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Der Sündenfresser: Alphas

Hybrid Verlagerschienen am01.07.2022
Als Kain aus seiner persönlichen Hölle erwacht, scheint alles, was ihm am Herzen liegt, rettungslos verloren. Doch es gibt Hoffnung: Ein altes, kraftvolles Relikt ruht im Niemandsland verborgen. Eines, das der Blutkult noch nicht kontrolliert und das womöglich ihre letzte Chance ist, Ephraim die Stirn zu bieten. Leider kennt niemand den Preis und die Konsequenzen dieser Macht - was Kain sehr bald am eigenen Leib zu spüren bekommt. Wahrheiten werden zu Lügen, Freunde zu Feinden. Und Kains Existenz dient nur einem einzigen Zweck ...

Träumerin, Rollenspielerin, Teilzeit Psychopath - Loki wusste nie so richtig, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen sollte. Nur eine Sache wusste sie ganz genau: Sie wollte Geschichten in ihrem eigenen Lokiversum schreiben. Dunkel und postapokalyptisch, mit zweifelhaften (Anti-)Helden und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. So erblickte die Sündenfresser-Trilogie, in der Kain sich als skrupelloser Auftragsmörder durch ein viel zu langes Leben schlägt, das Licht der Welt.
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Produkt

KlappentextAls Kain aus seiner persönlichen Hölle erwacht, scheint alles, was ihm am Herzen liegt, rettungslos verloren. Doch es gibt Hoffnung: Ein altes, kraftvolles Relikt ruht im Niemandsland verborgen. Eines, das der Blutkult noch nicht kontrolliert und das womöglich ihre letzte Chance ist, Ephraim die Stirn zu bieten. Leider kennt niemand den Preis und die Konsequenzen dieser Macht - was Kain sehr bald am eigenen Leib zu spüren bekommt. Wahrheiten werden zu Lügen, Freunde zu Feinden. Und Kains Existenz dient nur einem einzigen Zweck ...

Träumerin, Rollenspielerin, Teilzeit Psychopath - Loki wusste nie so richtig, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen sollte. Nur eine Sache wusste sie ganz genau: Sie wollte Geschichten in ihrem eigenen Lokiversum schreiben. Dunkel und postapokalyptisch, mit zweifelhaften (Anti-)Helden und einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. So erblickte die Sündenfresser-Trilogie, in der Kain sich als skrupelloser Auftragsmörder durch ein viel zu langes Leben schlägt, das Licht der Welt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783967411423
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten574 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4280
Artikel-Nr.9930614
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


[Split|ter]

Substantiv, maskulin.

[...] als Fremdkörper in die Haut eingedrungener winziger Gegenstand.

 

 

Phexon. Nalarthier. Alter Keller. 901 n.K.

 

Sie alle standen da und starrten ihn an.

Ianto, der ihm die letzte Aktion offenbar nicht verziehen hatte. Mercutio, der skeptisch beide Brauen zusammenzog, als versuchte er, in sein Innerstes zu sehen. Und neben ihm Jasko, der sich aus Versehen einen Besenstil in den Arsch gerammt haben musste, denn anders war seine verkniffene Miene kaum zu erklären.

Kain legte den Kopf schief und sah zwischen ihnen hin und her. »Was glotzt ihr mich so blöd an?« Eigentlich wollte er noch fragen, ob er etwas im Gesicht hatte, aber der Geschmack von Blut in den Mundwinkeln und das Gefühl auf seiner Haut sprachen für sich.

Die Männer rührten sich nicht. Sie standen vor ihm wie steinerne Statuen. Keiner der Penner sagte ein Wort. Er kam sich verfickt noch mal vor wie die Hauptattraktion im valesischen Zoo extrem seltener Tierarten. Sündenfressus Kainus. Zwei Mal fast ausgestorben. »Wieso bin ich gefesselt? Ist das ein neuer Fetisch?«

Doch statt einer Antwort folgte nur Stille. Eine gefühlte Ewigkeit lang. Seine Besucher sahen sich an, schienen sich stumm zu beraten. Gerade als er glaubte, sie würden ihn weiter schweigend angaffen, trat Mercutio einen Schritt nach vorne. »Bist du es wirklich?«, wollte er leise wissen. Dabei betrachtete er ihn, als könnte irgendetwas an seinem Äußeren diese Frage wahrheitsgemäßer beantworten als er selbst.

Mit einem hämischen Mundwinkelzucken legte Kain den Kopf schief. »Nein, ich bin Bastus, der Mörderclown aus Fendrall.«

»Sehr witzig.« Sichtlich beleidigt verschränkte sein Freund beide Arme.

Kain sah ihn unbeeindruckt an. Dann wackelte er mit den Fingern seiner linken Hand, ließ sie eine astreine La Ola-Welle vollführen. Fast perfekt. Einen Ringfinger davon entfernt, um genau zu sein. »Was bitte ist das?«

»Eine Hand mit vier Fingern«, gab Ianto trocken zurück, ehe Mervhas Diva auch nur Luft holen konnte. Dann trat er einen Schritt vor und hob gereizt eine Braue. »Sonst noch blöde Fragen?«

»Ich erinnere mich, dass es mal fünf waren«, gab Kain mit einem scheinheiligen Lächeln zurück.

Der Shintari schnaubte nur. »Jetzt sind es halt noch vier, finde dich damit ab.«

»Ich soll mich damit abfinden?«

»Ja!«

»Komm her und mach mich los, du scheiß Pflaume!« Mit einem heftigen Knurren ruckelte Kain sich samt Stuhl ein paar Zentimeter vorwärts. »Ich breche dir gleich dein dummes Gesicht, mal sehen, wie du dich damit abfindest!«

»Beruhigt euch!«, fuhr Mercutio mit einem Mal dazwischen und packte den Vizeoffizier vorwurfsvoll an der Schulter, um ihn anzufunkeln. »Hör auf, dich von ihm provozieren zu lassen. Mal ehrlich, er sitzt in seinem eigenen Erbrochenen fest. Nichts, das er gerade sagt, sollte dich auf sein Niveau ziehen können. Meine Güte.« Kopfschüttelnd schob er sich dramatisch eine kurze Strähne der schulterlangen Haare hinters Ohr. Der Bart in seinem Gesicht war neu. Kurz, penibel geschnitten und gepflegt.

Mit einem finsteren Blick sah Kain an den Männern vorbei durch den offenen Türspalt. »Wo ist Killian?«, wollte er wissen und versuchte etwas zu erkennen. Aber es gab nichts zu sehen, außer noch mehr Keller. Irgendwie seltsam. Es fühlte sich nicht gerade an, als wäre der andere Sündenfresser auch nur in der Nähe.

Seine Besucher blieben eine Weile still. Ianto und Mercutio sahen sich an, als müssten sie erst einen wortlosen Kriegsrat halten, über den Jasko nur die Augen verdrehte. Schließlich hob der Schmuggler ohne ihren Zuspruch einen Arm und deutete auf die Wand zu seiner Rechten. »Er ist gleich nebenan.«

»Ja, aber leider empfängt er zurzeit keine Besucher.« Der Shintari warf dem Schmuggler einen warnenden Todesblick zu.

Kain drehte mechanisch den Kopf, starrte ungläubig auf die kahle, dunkle Mauer. Versuchte sich zu erinnern oder zu verstehen. Aber verdammt, er verstand absolut nichts. Kurz schloss er die Augen. Dachte nach. Unmöglich, bei dem Gezanke im Hintergrund. Mit einem Mal spannte er sich an und warf sich auf dem Stuhl herum. Versuchte, irgendwie freizukommen. Der Sitz wackelte, schwankte, drohte umzukippen. Es scherte ihn einen feuchten Dreck. Er wollte seinen Partner sehen und wenn es sein musste, würde er mit dem verfickten Möbel zusammen nach draußen robben.

»Was tust du denn da?« Mercutio trat näher zu ihm, wollte nach ihm greifen, doch er zog seine Hand zurück, als hätte er sich schlagartig an etwas erinnert. »Hör auf, dass macht alles nur schlimmer!«

Kain ignorierte ihn. Er knurrte verzweifelt und legte alle Kraft in seine Arme. Zog und riss an den Ketten, doch diese dachten nicht daran zu versagen. Wut kochte in ihm hoch. Schwappte ihm in die Kehle. Doch sie war trocken und haltlos ohne die Schatten, die sie nährten. »Verfickte Scheiße!« Mit aller Macht versuchte er, die Finsternis herauszuzwingen. Die Glyphen auf dem Metall leuchteten schlagartig gleißend hell auf und verschmolzen zu einer einzigen grauen Lichtquelle, die durch das Dunkel strahlte. Die Männer verstummten augenblicklich. Traten einen vorsichtigen Schritt zurück, doch egal, wie laut er die finstere Magie in seiner Seele anbrüllte, sie antwortete nicht. Sie flackerte nur kurz auf, wie eine Kerze, die sofort erstickte. Schnaufend gab er es schließlich auf und ließ sich frustriert tiefer in den Stuhl sinken. So eine blöde Kacke. Kurz schloss er die Augen und atmete ein paar Mal durch. »Welches Datum haben wir?«

Mercutio lugte unsicher zu Ianto, der den ihm zugeworfenen Blick mit einem ratlosen Schulterzucken erwiderte. Nach einigen schweigsam nachdenklichen Sekunden seufzte Mercutio leise. »Heute ist der 11. Dezin. 901 n.K.«

Kain starrte seinen Freund fassungslos an.

Dieser nickte bitter, wie um seine Gedanken zu bestätigen. »Du bist seit über einem Monat hier unten. Wie du dir bei der herben Duftnote vielleicht denken konntest. Es tut mir leid. Es ging nicht anders.«

Verwirrt zog Kain beide Brauen zusammen, wartete, dass sein Freund sich korrigierte oder Verarscht! schrie. Nichts kam. Scheiße. Er hatte einen verdammten Vier-Wochen-Blackout. Bald fand sogar das Lichterfest statt. Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Dabei fühlte es sich eher an, als hätte er bloß ein Nickerchen gemacht. Schlecht geträumt. Von Hetzjagden und Blut. Alpträume eben. Augen zu, Augen auf, nächster Morgen.

Stumm senkte er den Blick.

Zumindest erklärte das, wieso sein Rücken sich anfühlte wie ein trockenes Stück Hartholz.

»Erinnerst du dich an irgendetwas?«, wollte Mercutio leise wissen und sah ziemlich besorgt aus. »Egal was?«

Eine Weile sah Kain ihn einfach nur an, grub sich noch einmal durch die losen Fetzen seiner Erinnerungen. Dann schüttelte er den Kopf.

»Oh Mann«, seufzte Jasko mit einem Mal genervt. »Wie soll ich ihn denn jetzt hassen, wenn er sich nicht erinnert?«

Mercutio warf dem Schmuggler einen finsteren Blick zu und dieser legte sich schuldabweisend eine Hand in den Nacken, ehe er ein leises, trotziges »Ist doch so« in den Saum seines Pullis murmelte.

»Was habe ich denn getan?«, wollte Kain misstrauisch wissen. Die Gesichter der Männer waren nämlich so angespannt und verkniffen, sie mussten die Verstopfung ihres Lebens haben. Und verdammt, er selbst war voller Blut, das nicht seines war und ihm trotzdem in der Nase stand. Als hätte er die rote Suppe statt einer ordentlichen Linie Koksarin durchgezogen.

»Da bin ich mal raus«, meinte Jasko knapp, hob eine Hand zum Abschied und schlenderte davon, als würde er sich kein Stück dafür schämen, sang- und klanglos zu verschwinden.

Mercutio sah ihm unzufrieden nach, dann schüttelte er den Kopf und drehte sich zu Ianto um. »Du hast heute beim Stöckchenziehen verloren. Du erzählst ihm die Geschichte. Ich muss nämlich dringend zurück nach oben.« Er tippte dem Shintari mit einem Finger gegen die Brust und reckte das Kinn. Der Widerworte-Abprall-Modus.

»Ja klar.« Ianto verschränkte beide Arme vor der Brust. »Verschwindet ruhig alle. Ich wusste, dass heute ein Scheißtag werden würde. Spätestens als ich mir den kleinen Zeh zum zweiten Mal an der Kommode gestoßen habe.«

»Zwei Mal? Du hast mein Mitleid.« Mercutio tätschelte ihm beiläufig die Schulter, obwohl er aussah, als hätte er gar nicht zugehört. Dann hob er ebenfalls kurz eine Hand, winkte ihnen beiden zu und flüchtete regelrecht aus dem Keller.

Kain kniff beide Augen zusammen und sah verständnislos zu, wie die Tür quietschend ins Schloss fiel. Diese Penner. Behandelten ihn wie einen Alchemie-Sprengsatz mit viel zu kurzer Zündschnur und keiner rückte mit der verdammten Sprache heraus. Erwartungsvoll blieb sein Blick an dem Vizeoffizier hängen.

Dieser griff nach dem Putzeimer, kippte ihn in den Abfluss aus, drehte ihn schwungvoll um und setzte sich drauf. Mit einem schweren Seufzen, das einen deutlichen Hauch gereizter Energie besaß, stützte er den Kopf lustlos mit einer Hand. »Also, was willst du wissen?«

Kain hob eine Braue. »Habe ich jemandem den Schädel abgeschlagen?« Schließlich musste das ganze Blut irgendwo herkommen.

Ianto wiegelte den Kopf hin und her. »Eher nicht.«

»Jemandem das Herz rausgerissen?«

»Definitiv.«

Er hatte es verdammt noch mal gewusst. »Habe ich es etwa ...« Kain hielt inne und verzog den Mund.

»Jupp«, gab der Shintari gelangweilt zurück. »Hast du. Ich hätte fast gekotzt.« Er schüttelte sich, als könnte er die Erinnerung damit...
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