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Almost isn't enough. Whispers by the Sea

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am01.08.2024Auflage
Seitdem ihr Elternhaus in Flammen aufgegangen ist, wird Summer von Albträumen geplagt. Einzig beim Kitesurfen fühlt sie sich frei. Als der mysteriöse Student Ares in ihre WG in der Kleinstadt am Meer zieht, macht Ares sie wahnsinnig. Doch auch vom ersten Augenblick an fühlt Summer sich zu ihm hingezogen. Als Ares von ihren Albträumen erfährt, versteht er sie so gut wie niemand sonst. Denn niemand weiß, dass Ares ebenfalls tiefe Wunden in sich trägt. Als Summer mit Ares beginnt die Wahrheit über den Brand ihres Elternhauses aufzudecken, stoßen sie auf eine schockierende Verwicklung ... »Jennifer Bright vereint alles, was es für einen Pageturner braucht: Knisternde Gefühle, Spannung bis zur letzten Seite und emotionaler Herzschmerz vom Feinsten. Dieses Buch ist ein absolutes Highlight!« Ayla Dade

Jennifer Bright wurde 1993 in Hannover geboren. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie noch heute in der niedersächsischen Hauptstadt. Sie trinkt mehr Kaffee, als es gut für sie wäre, und kann sich kein Leben ohne Katzen, Bücher und Serien vorstellen. Auf Instagram (@wort_getreu) und TikTok (@jennifer.bright) teilt sie ihre Leidenschaft dazu.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSeitdem ihr Elternhaus in Flammen aufgegangen ist, wird Summer von Albträumen geplagt. Einzig beim Kitesurfen fühlt sie sich frei. Als der mysteriöse Student Ares in ihre WG in der Kleinstadt am Meer zieht, macht Ares sie wahnsinnig. Doch auch vom ersten Augenblick an fühlt Summer sich zu ihm hingezogen. Als Ares von ihren Albträumen erfährt, versteht er sie so gut wie niemand sonst. Denn niemand weiß, dass Ares ebenfalls tiefe Wunden in sich trägt. Als Summer mit Ares beginnt die Wahrheit über den Brand ihres Elternhauses aufzudecken, stoßen sie auf eine schockierende Verwicklung ... »Jennifer Bright vereint alles, was es für einen Pageturner braucht: Knisternde Gefühle, Spannung bis zur letzten Seite und emotionaler Herzschmerz vom Feinsten. Dieses Buch ist ein absolutes Highlight!« Ayla Dade

Jennifer Bright wurde 1993 in Hannover geboren. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie noch heute in der niedersächsischen Hauptstadt. Sie trinkt mehr Kaffee, als es gut für sie wäre, und kann sich kein Leben ohne Katzen, Bücher und Serien vorstellen. Auf Instagram (@wort_getreu) und TikTok (@jennifer.bright) teilt sie ihre Leidenschaft dazu.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958188426
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
AuflageAuflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3686 Kbytes
Artikel-Nr.14293960
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Diese Stadt kotzt mich jetzt schon an. Dabei habe ich gehofft, dass Ferley der perfekte Ort sei, um mich zurückzuziehen. Es stellt sich jedoch heraus, dass es in einer pulsierenden Großstadt um einiges leichter ist, zu verschwinden ... in der Menge unterzugehen und einfach ein Niemand zu sein.

Hier hingegen falle ich auf wie ein bunter Hund. Daran ändern auch meine schwarzen Klamotten nichts und auch nicht die Basecap, die ich mir auf dem Marktplatz tief ins Gesicht gezogen habe. Im Gegenteil, ich wurde angestarrt wie ein Eindringling oder gar ein Schwerverbrecher. Jedes Flüstern, jeder Blick schien auf mich gerichtet.

Ein tiefes Seufzen entrinnt meiner Brust, während ich mich, nur wenige Schritte von der Brandung entfernt, in den heißen Sand setze. Mit den Handflächen stütze ich mich nach hinten auf und bereue sofort, kein T-Shirt angezogen zu haben.

»Ich hätte bei Dad bleiben sollen«, murmle ich und ziehe mir das schwarze Langarmshirt über den Kopf, bevor ich es achtlos neben meine Lederjacke fallen lasse. Mein eigentlicher Plan war es, mich an meinem ersten Wochenende in der neuen Stadt bei Dad zu verkriechen - bis wir heute Morgen mal wieder aneinandergeraten sind. Ein weiteres Glied in einer Kette endloser Auseinandersetzungen. Jedes Gespräch zwischen uns endet seit Monaten in einer Diskussion, und ich kann es ihm nicht einmal übel nehmen. Er will das Beste für mich. Das Problem an der Sache ist nur, dass wir beide unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was das Beste ist.

Zwei Jungs laufen lachend an mir vorbei ins Meer, und ich hasse alles daran. Vielleicht bin ich auch einfach rausgegangen, um mich selbst zu bestrafen. Bei Dad wäre es nervig geworden, aber hier am Strand und in der Kleinstadt habe ich vor allem eins um mich: das pure Leben. Glückliche, lachende, zufriedene Menschen, die mir allesamt vor Augen führen, was ich nicht bin.

Und aus irgendeinem kranken Grund brauche ich diesen Schmerz. Denn ohne ihn würde ich mich nicht einmal mehr lebendig fühlen. Ohne ihn hätte ich schon längst aufgegeben.

Aus der Tasche meiner Jeans ziehe ich eine kleine silberne Schatulle, in der ich immer zwei Zigaretten und eine schmale Streichholzschachtel aufbewahre. Eigentlich habe ich mit dem Rauchen aufgehört. Inzwischen hasse ich den Gestank und den Geschmack von Tabak. Doch es gibt Tage wie diesen, da holt mich die Sucht wieder ein.

Immerhin lasse ich seit zwei Jahren die Finger vom Gras. Das Zeug hat mich manchmal vergessen lassen, wer ich bin, und auch wenn dieser Gedanke verlockend erscheinen mag, gab es doch Momente, in denen es mir eine Scheißangst eingejagt hat.

Ich klemme mir die Kippe zwischen die Lippen und versuche, für einen Moment alles auszublenden. Die Stimmen um mich herum. Meine eigenen Gedanken. Meine Vergangenheit und meine Zukunft. Da ist nur noch das konstante Rauschen der Wellen.

Mit zittrigen Fingern ziehe ich eines der Streichhölzer heraus. Das Ratschen des Zündkopfes am Rand der Schachtel klingt fast beruhigend in meinen Ohren. Den Kopf leicht nach vorn geneigt, halte ich die Flamme an das Ende der Zigarette. Die raue Wärme des Rauchs füllt meine Lungen, eine seltsame Mischung aus Schmerz und Genuss.

Ich halte den Atem an und beobachte, wie die Flamme des Streichholzes im Wind züngelt und tanzt. Sekunden vergehen, in denen die Glut das dünne Holz verkohlen lässt und mir die Endlichkeit von allem vor Augen führt.

Ein forsches Räuspern durchbricht meine eigene Stille, und plötzlich nehme ich wieder alles um mich herum wahr. Als hätte jemand auf Play gedrückt, und die Welt dreht sich weiter.

Ich sehe auf zu einer jungen Frau in Neoprenanzug und mit einem Kitesurfboard unter dem Arm, die direkt auf mich zukommt. Sie bleibt neben mir stehen und mustert mich abschätzig. Ihre weißblonden, schulterlangen Haare flattern im Wind und wehen ihr immer wieder ins Gesicht. Und doch entgehen mir ihre Augen nicht. Sie strahlen mit dem Meer um die Wette: so ozeanblau, dass man in ihnen ertrinken könnte.

»Ich weiß nicht, ob du es nicht gesehen hast oder du bloß ein ignorantes Arschloch bist, aber die Schilder stehen hier nicht umsonst.« Sie reckt das Kinn und deutet mit einer Kopfbewegung zu der Aufschrift: Rauchen verboten!

Ihr Blick wandert über mich, und für einen kurzen Moment bleibt er an meinem nackten Oberkörper haften. Ich hasse das Gefühl, beobachtet zu werden, und ganz besonders von jemandem, der aussieht, als gehöre er genau hierher, in diese Welt voller Sonne und Meer, die mir so fremd ist. Ihr Neoprenanzug hängt ihr aufgezippt die Hüften herab, entblößt ihr gelbes Bikinioberteil und die vielen Muttermale auf ihrer gebräunten Haut.

Ich weiß nicht, was ich sagen soll, also sage ich nichts. Stattdessen ziehe ich noch einmal provokant an meiner Zigarette, lasse den Rauch durch meine Nasenlöcher entweichen und versuche, ihr mit einem schiefen Grinsen zu vermitteln, dass mich die Regeln hier nicht interessieren.

Sie scheint für einen Moment zu zögern, dann tritt sie näher, geht vor mir in die Hocke und ... reißt mir allen Ernstes meine Kippe aus der Hand, um sie im Sand auszudrücken.

»Ich hasse Touristen wie dich, die meinen, den Strand mit ihrem Dreck verschmutzen zu können, und sich an keine Regeln halten.« Sie wedelt mit der Hand vor mir herum, während ich die Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken zähle. »Wahrscheinlich glaubst du, dass du mit deiner stinkenden Zigarette, der schwarzen Jeans und der Lederjacke irgendwie sexy und geheimnisvoll wirkst. Aber hier eine kleine Serviceinfo für dich: Tust du nicht!« Sie wirft mir die ausgedrückte Kippe in den Schoß und erhebt sich wieder.

»Wow. Das war ...« Ich versuche, mir ein Lachen zu verkneifen. Dabei verstehe ich sie sogar. Sie kann nicht wissen, dass ich meine Zigarettenstummel niemals auf den Boden - geschweige denn in den Sand - werfen würde. »Hattest du einen schlechten Tag?«

»Eine schlechte Woche. Einen schlechten Monat. Ein schlechtes Jahr. Nenn es, wie du willst, solange du deinen Müll bei dir behältst und Regeln nicht nur bei Mommy und Daddy zu Hause respektierst, sondern auch im Urlaub. Schönes Leben noch.« Sie wartet erst gar nicht auf eine Erwiderung. Stattdessen dreht sie sich einfach um und geht auf das tosende Meer zu.

Erst als sie im Wasser auf ihr Board steigt, entspannen sich meine Muskeln wieder. Meine Augen haften an ihr, folgen jedem ihrer Manöver, wie sie gekonnt über die Wellen tanzt. Ihr Körper bewegt sich mit einer Leichtigkeit und Anmut, als wäre sie selbst ein Teil des Ozeans.

Hinter ihr beginnt die Sonne langsam im Meer zu versinken und wirft ihre letzten goldenen Strahlen über die Wasseroberfläche. Die Bewegungen der Unbekannten sind präzise. Jeder Sprung, jede Drehung scheint mühelos. Ich bemerke, wie sich mein Atem mit dem Rhythmus ihrer Sprünge synchronisiert. Einatmen, wenn sie Anlauf nimmt. Ausatmen, wenn sie landet. Und für einen Moment wünschte ich, ich könnte das auch. Nicht das Kitesurfen, nein, aber diese unbeschwerte Freiheit genießen, sich dem Leben, dem Hier und Jetzt so sehr hinzugeben. Das Einzige, was für mich diesem Gefühl gleichkommt, ist das Motorradfahren.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, in der ich meinen Kopf ausgeschaltet und die Frau auf dem Wasser beobachtet habe. Doch als sie schließlich aus dem Meer kommt, tritt die Dämmerung bereits ein, und es ist, als wäre dies mein Stichwort. Sie erinnert mich daran, dass ich hier nicht hingehöre. Bevor ich mir den nächsten Ärger mit ihr einhandele, stehe ich auf, klopfe mir den Sand von der Jeans und ziehe mein Shirt über. 

Zielstrebig und ohne mich noch einmal umzudrehen, schlendere ich zurück zu meinem Motorrad, das ein Stück entfernt vom Ufer im Schatten einer Surf- und Kitesurfschule steht. An meiner schwarzen Suzuki GT 750 angelangt, hole ich mein Smartphone aus der Hosentasche und tippe eine kurze Nachricht an Dad.

Plötzlich ertönt ein lautes Krachen. Reflexartig fahre ich herum und sehe sie - die blonde Unbekannte. Ihre Ausrüstung liegt auf dem Boden vor der Kitesurfschule. Ein lautes »Fuck« entweicht ihren Lippen, während sie sich hockend daranmacht, etwas aufzuheben.

Ihre Augen finden die meinen, und das Blau ihrer Iriden lodert anklagend. »Hast du etwa geglaubt, du könntest mich beklauen?«

Sie steht auf und geht auf mich zu, ihr Gang entschlossen, beinahe schon kämpferisch. Der Jutebeutel in ihrer Hand schwingt hin und her.

»Was?«

»Du hast mich schon richtig verstanden.« Sie stemmt die Hände in die Hüften und reckt mir ihr Kinn entgegen, wobei sie den Kopf in den Nacken legen muss.

»Ich habe deinen beschissenen Beutel nicht angerührt«, erwidere ich gelassen, obwohl es in mir zu brodeln beginnt.

»Dann erklär mir, warum mein Zeug plötzlich überall verstreut auf der Veranda liegt, während du neben der Kitesurfschule stehst!«, faucht sie. Ihre Haare kleben nass an ihrer Stirn. Einzelne Tropfen rinnen ihr über die Wange, als wären es Tränen aus Salzwasser. Doch in ihren Augen liegt kein Schmerz, keine...
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