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Führung stirbt nicht!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am08.08.20232. Auflage
Der Wandel tobt schnell und scharf. Manche Unternehmen ächzen unter Wachstumsdruck. Andere müssen schmerzhaft Krisen bewältigen. In jedem Fall braucht es mutige Entscheidungen und Entschlossenheit, die Zukunft erfolgreich zu meistern. Kurzum: Gute Führung ist gefragt. - Doch worauf kommt es bei guter Führung an? - Wie können Sie Mut und Zuversicht verbreiten? - Was können Sie tun, um die Lust auf Leistung zu fördern? Im Zeitalter von New Work sprießen Methoden und Meinungen dazu wie Pilze aus dem Boden - und schießen oft übers Ziel hinaus. Denn weder Über-Empathisierung noch die Abschaffung von Führung sind die Lösung. »Wir brauchen starke Anführer - heute mehr denn je«, sagt Peter Holzer und setzt einen starken Kontrapunkt in der aktuellen Debatte um das Ende der Führung. »Die Verantwortung von Führungskräften liegt darin, für Ergebnisse zu sorgen. Und nicht, politisch-korrekte Ponyhöfe zu bauen.« Damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben, müssen sie nach Excellenz streben. Spitzenleistung statt Mittelmaß. Elite statt Durchschnitt. Verantwortung statt Gehorsam. Streitkultur statt Schweigen. Team-Work statt Einzelkämpfer. Wie Führungskräfte dafür das richtige Umfeld schaffen, beschreibt Holzer anhand zahlreicher Beispiele aus seiner Praxiserfahrung. Hart in der Sache, fair zum Menschen.mehr

Produkt

KlappentextDer Wandel tobt schnell und scharf. Manche Unternehmen ächzen unter Wachstumsdruck. Andere müssen schmerzhaft Krisen bewältigen. In jedem Fall braucht es mutige Entscheidungen und Entschlossenheit, die Zukunft erfolgreich zu meistern. Kurzum: Gute Führung ist gefragt. - Doch worauf kommt es bei guter Führung an? - Wie können Sie Mut und Zuversicht verbreiten? - Was können Sie tun, um die Lust auf Leistung zu fördern? Im Zeitalter von New Work sprießen Methoden und Meinungen dazu wie Pilze aus dem Boden - und schießen oft übers Ziel hinaus. Denn weder Über-Empathisierung noch die Abschaffung von Führung sind die Lösung. »Wir brauchen starke Anführer - heute mehr denn je«, sagt Peter Holzer und setzt einen starken Kontrapunkt in der aktuellen Debatte um das Ende der Führung. »Die Verantwortung von Führungskräften liegt darin, für Ergebnisse zu sorgen. Und nicht, politisch-korrekte Ponyhöfe zu bauen.« Damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben, müssen sie nach Excellenz streben. Spitzenleistung statt Mittelmaß. Elite statt Durchschnitt. Verantwortung statt Gehorsam. Streitkultur statt Schweigen. Team-Work statt Einzelkämpfer. Wie Führungskräfte dafür das richtige Umfeld schaffen, beschreibt Holzer anhand zahlreicher Beispiele aus seiner Praxiserfahrung. Hart in der Sache, fair zum Menschen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347979499
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum08.08.2023
Auflage2. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3633 Kbytes
Artikel-Nr.12575705
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 2: Weicher Kram und harte Fakten

Most Fitting One

In der Bibel steht: Im Anfang war das Wort. Was für ein schlauer Satz! Denn wenn Sie etwas gestalten wollen, müssen Sie es erst einmal in Worte fassen können. Nur dann sind Sie in der Lage, es durch Ihr Handeln zu formen. Es gibt Worte, die sind so stark, dass sie sehr lange überleben. Darwin starb vor rund 140 Jahren. Er formulierte die Worte »Survival of the Fittest« - und sie werden noch heute viel zitiert. Aber wissen wir eigentlich, was sie wirklich bedeuten?

Der am besten Angepasste überlebt

Vor der Industrialisierung war die typische Unternehmensform die Manufaktur. Ob Bauer, Bäcker oder Schmied - jeder konzentrierte sich auf sein Spezialgebiet. In den kleinen mittelalterlichen Städten hatte so eine Manufaktur vielleicht eine Handvoll Mitarbeiter. »Survival of the Fittest« bedeutete damals instinktiv Arbeitsteilung und Spezialisierung: Du kümmerst dich ums Getreide, dafür backe ich das Brot, und du schmiedest die Messer. Dann kam die Industrialisierung. Und mit ihr das Diktat des Wachstums.

Es passte in diese Zeit, in Darwins Überlebensweisheit Größe und Dominanz hineinzuinterpretieren: »Der Stärkste überlebt.« Dabei hat Darwin das so gar nicht gemeint. Aber der Leitgedanke »Was nicht wächst, verkümmert« sorgt bis heute immer noch dafür, dass Unternehmen sich zu Dinosaurier-artigen Ungeheuern entwickeln. Verständlich. Denn Märkte müssen dominiert, Vorstandsvorsitzende ihre Macht demonstrieren und der Wettbewerb besiegt werden. Skalierung: möglichst schnell. Am liebsten weltweit.

Machen wir uns nichts vor. Wenn es um das wichtigste Ziel eines Unternehmens geht, dann ist es: Gewinn maximieren. Dazu trimmen wir unsere Firmen auf Effizienz. Prozesse werden strammgezogen, Durchlaufzeiten verkürzt, Kosten gesenkt, Verschwendung minimiert. Alles richtig. Aber leider reicht das allein nicht, wenn Sie langfristig überleben wollen. Im Gegenteil: Es kann das Überleben Ihres Unternehmens sogar gefährden.

Schauen wir uns ein paar Beispiele an. Die Musikgiganten Sony, Universal und Warner Music beherrschen im Jahr 2018 nach wie vor den Markt mit rund 69 Prozent. Doch es war das Start-up Spotify, das die Digitalisierung der Branche vorantrieb und mit seinem Streaming-Angebot für Bewegung im Markt sorgte.

In Deutschland haben sich diverse Großbanken den Markt aufgeteilt. Sie ruhten sich in ihrer Komfortzone aus und überließen dem Start-up PayPal den Markt des Online-Payments. Der Versuch der deutschen Banken, mit Paydirekt einen würdigen Wettbewerber aufzubauen, ist bis jetzt kläglich gescheitert.

Und auch in der deutschen Vorzeigeindustrie war es spannend. Obwohl Audi, BMW, Mercedes, Porsche & Co. weltweit diktieren, was exzellente Autos bedeuten, war es das Start-up Tesla, das der gesamten Autobranche einen elektrifizierten Tritt in den Allerwertesten verpasste. Ob dieser Tritt sinnvoll und das E-Auto die beste Alternative zum Verbrenner ist? Wer weiß das schon. Doch dieser Tritt hat jedenfalls ausgereicht, um eine dominante Branche in die Knie zu zwingen. Tesla war kürzlich an der Börse mehr wert als VW und BMW zusammen.

Es ist falsch, wenn wir »the Fittest« immer nur als »der Stärkste« übersetzen. Wir sollten Darwins magischen Glaubenssatz endlich richtig und klarer formulieren: Nicht »Survival of the Fittest« - der Stärkste überlebt. Sondern »Survival of the Most Fitting One« - der am besten Angepasste überlebt.

Führung ist Arbeit

Es ist Ihre Verantwortung als Anführer, dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen Most Fitting One ist. Wird. Und bleibt. Als Anführer sind Sie also nicht von Arbeit entbunden. Im Gegenteil - Sie teilen das Los mit den Angestellten Ihres Unternehmens: Alle müssen arbeiten. Doch was bedeutet »Arbeit« eigentlich? In meinen Beratungsprojekten schaue ich bei dieser Frage auf allen Hierarchieebenen immer wieder in fragende Augen, anstatt Antworten zu bekommen. Deswegen lassen Sie uns diese kleine Banalität erledigen und die simple Frage beantworten: Was verstehen Sie unter Arbeit? Nehmen Sie sich ein paar Momente und notieren Sie bitte Ihre Definition.

Im allgemeinen Sprachgebrach formulieren wir: Ich fahre zur Arbeit. Demnach ist Arbeit ein Ort, an den wir fahren. Im Zeitalter der Industrialisierung stimmte das auch, denn die Arbeiter mussten in die Fabrik kommen, um an den Maschinen ihre Arbeit zu erledigen. Doch in der heutigen Zeit der Wissensarbeit und des New Work findet Arbeit auch zu Hause, im Zug, im Urlaub oder beim Duschen statt. Viele Menschen missverstehen heute den Ort »Arbeit« als einen Treffpunkt zum sozialen Austausch. Das Büro als zweite Familie. Nestwärme. Der Tratsch an der Kaffeemaschine bereitet ihnen mehr Freude als die Arbeit an sich.

Arbeit ist eine Tätigkeit, mit der Sie für Ergebnisse sorgen. Das gilt auch für Sie als Anführer.

Deswegen machen Sie sich klar: Arbeit ist kein Ort, sondern eine Tätigkeit, mit der Sie für Ergebnisse sorgen. Ob Sie im Kundenprojekt für Fortschritt sorgen. Oder zu Hause den Rasen mähen. Wenn Sie für Ergebnisse sorgen, haben Sie Arbeit erledigt. Doch was ist, wenn Sie beschäftigt waren und keine Ergebnisse sichtbar werden? Dann haben Sie keine Arbeit vollbracht. Und wenn jemand keine Arbeit vollbringt, hat er dann überhaupt ein Anrecht darauf, bezahlt zu werden?

Wie gesagt: Nehmen Sie sich als Anführer jetzt bloß nicht aus der Definition von Arbeit heraus. Denn Sie haben die Verantwortung für eine Menge Ergebnisse. Allen voran, dafür zu sorgen, dass Ihr Unternehmen Most Fitting One ist und bleibt. Wenn Sie das nicht tun, stellt sich die Frage, warum Sie überhaupt für Ihre Nicht-Arbeit bezahlt werden.

Bestehendes kreativ zerstören

Wenn Sie Most Fitting One sein wollen, brauchen Sie zweierlei: Zum einen muss der Organismus »Unternehmen« fit sein. Das ist das, was die meisten Unternehmen nahezu perfektioniert haben, als sie immer größer wurden. Und es bedeutete meistens: auf Effizienz getrimmt sein. Dabei helfen bewährte Methoden wie Lean Management, Business Process Reengineering oder Kaizen und was sonst noch alles an Methoden kommt. Doch dieser Effizienzdrill reicht nicht, denn er macht träge und unflexibel.

Damit Ihr Unternehmen Most Fitting One ist, muss es auch fit in Richtung Markt sein (siehe »Unternehmen - erhebt euch!« ab S. 16). Sie müssen Bestehendes kreativ zerstören. Und durch Innovationen neue, besser angepasste Wege finden, um dem Kunden Nutzen zu stiften. In der alten Effizienz- und Wachstumszeit war das Spiel noch einfach und eindeutig. Ein Unternehmen war entweder Kunde oder Lieferant oder Partner oder Wettbewerber. Wenn Sie heute Most Fitting One sein wollen, ist ein anderes Unternehmen unter Umständen Kunde und Lieferant und Partner und Wettbewerber - und zwar alles gleichzeitig.

In der Tabelle finden Sie eine Gegenüberstellung von bisheriger und zukünftiger Welt. Kurzfristig reicht es vielleicht, nur eine Seite zu beherrschen. Doch wenn Sie langfristig erfolgreich überleben wollen, sollten Sie auf beiden Seiten gut sein. Und so ist es nicht die Wahl zwischen dem Entweder und dem Oder, sondern die gute Mischung, die den Erfolg ausmacht.


 

Gestern

Morgen

Motto

Survival of the Fittest

Most Fitting One

Unternehmensform

Konzern

Start-up / Netzwerk

Ziel

Gewinnmaximierung

Innovationen + Nutzen für Kunden, Gesellschaft und Natur

Stärke

Effizienz

Anpassungsfähigkeit

Fokus

Nach innen (Selbstverwaltung)

Nach außen (Markt + Kunde)

Haltung

 Meins vs. deins

 Klare Abgrenzung zu anderen Unternehmen

 Gemeinsam stärker

 Kooperation, auch über Unternehmensgrenzen hinweg

Anforderungen an die Organisation

 Null Fehler

 Skalierung durch Regeltreue

 Verlässliche Sicherheit

 Experimentieren = Versuch + Irrtum

 Geschwindigkeit

 Umgang mit Wandel + Ungewissheit

Erfolgversprechendste Taktik

Skalierung: möglichst viel vom Gleichen

Individualisierung: maßgeschneiderte Lösungen. Im Extrem: Auflage = 1

Selbstverständnis der...


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