Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

§ 175: Die Schmach des Jahrhunderts

Nachdruck der Schrift aus dem Jahr 1922 mit einleitenden Hinweisen und ergänzenden Materialien
BuchKartoniert, Paperback
284 Seiten
Deutsch
Bockel, R verschienen am15.02.2022
Allein für das Erscheinungsjahr des Buchs, 1922, verzeichnet eine Statistik 499 rechtskräftige Verurteilungen wegen Vergehen gegen den § 175 des StGBs - Tendenz von Jahr zu Jahr steigend. 1925 sind es 1107. Über die NS-Zeit hinweg (1938: 8562) und Zeit der jungen Bundesrepublik (bsp. 1959 - 3804) bewies der Paragraph traurige Kontinuität.Der Schriftsteller, bekannte Weltbühne-Autor und promovierte Jurist Kurt Hiller (1885-1972) setzte 1922 mit seinem Schmach-Buch ein Zeichen, - in dem er etliche Tabus brach und mit Vorurteilen aufräumte. In dem Buch fordert er nicht nur die Abschaffung des § 175 StGB, sondern tritt für ein selbstbestimmtes Sexualleben eines jeden Menschen ein. Homosexuelle rief er dazu auf, selbstbewusst für die eigenen Menschenrechte einzutreten: Die oberste Aufgabe der Homosexuellen unseres Landes lautet heute und lautet morgen: zu kämpfen. Und: taktisch falsch ist, Mitleid einzuflößen. Man muß nicht winseln, man muß protestieren. Man muß nicht betteln, man muß fordern. Wehmütig-demütige Selbstdenunziation eines leider pathologischen Geschöpfs (dies der ältere, humanitäre Standpunkt) führt günstigstenfalls zu dem Resultat, daß ein paar tolerante Geheimräte das Gefängnis durch das Irrenhaus zu ersetzen vorschlagen. Kapitel-Überschriften des Hillerschen Buchs von 1922: I. Vorrede; II. Homosexualismus und erster Deutscher Vorentwurf; III. Statt dessen verdienen die Feuilletonisten; IV. Ethische Aufgaben der Homosexuellen; V. Sexualfreiheit und Proporz; VI. Befreiung durchs Parlament; VII. Volksentscheid? VIII. Schutz auch den Prostituierten! IX. Rücksicht auf die Reaktion? X. Offene Erwiderung an den Doktor der Medizin S.; XI. Zum Fall Wyneken; XII. Zu Wyneken s Buch Eros ; XIII. Recht und sexuelle Minderheiten; XIV. Anhang: Die Petition; XV. Nachwort aus der HöheAls Hiller das Buch 1922 in einer Auflage von 5000 Exemplaren veröffentlichte, wagte zwar keiner, es zu besprechen. Der beschwiegene Band war aber sofort vergriffen. Jetzt, 100 Jahre nach dem Ersterscheinen, wird er mit einem Reprint gewürdigt. Die Neuausgabe enthält ergänzende Materialien - eine Auswahl entlegener Hiller-Texte, die nach 1922 erschienen - und den kompletten Text der Schrift Der Strafgesetzskandal , die der produktiv schreibende Zeitkritiker 1928 vorgelegt hatte.mehr

Produkt

KlappentextAllein für das Erscheinungsjahr des Buchs, 1922, verzeichnet eine Statistik 499 rechtskräftige Verurteilungen wegen Vergehen gegen den § 175 des StGBs - Tendenz von Jahr zu Jahr steigend. 1925 sind es 1107. Über die NS-Zeit hinweg (1938: 8562) und Zeit der jungen Bundesrepublik (bsp. 1959 - 3804) bewies der Paragraph traurige Kontinuität.Der Schriftsteller, bekannte Weltbühne-Autor und promovierte Jurist Kurt Hiller (1885-1972) setzte 1922 mit seinem Schmach-Buch ein Zeichen, - in dem er etliche Tabus brach und mit Vorurteilen aufräumte. In dem Buch fordert er nicht nur die Abschaffung des § 175 StGB, sondern tritt für ein selbstbestimmtes Sexualleben eines jeden Menschen ein. Homosexuelle rief er dazu auf, selbstbewusst für die eigenen Menschenrechte einzutreten: Die oberste Aufgabe der Homosexuellen unseres Landes lautet heute und lautet morgen: zu kämpfen. Und: taktisch falsch ist, Mitleid einzuflößen. Man muß nicht winseln, man muß protestieren. Man muß nicht betteln, man muß fordern. Wehmütig-demütige Selbstdenunziation eines leider pathologischen Geschöpfs (dies der ältere, humanitäre Standpunkt) führt günstigstenfalls zu dem Resultat, daß ein paar tolerante Geheimräte das Gefängnis durch das Irrenhaus zu ersetzen vorschlagen. Kapitel-Überschriften des Hillerschen Buchs von 1922: I. Vorrede; II. Homosexualismus und erster Deutscher Vorentwurf; III. Statt dessen verdienen die Feuilletonisten; IV. Ethische Aufgaben der Homosexuellen; V. Sexualfreiheit und Proporz; VI. Befreiung durchs Parlament; VII. Volksentscheid? VIII. Schutz auch den Prostituierten! IX. Rücksicht auf die Reaktion? X. Offene Erwiderung an den Doktor der Medizin S.; XI. Zum Fall Wyneken; XII. Zu Wyneken s Buch Eros ; XIII. Recht und sexuelle Minderheiten; XIV. Anhang: Die Petition; XV. Nachwort aus der HöheAls Hiller das Buch 1922 in einer Auflage von 5000 Exemplaren veröffentlichte, wagte zwar keiner, es zu besprechen. Der beschwiegene Band war aber sofort vergriffen. Jetzt, 100 Jahre nach dem Ersterscheinen, wird er mit einem Reprint gewürdigt. Die Neuausgabe enthält ergänzende Materialien - eine Auswahl entlegener Hiller-Texte, die nach 1922 erschienen - und den kompletten Text der Schrift Der Strafgesetzskandal , die der produktiv schreibende Zeitkritiker 1928 vorgelegt hatte.
Details
ISBN/GTIN978-3-95675-035-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
ErscheinungsortNeumünster
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum15.02.2022
Seiten284 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht400 g
Artikel-Nr.50441297
Rubriken

Autor