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Perry Rhodan 3258: Der Zeitsalto

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am25.01.2024
Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Atlan begleitet derweil ein anderes Fragment zurück in die Milchstraße. Dabei geschieht DER ZEITSALTO ...mehr

Produkt

KlappentextDas Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Atlan begleitet derweil ein anderes Fragment zurück in die Milchstraße. Dabei geschieht DER ZEITSALTO ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845362588
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.01.2024
Reihen-Nr.3258
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3452 Kbytes
Artikel-Nr.13473510
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

VORSICHTERBARMEN

20. August 2097 NGZ

 

Sichu Dorksteiger wirbelte um die eigene Achse, holte aus und trat mit dem rechten Bein nach mir.

Aber das war nur eine Finte. Ich hatte damit gerechnet und drehte mich zur Seite.

Der Tritt ging ins Leere, aber gleichzeitig stieß sie den linken Arm vor. Die ausgestreckten Finger zielten nicht auf meinen Hals, sondern auf meine Schulter. Hätte die Ator getroffen, hätte ich eine schmerzhafte Verletzung davongetragen, die mich einige Tage stark behindert hätte.

Aber das lag garantiert nicht in ihrer Absicht. Solch eine Prellung wäre äußerst kontraproduktiv gewesen, hätte uns vielleicht sogar tatsächlich in Gefahr gebracht, obwohl die Lage derzeit ruhig war. Die Wissenschaftlerin, die ursprünglich aus der Galaxis Anthuresta stammte, ging von vornherein davon aus, dass ich dem Hieb ausweichen würde, und sie behielt recht.

Ich warf mich zur Seite.

Die Ator ließ es nicht dabei bewenden. Sie machte einen Satz auf mich zu, wollte mich anspringen. Die Chancen standen gut, dass es ihr gelingen würde. Sichu war hochgewachsen, ihr Körper schlank und äußerst durchtrainiert. Und sah immer wieder verdammt gut aus, sodass er eine zusätzliche Ablenkung bildete: Ihre hellgrüne Haut wurde von goldfarbenen Linien durchzogen, die zum Teil komplexe geometrische Muster formten.

Im letzten Augenblick wich ich zurück und duckte mich, aber nicht tief genug. Sie bekam mich an der Schulter zu fassen und riss mich zu Boden.

»Na, alter Mann?«, sagte sie. »Gibst du auf?«

»Alter Mann?«, sagte ich, während ich geschmeidig abrollte und sofort wieder auf die Füße kam. Ich spreizte die Hände und nahm eine Abwehrhaltung ein.

Sichu lächelte schwach. Die grünen Sprenkel in ihren bernsteinfarbenen Augen schienen sich aus eigener Kraft zu bewegen. »So habe ich mal einen anderen Atlan genannt, gegen den ich im Dagorkampf antrat. In einem anderen Universum.«

»Und wie ging dieser Kampf aus?«

»Das verrate ich dir nicht. Ich will dich nicht entmutigen.«

Ich verzog das Gesicht zu jenem fast wölfischen Grinsen, für das ich einmal berüchtigt gewesen war. »Das wird dir auch nicht gelingen. Dafür sind wir schon zu lange unterwegs.«

»Zu lange?«, höhnte Sichu. »Wir haben unsere Reise doch kaum angetreten!«

Sie wollte mich damit nicht verunsichern. Zu meinem Leidwesen musste ich mir eingestehen, dass ihre Bemerkung zutraf.

Seit dem 15. August war unsere Armada aus 164 Blaugoldraumern mit dem aus Morschaztas geborgenen ES-Fragment unterwegs. Genauer gesagt: mit einem Teil des zersplitterten Fragments.

Zum Glück war es in Morschaztas, einem von etwa 700 Kugelsternhaufen im Umfeld der Galaxis Gruelfin, und in Gruelfin selbst nicht zum Schlimmstmöglichen gekommen. Wir waren davon ausgegangen, dass die Panjasen, die Hegemonialmacht dieser Galaxis, alles tun würden, was ihnen nur möglich war, um eine Rückführung des ES-Fragments zu verhindern, denn das würde ihrer Vormachtstellung massiven Schaden zufügen.

Wir hatten befürchtet, dass es vielleicht sogar zu Rebellionen kommen könnte, zu Aufständen und Kriegen. Dass Gruelfin im Chaos versinken könnte, falls das ES-Fragment entfernt würde. Doch das hatten wir glücklicherweise verhindern können. Denn sowohl Gruelfin als auch die Milchstraße verfügten über den gleichen Fürsprecher in ihrer Sache: den Galaktischen Kastellan Alschoran. Ihm fiel die schwere Aufgabe zu, Gruelfin in die Zukunft zu führen.

Wir hofften nun, das Fragment unbeschadet in die Milchstraße bringen und dort einsetzen zu können, um die Superintelligenz letzten Endes wieder zusammenzufügen. Perry Rhodan und ich sahen in der kosmischen Wesenheit einen alten Freund der Menschheit, dem wir diesen Dienst einfach schuldig waren.

Und insgeheim versprachen wir uns vielleicht gewisse Vorteile aus dieser Hilfeleistung und der Wiederherstellung von ES.

Sichu, Damar Feyerlant und ich flogen an Bord des Blaugoldraumers VORSICHTERBARMEN, der den Konvoi anführte. Bis auf die SCHÖNHEITGNADE, die mit der Mrynjade Trochod die Nachhut bildete, waren die anderen Schiffe unbemannt. Sie wurden lediglich von den Anqha-Gehirnen gesteuert, wie es grundlegend auch so vorgesehen war. In den Blaugoldraumern gab es keine lebende Besatzung im eigentlichen Sinn.

Die avisierte Ankunftszeit der Armada in der Milchstraße war der August 2098 NGZ, wir redeten also von einer etwa einjährigen Reise.

Ich verdrängte den Gedanken, spreizte die Hände und nahm eine andere klassische Abwehrhaltung ein. Dabei blieb ich ständig in Bewegung und tänzelte leichtfüßig vor und zurück, um Sichu möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten - oder besser gesagt möglichst wenig Gelegenheit, mich erneut zu packen und zu Boden zu reißen.

Sie machte einen Ausfallschritt und wollte zu einem Hieb mit dem rechten Arm ausholen, doch diesmal war ich vorbereitet. Ich stieß den Arm vor und bekam ihr Handgelenk zu fassen.

Kraft war beim Dagorkampf nicht der entscheidende Faktor, doch sie konnte ganz nützlich sein. Ich zerrte an dem Gelenk, und Sichu verlor kurz Gleichgewicht und Halt.

Dadurch wurde es mir möglich, auf klassische Techniken zurückzugreifen, denen sie sonst mit spielerischer Leichtigkeit - und einer spöttischen Bemerkung - begegnet wäre. Ich täuschte einen Siebten Schlag vor, den sie abwehren wollte, indem sie das rechte Knie anwinkelte, um zu einem Tritt auszuholen, setzte dann aber zum Vierten Zug an.

Damit hatte sie nicht gerechnet. Überrascht grunzend stieß sie ein »Uffz!« aus, ein leises, gutturales Geräusch, das ihr ganz und gar nicht entsprach und klang, als würde ein Schwein gegen eine Wand laufen, und ging zu Boden.

Aber die Einheit zwischen Körper und Geist war bei ihr fast genauso stark ausgeprägt wie bei mir. In Ermangelung einer anderen Alternative trat sie mit dem rechten Bein zu. Ich hatte die Aktion antizipiert - was hätte sie auch alternativ tun sollen? - und sprang hoch. Als meine Füße wieder den Boden berührten, hatte sie sich schon herumgerollt.

Ich wusste, dass sie clever und schnell war, doch das hatte ich nicht erwartet.

Sie setzte zu einer Beinschere an und traf mich hart am Knie. Ich ging ebenfalls zu Boden. Zwar wollte ich blitzschnell abrollen, doch diesmal antizipierte sie.

Sichu nutzte meinen Schwung aus, zerrte mich nach vorne und beförderte mich so wieder bäuchlings auf den Boden.

Wir rangen wieder kurz miteinander, doch nun war der Vorteil auf ihrer Seite. Sie stieß meine Hände zurück, mit denen ich sie an den Schultern fassen wollte.

Ich hörte das Geräusch ihres Atems, der nun etwas schneller zu gehen schien, roch ihren Schweiß und fühlte die Wärme ihrer Haut. Ich schmeckte salzige Flüssigkeit auf meiner Zunge - vielleicht die Tränen meiner Erregung - und sah die grünen Sprenkel in Sichus Augen.

Körper und Geist sind eins!, rief ich mir die Philosophie des Dagorkampfs ins Gedächtnis - eine Lehre, die sowohl im Allgemeinen als auch auf meine Lage im Besonderen zutraf.

Sichus Schläge ließen die Knochen meiner Unterarme geradezu vibrieren, doch dieser Gedanke gab mir die nötige Kraft und verdrängte jeden Schmerz. Mir wurde klar, dass die Ator sich von dem Kampf mitreißen ließ und ich hart durchgreifen musste, damit diese Sache nicht völlig außer Kontrolle geriet.

Körper und Geist sind eins!

Als Sichu erneut zuschlug, blockte ich ihre Arme ab. Ich ignorierte den Schmerz, als die Ator mir das Knie in die Seite rammte, bekam nun endlich ihre Handgelenke zu fassen und zog ihren Oberkörper zu mir herab. Einen Moment lang lag sie auf mir und schien die Situation auszukosten, dann hatte sie sich wieder im Griff. Sie krümmte sich und rollte sich von mir herunter.

Es war erstaunlich, wie geschmeidig ihr großer, schlanker Körper war. Flink wie ein Hubakkel sprang sie auf, um mir einen Tritt in die Seite zu versetzen.

Doch ich war auch nicht gerade langsam, stand im selben Augenblick wie sie wieder auf den Füßen.

Nun zeigte Sichu ein leichtes Lächeln.

Ein siegessicheres Lächeln. Sie hatte mich einmal auf dem Boden gehabt, und sie würde mich auch ein zweites Mal auf den Boden bekommen.

Glaubte sie.

Hoffte sie.

Irrte sie.

Wir umkreisten uns wieder. Ganz langsam nur, immer darauf bedacht, eine Schwachstelle beim Gegner auszumachen und dann blitzschnell zuzuschlagen, ihm den vielleicht entscheidenden Hieb oder Tritt zu versetzen.

Aber das war nicht gerade Erfolg versprechend. Wir waren beide viel zu erfahrene Kämpfer, und überdies kannten wir uns mittlerweile viel zu gut, wussten, wie der oder die andere reagieren würde. Das war nicht unser erster Trainingskampf während dieses Fluges.

Wir belauerten einander, fanden aber keine Schwachstelle beim jeweils anderen.

Täuschte ich mich, oder ging Sichus Atem mittlerweile tatsächlich schwerer? Waren ihre Bewegungen etwas langsamer geworden, etwas träger?

Nein!, konstatierte der Extrasinn. Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken!

Meine bessere Hälfte hatte natürlich recht. Ich hoffte lediglich darauf, bei der Ator erste Anzeichen von Ermüdung zu sehen, die mir einen Vorteil verschaffen würden. Aber diese Hoffnung war vergebens: Sichu bewegte sich genauso leichtfüßig wie zu Beginn der Einheit.

Ich war der Spielereien und Strategien überdrüssig, hatte keine Lust mehr, das Umkreisen bis in alle Ewigkeit fortzusetzen, warum auch? Wir waren zu einem Testkampf...
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