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Das Leben des Pordenone, Marcantonio Raimondi, Leone Leoni, Francesco Primaticcio und weiterer Künstler der Terza Parte

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Verlag Klaus Wagenbacherschienen am10.07.2024
Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini sowie von Hana Gründler (Sogliani, Morto da Feltre und Andrea di Cosimo Feltrini, Ridolfo, Davit und Benedetto Ghirlandaio) und Katja Burzer (Fra Giocondo, Liberale und andere Veroneser Künstler). Herausgegeben, kommentiert und eingeleitet von Katja Burzer (Raffaellino del Garbo, Simone Mosca), Sabine Feser (Domenico Puligo, Francia Bigio, Francesco Granacci, Marcantonio Raimondi und andere Holzschnitzer und Kupferstecher, Giovanni Antonio Lapoli, Niccolò Soggi, Giuliano Bugiardini, Francesco Primaticcio), Hana Gründler (Sogliani, Morto da Feltre und Andrea di Cosimo Feltrini, Ridolfo, Davit und Benedetto Ghirlandaio), Berthold Hub (Cronaca), Christina Irlenbusch (Lorenzo di Credi, Alfonso Lombardi, Michelangelo da Siena, Girolamo Santacroce und die Dossi, Pordenone und andere Maler des Friaul, Girolamo da Treviso, Bagnacavallo und andere Maler der Romagna, Girolamo und Bartolomeo Genga, Benedetto Garofalo und Girolamo da Carpi, Battista Franco, Leone Leoni, Italienische und flämische Künstler), Daniel Mädler (Marco Calabrese [mit Sabine Feser]), Christina Posselt-Kuhli (Fra Giocondo, Liberale und andere Veroneser Künstler) und Kim Westphal (Baccio d'Agnolo; Einleitung: Mauro Mussolin).

Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.
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Produkt

KlappentextNeu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini sowie von Hana Gründler (Sogliani, Morto da Feltre und Andrea di Cosimo Feltrini, Ridolfo, Davit und Benedetto Ghirlandaio) und Katja Burzer (Fra Giocondo, Liberale und andere Veroneser Künstler). Herausgegeben, kommentiert und eingeleitet von Katja Burzer (Raffaellino del Garbo, Simone Mosca), Sabine Feser (Domenico Puligo, Francia Bigio, Francesco Granacci, Marcantonio Raimondi und andere Holzschnitzer und Kupferstecher, Giovanni Antonio Lapoli, Niccolò Soggi, Giuliano Bugiardini, Francesco Primaticcio), Hana Gründler (Sogliani, Morto da Feltre und Andrea di Cosimo Feltrini, Ridolfo, Davit und Benedetto Ghirlandaio), Berthold Hub (Cronaca), Christina Irlenbusch (Lorenzo di Credi, Alfonso Lombardi, Michelangelo da Siena, Girolamo Santacroce und die Dossi, Pordenone und andere Maler des Friaul, Girolamo da Treviso, Bagnacavallo und andere Maler der Romagna, Girolamo und Bartolomeo Genga, Benedetto Garofalo und Girolamo da Carpi, Battista Franco, Leone Leoni, Italienische und flämische Künstler), Daniel Mädler (Marco Calabrese [mit Sabine Feser]), Christina Posselt-Kuhli (Fra Giocondo, Liberale und andere Veroneser Künstler) und Kim Westphal (Baccio d'Agnolo; Einleitung: Mauro Mussolin).

Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783803141903
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.07.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse7016 Kbytes
Artikel-Nr.17032887
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


DAS LEBEN DES FLORENTINER MALERS RAFFAELLINO DEL GARBO

Vita di Raffaellino del Garbo. Pittor Fiorentino (1568)

Raffaello del Garbo,1 der als Kind mit dem Kosenamen Raffaellino gerufen wurde und diesen Namen dann immer behielt, gab seit seinen Anfängen in der Kunst zu solch hohen Erwartungen Anlaß, daß man ihn schon damals zu den Vortrefflichsten zählte, was nur wenigen zuteil wird. Den allerwenigsten widerfährt jedoch, was ihm dann passierte, der es von einem ausgezeichneten Anfang und nahezu verläßlicher Hoffnung zu einem ganz enttäuschenden Ende brachte, ist es doch sowohl in der Natur als auch in der Kunst in der Regel üblich, sich von kleinen Anfängen nach und nach bis zur höchsten Perfektion zu steigern. Aber gewiß sind uns viele Ursachen der Kunst wie auch der Natur unbekannt, und nicht immer und überall halten sie sich an die gewohnte Ordnung, etwas, womit das menschliche Urteil oft überfordert ist. Wie dem auch sei, hat man dies bei Raffaellino gesehen, denn es schien, als ob Natur und Kunst sich bemühten, in ihm mit einigen außergewöhnlichen Grundsätzen zu beginnen, die dann auf halbem Wege weniger als mittelmäßig waren und am Ende fast gar nichts mehr taugten.2

In seiner Jugend zeichnete er, um sich darin zu vervollkommnen, mehr als jeder andere Maler, der sich je im Zeichnen geübt hat, weshalb man noch heute in der ganzen Zunft eine große Zahl von Zeichnungen findet, die von einem seiner Söhne zu einem Spottpreis verkauft wurden.3 Sie sind teils mit dem Stift, teils mit der Feder und dem Pinsel, alle aber auf getönten, mit Bleiweiß gehöhten Blättern gezeichnet und mit bewundernswerter Kühnheit und Routine ausgeführt, wie viele von ihnen es in wunderschönstem Stil in unserem libro vorführen.4 Darüber hinaus lernte er so gut in Tempera und Fresko zu malen, daß seine ersten Werke, wie schon gesagt wurde, mit einer unglaublichen Geduld und Sorgfalt ausgeführt sind.5 In der Minerva-Kirche wird das Grab von Kardinal Carafa6 von jenem Gewölbehimmel7 überfangen, der so fein gestaltet ist, daß er von Miniatoren ausgeführt scheint, weshalb er von den Künstlern seinerzeit hochgeachtet wurde und sein Lehrer Filippo8 ihn in manchen Dingen für einen viel besseren Meister hielt als sich selbst. Dabei hatte Raffaello Filippos Stil in einer Weise übernommen, daß nur wenige darin etwas anderes erkannten als seinen eigenen. Als er sich dann von seinem Meister trennte, legte er sich einen sehr viel geschmeidigeren Gewandstil zu und schuf auch Haare und Gesichtszüge deutlich weicher. Die Künstler setzten nun so große Erwartungen in ihn, daß er zu der Zeit, als er diesen Stil pflegte, für den besten unter den jungen Malern gehalten wurde. So kam es dazu, daß die Familie der Capponi, die außerhalb der Porta San Frediano auf dem Hügel unterhalb der Kirche San Bartolomeo a Monte Oliveto eine Paradies genannte Kapelle hatte errichten lassen, ihm den Auftrag für die [Altar-]Tafel erteilte, in der er die Auferstehung Christi in Öl malte, mit einigen wie leblos um das Grab zusammengesunkenen Soldaten, die sehr lebendig und schön sind, noch dazu die anmutigsten Köpfe haben, die man finden kann, unter denen der eines jungen Mannes auf wunderbare Weise Niccolò Capponi porträtiert. Ebenso gibt es dort eine Figur, auf die der Steindeckel des Grabes gefallen ist und die mit ihrem zum Schrei verzerrten Gesicht einen sehr schönen und bizarren Anblick bietet.9 Da die Capponi das Außerordentliche von Raffaellos Arbeit erkannten, ließen sie einen Rahmen anfertigen, der durchgehend geschnitzt war und runde Säulen mit einer prächtigen Vergoldung auf poliertem Bolus aufwies.10 Wenige Jahre später schlug ein Blitz in den Glockenturm ein, ließ das Gewölbe einstürzen und ging direkt neben dieser Tafel nieder, die keinerlei Schaden nahm, da sie in Öl gemalt war. Wo aber der Blitz die goldene Verzierung streifte, verdampfte das Gold und es blieb dort nichts als der blanke Bolus übrig. Ich meinte, dies im Hinblick auf die Ölmalerei erwähnen zu müssen, damit man sieht, wie wichtig es ist, zu wissen, wie man sich vor ähnlich verheerender Einwirkung schützen kann, zumal nicht nur dieses Werk, sondern auch viele andere davon betroffen waren.

Zwischen der Carraia-Brücke und der [Via della] Cuculia freskierte er an der Ecke eines Hauses, das heute Matteo Botti11 gehört, ein kleines Tabernakel, in dem die Madonna mit dem Sohn auf dem Arm, dazu die Heilige Katharina und die Heilige Barbara auf Knien sehr anmutig und sorgfältig dargestellt waren.12 Auf dem Landsitz der Girolami in Marignolle schuf er zwei wunderschöne Tafeln mit der Madonna, dem Heiligen Zenobius und weiteren Heiligen, die Predellen darunter sind mit kleinfigurigen Szenen aus dem Leben jener Heiligen angefüllt, die mit Sorgfalt gemalt sind.13 Für die Nonnen von San Giorgio schuf er am Portal ihrer Kirche eine Pietà mit den umstehenden Marien in Fresko und 1504 in einem anderen Bogen daneben auf ähnliche Weise eine Madonna, ein Werk, das großes Lob verdient.14 In der Kirche Santo Spirito in Florenz malte er neben der von seinem Meister Filippo für die Nerli geschaffenen Tafel eine Pietà, die als ausgenommen gut und lobenswert gilt.15 Allerdings ist eine andere mit dem Heiligen Bernhard weniger vollkommen als diese.16 Neben der Tür zur Sakristei schuf er zwei Tafeln: In der einen, in welcher der Heilige Papst Gregor die Messe liest, erscheint ihm Christus nackt, blutüberströmt und mit dem Kreuz auf den Schultern, während ihm der Diakon und Erzdiakon in liturgischen Gewändern bei der Messe dienen und zwei Engel den Leib Christi beweihräuchern;17 daneben schuf er in einer anderen Kapelle eine Tafel mit der Madonna und den Heiligen Hieronymus und Bartholomäus.18 Mit beiden Werken mühte er sich gehörig ab, wurde aber von Tag zu Tag schlechter,19 wobei ich nicht weiß, welchem Umstand ich dieses Unglück zuschreiben soll, weil der arme Raffaello es weder an Eifer noch Sorgfalt oder Mühe fehlen ließ, was ihm allerdings wenig nützte. Dazu wird folgende Ansicht vertreten: Da seine Familie in Schulden und Armut geraten war und er täglich ausgeben mußte, was er verdiente, noch dazu nicht allzu kühn war und Aufträge von geringem Wert annahm, wurde er von Mal zu Mal schlechter, gleichwohl ließ sich in seinen Werken immer noch Gutes finden. Für die Mönche von Cestello freskierte er auf einer Wand ihres Refektoriums eine große Szene, in der er das Wunder malte, wie Jesus Christus mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen sättigte.20 Für den Abt de´ Panichi21 schuf er für die Kirche von San Salvi vor der Porta alla Croce die Tafel am Hauptaltar, in der er die Madonna und die Heiligen Johannes Gualbertus, Salvius, Kardinal Bernhard degli Uberti und Abt Benedikt darstellte, und an den Seiten Johannes den Täufer und den Heiligen Fidelis in Rüstung in zwei Nischen, die das mit einem prächtigen Rahmen versehene Tafelbild einfassen, dazu in der Predella eine Menge kleinfiguriger Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes Gualbertus, bei denen Raffaello sich sehr gut hielt. Deshalb entschied jener Abt, der Erbarmen mit ihm und seiner Kunst hatte, ihm in seiner Not beizustehen, und Raffaello porträtierte ihn in der Predella jener Tafel zusammen mit ihrem damaligen Ordensgeneral.22 In San Pier Maggiore schuf er eine Tafel rechts vom Eingang der Kirche23 und in Murate ein Bild, das den Heiligen König Sigismund darstellt.24 Für Girolamo Federighi25 freskierte er in San Pancrazio an der Stelle, wo er beigesetzt ist, eine Dreifaltigkeit, in der er ihn mit seiner Gemahlin kniend nach dem Leben malte und hier wieder zu einem minuziösen Stil zurückzukehren begann.26 Ebenso schuf er in Cestello zwei Figuren in Tempera, nämlich einen Heiligen Rochus und einen Heiligen Ignatius, die sich in der Kapelle des Heiligen Sebastian befinden.27 Am Widerlager der Rubaconte-Brücke in Richtung der Mühlen schuf er in einem Kapellchen die Madonna, den Heiligen Laurentius und noch einen weiteren Heiligen.28 Am Ende verlegte er sich darauf, jedwede mechanische Arbeit zu verrichten. Einigen Nonnen und anderen Leuten, die damals zahlreiche Paramente bestickten, bot er sich an, zu einem Spottpreis Zeichnungen in chiaroscuro und Verzierungen mit Heiligenfiguren und -geschichten anzufertigen. Und obwohl er noch schlechter geworden war, gingen ihm mitunter wunderschöne Zeichnungen und Einfälle von der Hand, wovon viele Blätter zeugen, die nach dem Tode der Sticker hier und da verkauft wurden.29 Und im Buch des Herrn Spitalleiters30 gibt es davon viele, die zeigen, wie tüchtig er im Zeichnen war.31 So entstanden für die Kirchen von Florenz und für das Herrschaftsgebiet und auch für römische Kardinäle und Bischöfe zahlreiche Paramente und Verzierungen, die man für sehr schön hält. Heute ist diese Art des Stickens, wie sie von Paolo aus Verona,32 dem Florentiner Galieno33 und anderen ausgeübt wurde, fast ganz in Vergessenheit geraten, weil man eine andere Methode mit weiten Stichen erfunden hat, die weder jene Schönheit noch jene Genauigkeit besitzt und viel weniger haltbar ist als erstere. Daher gebühren ihm für dieses Verdienst nach seinem Tod Ruhm und Ehre in seiner Kunst, auch wenn ihm die Armut ein beschwerliches und mühevolles Leben beschert hat. In Wahrheit war Raffaello unbeholfen in der Wahl seines Umgangs. Stets verkehrte er nur mit armen Leuten von niederem Stand, weil er sich in Anbetracht der Tatsache, daß man in jungen Jahren große Erwartungen in ihn gesetzt hatte und dann später erkannte, wie weit er von den Werken entfernt war, die er...

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Autor

Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.

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