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Der Schlachter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am01.08.2024Auflage
Du willst nicht aufwachen, denn vor dir steht das Böse  Ein Mann hängt nackt und gefesselt an einem Fleischerhaken. Vor ihm steht ein Killer, der fachkundig ein Messer schärft. Das Opfer wünscht sich vergeblich, alles sei nur ein Albtraum. Auf dem noch ruhigen Wochenmarkt baut die Metzgersfrau gerade ihren Stand auf, als sie unter einer Plane einen bestialisch zugerichteten Toten findet, dem ein Stück aus dem Bauch fehlt. Tom Bachmann, Spezialist beim BKA für gestörte Psychokiller, jagt einen Mörder, der vor nichts zurückschreckt. Und der schon bald wieder nach dem Messer greift.

Chris Meyer fasziniert die Frage, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Die Thriller mit Tom Bachmann sind eine Annäherung an die Psyche der Killer und der Opfer. Die geschilderten Taten sind erschreckend oft dichter an der Realität, als man hofft. Mit Familie und Hund lebt Chris Meyer in Köln, ein beruhigend schöner Ort, um Abstand zu finden.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDu willst nicht aufwachen, denn vor dir steht das Böse  Ein Mann hängt nackt und gefesselt an einem Fleischerhaken. Vor ihm steht ein Killer, der fachkundig ein Messer schärft. Das Opfer wünscht sich vergeblich, alles sei nur ein Albtraum. Auf dem noch ruhigen Wochenmarkt baut die Metzgersfrau gerade ihren Stand auf, als sie unter einer Plane einen bestialisch zugerichteten Toten findet, dem ein Stück aus dem Bauch fehlt. Tom Bachmann, Spezialist beim BKA für gestörte Psychokiller, jagt einen Mörder, der vor nichts zurückschreckt. Und der schon bald wieder nach dem Messer greift.

Chris Meyer fasziniert die Frage, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Die Thriller mit Tom Bachmann sind eine Annäherung an die Psyche der Killer und der Opfer. Die geschilderten Taten sind erschreckend oft dichter an der Realität, als man hofft. Mit Familie und Hund lebt Chris Meyer in Köln, ein beruhigend schöner Ort, um Abstand zu finden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843732475
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
AuflageAuflage
Reihen-Nr.4
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3604 Kbytes
Artikel-Nr.14293099
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

-3-

»Ein Toter auf dem Markt, klingt nach einem normalen Leichenfund. Warum hat die Polizei uns angefordert?« Tom Bachmann saß auf dem Beifahrersitz, während seine Kollegin Ira Sokolov den Wagen konzentriert und schnell steuerte.

»Weil die Kollegen vor Ort meinen, dass es kein normaler Fund ist.«

»Wir sind eine Sondereinheit ...«

» ... für außergewöhnlich grausame Fälle, die einer besonderen Geheimhaltung bedürfen«, zitierte Ira die Abteilungsdefinition. »Sie können davon ausgehen, dass die Kollegen wissen, was für ein Team Sie leiten, Tom.«

Tom streckte seinen Rücken. Iras Anruf hatte ihn erreicht, als er gerade zu seinem täglichen Lauftraining das Haus verlassen wollte, und ihm fehlte die mangelnde Bewegung.

»Kennen Sie Details?«, fragte er.

»Nein. Der Kollege sprach von einer stark verstümmelten Leiche und vermutet eine sadistische Tat. Er klang wirklich alarmiert.«

Ira lenkte den Wagen durch Bornheim, Richtung Marktplatz, und stoppte kurz vor der Polizeiabsperrung. Tom stieg aus, zeigte einem uniformierten Polizisten seinen Ausweis und ging gemeinsam mit Ira zu dem weißen Zelt, das über der Leiche aufgebaut worden war. Drei Kriminaltechniker in weißen Schutzanzügen machten Fotos, sammelten Spuren und nahmen Proben vom Fundort der Leiche. Ira reichte Tom Plastiküberzieher für die Schuhe.

»Sie haben ja wahrscheinlich keine dabei.«

»Sie wissen, dass ich die Dinger immer vergesse, und ich weiß, dass Sie immer extra welche für mich einstecken. Danke, Ira.«

»Sie sollten sich nicht dauernd auf mich verlassen.« Ira schlüpfte in ihre Plastikschoner. »Manchmal vergesse auch ich was.«

»Hab ich noch nicht erlebt.«

Ein grauhaariger Mann in Lederjacke und Jeans kam auf sie zu.

»Hauptkommissar Beetz vom KK 11 Bonn.«

Ira reichte ihm die Hand. »Sokolov, Kriminalrätin Sonderdezernat BKA Meckenheim. Mein Chef, Tom Bachmann.«

Beetz nickte Tom anerkennend zu. »Ich hab schon eine Menge von Ihnen gehört.«

»Ich von Ihnen nicht.« Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, merkte Tom, dass er missverständlich sein könnte. »So meinte ich das nicht«, sagte er deshalb und lächelte kurz.

»Ja. Klar.« Beetz führte sie ins Zelt. »Ist leider kein schöner Anblick.«

Tom blickte auf eine nackte, männliche Leiche, die in Embryonalhaltung auf dem Kopfsteinpflaster lag. Das Gesicht, oder das, was davon übrig war, schien eine einzige blutige Masse zu sein. Im Genitalbereich sah es nicht besser aus. Die Hände des Toten waren merkwürdig verdreht, Tom betrachtete die sichtbaren Fesselungsspuren an den Gelenken, die große klaffende Wunde am Bauch.

»Was können Sie uns schon sagen?« Ira zog sich Plastikhandschuhe über und reichte Tom ein Paar.

»Eine Marktfrau hat den Toten gefunden. Reiner Zufall, eine Hand guckte unter der Plane hervor. Ein paar Stunden später, und der Platz wäre voll mit Leuten gewesen«, antwortete Hauptkommissar Beetz. »Nicht auszudenken, was dann hier los gewesen wäre.«

Einer der Kriminaltechniker kam auf sie zu, durchsichtige Plastikbeutel mit Laub und Erdresten in der Hand, die er in eine Tasche unweit der Leiche packte.

»Emser, Rechtsmedizin Kripo Bonn«, stellte er sich vor. »Ich nehme an, das BKA übernimmt die Obduktion?«

Tom nickte. »Die Spurenauswertung auch.«

»In Ordnung.«

»Todeszeitpunkt?«, fragte Ira.

»Ich konnte eine Körpertemperatur von sechsundzwanzig Grad feststellen«, antwortete Emser.

»Also etwas mehr als zehn Stunden tot.«

»Gut dreizehn«, korrigierte Tom seine Kollegin. »Der Körper verliert 0,8 Grad pro Stunde.«

Ira warf ihm kurz einen missbilligenden Blick zu und wandte sich dann wieder an Beetz und Emser. »Der Auffindeort ist nicht der Tatort?«

»Wir haben keine Blutspuren gefunden«, antwortete Emser. »Allerdings sind wir noch nicht ganz fertig. Auch der Todeszeitpunkt wird sich hinsichtlich der niedrigen Nachttemperaturen sicherlich noch spezifizieren lassen«, fügte er mit Blick auf Tom hinzu.

»Mögliche Tatwerkzeuge wurden ebenfalls nicht gefunden«, fuhr Beetz fort. »Hier liegen eine Menge Planen und Werkzeuge rum, wir werden uns das alles genau anschauen, ob die Leiche damit Kontakt hatte.«

»Ich glaube nicht, dass Sie da Spuren finden.« Tom ging in die Hocke und betrachtete die Leiche aus der Nähe. »Ein öffentlicher Auffindeort. Der Tote liegt bestimmt nicht zufällig hier. Da wollte jemand, dass der Mann gefunden wird.«

»Und so jemand will selbst nicht gefunden werden, schon klar«, sagte Beetz. »Wir werden trotzdem alles überprüfen.«

»Natürlich.« Tom sah in das verstümmelte Gesicht des Toten. Trotz des vielen Blutes konnte er erkennen, dass die Wunden unregelmäßig waren, die Haut an den Rändern zerfetzt. Die Augenhöhlen leer, Nase und Ohren fehlten, auch die Lippen waren verstümmelt. Sein Blick wanderte in den Bauchraum. Hier schienen die Wundränder gerade, und eine größere Menge an Gewebe fehlte, während im Genitalbereich wieder ähnlich gewütet worden war wie im Gesicht. Tom fragte sich, ob die große Bauchwunde die Todesursache gewesen war. Das würde Nina Brinkhaus, die Pathologin des BKA, bei der Obduktion schnell herausfinden.

»Ist das fehlende Gewebe gefunden worden?«, fragte er.

»Nein, bisher nicht«, antwortete Hauptkommissar Beetz. »Aufgrund der massiven Verstümmelungen hielt ich es für angebracht, Sie in den Fall einzubeziehen. Mir ist so ein Sadismus, ehrlich gesagt, noch nicht untergekommen.«

»Ob die Verstümmelungen alle auf eine sadistische Tat zurückzuführen sind, wird sich noch zeigen«, meinte Tom. »Aber ohne Frage wurde hier jemand sehr grausam getötet.«

»Und in der Öffentlichkeit abgelegt«, sagte Ira. »Das macht der Mörder nicht grundlos.«

»Eine gezielte Präsentation der entstellten Leiche in der Öffentlichkeit kann für den Täter ein extra Thrill sein«, sagte Tom. »Und er ist ein großes Risiko eingegangen, um diesen Kick zu bekommen. Nicht unwahrscheinlich, dass er ihn wieder spüren möchte.«

»Sie meinen, er könnte noch mal zuschlagen?«, fragte Hauptkommissar Beetz.

Tom zuckte mit den Schultern. »Pure Spekulation. Aber aus meiner Erfahrung weiß ich, dass sich ein ausgeprägter Sadismus nicht einfach abstellen lässt. Ein Sadist, der seine Fantasie einmal ausleben konnte, ist in der Regel nicht auf Dauer von einem Erlebnis befriedigt. Die Befriedigung hält für eine Weile an, aber dann braucht er den nächsten Kick.«

Beetz lockerte seinen Kragen. »Du meine Güte.«

»Es war richtig, dass Sie uns angefordert haben.« Ira warf Tom einen kurzen Seitenblick zu. »Wird der Marktplatz videoüberwacht?«

Tom hörte ihnen nicht mehr zu. Er wusste, dass Ira nichts entging und sie alles hinterfragte. Seit sie undercover als Ermittlerin in der Rotlichtszene gearbeitet hatte, war ihr sehr genauer Blick auf alles Ungereimte, auf jede Auffälligkeit noch mehr geschärft. Mit Mitte fünfzig blickte sie auf über dreißig Jahre Polizeiarbeit zurück und war damit eine der erfahrensten Mitarbeiterinnen des BKA. Er schätzte seine zähe und clevere Kollegin, auch wenn er mit ihr menschlich nie warm wurde. Aber mit wem wurde er das schon.

Tom versuchte, sich trotz der brutalen Wunden ein Bild von dem Toten zu machen. Tiefe Falten um die leeren Augenhöhlen. Die Haare grau, die Zähne zum Teil mit auffälligen Goldfüllungen, wie sie heute kaum noch ein Zahnarzt einsetzen würde. Der Mann war groß und hatte eine stämmige Figur. Es dürfte nicht einfach gewesen sein, ihn zu überwältigen.

Tom sah sich um. Der Marktplatz war ein zentraler Platz in dem kleinen Ort. Umgeben von Restaurants und Geschäften, kaum eine Ecke in dem Städtchen dürfte belebter sein als diese. Wenn er sich die Fassaden der Häuser anschaute, so sahen sie nicht aus, als würden sich viele Wohnungen über den Läden befinden, eher Büros oder Lagerräume.

Wenn der Mann nicht hier auf dem Marktplatz ermordet worden war, musste es einen triftigen Grund geben, warum der Täter ihn hierhergebracht hatte. Er war ein großes Risiko eingegangen, auch wenn er nachts in Bornheim vermutlich nicht mit allzu vielen Zeugen rechnen musste. Aber er musste gewusst haben, dass am Morgen der Wochenmarkt begann und wie früh die Händler ihre Stände aufbauten. Trotzdem hatte er die Leiche über den Platz gebracht und unter einer Marktplane versteckt. Ganz ohne Zweifel, das unnötige Risiko war ihm wichtig gewesen.

Daher vielleicht kein unnötiges, sondern ein notwendiges Risiko, dachte Tom. Es muss dem Täter wichtig gewesen sein, dass man sein Opfer an diesem Ort fand, es muss von Anfang an Teil des Mordplans gewesen sein.

Der Tote lag in unmittelbarer Nähe zu einem Fleischerstand. Die Plane, unter der er lag,...
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Autor

Chris Meyer hat sich von Berufs wegen schon oft mit der Frage beschäftigt, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Bis heute gab es keine zufriedenstellende Antwort. Also nähert sich Chris Meyer dem Bösen weiterhin in literarischer Form und erfindet fiktive Killer, die dichter an der Realität sind, als man glaubt. Mit Familie und Hund lebt Chris Meyer in der schönsten Stadt der Welt - Köln.