Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Ein guter Start ins Leben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
310 Seiten
Deutsch
Arbor Verlagerschienen am12.05.2022
Die Bedürfnisse von Babys und Eltern erfüllen - und dabei nicht ausgelaugt, sondern glücklich sein. Wer möchte das nicht? Magda Gerber beschreibt in Ihrem neuen Buch anschaulich den Schlüssel, der Eltern dabei helfen kann, ihre Kinder angemessen zu begleiten und in der Beziehung mit ihnen sich selbst besser kennenzulernen: Es ist der respektvolle Umgang mit dem Baby von Anfang an. In vielen Beispielen, von den alltäglichen Pflegesituationen bis zum freien Spiel, zeigt Magda Gerber, wie Eltern liebevoll für ihre Kinder sorgen und ihnen gleichzeitig Raum für ihre eigenständige Entwicklung geben können. Sie schildert, wie Eltern die Zeichen ihrer Kinder verstehen lernen und in langsamer, respektvoller Zuwendung Kooperation und Austausch erleben können. Magda Gerber lernte in den 30er Jahren die Arbeit von Dr. Emmi Pikler kennen. Später wanderte sie nach Amerika aus und widmete sich auch dort weiterhin dem Gebiet der Kleinkindpädagogik. So half sie u.a. einem Kinderarzt bei der Etablierung eines Programmes für entwicklungsverzögerte Kinder. Gemeinsam mit ihm gründete sie schließlich die Organisation Resources for Infant Educarers (RIE), die eine in Amerika weithin bekannte Form von Mutter-Kind-Gruppen entwickelt hat, die weitestgehend auf der Arbeit von Dr. Emmi Pikler aufbaut.

Magda Gerber lernte in den 30er Jahren die Arbeit von Dr. Emmi Pikler kennen. Später wanderte sie nach Amerika aus und widmete sich auch dort weiterhin der Kleinkindpädagogik. So gründete sie die Organisation 'Resources for Infant Educarers' (RIE), die eine in Amerika weithin bekannte Form von Mutter-Kind-Gruppen entwickelt hat
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDie Bedürfnisse von Babys und Eltern erfüllen - und dabei nicht ausgelaugt, sondern glücklich sein. Wer möchte das nicht? Magda Gerber beschreibt in Ihrem neuen Buch anschaulich den Schlüssel, der Eltern dabei helfen kann, ihre Kinder angemessen zu begleiten und in der Beziehung mit ihnen sich selbst besser kennenzulernen: Es ist der respektvolle Umgang mit dem Baby von Anfang an. In vielen Beispielen, von den alltäglichen Pflegesituationen bis zum freien Spiel, zeigt Magda Gerber, wie Eltern liebevoll für ihre Kinder sorgen und ihnen gleichzeitig Raum für ihre eigenständige Entwicklung geben können. Sie schildert, wie Eltern die Zeichen ihrer Kinder verstehen lernen und in langsamer, respektvoller Zuwendung Kooperation und Austausch erleben können. Magda Gerber lernte in den 30er Jahren die Arbeit von Dr. Emmi Pikler kennen. Später wanderte sie nach Amerika aus und widmete sich auch dort weiterhin dem Gebiet der Kleinkindpädagogik. So half sie u.a. einem Kinderarzt bei der Etablierung eines Programmes für entwicklungsverzögerte Kinder. Gemeinsam mit ihm gründete sie schließlich die Organisation Resources for Infant Educarers (RIE), die eine in Amerika weithin bekannte Form von Mutter-Kind-Gruppen entwickelt hat, die weitestgehend auf der Arbeit von Dr. Emmi Pikler aufbaut.

Magda Gerber lernte in den 30er Jahren die Arbeit von Dr. Emmi Pikler kennen. Später wanderte sie nach Amerika aus und widmete sich auch dort weiterhin der Kleinkindpädagogik. So gründete sie die Organisation 'Resources for Infant Educarers' (RIE), die eine in Amerika weithin bekannte Form von Mutter-Kind-Gruppen entwickelt hat
Details
Weitere ISBN/GTIN9783867813266
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum12.05.2022
Seiten310 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1246 Kbytes
Artikel-Nr.9332914
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Einführung

Ich bin Urgroßmutter, aber ich erinnere mich genau daran, wie ich mich als junge Mutter zweier kleiner Töchter gefühlt habe - verwirrt, unsicher und manchmal überwältigt, überfordert. Nachdem ich nun die letzten 50 Jahre mit kleinen Kindern gearbeitet habe, bin ich zu der Erkenntnis einer grundlegenden Wahrheit gelangt: dass Respekt in der Kinderpflege von großer Bedeutung ist. Das ist der Grund, aus dem ich das Institut RIE (ausgesprochen wie rai ; Abkürzung für Resources for Infant Educarers) gegründet habe, eine Organisation, die Eltern und Kindern von der Geburt an bis zum Alter von 24 Monaten lernen hilft, einander mit Respekt zu behandeln.

Was meine ich mit Respekt? Davon handelt dieses Buch.

Wenn Sie Ihr Kind von Geburt an mit Respekt behandeln, wird es eine größere Chance haben, Selbstvertrauen und ein gutes Urteilsvermögen zu entwickeln. Damit pflanzt man die Samen eines lebenslangen Gefühls von innerer Sicherheit. Es lernt, wie es auf eine gute Weise Beziehungen mit anderen Menschen haben kann und wie es auf realistische Weise - und nicht blind - der Welt vertrauen kann.

Respekt ist immer wechselseitig. Auch Sie als Eltern haben Bedürfnisse, die genauso wichtig sind. Elternsein ist das wichtigste Unternehmen auf der Welt, ein Vierundzwanzig-Stunden-Job, der Ihre Zeit, Geduld und Energie verlangt, gleich ob Sie krank sind oder ob es Ihnen gut geht, ob Sie in guter Stimmung sind oder nicht. Und die Aufgabe wird nicht leichter, wenn Ihr Kind erwachsen wird. Oft bleibt den Eltern ein ständiges Schuldgefühl, ein Gefühl von: Wenn ich am Anfang nur das und das gemacht hätte ...

Mein durch Respekt geprägter Ansatz hilft den Eltern ihr Leben während dieser ersten, herausfordernden Jahre dadurch leichter und überschaubarer zu machen, dass sie bei der Pflege ihrer Kinder feste Gewohnheiten einführen. Ich versuche Eltern dabei zu unterstützen, ihr Leben zu vereinfachen und die Fähigkeit zu entwickeln zu erkennen, wann sie intervenieren und das Verhalten ihres Kindes beeinflussen und wann sie ihre Energie für wichtigere Themen aufsparen sollten. Ich fände es schön, wenn Eltern etwas von dieser Energie dafür verwenden würden, sich selbst zu nähren.

In diesem Buch benutze ich oft das Wort educarer. Es ist ein Wort, das ich geprägt habe - eine Verbindung der Wörter educator (Erzieher/-in) und carer (Pfleger/-in, der/die jemanden pflegt, sich um jemanden kümmert). Mit educarer meine ich also jemanden, der Kinder auf eine pflegende Weise erzieht. (...)

Wer andere pflegt, setzt Liebe in Handeln um. So wie Sie für Ihr Baby sorgen, erlebt und erfährt es Ihre Liebe. Alltägliche Gewohnheiten der Pflege wie Füttern und Wickeln können Interaktionen sein, die erzieherisch wirken und dabei liebevoll sind.

Kindern zu erlauben selbst zu lernen, statt sie aktiv zu stimulieren oder ihnen etwas beizubringen, das ist ein Grundsatz des RIE. Kinder lernen ständig, vom Tag ihrer Geburt an. Wenn wir darauf verzichten, ihnen etwas beizubringen, dann lernen sie aus Erfahrung. Was wir tun müssen ist, nicht einzugreifen, uns zurückzuhalten und Lernen geschehen zu lassen. Was kleine Kinder lernen müssen, ist wie sie sich auf ihre Familie einstellen können.

In der Zeit meiner frühen Mutterschaft in Ungarn hatte ich das Glück die Kinderärztin Dr. Emmi Pikler kennen zu lernen, die einen großen Einfluss auf mein Leben gewann. Ich möchte Ihnen diese Geschichte hier kurz erzählen.

Eines Tages hatte meine ältere, damals sechsjährige Tochter Mayo Halsschmerzen. Unser Kinderarzt war krank und Mayo schlug vor, ich solle die Mutter einer Klassenkameradin anrufen, die auch Ärztin war. Damals machten Ärzte noch Hausbesuche, also kam Frau Dr. Pikler zu uns nach Hause um Mayo zu untersuchen. Als ich meinen Mund öffnete um ihr zu berichten, gab mir Emmi Pikler mit der Hand ein Zeichen, dass ich still sein solle. Dann fragte sie mein kleines Mädchen, wann ihr Hals angefangen habe weh zu tun und wie es ihr jetzt gehe. Mein Kind antwortete so intelligent, so höflich, dass ich überrascht war. Die Ärztin fragte Mayo dann, ob sie in ihren Hals schauen wolle, und danach bat sie Mayo um Erlaubnis in ihren Hals zu schauen. Mach deinen Mund weit auf , sagte sie zu meiner Tochter, dann brauche ich nicht den Spatel zu benutzen.

Die Kooperation, zu der Emmi Pikler einlud, war so beeindruckend, dass ich beschloss sie zu fragen, ob sie unsere Kinderärztin sein wolle. Was mich so tief berührte, war, dass mir bewusst wurde, dass sie zu Kindern eine aufrichtigere, respektvollere Beziehung herstellte, als ich es jemals erlebt hatte. Nachdem ich Emmi Pikler getroffen hatte, zog ich mein drittes Kind von Geburt an nach ihren Ideen auf.

Diese Begegnung war der Anfang einer langen, fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Emmi Pikler und mir. Von ihr angeregt erwarb ich in Budapest mit einer Arbeit über frühkindliche Erziehung den Magisterabschluss. Im Jahr 1945 fing ich an, Emmi Pikler am Nationalen Methodologischen Institut für Kinderpflege und -erziehung zu assistieren. Dieses Institut wurde nach der Straße, an der es lag, Lóczy genannt. Das Lóczy war ursprünglich als Waisenhaus für gesunde Babys gegründet worden, die ihre Eltern während des Zweiten Weltkriegs durch Tod oder Krankheit verloren hatten. Seitdem ist das Lóczy weltweit als Modell für qualitativ wertvolle Kinderpflege und -erziehung bekannt geworden.

Emmi Pikler sprach mit ihren jungen Patienten ganz direkt, hörte auf ihre Antworten und sagte ihnen immer erst, was sie tun wollte, bevor sie damit anfing. Sie glaubte daran, dass es wichtig sei, alle Menschen, gleich wie jung, mit Respekt zu behandeln. Ich blieb während der nächsten 28 Jahre mit Emmi Pikler in Verbindung. Sie leitete das Lóczy bis zu ihrem Tod im Jahre 1984.

Als die Schrecken des Zweiten Weltkriegs vorüber waren, gab es einen neuen Geist des Optimismus in Ungarn. Drei Jahre später, nach der Machtergreifung durch die Kommunisten, war Ungarn in politischem Aufruhr. Mein ruhiges Leben mit meinem Ehemann und unseren drei Kindern wurde plötzlich unterbrochen. Mein Mann kam als politischer Gefangener ins Gefängnis. Mayo wurde von der Grenzpolizei verhaftet, als sie versuchte aus dem Land zu fliehen. Obwohl sie noch ein Teenager war, wurde sie für fast ein Jahr eingesperrt. Wir wurden aus unserer bequemen Wohnung in Budapest vertrieben und in ein kleines Dorf umgesiedelt. Nach dem Aufstand von 1956 beantragte unsere Familie in Österreich Asyl. In Wien arbeitete ich als Dolmetscherin an der amerikanischen Botschaft, bis 1957, als wir dann in die USA umsiedelten.

Unsere Ankunft in Amerika war eine glückliche Zeit. Wir wurden in Camp Kilmer untergebracht, einer Militärbasis in New Jersey, um auf die Einbürgerung zu warten. Schließlich ließen wir uns in Boston nieder, wo ich an der Harvard University als Dolmetscherin arbeitete. Ein Jahr später zogen meine Familie und ich nach Los Angeles, wo ich wieder als Kindertherapeutin und am Childrens Hospital mit Kindern mit zerebraler Lähmung arbeitete.

Die nächsten sieben Jahre verbrachte ich an der Dubnoff-Schule für psychisch gestörte Kinder in North Hollywood, Kalifornien, wo ich mit autistischen Kindern arbeitete, besonders mit sehr schweren Fällen. Ich liebte diese Arbeit. Irgendwie gelang es mir, mit extrem gestörten Kindern, die niemand bisher erreicht hatte, eine Beziehung aufzubauen. Die Direktorin, Belle Dubnoff, nannte mich Madge mit ihrer Magie . ( Madge war damals mein amerikanischer Spitzname. Die Aussprache ähnelt der des englischen Wortes magic = Magie.) Meine Magie bestand einfach darin, dass ich die Kinder genau beobachtete und von ihnen nichts anderes erwartete, als was sie tun konnten. Wenn man von einem Kind etwas erwartet, was es nicht kann, dann kann es damit nur scheitern.

Im Jahr 1968 entwickelte und leitete ich das Pilot Infant Program an der Dubnoff-Schule. Vier Jahre später wurde ich zusammen mit Tom Forrest Gründerin und Kodirektorin des Demonstration Infant Program, eines Programms für präventive Psychiatrie für Babys, das vom Childrens Health Council in Palo Alto, Kalifornien, finanziell unterstützt wurde. Im Jahr 1973 begann ich Kinder-Eltern-Gruppen in Los Angeles zu unterrichten. Das war der Anfang des RIE. Die Kindheit hat mich immer fasziniert - die ersten Jahre des Lebens, bevor sich die Sprache entwickelt. Allzu oft werden Kinder weder ernst genommen, bevor sie sprechen, noch richtig verstanden.

Im Laufe der Jahre habe ich Vorträge über die Kindheit gehalten, an nationalen Konferenzen teilgenommen und im Fernsehen gesprochen. Ich habe frühkindliche Entwicklung an der Universität von Kalifornien in Los Angeles und an der California State University in Northridge gelehrt und lehre zurzeit am Pacific Oak College in Pasadena. Ich reise durch das Land und auch in andere Länder, um RIE-Seminare für Eltern und Angehörige pädagogischer Berufe zu halten. Ich leite sowohl professionelle Ausbildungsgruppen als auch Eltern-Kind-Gruppen in unserem RIE-Zentrum in Los Angeles.

Es ist mein Wunsch, Eltern und denen, die mit Babys und kleinen Kindern arbeiten, zu helfen sie besser zu verstehen. Ich möchte Eltern lehren - oder vielleicht besser gesagt: dafür sensibilisieren - sich ganz auf ihre kleinen Kinder einzustimmen. Die Grundmuster des Lebens - Vertrauen, Ausdauer und Optimismus - entwickeln sich in diesem Alter.

Es ist mein Ziel Eltern dabei zu unterstützen, dass sie lernen, wie sie ihre Kinder von Geburt an mit Respekt behandeln können. Wenn Sie von Anfang an versuchen...

mehr

Autor

Magda Gerber lernte in den 30er Jahren die Arbeit von Dr. Emmi Pikler kennen. Später wanderte sie nach Amerika aus und widmete sich auch dort weiterhin der Kleinkindpädagogik. So gründete sie die Organisation "Resources for Infant Educarers" (RIE), die eine in Amerika weithin bekannte Form von Mutter-Kind-Gruppen entwickelt hat