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Das Verhängnis begann in der Scala

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
382 Seiten
Deutsch
neobookserschienen am15.04.2024
Ein offiziell für tot erklärter Mafiaboss, Don Aldo Rumpolo, geniesst sein luxuriöses Leben, doch stellen sich mehr und mehr Rückschläge bei seinen Geschäften ein. Auch sein Finanzberater ist beunruhigt, er ahnt, dass irgendwo in der Organisation ein Spion sitzen muss. Dann beobachtet Luca, sein Leibwächter, bei einem Opernbesuch in der Scala von Mailand, wie ein junges Paar den Zuschauerraum mit der Loge des Chefs fotografiert. Ein Foto mit dem totgeglaubten Mafiaboss darf natürlich nicht an die Oeffentlichkeit gelangen, und das Handy mit dem Foto wird deshalb durch einen 'Unfall' zerstört, doch Matt, der Freund von Anna und Timo bei Interpol, hat das Foto bereits erhalten. Natürlich löst es geheime, hektische Aktivität bei Interpol und den Carabinieri aus, die hier eine Chance sehen, den totgeglaubten Capo dei Capi doch noch zu fassen. Unglücklicherweise hat aber ein Spitzel erfahren, dass dieses Foto immer noch existiert und Don Aldo gewarnt. Dieser muss also sofort untertauchen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die beiden Augenzeugen seiner Existenz raschestens eliminiert werden. Während die beiden jungen Leute fröhlich und unbekümmert in die Ferien ins Tessin fahren, werden deshalb mehrere Killer auf sie angesetzt. Allerdings hat auch die Polizei davon Wind bekommen, dass das bestens gehütete Geheimnis dieses Fotos aufgeflogen ist und leitet fieberhaft Massnahmen zum Schutz der beiden ein. Ein erstes Attentat auf die Zwei kann in letzter Sekunde vereitelt werden, dann beginnt jedoch ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Jägern und Gejagten in den Hügeln und Wäldern des Malcantone. Gelingt es dabei, die beiden 'Detektive' zu schützen, und welche Rolle spielt der Zettel mit der kryptischen Zahlenfolge, welche Timo in der Scala zu Gesicht bekommen hat?

Susanne und Jürg Seiler sind Rentner, die nach einem erfolgreichen Berufsleben - sie als Deutschlehrerin für fremdsprachige Kinder und er als Toxikologe - ihr Vergnügen darin gefunden haben, international verknüpfte kriminelle Handlungen auszudenken und sie auf witzige Art und Weise lösen zu lassen.
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Produkt

KlappentextEin offiziell für tot erklärter Mafiaboss, Don Aldo Rumpolo, geniesst sein luxuriöses Leben, doch stellen sich mehr und mehr Rückschläge bei seinen Geschäften ein. Auch sein Finanzberater ist beunruhigt, er ahnt, dass irgendwo in der Organisation ein Spion sitzen muss. Dann beobachtet Luca, sein Leibwächter, bei einem Opernbesuch in der Scala von Mailand, wie ein junges Paar den Zuschauerraum mit der Loge des Chefs fotografiert. Ein Foto mit dem totgeglaubten Mafiaboss darf natürlich nicht an die Oeffentlichkeit gelangen, und das Handy mit dem Foto wird deshalb durch einen 'Unfall' zerstört, doch Matt, der Freund von Anna und Timo bei Interpol, hat das Foto bereits erhalten. Natürlich löst es geheime, hektische Aktivität bei Interpol und den Carabinieri aus, die hier eine Chance sehen, den totgeglaubten Capo dei Capi doch noch zu fassen. Unglücklicherweise hat aber ein Spitzel erfahren, dass dieses Foto immer noch existiert und Don Aldo gewarnt. Dieser muss also sofort untertauchen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die beiden Augenzeugen seiner Existenz raschestens eliminiert werden. Während die beiden jungen Leute fröhlich und unbekümmert in die Ferien ins Tessin fahren, werden deshalb mehrere Killer auf sie angesetzt. Allerdings hat auch die Polizei davon Wind bekommen, dass das bestens gehütete Geheimnis dieses Fotos aufgeflogen ist und leitet fieberhaft Massnahmen zum Schutz der beiden ein. Ein erstes Attentat auf die Zwei kann in letzter Sekunde vereitelt werden, dann beginnt jedoch ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Jägern und Gejagten in den Hügeln und Wäldern des Malcantone. Gelingt es dabei, die beiden 'Detektive' zu schützen, und welche Rolle spielt der Zettel mit der kryptischen Zahlenfolge, welche Timo in der Scala zu Gesicht bekommen hat?

Susanne und Jürg Seiler sind Rentner, die nach einem erfolgreichen Berufsleben - sie als Deutschlehrerin für fremdsprachige Kinder und er als Toxikologe - ihr Vergnügen darin gefunden haben, international verknüpfte kriminelle Handlungen auszudenken und sie auf witzige Art und Weise lösen zu lassen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756576685
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.04.2024
Seiten382 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1552 Kbytes
Artikel-Nr.14438197
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel V





Samuel, London - Mitte März





Samuel Turnwell betrat sein Büro und sah auf den ersten Blick, dass der längst erwartete Bericht über die finanziellen Transaktionen der verschiedenen Casinos, die von der Lucky Guys Holding verwaltet wurden, auf dem Schreibtisch lag. Sein Gesicht hellte sich sofort auf, als er den Bericht sah, und er stürzte sich förmlich darauf. Die Lucky Guys Holding wurde von Gino Bertaggia gemanagt, einem Grossneffen des Chefs, der ihm als CEO der Holding aufgezwungen worden war. «Gino ist ein vielversprechender junger Mann, der seinen Weg machen wird», hatte der Boss gesagt und alle seine Einwände beiseite gewischt. «Er muss nur eine Position erhalten, in der er seine vielfältigen Talente voll ausspielen kann.»

Samuel hatte selbstverständlich gehorcht; wer war er denn schon in der Hierarchie dieser eng verbundenen Familie, dass er seine Meinung durchsetzen konnte. Für ihn war Gino ein jugendlicher Draufgänger, ohne Erfahrung, und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Aber eben, so war das Leben in dieser Organisation: Wenn es gut lief, war es das Verdienst des Chefs, wenn es schlecht ging, hatte ein Unterhund den Kopf hinzuhalten. Deshalb hatte Samuel - natürlich ganz im Geheimen - veranlasst, dass alle Tätigkeiten von Gino exakt und lückenlos verfolgt wurden.

Die ersten Berichte hatten keinerlei Anzeichen ergeben, dass Gino irgendwie ausserhalb der ihm zugewiesenen Schranken operierte. Aber in letzter Zeit hatten sich die Anzeichen gemehrt, dass er sich nicht mehr ausschliesslich den Aktivitäten im Glücksspielsektor widmete, sondern dass er auch andere Ziele verfolgte. Deshalb öffnete Samuel rasch die dünne Akte und überflog die erste Seite mit dem Executive Summary´. Und da stand es, schwarz auf weiss, was er schon seit einiger Zeit vermutet hatte. Gino hatte sich offensichtlich auf etwas eingelassen, das nicht nur in sich selbst sehr riskant war, sondern sogar die ganze Gesellschaft bedrohen konnte.

Dass in seinen Casinos Geld gewaschen wurde, gehörte zwar zum Geschäftsmodell. Doch auch hier gab es gewisse Leitlinien, an die man sich halten musste, um das Risiko einer Entdeckung zu minimieren. Samuel hatte dabei stets darauf bestanden, dass die Herkunft der Gelder, die dort gewaschen wurden, soweit als möglich verschleiert werden musste. Diese Gelder wurden deshalb, bevor sie in den Casinos unter die Menge der nichtsahnenden Spieler verteilt wurden, von Stiftung zu Stiftung und von Bankkonto zu Wertpapieren und wieder zurück transferiert, mit ständig wechselnden wirtschaftlich Berechtigten, so dass am Ende ihr Ursprung kaum mehr festzustellen war.

Jetzt aber hatte Gino offensichtlich damit begonnen, auch Falschgeld über seine Betriebe unter die Leute zu bringen. Und das war in höchstem Masse leichtsinnig, wenn nicht sogar kriminell zu nennen. Samuel kicherte, als ihm plötzlich klar wurde, was er da gedacht hatte. Kriminell, in der Tat! Als ob Geldwäscherei und der ganze Betrieb der Casinos nicht auch als kriminell zu gelten hätte. Er schüttelte den Kopf und begann nun, den ganzen Bericht sorgfältig zu studieren. Was er da lesen musste, liess ihn einerseits wütend werden über die Unverschämtheit dieses Grünschnabels Gino, aber andererseits musste er den Hut ziehen vor dessen Raffiniertheit. Gino hatte sich über alle regelmässigen Besucher der einzelnen Casinos ins Bild gesetzt, vor allem über Spielsüchtige, die eigentlich gar nicht mehr hätten zugelassen werden sollen. Bei all denen, und es waren nicht wenige, die sich ihre Sucht eigentlich gar nicht mehr leisten konnten, und sie deshalb mit Hilfe von Krediten, aufgenommen unter unwahren Angaben, oder sogar durch Veruntreuung finanzierten, hatte Gino sein System in Anwendung gebracht. Es war eigentlich ganz einfach: Nach einer Reihe von verlustreichen Tagen liess er den Spielsüchtigen eine ziemlich grosse Summe - aber nie mehr als zwanzig Prozent der vorangegangenen Verluste - gewinnen, und das jeweils kurz vor Schliessung des Casinos, was den Spieler dazu zwang, seine gewonnenen Chips in Bargeld einzuwechseln. Und diese Auszahlung bestand dann bis zur Hälfte in Blüten, die sich Gino mit einem neunzig-prozentigen Diskont im Darknet beschafft hatte.

Bei seinem System hatte sich Gino darauf verlassen, dass der Spielsüchtige, selbst wenn er die Blüten erkennen sollte, sich nicht getrauen würde, damit zur Polizei zu gehen und das Casino anzuklagen. Selbst wenn der Betreffende am nächsten Abend genau dieses Geld wieder in Chips wechseln würde, so hatten offenbar die Kassiererinnen die Anweisung, beim ersten Mal die Blüten kommentarlos zurückzunehmen; erst beim zweiten oder dritten Mal sollten sie ihn höflich darauf hinweisen, dass er da Falschgeld in Umlauf bringen wolle. Sollte der Kunde das diskussionslos akzeptieren, dann gut. Sollte er aber darauf bestehen, dass es sich dabei um genau die Geldscheine handelte, die ihm am Abend vorher vom Casino ausbezahlt worden seien, dann wurde der Spieler in ein privates Zimmer bei der Direktion gebeten. Dort wurden ihm seine Sünden vorgehalten und vor Augen geführt, was ihm geschehen könnte, falls alle seine Missetaten ans Tageslicht kämen. Das hatte bisher immer wunderbar funktioniert, aber Samuel war sich nicht ganz so sicher, ob das auch beim hundertsten Mal noch der Fall sein würde.

Die Akte enthielt jedoch nicht nur Informationen zu den Methoden, die Gino anwendete, um die Rentabilität aller Casinos zu erhöhen. Sie enthielt auch einige Seiten mit ausführlichen finanziellen Kennzahlen, und Samuel studierte diese mit erhöhter Aufmerksamkeit. Irgendwann liess ihn etwas stutzig werden. Einige Zahlen schienen nicht ganz kongruent zu sein mit anderen Angaben, die er zwei oder drei Seiten vorher zu sehen geglaubt hatte. Um sicher zu gehen, blätterte er zurück. Jawohl, er hatte Recht gehabt! Da waren doch Ausgaben verbucht, die eigentlich unter einer anderen Rubrik bereits einmal aufgeführt worden waren. Wer also hatte dieses Geld erhalten? Die Antwort lag auf der Hand. Gino hatte eine nicht unbeträchtliche Summe, die sich aus relativ kleinen Einzelbeträgen zusammensetzte, abgezweigt und in seine eigene Tasche fliessen lassen. Das war Betrug an der Familie! Da musste doch selbst der Don höchstpersönlich seine schützende Hand von diesem Frechdachs abziehen, oder etwa nicht?

Samuel klappte die Akte zu, schloss die Augen und überlegte. Am liebsten würde er Gino feuern, aber den Grossneffen des Dons? Was, wenn Rumpolo eine solche Anschuldigung als Verleumdung betrachten würde? Da hätte er seine, Samuels, eigene Haut mutwillig zu Markte getragen, und er wäre bestimmt seines Lebens nicht mehr sicher. Eine solche Situation durfte nicht eintreten, er musste dieses Problem auf eine andere, subtilere Weise lösen. Vielleicht könnte er in einem harmlosen Gespräch mit Rumpolo einmal eine ganz allgemeine Andeutung fallen lassen und beobachten, wie der Don darauf reagierte. Keine direkte Anschuldigung eines Familienmitglieds, aber eine hypothetische Situation ansprechen. Das könnte funktionieren, dachte er, und es liesse ihm freie Hand in den sich anschliessend eröffnenden Szenarien.

Samuel öffnete seine Augen wieder, stand auf und schloss die Akte in seinem Privatsafe ein. Solange alles gut lief mit den Casinos, und die Gewinne der Lucky Guys Holding kontinuierlich anstiegen, so lange konnte man die Sache ruhig laufen lassen, aber sie musste unter strikter Beobachtung bleiben. Bei nächster Gelegenheit würde er Gino merken lassen, dass er über seine Aktivitäten Bescheid wusste, und dass Gino gut daran täte, etwas vorsichtiger zu agieren. Ob und wann auch Rumpolo davon erfahren musste, das liess Samuel aber vorläufig noch in den Sternen stehen.

Eine Woche später hatte sich jedoch die Situation plötzlich vollkommen verändert. Gino hatte anscheinend über mehrere Tage hinweg kurzfristige Schuldscheine auf den Namen der Holding ausgegeben, und diese Transaktionen drohten ihre finanzielle Lage dermassen aus dem Gleichgewicht zu bringen, dass sie in Schwierigkeiten geraten musste, wenn sich die finanzielle Grosswetterlage auch nur ein klein wenig auf die negative Seite hin verändern sollte. Das konnte Samuel nicht zulassen, und er hatte Gino zur Rede gestellt. Dieser hatte ihm aber ziemlich rüde zu verstehen gegeben, dass es ihn einen feuchten Dreck angehe, was er mit den Finanzen der Lucky Guys Holding unternehme. Mit einem höhnischen Grinsen hatte er ihn zudem wissen lassen, dass er, Gino, sich als von ganz anderem finanziellem Kaliber betrachte, und dass Samuel noch staunen werde, was er da aus dem Hut hervorzaubern werde.

Kurz und gut, Samuel hatte keinen Erfolg mit seinen Vorhaltungen gehabt. Aber, und das war ihm sonnenklar geworden, diesem jungen Schnösel mussten Zügel angelegt werden, je eher, desto besser. Und zügeln konnte den sicher nur einer: Don Rumpolo, sein Grossonkel. Also griff er seufzend zu seinem Handy und schickte eine WhatsApp Anfrage an seinen Boss, in der er dringend um ein persönliches Treffen bat.

Es dauerte lange, sehr lange, bis eine Antwort kam. Samuel hatte sich schon Sorgen gemacht, ob Rumpolo die Anfrage wohl übelgenommen hätte, aber die Antwort machte klar, weshalb sie nicht sofort hatte erfolgen können: Samuel sollte an einem bestimmten Datum nach Mailand fliegen, er würde am Flughafen Malpensa abgeholt, zu ihm gebracht und nachher könne er mit Rumpolo zusammen in der Scala eine Verdi-Oper geniessen. Es sei alles organisiert, der Flug gebucht - mit der Bordkarte im Anhang - und Samuel könne nach der Oper in Rumpolos Villa übernachten.

Samuel war sehr erleichtert, und er genehmigte sich daraufhin einen beruhigenden Schluck Whisky aus seiner Privatschublade.
...
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