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Ein spätslawischer Friedhof mit Schwertgräbern von Wusterhausen an der Dosse

BuchKartoniert, Paperback
216 Seiten
Deutsch
Facettenreicher Blick auf slawische ElitenDie Anlage von Leitungsgräben an der Stadtkirche St. Peter und Paul vonWusterhausen an der Dosse, Lkr. Ostprignitz-Ruppin, im Jahre 2006 betrafeinen bodendenkmalpflegerisch sensiblen Bereich im Herzen derspätmittelalterlichen Stadt. Vorhergehende archäologische Untersuchungenhatten hier bereits vorgeschichtliche, slawenzeitliche undspätmittelalterliche Siedlungsbefunde sowie auch Gräber aufgedeckt. Sorechnete man mit einer interessanten stadtarchäologischen Befundlage.Die baubegleitenden archäologischen Untersuchungen des Jahres 2006übertrafen dann aber alle Erwartungen: In den schmalen Trassen derTiefbauarbeiten kamen zahlreiche Gräber eines spätslawischenBestattungsplatzes ans Tageslicht, darunter insbesondere zwei Grablegendes 12. Jhs. mit reicher Ausstattung: Die Toten hatten Schwerter mit inihr Grab bekommen, in einem Fall in prunkhafter Ausführung mitSilbertauschierung und -plattierung; überdies war einer der Toten miteinem goldbetressten Gewand niedergelegt worden. Derartig reichausgestattete Personen, die wir unschwer den sozialen Eliten derslawischen Gesellschaft zurechnen können, sind im nordwestslawischenRaum eine große Seltenheit. Im heutigen Land Brandenburg stehen dieGräber ganz ohne Vergleich da. Die glücklichen Funde von Wusterhausenwerfen insofern ein interessantes Schlaglicht auf die sozialenVerhältnisse bei den Elbslawen, auf Repräsentationsgebaren undSelbstverständnis ihrer Eliten gerade in jener Phase, in der sie sichmit der Expansion deutscher Herrschaftsträger in den ostelbischen Raumkonfrontiert sahen.Die besondere Bedeutung, die die Gräber von Wusterhausen für dasVerständnis jener Epoche haben, war Anlass für ein größereswissenschaftliches Aufarbeitungsprojekt unter Leitung derUnterzeichneten, zu dem die Ausgräber - Dr. U. Bauer, O. Brauer M. A.und H. Lettow M. A. (Berlin) - den Anstoß gegeben hatten. In diesemProjekt taten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerverschiedener Disziplinen (Anthropologie, Archäologie, Archäozoologie,Isotopenforschung, Landesgeschichte und Materialkunde) zusammen, um dieGrabungsergebnisse auszuwerten, unter verschiedenen Fragestellungen zuuntersuchen und in den Kontext ihrer Zeit einzuordnen.Erfreulicherweise entschied sich die Gerda Henkel Stiftung (Düsseldorf),dieses Unterfangen mit einer namhaften finanziellen Zuwendung zuunterstützen. Dadurch waren einige interessante, insbesonderenaturwissenschaftliche Untersuchungen möglich, die sonst ausKostengründen häufig unterbleiben müssen. So können die WusterhausenerGräber hier sehr umfassend und facettenreich beleuchtet, dieForschungsergebnisse recht kurze Zeit nach der Ausgrabung in Buchformvorgelegt werden.mehr

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KlappentextFacettenreicher Blick auf slawische ElitenDie Anlage von Leitungsgräben an der Stadtkirche St. Peter und Paul vonWusterhausen an der Dosse, Lkr. Ostprignitz-Ruppin, im Jahre 2006 betrafeinen bodendenkmalpflegerisch sensiblen Bereich im Herzen derspätmittelalterlichen Stadt. Vorhergehende archäologische Untersuchungenhatten hier bereits vorgeschichtliche, slawenzeitliche undspätmittelalterliche Siedlungsbefunde sowie auch Gräber aufgedeckt. Sorechnete man mit einer interessanten stadtarchäologischen Befundlage.Die baubegleitenden archäologischen Untersuchungen des Jahres 2006übertrafen dann aber alle Erwartungen: In den schmalen Trassen derTiefbauarbeiten kamen zahlreiche Gräber eines spätslawischenBestattungsplatzes ans Tageslicht, darunter insbesondere zwei Grablegendes 12. Jhs. mit reicher Ausstattung: Die Toten hatten Schwerter mit inihr Grab bekommen, in einem Fall in prunkhafter Ausführung mitSilbertauschierung und -plattierung; überdies war einer der Toten miteinem goldbetressten Gewand niedergelegt worden. Derartig reichausgestattete Personen, die wir unschwer den sozialen Eliten derslawischen Gesellschaft zurechnen können, sind im nordwestslawischenRaum eine große Seltenheit. Im heutigen Land Brandenburg stehen dieGräber ganz ohne Vergleich da. Die glücklichen Funde von Wusterhausenwerfen insofern ein interessantes Schlaglicht auf die sozialenVerhältnisse bei den Elbslawen, auf Repräsentationsgebaren undSelbstverständnis ihrer Eliten gerade in jener Phase, in der sie sichmit der Expansion deutscher Herrschaftsträger in den ostelbischen Raumkonfrontiert sahen.Die besondere Bedeutung, die die Gräber von Wusterhausen für dasVerständnis jener Epoche haben, war Anlass für ein größereswissenschaftliches Aufarbeitungsprojekt unter Leitung derUnterzeichneten, zu dem die Ausgräber - Dr. U. Bauer, O. Brauer M. A.und H. Lettow M. A. (Berlin) - den Anstoß gegeben hatten. In diesemProjekt taten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerverschiedener Disziplinen (Anthropologie, Archäologie, Archäozoologie,Isotopenforschung, Landesgeschichte und Materialkunde) zusammen, um dieGrabungsergebnisse auszuwerten, unter verschiedenen Fragestellungen zuuntersuchen und in den Kontext ihrer Zeit einzuordnen.Erfreulicherweise entschied sich die Gerda Henkel Stiftung (Düsseldorf),dieses Unterfangen mit einer namhaften finanziellen Zuwendung zuunterstützen. Dadurch waren einige interessante, insbesonderenaturwissenschaftliche Untersuchungen möglich, die sonst ausKostengründen häufig unterbleiben müssen. So können die WusterhausenerGräber hier sehr umfassend und facettenreich beleuchtet, dieForschungsergebnisse recht kurze Zeit nach der Ausgrabung in Buchformvorgelegt werden.
Details
ISBN/GTIN978-3-910011-70-0
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatUngenäht / geklebt
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum13.02.2013
Reihen-Nr.23
Seiten216 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht900 g
Artikel-Nr.35599268
Rubriken