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Liebesleuchten am Bodensee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Ullstein Taschenbuchvlg.erschienen am11.04.2014Auflage
Eine Landschaftsgärtnerin und ein Filmschauspieler - kann das gutgehen? Als Bettina Solberg den charmanten Rick auf der Insel Mainau kennenlernt, hält sie ihn zunächst für einen Winzer aus der Gegend. Und Rick ist froh, dass er mal nicht erkannt wird, und gibt den Weinkenner. So nimmt am hochsommerlichen Bodensee, zwischen Blütenpracht und Segeljacht, das Liebeschaos seinen Lauf. Doch je ernster es zwischen den beiden wird, desto größer die Flunkerei. Rick muss kämpfen für ein Happy End zwischen Mainau, Kreuzlingen und Bregenz ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
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Produkt

KlappentextEine Landschaftsgärtnerin und ein Filmschauspieler - kann das gutgehen? Als Bettina Solberg den charmanten Rick auf der Insel Mainau kennenlernt, hält sie ihn zunächst für einen Winzer aus der Gegend. Und Rick ist froh, dass er mal nicht erkannt wird, und gibt den Weinkenner. So nimmt am hochsommerlichen Bodensee, zwischen Blütenpracht und Segeljacht, das Liebeschaos seinen Lauf. Doch je ernster es zwischen den beiden wird, desto größer die Flunkerei. Rick muss kämpfen für ein Happy End zwischen Mainau, Kreuzlingen und Bregenz ...

Johanna Nellon begeistert ihre Leserinnen mit romantischen Liebesgeschichten vor den schönsten Kulissen. Sie lebt im Rheinland, ist aber gern auf Reisen und liebt die bayerischen Seen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843707404
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum11.04.2014
AuflageAuflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2960 Kbytes
Artikel-Nr.1331732
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Schwer klatschten die ersten Regentropfen auf die Erde, zerplatzten auf dem trockenen Boden und hinterließen kleine dunkle Kreise. Der Himmel, vor einer halben Stunde noch von strahlendem Blau, wurde dunkel, gefährlich hoch türmten sich Gewitterwolken auf, bizarre Gebilde, zwischen denen im Westen schon vereinzelte Blitze aufzuckten.

»Das muss doch nicht gerade jetzt sein«, murmelte Bettina und zog sich die dünne Jacke fester um die Schultern. Sie war mitten auf dem Damm, der die Insel Mainau mit dem Festland verband. Grau schwappte rechts und links das Wasser gegen die Holzbohlen. Zwei Entenmütter schnatterten aufgeregt auf ihre Jungen ein, sie lockten die Kleinen ans Ufer, wo sie sicherer waren.

»Lauf, Tina, es gibt gleich ein irres Gewitter! Nicht, dass du noch vom Blitz getroffen wirst!« Ulli Erbinger, ein junger Azubi, fuhr auf seinem Rennrad an ihr vorbei. Sein blonder Zopf, über den sich zwei der älteren Gärtner immer noch aufregten, wehte im Wind.

Der hat gut reden, dachte Bettina und beschleunigte ihren Schritt. Er wohnt nur einen Steinwurf vom Parkplatz entfernt und ist bald daheim. »Pass du mit deinem Drahtesel auch auf!«, rief sie Ulli nach. »Du lebst gefährlich!« Doch ob er sie gehört hatte, war fraglich, denn ein heftiger Donnerschlag übertönte ihre Worte.

Und dann setzte ein Platzregen ein, der Bettina in Sekunden völlig durchnässte. Beinahe blind stolperte sie weiter. Wie eine graue Wand stand der Regen schräg vor ihr, und Bettina wandte sich ein bisschen mehr nach rechts, damit sie zumindest das Geländer des Damms erkennen konnte. In der Ferne zuckte nacheinander eine Reihe von Blitzen über den Himmel. In ihrem Licht konnte sie die kleine Segeljacht erkennen, die ganz in der Nähe dahindümpelte. Der Segler hatte sich wohl vor dem Unwetter am Ufer in Sicherheit gebracht.

Sie schenkte dem Boot keine Beachtung, sondern sah zu, dass sie auf den glitschigen Holzplanken nicht ausrutschte.

Wieder erhellte ein Blitz die Szene, sein helles Licht spiegelte sich im Wasser. Und nun erblickte Bettina die große Gestalt auf dem Boot, die sich aufrichtete, einen Atemzug lang zögerte - und sich dann mit einem gewaltigen Hechtsprung ins Wasser stürzte.

Unwillkürlich blieb Bettina stehen und umklammerte das Geländer.

»Hey, Sie!« Sie beugte sich weiter vor, konnte den Mann, der mit langen Kraulzügen auf eine bestimmte Stelle zuschwamm, nur mit Mühe erkennen. »Der ist ja wohl verrückt geworden!«, murmelte sie vor sich hin.

Über den fast schwarzen Himmel zuckte ein weiterer Blitz, und in seinem Licht bekam Bettina mit, dass der Mann krampfhaft etwas umklammert hielt.

»Warten Sie, ich komme!«

Sicher hört er mich nicht, dachte sie, als sie mit langen Sätzen die restlichen Meter auf der Brücke zurücklegte, dann nach rechts ans grasbewachsene Ufer eilte. Sie rutschte aus, landete auf dem Hosenboden, rappelte sich wieder auf und kam gerade rechtzeitig, um dem Mann, der sich mühsam ans Ufer schleppte, seine Last abzunehmen. Der Sturm hatte das Wasser aufgewühlt, ungewöhnlich hohe Wellen schwappten an Land und machten es nicht einfach, ans Ufer zu klettern.

»Geben Sie schon her!« Das schwarze Fellbündel wimmerte leise, als sie es an sich drückte.

»So ein dummer Hund!« Schwer atmend ließ sich der Mann ins Gras fallen. »Lebt er?«

»Ja.« Bettina ging in die Hocke und legte den Hund vorsichtig auf die Erde. Er zitterte, japste ein paarmal, dann versuchte er, sich aufzurichten, doch die Beine trugen ihn noch nicht. Das nasse dunkle Fell klebte an der Haut, die Rippen und Hüftknochen traten deutlich hervor.

»So ein armer Kerl!« Bettinas Herz krampfte sich vor Mitleid zusammen. »Der ist ja viel zu dünn.« Sie streichelte den Kopf des Hundes, der sie mit großen dunklen Augen ansah. »Ob man ihn in den See geworfen hat?«

»Glaub ich nicht. Ich denke eher, dass er nach einem Fisch hat schnappen wollen und dann den Boden unter den Füßen verloren hat.«

»Sie waren ziemlich mutig.« Erst jetzt sah Bettina den Hunderetter näher an. Eine Strähne seines dunklen Haares klebte ihm auf der Stirn. Er war ein athletischer Typ, soweit sie das erkennen konnte. Die nasse Jeans und das kurzärmelige karierte Hemd betonten seinen Körper perfekt.

»Ich habe in der Schule meinen Rettungsschwimmer-Schein gemacht. Jetzt hab ich mein Können endlich mal unter Beweis stellen können.« Ein leises Lachen begleitete seine Worte. »Allerdings sehen Sie so aus, als wären auch Sie von mir aus dem Wasser gezogen worden.« Er strich sich das Haar aus der Stirn. »Allerdings gefallen Sie mir besser als der Hund.«

»Danke. Welch großes Kompliment!« Bettina schaute nur kurz in die dunklen Männeraugen, die sie interessiert musterten. Um ihre Verlegenheit zu kaschieren, kümmerte sie sich wieder um den Hund, der immer noch völlig erschöpft im Gras lag. »Er muss dringend ins Trockene.« Sie sah sich um. »Sind Sie mit dem Wagen da?« Sie hob das erschöpfte Tier auf die Arme. »Sonst nehme ich ihn mit zu mir, ich wohne ganz in der Nähe.«

Nur kurz zögerte der Mann. »Nein.« Er stand auf und nahm ihr den Hund ab. »Wir müssen wohl bei Ihnen aufgepäppelt werden.«

»Wir?« Bettina schüttelte den Kopf. »Ich wollte nur den Hund mitnehmen. Ihnen geht's doch schon wieder sichtlich gut, Sie können aufs Boot zurück.«

»Das glauben auch nur Sie. Mir ist ziemlich kalt. Und … schwindelig ist mir plötzlich auch.«

»Tatsächlich?« Skeptisch sah Bettina ihn an. Der Fremde war fast einen Kopf größer als sie. Er hatte den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, atmete schwer und presste die Lippen fest aufeinander. Ihm schien es wirklich nicht gutzugehen. Jetzt fuhr er sich seufzend mit der Hand übers Gesicht, so dass ein paar Wassertropfen in seinem dunklen Bart hängenblieben.

»Los, kommen Sie schon mit.« Bettina kletterte die Böschung hoch. »Mein Auto steht auf dem Parkplatz.«

»Aber …«

»Was ist denn?« Sie drehte sich kurz um.

»Wir sind klatschnass.« Der Mann hob die Arme kurz an, in denen er den Hund hielt, der sich verängstigt an ihn drückte.

Wieder zuckte ein Blitz über den Himmel, gefolgt von einem heftigen Donnerschlag. Bettina schüttelte sich unmerklich. Sie wollte es nicht zugeben, aber das Gewitter so direkt über ihnen … das war ihr unheimlich.

»Egal. Ich will jetzt nur noch weg. Im Wagen sind wir sicher.« Ohne sich noch einmal umzudrehen, lief sie auf ihren kleinen Zweisitzer zu, der gleich am Anfang des Parkplatzes stand.

»Los, rein mit Ihnen. Die Sitze können morgen in der Sonne wieder trocknen.«

Sie startete, kaum dass der Mann Platz genommen hatte. Er hatte Mühe gehabt, seine langen Beine unterzubringen.

Bettina griff hinter sich und zog ein altes Handtuch vom Notsitz. »Für den Hund. Wickeln Sie ihn da rein.«

»Verdammter Mist! So eine Gemeinheit!«

»Was ist los?« Bettina fuhr vom Parkplatz. Nur kurz blickte sie nach rechts.

»Er ist doch verletzt, der arme Kerl.« Der Mann hob die linke Hand hoch, sie war blutverschmiert. »Ich fürchte fast, man hat versucht, ihm die Halsschlagader zu durchtrennen, die Wunde ist direkt an der Kehle.« Er streichelte das Tier, das keinen Laut von sich gab. »Du arme Socke, bist deinem Peiniger wohl gerade noch entwischt.«

»Kennen Sie einen Tierarzt hier in der Nähe?«, erkundigte sich Bettina.

»Nein. Aber den brauchen wir nicht. Ich denke, der Schnitt ist nicht allzu tief, da tut's auch ein Verband.«

»Wir sind gleich da, dann können wir nachsehen.« Mit Schwung nahm Bettina die nächste Kurve. Wasser spritzte auf, klatschte gegen die Sträucher am Wegrand. Die Scheibenwischer bekamen zusätzlich Arbeit.

Es war nicht weit bis Meersburg. Als sie den Ort erreichten, war das Gewitter weitergezogen, stand jetzt schon über den Schweizer Bergen.

Bettina parkte direkt vor ihrem Haus im Halteverbot. Normalerweise stellte sie den Wagen in die Tiefgarage, doch dafür war jetzt keine Zeit.

»Hoffen wir, dass bei dem Wetter keine Politesse unterwegs ist«, meinte sie.

»Egal, den Strafzettel zahle dann ich.« Es war nicht leicht für den Mann, mitsamt dem Hund aus dem Wagen zu klettern.

»Ihre Beine sind zu lang für meinen Murkel.«

»Das stimmt. Ich dachte schon, ich müsste sie entknoten.« Er folgte ihr zur Haustür. »Warum geben Frauen ihren Autos eigentlich immer Kosenamen?«

Bettina grinste. »Die haben sich beim Kauf schon so vorgestellt.«

»O shit, ich bin vielleicht ein Stoffel.« Den Hund mit der Linken festhaltend, streckte ihr der Mann die rechte Hand entgegen. »Ich heiße Richard. Richard Meiningen.«

»Bettina Solberg.« Sie schloss auf. »Kommen Sie mit, ich wohne unterm Dach. Einen Aufzug gibt es leider nicht.«

Sie bekam nicht mit, dass Richard leicht das Gesicht verzog. Er fror tatsächlich, und der nasse Hund auf seinen Armen wurde mit jeder Minute schwerer. Zumindest kam es ihm so vor.

»Puh, man merkt, dass Sie im Training sind.« Sein Atem rasselte ein bisschen. »Und wohin mit dem Hund?«

»Hierher, in die Küche.« Sie stieß die Tür zu einer kleinen Küche auf. »Ich hole eine Decke.«

Richard schaute sich um. Der Raum war nicht groß, doch ansprechend eingerichtet. Das Weiß der Einbauschränke wurde durch hellblaue Kissen auf den Stühlen, hellblaue Vorhänge und zwei Bilder, die Rittersporn und Lavendel zeigten, unterbrochen. Auf der Fensterbank stand...


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