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Politisch Verfolgte in der DDR

Materialien und Kopiervorlagen für den Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht
BuchGebunden
164 Seiten
Deutsch
Editions La Colombeerschienen am25.04.20142. Aufl., erweitert
Diese Materialsammlung thematisiert die politische Verfolgung in der DDR. Auf Grundlage umfangreicher Recherchen werden beispielhaft Menschen vorgestellt, die zwischen 1945 und 1989 aus politischen Gründen verfolgt, verhaftet, verhört und zu langjährigen Zuchthaus- bzw. Gefängnisstrafen oder sogar zum Tod verurteilt wurden. Das umfangreiche, authentische Quellenaterial und die Biographien der Verfolgten sollen es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen nachvollziehen zu können, die unter den Bedingungen der DDR-Diktatur ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit wahrgenommen haben. Biographien und Dokumente wurden für einen kompetenzorientierten Unterricht so aufgearbeitet, dass Schülerinnen und Schüler konkrete Arbeitsaufgaben und Arbeitsmaterialien erhalten. So werden sie in die Lage versetzt, sich in die DDR-Verhältnisse, SED-Machtstrukturen und Stasi-Arbeitsweisen hineinzuversetzen, um Mitgefühl für politisch Verfolgte zu entwickeln. Mitgefühl ist, wie die neuere didaktische Forschung herausgestellt hat, eine Vorraussetzung für die eigene ethische Urteilsfähigkeit. Empathie und Mitgefühl können dazu führen, persönliche Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Insbesondere geht es um die Befähigung, die Trennlinien zwischen Demokratie und Diktatur zu erkennen, das Wissen zur Geschichte und Politik der DDR zu erweitern, die diktatorischen und repressiven Aspekte der DDR zu beschreiben, zu eigenen Standpunkten zu gelangen, sich dann selbst verantwortlich in die Gesellschaft einzubringen, die Demokratie mitzugestalten und sich für den Erhalt des Rechtsstaates einzusetzen.Jeder politisch Verfolgte wird im Zeitkontext vorgestellt und sein besonderes Handeln wie Wirken herausgearbeitet. Die Verfolgten mussten unter den Bedingungen der SBZ und DDR leben und gerieten wegen ihres Denkens, Fühlens und Handelns in Konflikt mit der sozialistischen Staatsideologie. Sie wurden zu Feinden erklärt, bekämpft und mussten liquidiert (so die wiederkehrende Bezeichnung in Stasi-Dokumenten) werden. Dieses menschenverachtende Vorgehen der SED-Machthaber durchzieht wie ein roter Faden die ganze DDR-Geschichte und gehörte zum Machterhaltungsmechanismus des Unrechtsstaates.Soweit möglich, endet die Darstellung der politisch Verfolgten nicht mit der Friedlichen Revolution, sondern mit der juristischen, psychischen und historischen Aufarbeitung des erlittenen Unrechts in der Bundesrepublik. Die einstmals Verfolgten wurden rehabilitiert und bringen sich bis heute in die Gesellschaft ein, woran die Kontinuität und Nachhaltigkeit ihres verantwortlichen Denkens und Handelns deutlich wird. Zugleich können Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sich die Geschichte bis in die Gegenwart auswirkt und sie selbst Mitgestalter der Zukunft sind.Zusatzinformationen und weiteres Material im Internet: www.dr-kaebisch.de/verfolgtemehr

Produkt

KlappentextDiese Materialsammlung thematisiert die politische Verfolgung in der DDR. Auf Grundlage umfangreicher Recherchen werden beispielhaft Menschen vorgestellt, die zwischen 1945 und 1989 aus politischen Gründen verfolgt, verhaftet, verhört und zu langjährigen Zuchthaus- bzw. Gefängnisstrafen oder sogar zum Tod verurteilt wurden. Das umfangreiche, authentische Quellenaterial und die Biographien der Verfolgten sollen es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, das Denken, Fühlen und Handeln von Menschen nachvollziehen zu können, die unter den Bedingungen der DDR-Diktatur ihr Grundrecht auf Meinungsfreiheit wahrgenommen haben. Biographien und Dokumente wurden für einen kompetenzorientierten Unterricht so aufgearbeitet, dass Schülerinnen und Schüler konkrete Arbeitsaufgaben und Arbeitsmaterialien erhalten. So werden sie in die Lage versetzt, sich in die DDR-Verhältnisse, SED-Machtstrukturen und Stasi-Arbeitsweisen hineinzuversetzen, um Mitgefühl für politisch Verfolgte zu entwickeln. Mitgefühl ist, wie die neuere didaktische Forschung herausgestellt hat, eine Vorraussetzung für die eigene ethische Urteilsfähigkeit. Empathie und Mitgefühl können dazu führen, persönliche Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Insbesondere geht es um die Befähigung, die Trennlinien zwischen Demokratie und Diktatur zu erkennen, das Wissen zur Geschichte und Politik der DDR zu erweitern, die diktatorischen und repressiven Aspekte der DDR zu beschreiben, zu eigenen Standpunkten zu gelangen, sich dann selbst verantwortlich in die Gesellschaft einzubringen, die Demokratie mitzugestalten und sich für den Erhalt des Rechtsstaates einzusetzen.Jeder politisch Verfolgte wird im Zeitkontext vorgestellt und sein besonderes Handeln wie Wirken herausgearbeitet. Die Verfolgten mussten unter den Bedingungen der SBZ und DDR leben und gerieten wegen ihres Denkens, Fühlens und Handelns in Konflikt mit der sozialistischen Staatsideologie. Sie wurden zu Feinden erklärt, bekämpft und mussten liquidiert (so die wiederkehrende Bezeichnung in Stasi-Dokumenten) werden. Dieses menschenverachtende Vorgehen der SED-Machthaber durchzieht wie ein roter Faden die ganze DDR-Geschichte und gehörte zum Machterhaltungsmechanismus des Unrechtsstaates.Soweit möglich, endet die Darstellung der politisch Verfolgten nicht mit der Friedlichen Revolution, sondern mit der juristischen, psychischen und historischen Aufarbeitung des erlittenen Unrechts in der Bundesrepublik. Die einstmals Verfolgten wurden rehabilitiert und bringen sich bis heute in die Gesellschaft ein, woran die Kontinuität und Nachhaltigkeit ihres verantwortlichen Denkens und Handelns deutlich wird. Zugleich können Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sich die Geschichte bis in die Gegenwart auswirkt und sie selbst Mitgestalter der Zukunft sind.Zusatzinformationen und weiteres Material im Internet: www.dr-kaebisch.de/verfolgte
Details
ISBN/GTIN978-3-929351-43-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungsortMoers
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum25.04.2014
Auflage2. Aufl., erweitert
Seiten164 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht430 g
Illustrationenoriginale Abbildungen und Dokumente aus Privatarchiven und BStU
Artikel-Nr.31927707
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltGeleitwort 5Einleitung 71. Thematische und didaktische Grundlegung 81.1. Politische Verfolgung in der DDR in historischer Perspektive 81.2 Mitgefühl mit den Opfern in ethischer Perspektive 91.3 Das Eintreten für Freiheitsrechte in theologisch-politischer Perspektive 101.4 Politisch Verfolgte in der DDR innerhalb der sächsischen Landeskirche 142. Kompetenzen für Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht 152.1 Historische Kompetenzen 152.2 Ethische Kompetenzen 162.3 Theologische Kompetenzen 173. Methodische Anregungen und Anmerkungen zu den Arbeitsblättern 184. Literaturverzeichnis 205. Unterrichtsmaterialien 21M 1 Irrtümlich erschossen 21M 2 Strafe für eine nie begangene Tat 25M 3 40 Jahre Schweigen über die Internierung 29M 4 Liebe führte ins Strafarbeitslager 35M 5 Ein Brief - 20 Jahre Arbeitslager 39M 6 Gewaltloser Widerstand endete im Zuchthaus 44M 7 Jugendevangelist Schumann als Rattenfänger 52M 8 Ein Pfarrer als Agent des amerikanischen Imperialismus? 57M 9 Liquidierung eines Pfarrers 61M 10 Verbrecherin gegen den Frieden 69M 11 Agent wird IM 73M 12 Fluchtversuch wird zur Staatsverleumdung 78M 13 Die Sprengung der Universitätskirche veränderte sein Leben 83M 14 Leben mit Hafttrauma 89M 15 Hoffen auf Sozialismus mit menschlichem Antlitz 95M 16 Couragierter Schriftsteller als Schleusenküsser 103M 17 Zwangsadoption. Wo ist meine Tochter? 109M 18 Unterlassung einer Anzeige 113M 19 Erst Kindesraub, dann Nachlieferung des Sohnes 117M 20 Die Stasi plant und organisiert ein Verbrechen 123M 21 Strafgefangener als Chef der Stasi-Schweine 127M 22 Agent für Menschenrechte 133M 23 Rädelsführer einer stillen Demonstration 139M 24 Engel der Gefangenen 1456. Arbeitsblätter 112Abkürzungsverzeichnis und Glossar 159Personenverzeichnis 162mehr
Vorwort
GeleitwortErfolg hat nur, wer gut folgen kann, heißt es in einem Kabarett-Song aus den sechziger Jahren. Soll unsere Jugend den Erfolgreichen folgen? Sollen die Folgsamen unsere Gefolgsleute sein?Nein. Wer das vorliegende Unterrichtsmaterial von Edmund Käbisch zur Hand nimmt, wird bald merken, dass hier nicht die Erfolgreichen und Folgsamen porträtiert werden, um jüngere ostdeutsche Geschichte zu verstehen. Im Gegenteil: Käbisch wählt die Politisch Verfolgten - also die Erfolglosen und Unfolgsamen - um Schülerinnen und Schülern unsere jüngere Geschichte begreiflich zu machen.Ein Beispiel: Joachim Gäbler, Gerhard Schneider, Achim Beyer und 16 weitere Jugendliche hatten 1950 in Werdau gegen die Einführung der Volkswahlen , die als Einheitsliste ohne Auswahlmöglichkeit durchgeführt werden sollte, mit Flugblättern protestiert. Ohne Erfolg. Urteil: insgesamt 130 Jahre Zuchthaus für die 19 jugendlichen Protestierer.Ab 1950 wurden in der DDR alle Wahlen per Einheitsliste veranstaltet. Der Erfolg des kühnen Jugendprotestes stellte sich erst 40 Jahre später ein, als die Werdauer und mit ihnen alle wahlberechtigten Ostdeutschen am 18. März 1990 zum ersten Mal wieder demokratisch wählen durften.Anderes Beispiel: der Theologiestudent Nikolaus Krause protestierte 1968 gegen den Abriss der Universitätskirche in Leipzig. Ohne Erfolg. Urteil: 22 Monate Haft wegen staatsfeindlicher Hetze . Ihm persönlich verhalf nach seiner Haftentlassung die Sächsische Landeskirche zu beruflichem Erfolg als Pfarrer und stellvertretender Landesjugendpfarrer. Die Universitätskirche Leipzig wurde als Paulinum jedoch erst lange nach der friedlichen Revolution neu errichtet. Nikolaus Krause erhielt 2004 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für sein mutiges Wirken.Vierzig lange Jahre hatten mutige Widerständler als Unpersonen zu gelten, durften ihre Verbrechen nicht genannt werden. Aber es sind gerade diese und viele andere Politisch Verfolgte, deren Schicksal in Schulen bekannt gemacht werden muss. Nicht der Staatsanwalt Walter Piehl und die Volksrichter Fritz Hübsch und Edith Müller, die das Urteil gegen die Werdauer Oberschüler 1951 fällten und die 1992 wegen Rechtsbeugung angeklagt wurden, stehen im Mittelpunkt des Interesses. Es sind immer die Politisch Unfolgsamen, die Verfolgten, denen unsere Aufmerksamkeit gebührt. Sie, und nicht die damals erfolgreichen Verfolger, haben unser Mitgefühl verdient, das - wie Edmund Käbisch begründet - auch heute eine Voraussetzung ethischen Handelns ist.Damit sei nichts gegen Erfolg und gegen die Erfolgreichen gesagt. Erfolgsorientierung ist per se nichts Schlechtes und beruht gewiss auch nicht immer auf Folgsamkeit, wie das oben zitierte Lied behauptet. Im Gegenteil: welche Eltern wünschen nicht ihren Kindern beruflichen und persönlichen Erfolg? Aber unsere Kinder sollen auch lernen, dass Erfolg nicht das höchste Gut im Leben ist und dass es Werte gibt, die höher stehen. Erfolg darf aber nicht auf Kosten der Rechte Anderer errungen werden. Menschenrechte sind im Kleinen wie im Großen stets höher zu veranschlagen als Erfolge.Möge diese Broschüre mit ihrer aufschlussreichen (wenn natürlich nicht vollständigen) Materialsammlung über mutige Frauen und Männer dazu beitragen, dass auch in unserer Zeit gewaltfreie politische Einmischung und Zivilcourage gelebt werden. Dann hätte auch diese Schrift den gewünschten Erfolg.Martin BöttgerEhemaliger BStU-Außenstellenleiter Chemnitz undzweiter Vorsitzender des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage Werdau e.V. - Archiv der Bürgerbewegung Südwestsachsensmehr

Autor

Dr. Edmund Käbisch wirkte von 1981 bis 1999 als Pfarrer am Dom St. Marien zu Zwickau und bis 2007 als Religionslehrer an verschiedenen Gymnasien der Region Zwickau. Aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen mit der Landeskirche Sachsens und der Staatssicherheit der DDR setzt er sich vor allem in der Arbeit mit Jugendlichen für die Aufarbeitung der beiden deutschen Diktaturen ein. Er ist Autor zahlreicher Beiträge und Bücher zum Thema.