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Dr. Oetker und der Nationalsozialismus

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
624 Seiten
Deutsch
Beck C. H.erschienen am23.10.20131. Auflage
Dr. Oetker war und ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte es die Nische der Back- und Puddingpulverindustrie, expandierte aber schon in den 1920er Jahren nach Europa und in andere Branchen. Erstmals hat das Unternehmen nun einer Forschergruppe Zugang zu seinem Archiv gewährt, um seine Geschichte während des «Dritten Reiches» aufzuarbeiten. Dr. Oetker pflegte enge Beziehungen zur NS-Bewegung, zur Wehrmacht und zur SS. Das Unternehmen wurde zu einem der ersten «nationalsozialistischen Musterbetriebe». An der Spitze stand Richard Kaselowsky, der Mitglied des «Freundeskreises Reichsführer-SS» war. Rudolf-August Oetker wurde zum Wirtschafts- und Verwaltungsführer der Waffen-SS ausgebildet, ehe er die Nachfolge an der Firmenspitze antrat. Schon vor dem Krieg profitierte das Lebensmittelunternehmen vom «Rüstungsboom», und Oetker- Produkte fanden den Weg in die Feld- und Großküchen. Im Krieg galten sie an der «Heimatfront» als wichtiger Beitrag zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Angesichts des allgegenwärtigen Mangels boten Pudding und Kuchen nach sparsamen Kriegsrezepten eine willkommene Abwechslung. Oetker erhielt deshalb Zugriff auf knapper werdende Rohstoffe und konnte so die eigene Marke durch den Krieg retten. Das Unternehmen profitierte zudem von der «Arisierung» jüdischen Besitzes, Zwangsarbeit gab es in der Lebensmittelfabrikation dagegen kaum.

Dr. Jürgen Finger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Sven Keller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR29,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR22,99

Produkt

KlappentextDr. Oetker war und ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte es die Nische der Back- und Puddingpulverindustrie, expandierte aber schon in den 1920er Jahren nach Europa und in andere Branchen. Erstmals hat das Unternehmen nun einer Forschergruppe Zugang zu seinem Archiv gewährt, um seine Geschichte während des «Dritten Reiches» aufzuarbeiten. Dr. Oetker pflegte enge Beziehungen zur NS-Bewegung, zur Wehrmacht und zur SS. Das Unternehmen wurde zu einem der ersten «nationalsozialistischen Musterbetriebe». An der Spitze stand Richard Kaselowsky, der Mitglied des «Freundeskreises Reichsführer-SS» war. Rudolf-August Oetker wurde zum Wirtschafts- und Verwaltungsführer der Waffen-SS ausgebildet, ehe er die Nachfolge an der Firmenspitze antrat. Schon vor dem Krieg profitierte das Lebensmittelunternehmen vom «Rüstungsboom», und Oetker- Produkte fanden den Weg in die Feld- und Großküchen. Im Krieg galten sie an der «Heimatfront» als wichtiger Beitrag zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Angesichts des allgegenwärtigen Mangels boten Pudding und Kuchen nach sparsamen Kriegsrezepten eine willkommene Abwechslung. Oetker erhielt deshalb Zugriff auf knapper werdende Rohstoffe und konnte so die eigene Marke durch den Krieg retten. Das Unternehmen profitierte zudem von der «Arisierung» jüdischen Besitzes, Zwangsarbeit gab es in der Lebensmittelfabrikation dagegen kaum.

Dr. Jürgen Finger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Sven Keller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783406645464
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum23.10.2013
Auflage1. Auflage
Seiten624 Seiten
SpracheDeutsch
Illustrationenmit 24 Abbildungen und 4 Tabellen
Artikel-Nr.1326899
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover;1
2;Titel;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;6
5;Vorwort;10
6;1. Einleitung;14
7;2. Vom Unternehmer zur Marke: Der Aufstieg von Dr. August Oetker;24
8;3. Zwischen Gründer- und Enkelgeneration: Richard Kaselowsky an der Firmenspitze;42
8.1;Der junge Kaselowsky;43
8.2;Bewährung in der Krise;47
8.3;Treuhänder;61
8.4;Dr. August Oetker unter Richard Kaselowsky;64
8.4.1;Rationalisierung und Modernisierung;64
8.4.2;Organisation;68
8.4.3;Personalpolitik;74
8.4.4;Netzwerke;80
8.5;Unternehmer;86
8.5.1;Werte und Leitbilder;86
8.5.2;Lehren aus Erfolg und Scheitern;92
8.5.3;Die Oetker-Gruppe - (k) ein Konzern;98
8.6;Privatmann;107
9;4. Oetker, Kaselowsky und der Nationalsozialismus;116
9.1;Ankunft im Nationalsozialismus;117
9.2;Weltanschauung;124
9.3;Kaselowsky als Siedlungsunternehmer;136
9.4;«Soziale Betriebsarbeit» und «NS-Musterbetrieb»;151
9.4.1;Sozialpaternalistische Traditionen: Die «Hellkopf-Familie»;151
9.4.2;Richard und Ida Kaselowsky - Soziale Fürsorge und «Volksgemeinschaft»;158
9.4.3;«Soziale Betriebsarbeit»;165
9.4.4;NS-Musterbetrieb;171
9.5;Der Verkauf der «Westfälischen Neuesten Nachrichten» an die NSDAP;179
9.6;Freundeskreis Reichsführer-SS;193
9.7;Richard Kaselowsky: rationaler Unternehmer und «Nationalsozialist des Herzens»;203
10;5. «Arisierung» und «Germanisierung»;210
10.1;Chancen zur Integration und Expansion im Reich und in Europa;212
10.1.1;Puddingfabriek A. J. Polak;212
10.1.2;Danziger Verpackungsindustrie;214
10.1.3;Weitere Möglichkeiten im Ausland;215
10.1.4;Wellpappen- und Kartonagenfabrik Rawitsch;217
10.1.5;Chancen für Gundlach;224
10.2;Günstige Gelegenheiten: Eine Villa in Hamburg und ein Acker in Ummeln;225
10.3;Verlagsumbau: Neue Zeitschriften für Gundlach;232
10.4;Geldanlagen und strategische Investitionen in neue Geschäftsfelder;236
10.4.1;Salamander;238
10.4.2;Malzbierbrauerei Groterjan;239
10.4.3;Klosterbrennerei Emmendingen;244
10.5;Geschäftsmäßige Gleichgültigkeit;248
11;6. Dr. Oetker in der Wehr- und Kriegswirtschaft;252
11.1;Malvine Fortomárovic - ein Opfer Oetkers?;256
11.2;Die Fachverbände der gewerblichen Wirtschaft: Steuerung durch Organisation;263
11.3;Der Preiskommissar: Preisbildung und Gewinnabschöpfung;270
11.4;Die HV Kartoff el: Rohstoff mangel und Kontingentierung;275
11.5;Hans Crampe und das Büro Berlin;280
11.6;Kriegsstrategien: Marke, Marken, Monopol;286
12;7. Krieg und Profit;294
12.1;Pudding für die Wehrmacht: Die Zusammenarbeit mit dem Heeresverpflegungsamt;297
12.2;Gemeinschaftsunternehmen mit der Wehrmacht: Gesellschaft für Nährwerterhaltung;305
12.3;Gemeinschaftsunternehmen mit der SS: Hunsa-Forschungs-Gesellschaft mbH;312
12.4;Arbeitskräftemangel, Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion;325
13;8. Der Unternehmenserbe: Rudolf-August Oetker;340
13.1;Kindheit und Jugend;341
13.2;Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst;346
13.3;Hamburg und Berlin: Ausbildung und Familiengründung;348
13.4;Rudolf-August Oetker und der Nationalsozialismus;353
13.5;Wehrmacht;356
13.6;Waffen-SS;359
13.7;Unternehmensnachfolge;367
14;9. Besatzungszeit und Wiederaufbau;372
14.1;Oetker in der Kriegsendphase;373
14.2;Internierung Rudolf-August Oetkers;376
14.3;Entnazifizierung;378
14.4;Property Control: Oetker unter Treuhänderschaft;387
14.5;Verlust, Mangel, Improvisation: Vor dem Neuanfang;395
15;10. Die Selbstmobilisierung eines Familienunternehmers: Ein Fazit;408
16;Anhang;420
16.1;I: Stammbaum;421
16.2;II: Päckchen- und Reichsmark-Umsatz;423
16.3;III: Firmenbeteiligungen;424
16.4;IV: Mitarbeiter der Geschäftsführung 1933-1945;425
17;Anmerkungen;428
18;Abkürzungen;562
19;Quellen;567
20;Gedruckte Quellen und Literatur;575
21;Bildnachweis;610
22;Personenregister;611
23;Unternehmensregister;616
24;Ortsregister;620
25;Zum Buch;624
26;Über die Autoren;624
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Autor

Dr. Jürgen Finger ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München.Dr. Sven Keller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München.Prof. Dr. Andreas Wirsching ist Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München.