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Bild und Kult

Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst
BuchKartoniert, Paperback
704 Seiten
Deutsch
Beckerschienen am22.12.20208. Aufl.
Seit seinem Erscheinen hat " Hans Beltings Meisterwerk" (Werner Hofmann) eine Fülle von Reaktionen provoziert und eine kontroverse Debatte über religiöse und ästhetische Erfahrungen ausgelöst, die weit über den Gegenstand hinausführt und die noch lange nicht abgeschlossen ist. Sie ist einerseits Indiz für die zeitgenössische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen und andererseits Beleg für die wissenschaftliche Leistung des Autors, bislang getrennte Argumentationslinien der Kirchen-, Theologie- und Kunstgeschichte in souveräner Synthese zu verbinden. Hans Beltings Buch über Bildform und Bildmacht des christlichen Kultbildes von der Spätantike bis zum 16. Jahrhundert stellt die entscheidende Frage nach dem 'Warum' der Bilder. So gewinnt der Leser ein Verständnis für die Stellung des Bildes in Ost und West und darüber hinaus einen Zugang zur Entstehung der Kunst im Anbruch der Moderne.mehr

Produkt

KlappentextSeit seinem Erscheinen hat " Hans Beltings Meisterwerk" (Werner Hofmann) eine Fülle von Reaktionen provoziert und eine kontroverse Debatte über religiöse und ästhetische Erfahrungen ausgelöst, die weit über den Gegenstand hinausführt und die noch lange nicht abgeschlossen ist. Sie ist einerseits Indiz für die zeitgenössische Sehnsucht nach dem Ursprünglichen und andererseits Beleg für die wissenschaftliche Leistung des Autors, bislang getrennte Argumentationslinien der Kirchen-, Theologie- und Kunstgeschichte in souveräner Synthese zu verbinden. Hans Beltings Buch über Bildform und Bildmacht des christlichen Kultbildes von der Spätantike bis zum 16. Jahrhundert stellt die entscheidende Frage nach dem 'Warum' der Bilder. So gewinnt der Leser ein Verständnis für die Stellung des Bildes in Ost und West und darüber hinaus einen Zugang zur Entstehung der Kunst im Anbruch der Moderne.
Details
ISBN/GTIN978-3-406-61954-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum22.12.2020
Auflage8. Aufl.
Seiten704 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht1708 g
Illustrationenm. 296 SW- u. Farbabb.
Artikel-Nr.10390692
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
1. Einleitung
2. Die Ikone in moderner Sicht und im Spiegel ihrer Geschichte
3. Warum Bilder? Bildfragen und Religionspraktiken am Ausgang der Antike
4. Himmlische Wunderbilder und irdische Portraits. Lukasbild und 'ungemaltes' Original in Rom und im Orient
5. Das Totenportrait der Römer und das Heiligenporttrait der Christen
6. Das antike Kaiserbild und der christliche Bildkult als Problem
7. Bildandacht, Propaganda und Theologie am Ende der Antike
8. Die Kirche und das Bild. Die Bilderlehre in der kirchlichen Tradition und im Bilderstreit
9. Der Kirchenraum nach dem Bilderstreit. Eine neue Bildpolitik und ihre Anwendung
10. Pilger, Kaiser und Bruderschaften. Kultstätten von Ikonen in Byzanz und Venedig
11. Das 'wahre Portrait' Christi. Legenden und Bilder im Wettstreit
12. Die Bilderwand und die Rolle der Ikone in Liturgie und privater Heilssicherung
13. 'Beseelte Malerei'. Poesie und Rhetorik in 'neuartigen Ikonen' des 11. und 12. Jahrhunderts
14.
Statuen, Gefäße und Zeichen. Bild und Reliquie im westlichen Mittelalter
15. Die Ikone im städtischen Leben Roms
16. 'Nach griechischer Art. Importikonen im Westen
17. Norm und Freiheit: italienische Ikonen im Zeitalter der Kommunen
18. Die Madonnen von Siena. Das Bild im städtischen Leben und am Altar
19. Der Dialog mit dem Bild. Die Ära des Privatbildes am Ausgang des Mittelalters
20. Religion und Kunst. Die Krise des Bildes am Beginn der Neuzeit
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Leseprobe
"2. Die Ikone in moderner Sicht und im Spiegel ihrer Geschichte

Das Buch handelt, wie man sehen wird, nicht allein von Ikonen, sondern auch von Statuen und Reliquien, ja von jeder Art von verehrtem Bild überhaupt. Dennoch nimmt die Ikone, anders als die westlichen Kultbilder des Mittelalters, einen ganz eigenen Platz im modernen Denken ein, dessen Ursprung man in einer höchst eigentümlichen Geschichte ihrer Wiederentdeckung gleichsam archäologisch aufdecken kann. Romantische Utopien waren an dieser 'Mystik der Ikone' beteiligt, und bald waren es vorab Identitätsfragen des östlichen Europa, die sich zur Selbstbehauptung gegenüber dem üblichen europäischen Kulturkanon der Ikone bemächtigten und sie jedem historischen Denken entrückten. Heute wetteifern Emigranten, die ihre Heimat verloren, und religiöse Seelen, die sich nach einer reinen, 'ursprünglichen' Kunst sehnen, im Kult der Ikone schlechthin, den jedes Exemplar befriedigen kann. Für sie ist dieses Buch nicht geschrieben .
Es ist schwer,das Thema der christlichen Kultbilder zwischen Antike und Renaissance aus dem Schatten der östlichen Ikone ans Licht zu ziehen, weil es in der Geistesgeschichte keinen eigenen Platz einnimmt und nur Mißverständnisse weckt. Das moderne Tafelbild sieht man, als Andachtsbild, irn Umfeld der spätmittelalterlichen Mystik und im Vorfeld des Sammlerbilds der Renaissance gleichsam aus dem Nichts entstehen. Die mittelalterliche Kultfigur ist Teil der kunstgeschichtlichen Studien zur Skulptur schlechthin. Die frühen Tafeln in Rom werden unter der Rubrik des byzantinischen 'Einflusses' abgehandelt, und die östliche Ikone, die als mittelalterliches Tafelbild isoliert wahrgenommen wird, hat schon immer mehr die Theologen und Dichter als die Kunsthistoriker interessiert, schon deswegen, weil sie dem historischen Ordnungssinn entzogen scheint. ..."
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Schlagworte

Autor

Hans Belting, geboren 1939 in Andernach, leitete von 2004 bis 2007 das Internationale Forschungszentrum für Kulturwissenschaften in Wien. Zuvor lehrte er nach Stationen an den Universitäten Heidelberg und München an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, die er 1992 mitbegründete, und hatte 2003 den Europäischen Lehrstuhl am Collège de France in Paris inne. Er ist Mitglied des Ordens pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.