren in der Herbstdunkelheit. Von Muffins und Puderzucker, von Veränderung und Verlust und von dem, was manchmal kaum zu ertragen ist... Das bewegende Kinderbuch der preisgekrönten Autorin Maria Parr erinnert daran, dass das Leben eine Reise voller Abenteuer, Veränderungen und Wachstum ist. Die warmherzige und rasante Geschichte über das Großwerden berührt Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene gleichermaßen. Eine wunderbare Hommage an das Leben, an Geschwisterbeziehungen und an die Orte, die wir lieben. Himbeereis am Fluss: Die kleinen und großen Momente des Erwachsenwerdens - Warmherzige Alltagsabenteuer: Stimmungsvolle Vorlesegeschichte über Geschwisterbeziehungen, Veränderungen und das Erwachsenwerden für Kinder ab 7 Jahren. - Wichtiges Thema Geschwister: Ida und ihr kleiner Bruder Oskar zeigen, wie tief und bedeutsam eine Geschwisterbeziehung sein kann. - Verlust und Veränderung: Sensible Themen werden kindgerecht, verständlich und empathisch dargestellt. - Emotional erzählt: Die preisgekrönte norwegische Autorin Maria Parr macht eine Liebeserklärung an das Leben - mit all seinen Höhen und Tiefen.Das berührende Kinderbuch erklärt Kindern ab 7 Jahren Themen wie Veränderung, Verlust und das Erwachsenwerden mit einer Leichtigkeit, die man selten findet. Es lädt dazu ein, das Leben in all seinen Facetten zu sehen und zu verstehen, was es heißt, zusammenzuwachsen. Eine großartige Geschichte für alle, die ihre Kinder für die wesentlichen Themen des Alltags sensibilisieren möchten.    

Maria Parr wurde 1981 in Westnorwegen geboren und studierte Nordische Literatur an der Universität Bergen. Ihre Kinderbücher erhielten national und international zahlreiche Auszeichnungen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine ganz besondere Geschichte über das Großwerden Die großartige Vorlesegeschichte entführt Kinder ab 7 Jahren in das idyllische Norwegen. Sie erzählt von Ida und ihrem kleinen Bruder Oskar. Von Fluss-Safaris in der Frühlingssonne und verlorenen Vampiren in der Herbstdunkelheit. Von Muffins und Puderzucker, von Veränderung und Verlust und von dem, was manchmal kaum zu ertragen ist... Das bewegende Kinderbuch der preisgekrönten Autorin Maria Parr erinnert daran, dass das Leben eine Reise voller Abenteuer, Veränderungen und Wachstum ist. Die warmherzige und rasante Geschichte über das Großwerden berührt Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene gleichermaßen. Eine wunderbare Hommage an das Leben, an Geschwisterbeziehungen und an die Orte, die wir lieben. Himbeereis am Fluss: Die kleinen und großen Momente des Erwachsenwerdens - Warmherzige Alltagsabenteuer: Stimmungsvolle Vorlesegeschichte über Geschwisterbeziehungen, Veränderungen und das Erwachsenwerden für Kinder ab 7 Jahren. - Wichtiges Thema Geschwister: Ida und ihr kleiner Bruder Oskar zeigen, wie tief und bedeutsam eine Geschwisterbeziehung sein kann. - Verlust und Veränderung: Sensible Themen werden kindgerecht, verständlich und empathisch dargestellt. - Emotional erzählt: Die preisgekrönte norwegische Autorin Maria Parr macht eine Liebeserklärung an das Leben - mit all seinen Höhen und Tiefen.Das berührende Kinderbuch erklärt Kindern ab 7 Jahren Themen wie Veränderung, Verlust und das Erwachsenwerden mit einer Leichtigkeit, die man selten findet. Es lädt dazu ein, das Leben in all seinen Facetten zu sehen und zu verstehen, was es heißt, zusammenzuwachsen. Eine großartige Geschichte für alle, die ihre Kinder für die wesentlichen Themen des Alltags sensibilisieren möchten.    

Maria Parr wurde 1981 in Westnorwegen geboren und studierte Nordische Literatur an der Universität Bergen. Ihre Kinderbücher erhielten national und international zahlreiche Auszeichnungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986420260
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum05.07.2024
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse23174 Kbytes
Artikel-Nr.14130963
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Der Kleiderschrank

Oder: Wenn man mit der Erdkugel eins auf den Kopf kriegt


In unserem Dorf steht ganz oben auf einem Hügel ein großes rotes Haus. Es ist ein wenig unmodern, und hier und da funktioniert auch mal was nicht, denn Mama und Papa sind nicht besonders gut darin, Sachen zu reparieren oder alles in Ordnung zu halten, aber gleich daneben beginnt der Wald, und abends leuchten die Fenster gemütlich, warm und gelb. Das habe ich selbst gesehen, als ich einmal vom Fußballtraining nach Hause gekommen bin.

 

In dem Haus wohnen zwei Kinder, Oskar und ich. Wir teilen uns ein Zimmer im Keller. Ich schlafe oben im Hochbett und bin der Chef. Oskar schläft im unteren Bett und glaubt, er wäre der zweite Chef, aber eigentlich bin ich diejenige, die alles bestimmt. Ich bestimme, wann wir das Licht ausmachen, und ich bestimme, dass Oskar aufstehen soll, um das zu tun. Ich bestimme, ob das Fenster offen oder die Tür angelehnt bleiben soll. Und ich bestimme, wann wir miteinander reden und wann wir schlafen. Ich wünschte, ich könnte auch bestimmen, dass Oskar aufhört, zu schnarchen, denn wenn er damit einmal angefangen hat, hört er sich an wie ein kaputter Staubsauger. Aber leider kann ich ihn nur dazu bringen, indem ich ihn aufwecke, und damit wird es unten ja nicht ruhiger, um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Unser Zimmer ist groß und unordentlich, und es gäbe keine Probleme, würde Oskar nicht behaupten, es würde ein Monster in unserem Kleiderschrank sitzen. Besonders wenn es dunkel ist, ist er fest davon überzeugt. Aber es gibt keine Monster. Und wenn es sie gäbe, dann würden sie ganz bestimmt nicht in unserem Kleiderschrank wohnen. Wovon sollten sie denn dort leben?

»Von Socken«, erklärte Oskar, als ich ihn eines Abends danach fragte.

Er ist fünf Jahre alt und glaubt an so etwas. Ich bin drei Jahre älter und weiß es besser. Also guckte ich über die Bettkante und schaute mich im Zimmer um.

»Von Socken?«, wiederholte ich. »Na, dann ist doch der ganze Fußboden voll mit Monsterlieblingsspeisen.«

Mindestens zehn Paar Strümpfe lagen da unten. Wir ziehen sie uns immer aus, wenn wir auf dem Stockbett Zirkus spielen. Ein paar lagen auf dem Schreibtisch. Zwei guckten unter dem Bett hervor. Einer von Oskar war auf der Fußballlampe gelandet.

»Glaubst du etwa, dass diese Leckerbissen hier so friedlich liegen könnten, wenn im Schrank ein Monster wäre, das von Socken lebt?«, fragte ich.

»Nein«, antwortete Oskar, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte.

»Eben«, sagte ich. »Mach das Licht aus.«

Oskar lief zum Lichtschalter an der Tür und schaltete das Licht aus.

»Aber - Ida? Wenn das Monster nun nicht von Strümpfen lebt?«, fragte er nach einer Weile.

»Das tut es aber«, versicherte ich ihm. »Und außerdem gibt es keine Monster.«

»Okay«, seufzte Oskar.

Kurz darauf hörte ich das übliche Schnarchen von unten. Er hatte also keine Angst mehr und war eingeschlafen.

Monster, dachte ich resigniert.

Ich guckte zum Kleiderschrank. Jetzt, nachdem wir das Licht ausgemacht hatten, erschien er wie ein wuchtiger, dunkler Turm. Mit ein bisschen Fantasie, so wie Oskar sie hatte, war es gar nicht so schwer, sich vorzustellen, dass da drinnen ein Monster kauerte. Genug Platz gäbe es. Vor allem auf der Seite, auf der nur die gute Kleidung hing. Oskar und ich hatten uns schon tausendmal dort versteckt.

Angenommen, ich wäre ein Dieb, dann hätte ich mich ins Haus geschlichen, während diejenigen, die hier wohnten, in der Küche saßen und zu Abend aßen. Und dann hätte ich mich den ganzen Abend über in so einem Kleiderschrank versteckt. Und wenn es schließlich still wäre und alle schliefen, dann würde ich mich hinausschleichen und alles Mögliche stehlen.

Ich drehte mich im Bett auf die andere Seite, sodass ich den Schrank nicht mehr sehen konnte. Wie quatschig von mir, dass ich ausgerechnet jetzt auf diese Idee mit dem Dieb kommen musste, kurz bevor ich einschlafen wollte. Monster gibt es nicht, deshalb ist es Blödsinn, Angst vor ihnen zu haben. Aber Diebe gibt es. Das wissen alle.

 

War die Schranktür eigentlich geschlossen? Nein, die Tür stand tatsächlich einen Spalt offen. Aber das hatte sie doch vorher nicht getan, oder? Ich starrte auf die dunkle Spalte dahinten. Woher konnte ich eigentlich wissen, dass niemand in dem Kleiderschrank saß? War es nicht etwas merkwürdig, dass die Tür plötzlich ein Stückchen offen stand, so ganz von allein?

Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken. Oskar schnarchte, der Bach rauschte, das Fenster knarrte, Mama und Papa liefen oben hin und her. All diese Geräusche waren ganz normal, aber im Kleiderschrank saß vielleicht ein Dieb. Mucksmäuschenstill.

Da wurde ich wütend. Wenn dem so war, durfte ich nicht einfach ruhig liegen bleiben. Lieber sollte ich aufstehen und die Sache mit dem Schrank überprüfen.

So leise ich konnte, kletterte ich vom Etagenbett hinunter. Auf dem Schreibtisch lag der Atlas. Er ist groß und schwer, mit einem Foto von der Erde auf der Titelseite. Mit dem kann man jemandem einen ordentlichen Schlag verpassen, dachte ich und hob ihn lautlos hoch.

Die freie Hand streckte ich nach dem Knauf der Schranktür aus. Doch genau in dem Moment hörte ich draußen auf dem Flur ein Geräusch! Jemand kippte den Kleiderständer um, auf dem wir die nasse Kleidung aufhängen. Der Dieb war rausgelaufen! Deshalb stand die Schranktür einen Spalt offen! Todesmutig sprang ich in den Schrank, direkt in die Arme eines gehäuteten Monsters. Wie wahnsinnig schlug ich um mich, bis ich begriff, dass es sich um Oskars Kuscheloverall handelte. Da konnte ich wieder atmen.

Aber warum war es plötzlich so still? Hatte der Dieb mich gehört? Ich hatte das Gefühl, einen Flummiball in der Brust zu haben, so heftig klopfte mein Herz.

Da fasste jemand den Türknauf außen an! Die Tür öffnete sich sperrangelweit!

»Nein«, brüllte ich und schlug mit dem Atlas zu.

Ich traf die dunkle Gestalt mitten auf der Stirn, und sie fiel zu Boden.

Oskar schreckte in seinem Bett aus dem Schlaf hoch.

»Monster!«, schrie er.

Ich heulte so laut ich konnte. Und die Gestalt auf dem Fußboden jammerte nur. Papa kam die Treppe wie eine Dachlawine heruntergestürzt.

»Was ist hier los?«, rief er und schaltete das Licht ein.

Da hörten wir alle auf, zu heulen.

Oskar saß aufrecht in seinem Bett, kreidebleich vor Schreck. Papa stand in der Tür, unsere größte Bratpfanne in den Händen. Und auf dem Boden, zwischen all den Strümpfen, lag Mama und hielt sich die Stirn. Da war ein großer roter Fleck, wo ich sie mit dem Atlas getroffen hatte.

»Im Namen aller rabiaten Raben und Krähen, Ida«, jammerte Mama und setzte sich auf. »Was machst du denn im Kleiderschrank?«

»Ich wollte nachgucken, ob da jemand drinnen ist«, antwortete ich kleinlaut.

Oskar holte tief Luft.

»Da drinnen? Aber du hast mir doch gesagt, dass es keine Monster gibt!«

»Keine Monster, du Dummi.«

Ich hoffe wirklich, dass meiner Familie schon klar war, dass ich nicht aufgestanden war, um nachzuschauen, ob da ein Monster im Kleiderschrank war.

»Andere Leute«, erklärte ich.

»Andere Leute?«, wiederholte Papa verwundert. »Im Kleiderschrank?«

»Ja, die Tür stand einen Spalt weit offen.«

Das Ganze war nicht so einfach zu erklären, jetzt, da das Licht brannte.

»Wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Ich wollte nachgucken, ob da ein Dieb ist«, erklärte ich trotzig.

Da musste Papa ein wenig lächeln. Mama auch. Ich konnte sehen, was sie dachten. Sie dachten, dass ich genauso kindisch bin wie Oskar. Meine Wangen begannen, zu glühen. Und dadurch wurde alles noch schlimmer, denn jetzt glaubten sie auch noch, dass es mir peinlich war. Aber das war es nicht. Ich war einfach nur wütend.

Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen Monstern und Dieben. Die einen gibt es, und die anderen gibt es nicht. Sie sollten doch lieber froh darüber sein, dass ich Verantwortung übernommen hatte. Es wäre nicht besonders witzig für Mama und Papa gewesen, wenn all ihr Reichtum verschwunden wäre, nur weil keiner nachsah, ob sich nicht in der Zwischenzeit ein Dieb hereingeschlichen hatte.

Ohne sie auch nur anzusehen, verließ ich den Schrank und kletterte in mein Bett.

»Und was hast du gedacht?«, fragte Mama, schaute Papa an und nickte dann Richtung Bratpfanne. »Monster oder Dieb?«

»Ich?«, erwiderte Papa. »Nein ...«

Er schwenkte die Bratpfanne hin und her, damit sollte es wohl etwas natürlicher aussehen, dass er sich mal eben mit der Bratpfanne in der Hand in ein Schlafzimmer begeben hatte. Aber es sah ganz und gar nicht natürlich aus.


***


Nach all dem Durcheinander war Oskar so aufgeregt, dass Mama sich zu ihm legen musste, damit er wieder zur Ruhe kam. Er drehte und wand sich da unten wie ein kleines Kätzchen. Mama versuchte, ihn zu beruhigen, und begann, zu singen. Sicher strich sie ihm auch über den Rücken.

Plötzlich wünschte ich mir, ich wäre noch klein und hätte so ein breites Bett mit Platz für die Eltern. Und dass ich gar nicht wüsste, dass es Diebe gab. Ich wünschte mir, ich würde stattdessen immer noch an Monster glauben.

»Ida? Willst du zu uns runterkommen?«, fragte Mama.

Eigentlich hätte ich Nein sagen müssen, aber dann kletterte ich doch die Leiter hinunter und legte mich an Mamas Seite.

Da war gerade noch genug Platz. Oskar schnarchte schon.

»Es ist ein Unterschied, ob man an Monster glaubt oder an Diebe«, sagte ich, denn das musste unbedingt noch mal gesagt werden.

Mama nickte.

»Angst zu...
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