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Untergang des Abendlandes?

Die Zukunft der europäischen Kultur in der Welt. Hannah-Arendt-Lectures und Hannah-Arendt-Tage 2011
BuchKartoniert, Paperback
100 Seiten
Deutsch
Velbrückerschienen am15.03.20121., Aufl.
Alle an der Diskussion der Hannah-Arendt-Tage 2011 Beteiligten waren sich darin einig: Von der Hegemonie der europäischen Kultur in der Welt kann und darf man nicht mehr ausgehen. Die Welt emanzipiert sich von Europa. Das ist wohl eine angemessene Antwort auf die Frage nach der Zukunft der europäischen Kultur in der Welt.Es wurde auch darüber gestritten, was das eigentlich sei: die europäische Kultur. Die europäischen Werte, das Christentum oder vielleicht der Kapitalismus? Dabei machte Neville Alexander darauf aufmerksam, dass Europa keineswegs zu Recht ein Urheberrecht auf Werte wie Freiheit und Demokratie beanspruchen kann.mehr

Produkt

KlappentextAlle an der Diskussion der Hannah-Arendt-Tage 2011 Beteiligten waren sich darin einig: Von der Hegemonie der europäischen Kultur in der Welt kann und darf man nicht mehr ausgehen. Die Welt emanzipiert sich von Europa. Das ist wohl eine angemessene Antwort auf die Frage nach der Zukunft der europäischen Kultur in der Welt.Es wurde auch darüber gestritten, was das eigentlich sei: die europäische Kultur. Die europäischen Werte, das Christentum oder vielleicht der Kapitalismus? Dabei machte Neville Alexander darauf aufmerksam, dass Europa keineswegs zu Recht ein Urheberrecht auf Werte wie Freiheit und Demokratie beanspruchen kann.
ZusammenfassungAlle an der Diskussion der Hannah-Arendt-Tage 2011 Beteiligtenwaren sich darin einig: Von der Hegemonie der europäischenKultur in der Welt kann und darf man nicht mehr ausgehen. DieWelt emanzipiert sich von Europa. Das ist wohl eine angemesseneAntwort auf die Frage nach der Zukunft der europäischenKultur in der Welt.Es wurde auch darüber gestritten, was das eigentlich sei: dieeuropäische Kultur. Die europäischen Werte, das Christentumoder vielleicht der Kapitalismus? Dabei machte Neville Alexanderdarauf aufmerksam, dass Europa keineswegs zu Recht einUrheberrecht auf Werte wie Freiheit und Demokratie beanspruchenkann.
Details
ISBN/GTIN978-3-942393-40-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum15.03.2012
Auflage1., Aufl.
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht165 g
Artikel-Nr.17132011

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Detlef Horster, VorwortRolf Elberfeld, Kultur - Kulturen - Interkulturalität - Zur Zukunft europäischer Kultur(en) in der WeltKathinka Dittrich van Weringh, Was kann europäische kulturelle Verständigungsarbeit erreichen?Ralf Schnell, 'Im Namen der Aufklärung'? Anmerkungen zum Bildungsgefälle zwischen Europa und OstasienNeville Alexander, Europa zwischen Tradition, Modernität und Globalisierung Rebecca Harms, Europa: Einheit in Vielfalt - Was heißt das in Zeiten der Krise? Diskussion mit Neville Alexander, Kathinka Dittrich van Weringh, Rebecca Harms und Bassam Tibi, unter der Leitung von Hendrik Brandtmehr
Vorwort
Wenn das Thema des Titels in der ein oder anderen Variationzur Debatte steht, muss geklärt werden, was denneigentlich mit dem Begriff 'Kultur' gemeint ist, damitnicht jeder sehr Disparates darunter versteht und mananeinander vorbeiredet. Rolf Elberfeld hat sich in demersten hier abgedruckten Beitrag der Mühe unterzogen,dies zu tun. Er führt aus, dass das Wort 'Kultur' in seinerweiten Verwendungsweise ein Produkt der europäischenAufklärung im 18. Jahrhundert ist. Es wurde zunächstnur im Singular verwendet und erst ab Mitte des 19.Jahrhunderts im Plural. Der Begriff ist also ein europäischesProdukt. Kultur ist laut Elberfeld eine Idee, die dieEndlichkeit menschlicher Lebensformen anerkennt undsich mit dem Gedanken der geschichtlichen Veränderungverbunden hat.Auch wenn von 'Europäischer Kultur' die Rede ist, musssichergestellt werden, was darunter zu verstehen ist. KathinkaDittrich van Weringh unternimmt in ihrem Beitrageinen Versuch. Aber da fangen die Probleme an, denn auchdas, was man unter Europa versteht, bedarf der Klärung.Als Gandhi gefragt wurde, was er von Europa halte, sagteer, es sei eine schöne Idee. Auch Neville Alexander stelltin seinem Vortrag die Frage, ob man von 'Europa' überhauptsprechen kann. Also kann man dann auch nichtvon einer 'europäischen' Kultur sprechen? Kathinka Dittrichvan Weringh erläutert, dass der mühselige Prozessdes Eingehens auf andere inner- wie außereuropäischeKulturen, auf deren oft sehr unterschiedliche Strukturen,historische Erfahrungen, Sitten, Traditionen und Kunstäußerungeneine ständige Herausforderung darstellt unddoch unabdingbar für eine langfristige Vertrauensbildungist. Die Bereitschaft zum Dialog sei die Stärke Europas,meint die Autorin, trotz aller Rückschläge durch lokale,regionale, nationale Egoismen in diesem einzigartigenunvollendeten, prozesshaften Europaprojekt. Die Leserinnenund Leser werden aber höchst unterschiedlicheAuffassungen von dem, was europäischen Kultur ist odersein kann, im vorliegenden Band finden.Die im Thema des Bandes anklingende Auffassung, dassEuropas Kultur immer noch einflussreich auf andereKontinente ist, wird von Ralf Schnell, was Asien betrifft,und von Neville Alexander, was Afrika betrifft, mit völliganderen Sichtweisen und Entwicklungen konfrontiert.Schnell weist auf das Gefälle hin, das zwischen Europaund Ostasien besteht. Es handelt sich - so die Ausgangsthese- um ein Bildungsgefälle, das seinen Grund aufeuropäischer Seite in der Unkenntnis der ostasiatischenKulturen und ihrer Geschichte hat, das von unzutreffendenVoraussetzungen - Befürchtungen wie Vorurteilen- ausgeht und zu Wahrnehmungsverzerrungen führt, zuIdealisierungen und Idyllisierungen ebenso wie zu einerArt Hybris im Bewusstsein der Überlegenheit europäischerWirtschaft und Technik. Demgegenüber bietet dieWahrnehmung Europas und insbesondere Deutschlandsaus der Perspektive ostasiatischer Länder ein vergleichsweiserealistisches Bild, ein Vorzug, der seinen Grund inder Bereitschaft der nachwachsenden Generationen in Ostasien- etwa in Japan, China und Korea - zur Aneignungder europäischen Geschichte, ihrer Wissenschaften undihrer Kunst besitzt. Eine Zukunft - so das Fazit des Vortrags- besitzt die europäische Kultur in der ostasiatischenWelt dann, wenn sie an der Aufhebung dieses Bildungsgefällesmitwirkt und sich die ostasiatische Geschichte,Wissenschaften und Kunst aneignet.Eine ganz andere Perspektive nimmt Neville Alexanderein. Er stellt zu Beginn seines Vortrags die Frage, was es füreinen Afrikaner am Beginn des 21. Jahrhunderts bedeutet,dass der Einfluss Europas auf die Weltpolitik und auf dasglobale Leben abnimmt. In einem historischen Rückblickzeigt er, dass die europäische Kultur nicht immer schonhegemonial in der Welt war, sondern dass sich vor 500Jahren die heutigen Kontinente, Asien, Europa und Afrika,auf einer vergleichbaren Stufe der gesellschaftlichenund technologischen Entwicklung befanden. Allmählichgewann Europa die Vorherrschaft. Doch heute befreiensich afrikanische Staaten wieder 'von dem hegemonialenGriff Europas'. Demgegenüber gewinnen China, IndienJapan und Russland Einfluss auf Afrika. Begleitend zudem wirtschaftlichen Austausch findet selbstverständlichauch ein kultureller Austausch statt. Aber es ist nichtmehr der hegemoniale Anspruch, den die aufstrebendenasiatischen Staaten in Bezug auf Afrika haben. Das lassefür die Zukunft auf 'die Wiederkehr Afrikas als Wiegeeiner neuen Menschlichkeit' im weltweiten Maßstabhoffen, ist das Fazit von Alexander. Das wäre dann zwarnicht der Untergang des Abendlandes, wohl aber ein Bedeutungsverlustseiner Kultur.(Aus der Einleitung)mehr

Autor

Detlef Horster, Prof. em., lehrte in verschiedenen Funktionen an den Universitäten Utrecht (Niederlande), Kassel, Berlin (Humboldt-Universität), Port Elizabeth (Südafrika) und Zürich. Er war bis 2007 Professor für Sozialphilosophie an der Leibniz Universität Hannover.