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Wer die Lilie träumt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
582 Seiten
Deutsch
script5erschienen am15.09.2014
Mit jedem Tag, den Blue mit Gansey verbringt, fällt es ihr schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben - obwohl sie weiß, dass ein Kuss von ihr der Grund für seinen nahen Tod sein könnte. Sie ist fasziniert von seiner leidenschaftlichen Suche nach dem verschwundenen König Glendower, und in der knisternden Hitze des Sommers kommen Blue, Gansey und die Raven Boys diesem Ziel immer näher. Vor allem Ronans Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in die reale Welt zu bringen, lässt die Lösung greifbar werden. Doch das Spiel mit der Traumwelt ist gefährlich und Blue und ihre Freunde sind nicht die Einzigen, die sich ihre Wünsche herbeiträumen wollen ... Albträume, die zum Leben erwachen, charmante Auftragskiller und eine verbotene Liebe: Meisterhaft kombiniert Spiegel-Bestsellerautorin Maggie Stiefvater die lebendige Schilderung der Realität mit übernatürlichen Elementen und schafft so eine fesselnde Geschichte, die ihre Leser von der ersten Seite an begeistern wird. 'Wer die Lilie träumt' ist der zweite von vier Bänden. Der Vorgängertitel lautet 'Wen der Rabe ruft'.

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Wer die Lilie träumt ist nach Wen der Rabe ruft der zweite Band ihrer neuen Buchreihe, die in den USA bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMit jedem Tag, den Blue mit Gansey verbringt, fällt es ihr schwerer, sich nicht in ihn zu verlieben - obwohl sie weiß, dass ein Kuss von ihr der Grund für seinen nahen Tod sein könnte. Sie ist fasziniert von seiner leidenschaftlichen Suche nach dem verschwundenen König Glendower, und in der knisternden Hitze des Sommers kommen Blue, Gansey und die Raven Boys diesem Ziel immer näher. Vor allem Ronans Fähigkeit, Gegenstände aus seinen Träumen in die reale Welt zu bringen, lässt die Lösung greifbar werden. Doch das Spiel mit der Traumwelt ist gefährlich und Blue und ihre Freunde sind nicht die Einzigen, die sich ihre Wünsche herbeiträumen wollen ... Albträume, die zum Leben erwachen, charmante Auftragskiller und eine verbotene Liebe: Meisterhaft kombiniert Spiegel-Bestsellerautorin Maggie Stiefvater die lebendige Schilderung der Realität mit übernatürlichen Elementen und schafft so eine fesselnde Geschichte, die ihre Leser von der ersten Seite an begeistern wird. 'Wer die Lilie träumt' ist der zweite von vier Bänden. Der Vorgängertitel lautet 'Wen der Rabe ruft'.

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Wer die Lilie träumt ist nach Wen der Rabe ruft der zweite Band ihrer neuen Buchreihe, die in den USA bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732002115
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum15.09.2014
Seiten582 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1984 Kbytes
Artikel-Nr.3087867
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Theoretisch und aller Wahrscheinlichkeit nach würde Blue Sargent einen dieser Jungen töten.

»Jane!« Der Schrei kam von der anderen Seite des Hügels. Er galt Blue, obwohl sie gar nicht Jane hieß. »Beeil dich!«

Als einzige Nicht-Hellseherin in einer überaus großzügig mit übersinnlichen Kräften ausgestatteten Familie hatte sie in ihrem Leben schon ziemlich oft die Zukunft vorausgesagt bekommen, und jedes Mal hatte es geheißen, sie werde eines Tages ihre wahre Liebe töten, sobald sie den Jungen küsste. Außerdem war ihr prophezeit worden, dieses sei das Jahr, in dem sie sich verlieben werde. Und als wäre das noch nicht genug, hatte Blue im April zusammen mit ihrer Halbtante Neeve, einem professionellen Medium, einen der Jungen auf dem unsichtbaren Leichenweg gesehen, was bedeutete, dass er innerhalb der nächsten zwölf Monate sterben würde. Das alles summierte sich zu einer äußerst beunruhigenden Gleichung.

Im Moment wirkte der betreffende Junge, Richard Campbell Gansey III., allerdings ziemlich lebendig. Der feuchte Wind auf der Kuppe des weitläufigen grünen Hügels ließ sein leuchtend gelbes Poloshirt flattern und seine beneidenswert braunen Beine steckten in einem Paar Cargoshorts. Jungen wie er starben nicht; sie sonnten sich und lungerten vor öffentlichen Bibliotheken herum. Er streckte Blue, die vom Auto aus die Flanke des Hügels erklomm, die Hand entgegen, eine Geste, die ihn jedoch weniger hilfsbereit wirken ließ als vielmehr wie einen Fluglotsen.

»Jane. Das musst du dir ansehen!« An seinen Worten haftete der honigweiche Akzent alten Virginia-Geldadels.

Während Blue sich, das Teleskop über der Schulter, den Hügel hinaufquälte, lotete sie im Geiste die aktuelle Gefahrenstufe aus: Bin ich schon in ihn verliebt?

Gansey kam den Abhang heruntergaloppiert und nahm ihr das Teleskop ab.

»So schwer ist das ja wohl auch nicht«, verkündete er und stapfte wieder nach oben.

Blue war sich einigermaßen sicher, nicht in ihn verliebt zu sein. Sie war zwar noch nie verliebt gewesen, traute sich jedoch durchaus zu, den Unterschied zu erkennen. Gut, ein paar Monate zuvor hatte sie tatsächlich eine Vision gehabt, in der sie ihn geküsst hatte, und diese Vorstellung erschien ihr tatsächlich immer noch alles andere als abwegig. Ihre Vernunft jedoch, die bei Blue nur allzu oft die Oberhand hatte, führte diesen Umstand eher darauf zurück, dass Richard Campbell Gansey III. einen schönen Mund hatte, als auf zart erblühende Liebe.

Und sowieso würde das Schicksal eines Tages noch sein blaues Wunder erleben, wenn es glaubte, ihr vorschreiben zu können, in wen sie sich verlieben sollte.

»Ich hätte gedacht, du wärst ein bisschen kräftiger«, setzte Gansey nach. »Seid ihr Feministinnen nicht normalerweise ziemlich muskulös?«

Definitiv nicht verliebt.

»Nur weil du grinst, während du so was sagst, ist es noch lange nicht lustig«, entgegnete Blue.

Als jüngster Schritt in seinem Plan, den walisischen König Owen Glendower zu finden, hatte Gansey angefangen, Wandergenehmigungen bei verschiedenen Grundbesitzern in der Gegend einzuholen. Jedes der Gebiete kreuzte an irgendeiner Stelle die durch Henrietta verlaufende Ley-Linie - eine unsichtbare Energielinie, die spirituelle Orte miteinander verband - und grenzte außerdem an Cabeswater, einen geheimnisvollen Wald, der direkt auf der Linie lag. Gansey war überzeugt, dass Glendowers Grab, in dem er seit Jahrhunderten schlief, sich irgendwo in Cabeswater befand. Es hieß, dass der König demjenigen, der ihn weckte, eine Gunst erweisen würde - was Blue in letzter Zeit oft durch den Kopf spukte. Wie es schien, hatte Gansey diese Gunst tatsächlich nötig. Nicht dass Gansey gewusst hätte, dass er in wenigen Monaten tot sein würde. Oder Blue vorhatte, es ihm zu erzählen.

»Wenn wir Glendower finden«, dachte Blue bei sich, »können wir Gansey sicher retten.«

Der steile Anstieg führte sie auf eine grüne, weitläufige Hochebene oberhalb der bewaldeten Hügel. Tief, tief unter ihnen lag Henrietta. Das Städtchen war umschlossen von Feldern, die mit vereinzelten Gehöften und grasendem Vieh gesprenkelt waren, so klein und beschaulich wie eine Modelleisenbahnlandschaft. Alles, mit Ausnahme der bläulich aufragenden Bergkette am Horizont, war grün und flirrte in der Sommerhitze.

Doch die Jungs hatten keine Augen für den Ausblick. Sie standen in einem engen Kreis zusammen: Adam Parrish, schmal, hellbraunes Haar; Noah Czerny, schmuddelig und mit hängenden Schultern; und Ronan Lynch, dunkel und raubtierhaft. Auf Ronans tätowierter Schulter hockte sein zahmer Rabe, Chainsaw. Obwohl das Tier vorsichtig war, zeigten sich bereits feine rote Striemen rechts und links des Trägers von Ronans schwarzem Muskelshirt. Die drei Jungen blickten konzentriert auf etwas, das Ronan in den Händen hielt. Gansey warf das Teleskop achtlos ins üppige Gras und gesellte sich zu ihnen.

Adam machte Platz für Blue und ihre Blicke trafen sich kurz. Wie immer war Blue fasziniert von seinem Gesicht. Es war nicht auf gewöhnliche Weise schön, sondern eher interessant. Er hatte die Henrietta-typischen markanten Wangenknochen und tief liegenden Augen, doch seine Version von beidem wirkte irgendwie feiner. Das ließ ihn ein kleines bisschen fremdartig erscheinen. Undurchschaubar.

»Nichts für ungut, liebes Schicksal, aber ich entscheide mich für den hier«, dachte sie nachdrücklich. »Und nicht für Richard Gansey III. Du kannst mir gar nichts vorschreiben.«

Adams Hand strich über ihren nackten Ellbogen. Die Berührung war wie ein Flüstern in einer Sprache, die sie nicht sonderlich gut beherrschte.

»Mach es mal auf«, forderte er Ronan auf. In seiner Stimme lag Argwohn.

»Alter Skeptiker«, knurrte Ronan, aber er wirkte nicht wütend. Das kleine Modellflugzeug passte genau in seine Handfläche. Es bestand aus reinweißem, glattem Plastik und wies geradezu lächerlich wenige Details auf: nichts als ein flugzeugförmiges Ding. Ronan öffnete das Batteriefach auf der Unterseite. Es war leer.

»Tja, das wird dann wohl nichts«, kommentierte Adam. Er klaubte einen Grashüpfer von seinem Kragen. Seit seinem seltsamen rituellen Handel im Vormonat behielt der Rest des Grüppchens ihn sehr genau im Auge. Falls Adam diese neue Art von Aufmerksamkeit bewusst war, ließ er es sich zumindest nicht anmerken. »Ohne Batterien und Motor kann es nicht fliegen.«

Jetzt begriff Blue, worum es ging. Ronan Lynch, der große Geheimniskrämer, unerschrockene Einzelkämpfer, Teufelskerl, hatte ihnen vor Kurzem eröffnet, dass er Dinge aus seinen Träumen in die Wirklichkeit holen konnte. Beweisstück Nummer eins: Chainsaw. Gansey war begeistert gewesen; er gehörte zu den Menschen, die zwar nicht unbedingt alles glaubten, es aber nur zu gern glauben wollten. Adam dagegen, der in seinem Leben hauptsächlich dadurch vorangekommen war, dass er alles, was ihm als Wahrheit präsentiert wurde, hinterfragte, brauchte natürlich einen Beweis.

»>Ohne Batterien und Motor kann es nicht fliegen<«, äffte Ronan mit piepsiger Stimme Adams leichten Henrietta-Akzent nach. »Noah: die Fernbedienung.«

Noah stapfte durch das hohe Gras und suchte nach der Funkfernbedienung. Genau wie das Flugzeug war auch diese weiß und glänzend, mit abgerundeten Ecken. Daneben wirkten selbst Noahs Hände beinahe körperlich. Dafür, dass er nun schon seit einer ganzen Weile tot war, kam er sowieso erstaunlich wenig geisterhaft daher und auf der Ley-Linie wirkte er nahezu lebendig.

»Wofür ist denn das Fach, wenn nicht für Batterien?«, wollte Gansey wissen.

»Keine Ahnung«, erwiderte Ronan. »In meinem Traum waren kleine Bomben drin, aber die wurden anscheinend nicht mitgeliefert.«

Blue streifte ein paar Ähren von den langen Grashalmen. »Hier.«

»Gut mitgedacht, Winzling.« Ronan stopfte die Samen in die kleine Luke. Dann streckte er die Hand nach der Fernbedienung aus, aber Adam fing sie ab, hob sie an sein Ohr und schüttelte sie.

»Das Ding wiegt ja überhaupt nichts«, stellte er fest und ließ das Gerät in Blues Hand fallen.

Es war wirklich sehr leicht, das musste auch Blue zugeben. Es hatte fünf winzige weiße Knöpfe: Vier waren über Kreuz angeordnet, während der fünfte sich ein Stückchen abseits befand. Auf Blue wirkte dieser fünfte Knopf ein bisschen wie Adam. Er arbeitete immer noch auf dasselbe Ziel hin wie die anderen vier. Aber er war ihnen nicht mehr so nah wie zuvor.

»Es wird fliegen«, versicherte ihm Ronan, der nun nach der Fernbedienung griff und Noah das Flugzeug reichte. »Es hat in meinem Traum funktioniert, also wird es jetzt auch funktionieren. Halt es mal hoch.«

Noah, noch immer mit hängenden Schultern, nahm das winzige Flugzeug zwischen Daumen und Zeigefinger und hob es hoch, als wollte er einen Bleistift werfen. Blue fühlte ein aufgeregtes Flattern in der Brust. Es war unmöglich, dass Ronan dieses Ding herbeigeträumt hatte. Andererseits war in letzter Zeit so viel Unmögliches passiert.

»Kerah«, krächzte Chainsaw. Das war ihr Name für Ronan.

»Ja«, stimmte Ronan ihr zu. Dann wandte er sich gebieterisch an die anderen: »Einen Countdown, bitte.«

Adam verzog das Gesicht, Gansey, Noah und Blue jedoch zählten gehorsam im Chor: »Fünf, vier, drei &hellip;«

Bei »Null« drückte Ronan einen der Knöpfe.

Lautlos schoss das kleine Flugzeug zwischen Noahs Fingern hervor und erhob sich in die Luft.

Es funktionierte. Es funktionierte tatsächlich.

Gansey lachte laut auf, während sie alle die Köpfe in den Nacken legten und dem Flugzeug nachsahen. Blue hielt die Hand über die Brauen, um das kleine...
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Autor

Maggie Stiefvater, geboren 1981, wurde mit ihrer Nach dem Sommer-Trilogie sowie dem Roman Rot wie das Meer international bekannt und von der Presse gefeiert. Wer die Lilie träumt ist nach Wen der Rabe ruft der zweite Band ihrer neuen Buchreihe, die in den USA bereits zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Die New York Times-Bestsellerautorin lebt mit ihrer Familie in den Bergen Virginias.

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