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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
riva Verlagerschienen am23.04.2023
Ex-Navy-Seal Robert O'Neill wurde bekannt als der Mann, der Osama bin Laden tötete. Ex-Marine Dakota Meyer bekam zu Lebzeiten die Medal of Honor verliehen. In The Way Forward erzählen sie von ihren höchst riskanten Einsätzen in Afghanistan und im Irak - und vermitteln tiefe Einblicke in ihr unerschütterliches Mindset, das ihnen half, in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um Leben und Tod ging. Auf zutiefst inspirierende Weise verraten die beiden US-Elitesoldaten, welche mentalen Strategien sie auch nach ihrer Dienstzeit anwandten, um kritische Situationen zu überstehen und persönliche Krisen zu bewältigen. The Way Forward ist ein spannendes und aufrichtiges Militärmemoir, das zugleich offenbart, wie wir uns unseren inneren Dämonen und Ängsten stellen können und mit welchen Routinen wir alle Herausforderungen im Leben meistern.

Robert O'Neill, geboren 1976 in Butte, Montana, hat 16 Jahre lang als Navy SEAL gedient. Er war an zwölf Kampfeinsätzen beteiligt, in denen er über 400 Missionen durchführte. Während der Geheimoperation Neptune Spear gelang es ihm, den al-Qaida-Anführer Osama bin Laden zu erschießen. Für seine Verdienste erhielt er insgesamt 52 militärische Auszeichnungen. 2017 legte er seine Memoiren vor und landete mit »Der Operator« einen »New York Times«-Bestseller.
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Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextEx-Navy-Seal Robert O'Neill wurde bekannt als der Mann, der Osama bin Laden tötete. Ex-Marine Dakota Meyer bekam zu Lebzeiten die Medal of Honor verliehen. In The Way Forward erzählen sie von ihren höchst riskanten Einsätzen in Afghanistan und im Irak - und vermitteln tiefe Einblicke in ihr unerschütterliches Mindset, das ihnen half, in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um Leben und Tod ging. Auf zutiefst inspirierende Weise verraten die beiden US-Elitesoldaten, welche mentalen Strategien sie auch nach ihrer Dienstzeit anwandten, um kritische Situationen zu überstehen und persönliche Krisen zu bewältigen. The Way Forward ist ein spannendes und aufrichtiges Militärmemoir, das zugleich offenbart, wie wir uns unseren inneren Dämonen und Ängsten stellen können und mit welchen Routinen wir alle Herausforderungen im Leben meistern.

Robert O'Neill, geboren 1976 in Butte, Montana, hat 16 Jahre lang als Navy SEAL gedient. Er war an zwölf Kampfeinsätzen beteiligt, in denen er über 400 Missionen durchführte. Während der Geheimoperation Neptune Spear gelang es ihm, den al-Qaida-Anführer Osama bin Laden zu erschießen. Für seine Verdienste erhielt er insgesamt 52 militärische Auszeichnungen. 2017 legte er seine Memoiren vor und landete mit »Der Operator« einen »New York Times«-Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783745321432
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum23.04.2023
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1235 Kbytes
Artikel-Nr.10135856
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
AMERICAN BOYS
Rob

Vergiss deine Wurzeln nicht

Wenn die Heckklappe offen ist, versteht man in einem Chinook-Hubschrauber kaum sein eigenes Wort. Ein CH-47 ist ein Monstrum; es ist ein fliegender Schulbus. Und in etwa genauso bequem. Wenn die Heckklappe geschlossen und die Rampe hochgefahren ist, ist es im Innenraum ruhiger, und das Dröhnen der Rotorblätter ist so leise, dass man sich konzentrieren, nachdenken, ein leises Gespräch führen oder vielleicht sogar schlafen kann.

Wir benutzten Chinooks für unsere Nachteinsätze im Irak und in Afghanistan. Als wir zum Absetzpunkt flogen, um zu landen und zum Zielort zu marschieren, saß ich in der Regel an meinem Platz und ging in Gedanken die Mission durch. Ich dachte an die Menschen, die ich in jener Nacht töten würde, blendete die Hintergrundgeräusche aus.

Auf einem Flug 2010, bei dem ich der Jumpmaster war, der »Absetzer«, war die Tür offen, und ich konnte bei dem Krach der Rotoren meine eigenen Gedanken nicht hören. Der Wind heulte in meinen Ohren, als ich auf der Rampe kniete, mich an einem der hydraulischen Heber festhielt und zusah, wie sich die Absetzzone knapp 1000 Meter unter uns näherte. Unter mir waren nicht die messerscharfen Gipfel des Hindukusch oder die lärmenden Straßen und Basare von Dschalalabad. Vielmehr sah ich den reichsten Hügel der Welt: Butte, Montana, meine Heimatstadt.

Als der Chinook gen Norden flog, konnte ich Hügel mit Salbeisträuchern und Ponderosa-Kiefern erkennen, die sich bis in die Highland Mountains erstreckten. Ich sah erst meine Highschool und dann den Montana-Tech-Campus mit dem kastenförmigen HPER Complex, in dem ich einmal 105 Freiwürfe am Stück versenkte und Schwimmen lernte, um ein Navy SEAL zu werden.

Ich sah das vertraute Straßennetz, das Ranch-Haus meines Vaters auf dem Bittersweet Drive und den Bungalow meiner Mutter in der Nähe der East Middle School im nördlichen Teil der Stadt. Die Berkeley Pit und der türkisfarbene Bergeteich, der wie eine klaffende Wunde wirkte, erschienen im Sichtfeld, bevor wir eindrehten, die East Ridge überquerten und über Saddle Rock flogen, auf dem die weiße Statue der »Lady of the Rockies« stand und huldvoll auf die Stadt blickte.

Als wir die Stadt umkreist hatten und uns dem Flughafen näherten, wurde der Chinook langsamer. Ein Dutzend Männer standen hinter mir und warteten auf das Signal, sich von der Rampe in den Himmel über Butte zu stürzen. Irgendwo 3 Kilometer unter uns warteten meine Mutter und mein Vater und suchten nach unseren Fallschirmen. Der Pilot hatte das grüne Los-Licht angeschaltet. Ich hielt meinen Finger in die Höhe, um zu zeigen, dass noch eine Minute bis zum Sprung blieb, dann meinen Daumen und Zeigefinger für dreißig Sekunden. Als es an der Zeit war, klopfte ich gegen die Außenseiten meiner Oberschenkel wie bei einem Spiel »Stein, Schere, Papier« und reckte meinen Daumen hoch. Standby. Dann hielt ich meine Hand vor die Brust gestreckt und zeigte auf die Tür: das Signal für den Sprung. Einer nach dem anderen sprangen meine Männer von der Rampe und taumelten zur Erde, bevor sie die Endgeschwindigkeit erreichten und sich stabilisierten.

Und dann war ich an der Reihe.

---------

Jeder kommt von irgendwoher, und mein Irgendwo ist Butte. Es bezeichnet sich selbst als Stadt, für mich ist es nur eine sehr kleine Stadt. Ein Bergarbeiter-Städtchen mit harten Kerlen, schätze ich. Die Bergarbeiter, die Ende des 19. Jahrhunderts dazu beitrugen, Butte aufzubauen, kamen hart auf die Welt, hatten ein hartes Leben und wenn sie nicht unter Tag nach Kohle gruben, tranken sie und prügelten sich, was das Leben für ihre Umgebung auch hart machte.

Die Stollen zogen sich durch Butte. Dort wurde vor Kurzem ein Marriott-Hotel errichtet. Ich wette, die Hotelkette ließ sich vorab ein Gutachten zur Bodenbeschaffenheit erstellen, um sicherzugehen, dass das Gebäude nicht in einem Erdloch versinken würde. Es gab in der Stadt ein Bordell namens Dumas Brothel, das mit einem Tunnel versehen war, der direkt zu einem Bergstollen führte, damit die Bergleute in ihrer Mittagspause das Etablissement aufsuchen und den Damen einen Besuch abstatten konnten. Echt verrückt.

Butte hatte in seiner Glanzphase 100 000 Einwohner und war die größte Stadt zwischen St. Louis im Osten und San Francisco im Westen. Heute ist die Bevölkerungszahl auf unter 40 000 Einwohner geschrumpft. Gold- und Silberminen machten Butte damals zum »reichsten Hügel der Erde«. Später war es Kupfer. Und es war Kupfer, nicht Gold, das Butte zu einem ihrer Wahrzeichen verhalf: die alte Anaconda-Mine im Nordwesten der Stadt, die ganz nebenbei auch zu den größten Giftmülldeponien des Landes zählt. Sie schloss 1982, aber das klaffende Loch, das zurückblieb, ist kolossal. Das Ungetüm ist 600 Meter tief und knapp 2,5 Kilometer breit.

Nachdem Anaconda geschlossen wurde, füllte sich die Mine mit giftigem Wasser. Jetzt ist sie bei nationalen Regierungsprogrammen zur Altlastensanierung auf den vorderen Rängen. Wenn Kanadagänse dort landen, verenden sie kurze Zeit später im Wasser. Es ist eine Art Touristenattraktion, und ich weiß nicht, ob das mehr über den Ort aussagt oder über die Touristen, die deswegen kommen. Als ich meine Frau Jessica ins Big Sky Ski Resort einlud, das im Osten in der Nähe von Bozeman liegt, sah sie voller Ehrfurcht auf die Berge. »Mein Gott, Montana ist schön«, sagte sie, bevor sie hinzufügte, »nicht so wie Butte.«

Man könnte aber auch sagen, dass die Minen der Stadt noch zu einem weiteren Wahrzeichen beitrugen. Mit einer persönlicheren Note. Es ist nämlich so: Butte ist die irischste Stadt in Amerika, mit Blick auf den Bevölkerungsanteil. Ernsthaft. Die meisten Bergleute kamen aus Irland und brachten aus ihrer alten Heimat den Heiligen Patrick mit.

1979 kam ein Elektriker namens Bob O Bill auf die Idee, der Jungfrau Maria einen Schrein zu bauen, weil seine Frau an Krebs erkrankt und dem Tod nahe war. Sie wurde wieder gesund, aber er schwor sich, den Schrein trotzdem zu bauen. Statt eine etwa lebensgroße Statue in seinem Garten aufzustellen, entstand ein 30 Meter hohes Denkmal, das jetzt über der gesamten Stadt thront. Er kaufte Land am East Ridge, direkt auf der kontinentalen Wasserscheide. Das Gelände befindet sich 2,5 Kilometer über dem Meeresspiegel. Ich war etwa drei Jahre alt, als der Bau begann, und die Arbeiten wurden 1985 abgeschlossen. Die Statue ist gewaltig. Sie wird »Lady of the Rockies« genannt, und sie steht mit ausgebreiteten Armen und aufwärts zeigenden Handflächen auf dem Bergkamm. Abends wird sie mit weißem und grünem Scheinwerferlicht beleuchtet. Wenn man in der Innenstadt von Butte ist, den »Flats«, scheinen ihr alle Querstraßen zu Füßen zu liegen. Wenn ich nach oben schaute und sie sah, schien sie - vom Himmel und vom Boden stets gut sichtbar - huldvoll auf die Stadt zu blicken und die hart arbeitenden irischen Bergleute zu segnen. Was mich anging, war die ganze Welt irisch-katholisch, und sie wachte über uns. Manchmal setzte uns meine Mutter am Fuß des Berges am Startpunkt des Wanderweges ab, und wir liefen hoch. Je näher wir der Statue kamen, umso größer und imposanter wurde sie, bis wir am Saum ihrer wallenden Gewänder ankamen und an ihr hochsahen. Sie wirkte auf uns so majestätisch wie die Freiheitsstatue.

Für mich fühlte sich Butte an wie der Mittelpunkt des Universums. Die größte Sportveranstaltung fand kurz vor Weihnachten statt, wenn Butte Central gegen Butte High School Basketball spielte. Wenn man Glück hatte, konnte man über den Berg nach Bozeman oder vielleicht nach Missoula im Nordwesten fahren und sich das Spiel der Montana Grizzlies gegen die Montana State Bob Cats ansehen. Das war eine große Sache. Butte hatte nicht viel, womit es sich rühmen konnte. Immerhin kommt die Stuntlegende Evel Knievel von hier. Tatsächlich wahr.

Sowohl meine Mutter als auch mein Vater wuchsen in Butte auf. In meiner Familie gab es insgesamt vier Kinder: zwei Schwestern, meinen Bruder und mich. Ich besuchte dieselbe Highschool wie meine Eltern vor mir, Butte Central, eine katholische Privatschule. Diese bestand aus einer Jungen- und einer Mädchenschule. Mein Vater ging nach der Highschool mithilfe eines Basketball-Stipendiums an die University of Montana, und meine Mutter war in den ersten beiden Studienjahren an der Montana Tech, die ich später ebenfalls besuchte. Dann wechselte sie an die UM, um mit meinem Vater zusammen zu sein. Sie wurde Mathematiklehrerin, weil es ihr Spaß machte, Probleme zu lösen. Ich habe diese Eigenschaft von ihr geerbt. Im Kampfeinsatz geht es oft darum, Probleme zu lösen. Es geht darum, sich Zeit zu nehmen, sich zu sammeln und Lösungen zu finden.

Manche Leute denken vielleicht, dass ich in meiner Jugend ein Draufgänger gewesen sein muss. Ich war nie ein Draufgänger. Ich verprügelte niemanden in meiner Kindheit und Jugend; wahrscheinlich kassierte...
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Autor

Robert O'Neill, geboren 1976 in Butte, Montana, hat 16 Jahre lang als Navy SEAL gedient. Er war an zwölf Kampfeinsätzen beteiligt, in denen er über 400 Missionen durchführte. Während der Geheimoperation Neptune Spear gelang es ihm, den al-Qaida-Anführer Osama bin Laden zu erschießen. Für seine Verdienste erhielt er insgesamt 52 militärische Auszeichnungen. 2017 legte er seine Memoiren vor und landete mit »Der Operator« einen »New York Times«-Bestseller.