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Lektüreschlüssel. También la lluvia

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
112 Seiten
Mehrsprachig
Reclam Verlagerschienen am11.11.20151. Auflage
Reclams 'Fremdsprachen-Lektüreschlüssel' folgen dem bewährten Aufbau- und Darstellungsprinzip der Lektüreschlüssel zur deutschen Literatur. Sie beziehen sich auf den fremdsprachigen Originaltext (wenn möglich in Reclams Roter Reihe), sind aber auf Deutsch verfasst und unterstützen ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine 'Checkliste' enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Lektüreschlüssel erschließen einzelne literarische Werke. Um eine Interpretation als Zentrum gruppieren sich 10 wichtige Verständniszugänge: * Erstinformation zum Werk * Inhaltsangabe * Personen (Konstellationen) * Werk-Aufbau (Strukturskizze) * Wortkommentar * Interpretation * Autor und Zeit * Rezeption * 'Checkliste' zur Verständniskontrolle * Lektüretipps mit Filmempfehlungen * Raum für Notizen Der Film aus dem Jahr 2010 (deutscher Titel: 'Und dann der Regen') erzählt die Geschichte des jungen, idealistischen Regisseurs Sebastián und des pragmatischen Produzenten Costa, die mit ihrem Team aus Spanien nach Cochabamba in Bolivien kommen, um dort einen Film über Kolumbus zu drehen. Die dritte Hauptperson ist der vor Ort gecastete Bolivianer Daniel, der für die Rolle des Taíno-Häuptlings Hatuey, einer historisch belegten Figur, vorgesehen ist. Der charismatische Daniel ist zugleich einer der Sprecher der Protestbewegung, die sich gegen die Privatisierung der Wasserversorgung formiert hat. Der Konflikt in der Stadt spitzt sich zu, Daniel wird verhaftet, die Situation gefährdet immer mehr die Dreharbeiten. Der Film basiert auf den Ereignissen des sogenannten Wasserkriegs von Cochabamba, bei dem eine drastische Erhöhung des Wasserpreises im Jahr 2000 zu Protesten und zu Zusammenstößen mit der Polizei führte, bei denen es sieben Tote und hunderte von Verletzten gab.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR4,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,49
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR3,49

Produkt

KlappentextReclams 'Fremdsprachen-Lektüreschlüssel' folgen dem bewährten Aufbau- und Darstellungsprinzip der Lektüreschlüssel zur deutschen Literatur. Sie beziehen sich auf den fremdsprachigen Originaltext (wenn möglich in Reclams Roter Reihe), sind aber auf Deutsch verfasst und unterstützen ebenso die Lektüre der deutschen Übersetzung. Eine 'Checkliste' enthält Aufgaben zur Verständniskontrolle in der Fremdsprache. Unter dem Darstellungstext stehen Übersetzungshilfen und Schlüsselbegriffe in der Fremdsprache, um die Bearbeitung dieser Aufgaben und ein fremdsprachiges Referieren über das Werk zu erleichtern. Lektüreschlüssel erschließen einzelne literarische Werke. Um eine Interpretation als Zentrum gruppieren sich 10 wichtige Verständniszugänge: * Erstinformation zum Werk * Inhaltsangabe * Personen (Konstellationen) * Werk-Aufbau (Strukturskizze) * Wortkommentar * Interpretation * Autor und Zeit * Rezeption * 'Checkliste' zur Verständniskontrolle * Lektüretipps mit Filmempfehlungen * Raum für Notizen Der Film aus dem Jahr 2010 (deutscher Titel: 'Und dann der Regen') erzählt die Geschichte des jungen, idealistischen Regisseurs Sebastián und des pragmatischen Produzenten Costa, die mit ihrem Team aus Spanien nach Cochabamba in Bolivien kommen, um dort einen Film über Kolumbus zu drehen. Die dritte Hauptperson ist der vor Ort gecastete Bolivianer Daniel, der für die Rolle des Taíno-Häuptlings Hatuey, einer historisch belegten Figur, vorgesehen ist. Der charismatische Daniel ist zugleich einer der Sprecher der Protestbewegung, die sich gegen die Privatisierung der Wasserversorgung formiert hat. Der Konflikt in der Stadt spitzt sich zu, Daniel wird verhaftet, die Situation gefährdet immer mehr die Dreharbeiten. Der Film basiert auf den Ereignissen des sogenannten Wasserkriegs von Cochabamba, bei dem eine drastische Erhöhung des Wasserpreises im Jahr 2000 zu Protesten und zu Zusammenstößen mit der Polizei führte, bei denen es sieben Tote und hunderte von Verletzten gab.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783159608587
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum11.11.2015
Auflage1. Auflage
Seiten112 Seiten
SpracheMehrsprachig
Dateigrösse2019 Kbytes
Artikel-Nr.3226073
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1. Erstinformation zum Werk
2. Inhalt des Drehbuchs
3. Unterschiede zwischen Drehbuch und Film
4. Personen
5. Struktur und Sprache
6. Interpretation
7. Historischer Hintergrund
8. Drehbuchautor und Regisseurin
9. Rezeption
10. Temas de trabajo
11. Lektüretipps und bibliographische Hinweise

Anmerkungen
Raum für Notizen
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Leseprobe

4. Personen

Die Hauptpersonen des Drehbuchs und auch des Films sind Costa, Sebastián und Daniel. Eine wichtige Rolle spielt auch der Schauspieler Antón, der den Kolumbus darstellt.

Costa, der Filmproduzent, ist derjenige, der die Fäden in der Hand hält. Ein Filmproduzent ist aufgrund seiner Funktion der Hauptverantwortliche für den Film: Er ist nicht nur zuständig für die Finanzierung und Kalkulation, für technische und organisatorische Aufgaben, sondern kann auch künstlerische Impulse geben. Diese leitende Position verkörpert Costa von Anfang an: Er mischt sich in das Casting ein. So will er z. B., dass nicht alle Bewerber angeschaut werden, und hätte dies auch durchgesetzt, wenn Daniel nicht lautstark protestiert hätte. Schließlich gibt er widerwillig nach, als Sebastián anordnet, dass alle Kandidaten interviewt werden (14,3 f.). Costa wird also eingeführt als Pragmatiker, Costa: Pragmatiker der keine Zeit vergeuden möchte und dem egal ist, ob die Wartenden frustriert sind. Schon in dieser Szene fällt auf, dass er eine ziemlich gute Menschenkenntnis hat. Er erkennt sofort, dass es mit Daniel Schwierigkeiten geben wird. Da ihm an einem reibungslosen Ablauf der Dreharbeiten gelegen ist, möchte er Daniel nicht engagieren. So sagt er zu Sebastián über Daniel gleich zu Beginn: »Quítate a este tío de encima« (13,18), dann bemerkt er, als sie sich Daniels Casting ansehen (32,14 ff.): »Este tío nos revienta el rodaje. Sebastián â¦ ¿no viste la que lió con los extras? [â¦] ¡No vas a poder controlar a este tío, te vas a arrepentir! ¡Te lo advierto!« Den Pragmatismus Costas erkennt man auch daran, dass es ihm ziemlich gleichgültig ist, dass die indigenen Komparsen, die bei dem Film mitspielen, einem anderen Volk angehören als die Eingeborenen, auf die Kolumbus zuerst stieß. Genauso wenig stört es ihn, dass der Film in den Anden gedreht wird, obwohl Kolumbus auf der Insel Hispaniola (heute: Dominikanische Republik/Haiti) landete (»De los Andes o de dónde sea, tío, qué más da, son indígenas, ¿no es lo que tú querías?, 16,17 f.). Für ihn zählen Infrastruktur und Rentabilität. Und in dieser Hinsicht war Bolivien am günstigsten (17,2 ff.). Er stellt außerdem fest, dass der Film wahrscheinlich mehr einbringen würde, wenn er gleich auf Englisch gedreht würde. Aber auch in dieser Frage hat er dem Idealisten Sebastián nachgegeben. Die Tatsache, dass er sich nicht um jeden Preis durchsetzen will, zeigt insofern aber auch gleich schon zu Beginn, dass wir es bei Costa mit einem sensiblen Costa: empathiefähig Menschen zu tun haben, der trotz seiner saloppen Art in der Lage ist, auf andere einzugehen und deren Gefühlslage zu verstehen. So beschreibt ihn auch das Drehbuch als »de aspecto rudo [»grob«] y fuerte, puede ser duro y tosco [»ungehobelt«], pero se adivina algo más detrás de sus ojos inteligentes« (9,3 f.). Costa geht z. B. sehr einfühlsam mit Sebastián um. Als dieser wegen der sich auftürmenden Schwierigkeiten aufgeben will (»No voy a poder, Costa«, 111,13), ermutigt er ihn weiterzumachen, indem er ihn an seine anfängliche Begeisterung und Leidenschaft für Montesinos, der sich gegen »ein Imperium« (112,13) erhob, erinnert. Er fühlt sich Sebastián sehr verbunden, auch weil dieser ihm die erste Gelegenheit bot, als Filmproduzent zu arbeiten (77,19-78,1). Bei dem problematischen Schauspieler Antón gibt sich Costa große Mühe: Er hört ihn ab, er spricht mit ihm über seine Familie, er zeigt ihm, dass er ihm den Disput mit Sebastián in Szene 8 wegen des Drehbuchs nicht nachträgt. Auch Antón erkennt die Redlichkeit Costas (»Antón sonríe y reconoce su honestidad«, 78,9 f.). Das »algo más« in Costa kommt im Verlauf der Handlung immer mehr zum Vorschein. Die Tatsache, dass Costa Vater eines 14jährigen Jungen ist, von dem er wenig weiß, weil der bei seiner Mutter lebt, zeigt, dass es in seinem Leben auch dunkle Seiten gibt, die er verdrängt. Auf die Frage Antóns »¿Y cómo es [el hijo]?« gibt er keine Antwort (73,17 f.). Trotz durchaus erkennbarer Sensibilität kommt allerdings das Kosten-Nutzen-Denken Costa: ökonomisches Denken Costas immer wieder zum Vorschein, was ein negatives Licht auf ihn wirft. So bringt er die Komparsen in Gefahr, als er sie, um das Geld für einen Kran zu sparen, das riesige Holzkreuz ohne jede Absicherung aufstellen lässt (Sz. 4). Sie werden von ihm schlecht bezahlt und er rühmt sich dessen noch bei seinem amerikanischen Gesprächspartner: »Two fucking dollars a day and they feel like kings â¦« (70,19 f.).

Aber in Costa vollzieht sich allmählich ein Wandel. Als er merkt, dass Daniel seine englischen Worte verstanden hat, weil er in den Vereinigten Staaten schon drei Jahre lang auf dem Bau gearbeitet hat, schämt er sich (»Costa baja la cabeza«, 72,5). Später entschuldigt er sich sogar bei Daniel Costas ambivalentes Verhalten (84,4), der allerdings nichts dazu sagt. Im Drehbuch isst Costa zusammen mit Daniel und seiner Familie zu Abend (Sz. 23A). Er bekommt Mineralwasser, die anderen trinken Wasser aus einem Kanister. Diese Szene fehlt im Film.

Dennoch geht Costas Verständnis für Daniel nicht so weit, dass er dessen Engagement im Kampf um das Wasser billigt oder sogar unterstützt. Er weigert sich auch, auf die Bitte Marías einzugehen und einen Dokumentarfilm über den Aufstand der indigenen Bevölkerung zu drehen (»¡No soy una ONG, joder! Esta historia no es asunto mío â¦«, 60,13 f.). Das zeigt deutlich, dass er sich nicht engagieren möchte. Er gibt Daniel Geld, damit dieser sich, solange die Dreharbeiten andauern, zurückhält (Sz. 32). Als Daniel sich nicht an die Abmachung hält und bei den Demonstrationen festgenommen wird, besticht er den Kommissar, damit er ihn für die Dreharbeiten an der Kreuzigungsszene freilässt (Sz. 42A). In der Kreuzigungsszene (Sz. 44) wird Hatuey/Daniel von den Spaniern als »Jesus« ans Kreuz gefesselt und verbrannt. Die Ankündigung des Kommissars, dass Daniel danach wieder festgenommen werde, macht Costa nichts aus. Sebastián möchte damit nicht sein Gewissen belasten. Aber Costa, wieder ganz pragmatisch, weist ihn nur darauf hin, dass Daniel ja ohnehin schon im Gefängnis und außerdem selbst schuld sei (»¡Pero si ya está en la cárcel! ¡Y nosotros no le hemos puesto aquí! ¡Además, ese cabrón nos ha estafado!, 128,13 f.). Als aber nach der Filmaufnahme die Polizisten aufkreuzen, Daniel festnehmen und dieser dann von den anderen indigenen Schauspielern befreit wird, versucht Costa, die Polizisten zu beruhigen. In der Verfilmung wird sein mutiges Eingreifen noch deutlicher (Kap. 17). Andererseits lehnt Costa, als Daniel ihn, als der Tumult auf seinem Höhepunkt ist, um Hilfe bittet, schlichtweg ab und kündigt an, dass das Filmteam auf Anordnung der Geldgeber sofort abreisen werde (Sz. 46). Diese Drehbuchszene fehlt im Film, vielleicht weil hier Costa wieder in seiner alten, wenig empathiefähigen Art gezeigt wird. Auch zwei andere Szenen, die ein eher negatives Licht auf Costa werfen, fehlen im Film. Es sind dies die Treffen mit der sehr jungen indigenen Prostituierten Wendy, bei denen der Aspekt der sexuellen Ausbeutung der indigenen Frauen deutlich wird (Sz. 19, 37). Immerhin lässt auch das Drehbuch hier eine Sensibilisierung Costas für die Probleme des Mädchens erkennen, da er es beim zweiten Treffen fragt, ob er ihr Schmerzen zugefügt habe.

Aber erst als Daniels Frau Teresa ihn eindringlich um Hilfe bittet, um Belén, die schwer verletzt im Stadtzentrum im Postamt liegt, ins Krankenhaus zu bringen, da sie sonst sterben werde, erweist sich die wahre menschliche Größe Costas. Costas Engagement Nach einem inneren Kampf zwischen seiner Verantwortung für den Film und das Filmteam und der menschlichen Pflicht gegenüber dem Mitmenschen unter Einsatz des eigenen Lebens entscheidet sich Costa für die uneigennützige Hilfe und Rettung Beléns (Sz. 48). Die Szene, in der das Hin-und-hergerissenen-Sein Costas (zwischen Sebastián und Teresa) gezeigt wird, stellt auch bildlich den Wendepunkt in der persönlichen Entwicklung Costas vom distanzierten, wenn auch nicht völlig gefühllosen Zyniker zu einem engagierten, Verantwortung übernehmenden Mitmenschen dar.

Die andere Hauptfigur des Drehbuchs/Films ist der junge Regisseur und Drehbuchautor Sebastián. Er ist Anfang dreißig, also etwas jünger als Costa, der Ende dreißig ist. Er wird im Drehbuch folgendermaßen beschrieben: »Talentoso, cere-bral, cabezota y decidido, hay en él una extraña mezcla de gran fragilidad con una fortaleza de acero« (8,20-9,2; talentiert, verkopft, dickköpfig und entschlossen, in ihm sind große Zerbrechlichkeit mit stählerner...

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